DE4243687C1 - Vakuumanlage, insbesondere für die Sekundärmetallurgie - Google Patents
Vakuumanlage, insbesondere für die SekundärmetallurgieInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vakuumanlage, insbesondere für die
Sekundärmetallurgie, mit mindestens einem Dampfstrahler, der mit einem
geschlossenen Behälter in Verbindung steht, in dem ein metallurgisches
einem Unterdruck auszusetzendes Gefäß einbringbar ist, und einem über
einen eine Kühlwasserzu- und Kondensatableitung aufweisenden
Zwischenkondensator in Reihe geschalteten zweiten Dampfstrahler, an dem in
Reihe ein Endkondensator und eine Saugpumpe angeschlossen ist.
In der Hüttenindustrie kommen Vakuumanlagen zum Einsatz, die in
möglichst kurzer Zeit große Volumina einem Druck von um 0,5 mbar
aussetzen sollen. Für die Luftabsaugung werden dabei Dampfstrahler
eingesetzt, von denen je nach Anlagenauslegung mindestens zwei - häufig
aber drei - ohne Zwischenkondensator in Reihe geschaltet sind. Diese
Dampfstrahler besitzen zentrisch angeordnete Düsen, die mit Dampf betrieben
werden.
Das Arbeitsmittel Dampf treibt dabei in bekannter Weise Luft
bzw. Gas an, während noch in der ersten Stufe reine Luft bzw. Gase
angesaugt werden, verläßt die erste Stufe ein Gemisch aus Dampf und Luft
bzw. Gas, das in der zweiten Stufe vom Arbeitsmittel Dampf angetrieben
werden muß. In jeder weiteren Stufe erhöht sich der Dampfanteil des
treibenden Mediums mit der Folge, daß der Treibmitteleinsatz in der
jeweils nachfolgenden Stufe erhöht werden muß. Hierdurch mindert sich
der Gesamtwirkungsgrad der Vakuumanlage. Zwar sind die Wirkungsgrade der
einzelnen Strahlerstufen etwa gleich, der in jeder Stufe zunehmende
Dampfeinsatz ruft eine wesentliche Verschlechterung des
Anlagenwirkungsgrades hervor.
Zur Reduzierung des Dampfgehaltes des getriebenen Mediums kommen
Kondensatoren zum Einsatz. Als Kühlwasser wird üblicherweise
unbehandeltes Brauchwasser eingesetzt. Mit diesem Kühlwasser ist man
nicht in der Lage, dem Arbeitsmittel bei niedrigen Drücken die
gewünschte, einmal festgelegte Feuchtigkeitsmenge zu entziehen, bzw. den
Dampf zu kondensieren, weil dieses Kühlwasser mindestens
Umgebungstemperatur hat und der Druck im Kondensator keinesfalls unter
den zur Kühlwassertemperatur gehörenden Dampfdruck gebracht werden
kann.
Die Erfindung verfolgt das Ziel, eine gattungsgemäße Vakuumanlage zu
schaffen, bei der mit einem Minimum von Bauteilen eine prozeßoptimierte
Erzeugung von Vakuum großer Volumina unabhängig von klimatischen
Einflüssen möglich ist.
Die Erfindung erreicht dieses Ziel durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1.
Bei der erfindungsgemäßen Vakuumanlage kommt ein Kondensator zum
Einsatz, der durch eine Kühlanlage auf Temperaturen
unterhalb Umgebungstemperatur abgekühlt wird. Bei der Verwendung eines
Mischkondensators wird das in den Kondensator fließende Kühlwasser
vorher abgekühlt. Durch die tieferen Temperaturen im Kondensator kann
bei niedrigeren Drücken als bei herkömmlichen Anlagen gearbeitet
werden. Dadurch wird bereits früher Treibdampf auskondensiert, der bei
den bekannten Anlagen unter erheblichem Energieeinsatz mit Luft bzw. Gas
verdichtet werden müßte. Es zeigt sich, daß im Vergleich zu einer
herkömmlichen Anlage, bei der zur Erzeugung eines Vakuums bis zu 0,2 mbar
insgesamt vier Dampfstrahler benötigt werden, auf einen der Dampfstrahler
verzichtet werden kann und man somit insgesamt nur mit drei Dampfstrahlern
auskommt. Die Überprüfung der Gesamtbilanz dieser bekannten und der
erfindungsgemäßen Vakuum-Anlagen zeigt, daß trotz der zum Kühlen
erforderlichen Energie die Gesamtenergiebilanz bei der erfindungsgemäßen
Anlage günstiger ist.
Bei der vorgeschlagenen Vakuumanlage wird dabei das Kühlmedium des
Zwischenkondensators zur Minderung der erforderlichen Energie nicht nur
in einem geschlossenen Kreislauf geführt, es wird auch überschüssiges
gekühltes Kondensat dem Endkondensator zugeführt.
In vorteilhafter Weise kann als Medium eine Salzlösung verwandt werden,
mit der extrem tiefe Kondensatortemperaturen gefahren werden können.
Ein weiterer Vorteil des Einsatzes eines Kondensatkühlers besteht darin,
daß Vakuumanlagen unabhängig von der Brauchwassertemperatur gefahren
werden können und damit weltweit, also auch in klimatisch ungünstigeren
Regionen, betrieben werden können, wo sonst eine höhere Anzahl
hintereinander geschalteter Dampfstrahler vor dem ersten Kondensator mit den
bekannten negativen Folgen für den Dampfverbrauch eingesetzt werden
müßten.
Als weiterer Vorteil kann angeführt werden, daß auch die kleineren zu
evakuierenden Volumina, nämlich Wegfall eines voluminösen Dampfstrahlers vor
dem ersten Kondensator, die Anfahrzeiten einer Stahlentgasungsanlage
reduziert werden. Dies hat u. a. für bestimmte metallurgische Prozesse
den gewünschten Effekt, daß die Abkühlung der Schlacke geringer wird.
Weiterhin ist es möglich, die Anlage so auszulegen, daß im
jahreszeitlichen Mittel minimaler Energieverbrauch resultiert. Sobald
nämlich die Umgebungstemperatur im Winter in den Bereich der mit Kühlung
verwendeten Kühlwassereintrittstemperatur des ersten Kondensators kommt,
kann das Kühlaggregat ausgeschaltet bleiben. Dagegen ist es bei
herkömmlichen Anlagen nicht möglich, durch beispielsweise das
Ausschalten des letzten Dampfstrahlers vor dem ersten Kondensator im Winter
Energie zu sparen, da die dem Zwischenkondensator folgenden Dampfstrahler
sonst das höhere Druckverhältnis nicht überwinden können.
Darüber hinaus ist noch ein Vorteil darin zu sehen, daß, da die
Kühlwassermenge des ersten Kondensators im Kreislauf gefahren wird,
lediglich das Kondensat auf Umgebungsdruck gebracht werden muß, wodurch
die Antriebsleistung evtl. vorhandener Entwässerungspumpen geringer
wird. Bei kleineren Anlagen wird zur weiteren baulichen Vereinfachung
vorgeschlagen, zur Kondensierung einen direkt gekühlten
Oberflächenkondensator einzusetzen.
Ein Beispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargelegt.
Es sind jeweils Schemata einer Vakuumanlage aufgezeigt, wobei in der
Fig. 1 die Kondensatzuleitung ein steuerbares Kondensatverteilorgan aufweist, und
Fig. 2 beim Zwischenkondensator ein Überlaufrohr vorgesehen ist.
In den Fig. 1 und 2 ist ein Dampfstrahler 11 an einen Vakuumbehälter 21
angeschlossen, der durch einen Deckel 22 verschlossen ist. Im Innenraum
23 des Behälters 21 befindet sich ein mit Schmelze 26 füllbares
metallurgisches Gefäß 25.
Am Dampfstrahler 11 ist eine Dampfdüse 51 vorgesehen, zu der eine
Dampfzuleitung 54 führt. Darüber hinaus ist der Dampfstrahler 11 durch eine
Absaugleitung 61 mit einem Zwischenkondensator 31 verbunden.
Im unteren Bereich des Zwischenkondensators 31 ist eine
Kondensatableitung 34 vorgesehen, in der eine Pumpe eingebaut ist, die
das Kondensat in eine Kondensatzuleitung 33 pumpt.
In dieser Kondensatzuleitung 33 ist ein Wärmetauscher 41 angeordnet, der
an eine Kühlwasserleitung 44, die mit einer Kühlmittelfördereinrichtung
43 in Verbindung steht und an eine Kühlmittelableitung 45 angeschlossen
ist.
In der Kondensatzuleitung 33 ist ein Dreiwegeorgan 73 angeordnet, das
über eine Verbindungsleitung 36 mit einer Kondensatzuleitung 37 eines
Endkondensators 32 in Verbindung steht. Dieser Endkondensator 32 weist
eine Kondensatableitung 38 auf, die in einem Sammelbecken 39 mündet. Aus diesem
Sammelbecken 39 wird eine Pumpe 72 gespeist, die das Kühlmittel in die
Kondensatzuleitung 37 fördert.
Vom Kondensator 31 wird das Fördermedium über eine Ableitung 63 zu einem
Dampfstrahler 13 gefördert, der eine Dampfdüse 53 aufweist, die mit der
Dampfzuleitung 54, die an eine Dampferzeugungsstation 55 angeschlossen
ist, verbunden ist.
Vom Dampfstrahler 13 führt eine Absaugleitung 64 zum Kondensator 32, der eine
Absaugleitung 65 aufweist, an die eine Absaugpumpe 66 angeschlossen ist,
die über eine Absaugleitung 67 Gas bzw. Luft ins Freie fördert.
In der Fig. 2 ist ergänzend an dem Zwischenkondensator 31 ein
Überlaufrohr 35 vorgesehen, das im Sammelbecken 39 mündet.
Weiterhin ist, anders als in der Fig. 1 in der Kühlmittelzuleitung 33
ein Dreiwegeventil 74 vorgesehen, welches das Kondensat durch den Kühler
41 oder über eine Umgebungsleitung 42 zum Zwischenkondensator fördert.
Weiterhin sind vor den Kondensatoren 31 bzw. 32 Verstellorgane 75 bzw.
76 vorgesehen, die ein Zuspeisen von Kühlwasser aus der
Kühlmittelzuleitung 44 zulassen.
Darüber hinaus ist der Kondensator 31 an eine Satzzufuhreinrichtung 81
angeschlossen.
In der Fig. 2 ist außerdem der Aufbau einer Vakuumanlage aufgezeigt,
bei der noch ein weiterer Dampfstrahler 12 auslegungsbedingt zum Einsatz
kommen kann.
Claims (7)
1. Vakuumanlage, insbesondere für die Sekundärmetallurgie mit
mindestens einem Dampfstrahler, der mit einem geschlossenen Behälter in
Verbindung steht, in dem ein metallurgisches, einem Unterdruck
auszusetzendes Gefäß einbringbar ist, und einem über einen eine
Kühlwasserzu- und Kondensatableitung aufweisenden
Zwischenkondensator in Reihe geschalteten zweiten Dampfstrahler, an dem
in Reihe ein Endkondensator und eine Absaugpumpe angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kondensatzuleitung (33) des Zwischenkondensators (31) ein Wärmetauscher (41) vorgesehen ist,
daß die Kondensatzu- und -ableitung (33, 34) des Zwischenkondensators (31) als geschlossener Kreislauf ausgebildet ist und
daß die Kondensatzuleitung (37) zum Endkondensator (32) mit Kondensatabflußelementen (34, 35) des Zwischenkondensators (31) in Verbindung steht.
daß in der Kondensatzuleitung (33) des Zwischenkondensators (31) ein Wärmetauscher (41) vorgesehen ist,
daß die Kondensatzu- und -ableitung (33, 34) des Zwischenkondensators (31) als geschlossener Kreislauf ausgebildet ist und
daß die Kondensatzuleitung (37) zum Endkondensator (32) mit Kondensatabflußelementen (34, 35) des Zwischenkondensators (31) in Verbindung steht.
2. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Kondensatableitung (34) des Zwischenkondensat (31) ein steuerbares Kondensatverteilorgan (73) vorgesehen ist, dessen einer Leitungsstrang (33) mit dem Wärmetauscher (41) und dessen anderer Leitungsstrang (36) mit der Kühlwasserversorgung (37) des Endkondensators (32) verbunden ist.
daß in der Kondensatableitung (34) des Zwischenkondensat (31) ein steuerbares Kondensatverteilorgan (73) vorgesehen ist, dessen einer Leitungsstrang (33) mit dem Wärmetauscher (41) und dessen anderer Leitungsstrang (36) mit der Kühlwasserversorgung (37) des Endkondensators (32) verbunden ist.
3. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenkondensator (31) einen Überlauf (35) aufweist,
dessen Leitungsrohr an ein Sammelbecken (39) der
Kühlwasserversorgung (37) des Endkondensators (32) angeschlossen
ist.
4. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine vor und hinter dem Wärmetauscher (41) an die
Kondensatzuleitung (33) angebundene Umgehungsleitung (42)
vorgesehen ist.
5. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Wärmetauscher (41) und die Zuleitungen (33, 37) zu den
Kondensatoren (31, 32) an eine Kühlwasserversorgungseinrichtung
(43, 44) angeschlossen sind.
6. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kondensatzuleitung (33) an eine Salzzuführeinrichtung (81)
angeschlossen ist.
7. Vakuumanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenkondensator (31) ein direkt gekühlter
Oberflächenkondensator ist.
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