DE2654048C2 - Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen - Google Patents
Verfahren zum Vakuum-Frischen von StahlschmelzenInfo
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Description
(2 η Vo1 + VAt) ■
■ ~- · -1
< 100 (l/min/cm2)
wobei η die Sauerstoffausnutzung, V0., die zeitliche Sauerstoffmenge in IZmin, VAr die zeitliche
Argonmenge in l/min, F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur in ° C und P der Druck
im Vakuumgefäß sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 6, gekennzeichnet durch ein Umlauf-Entgasungsgefäß (1) mit
mindestens einer 20 bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche angeordneten Seitenwanddüse (2).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gc kennzeichnet, daß die Mündung der Seitenwanddüse (2) in Richtung des Metallumlaufs weist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen (2) in
einem gegenseitigen Winkelabstand von 5 bis 15°, bezogen auf die Achse des Ablaufstutzens (S) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen
je zwei DUsenöffnungen 20 bis 70 cm beträgt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren
der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (2) um maximal 5° gegen die
Horizontale geneigt sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vakuumfrischen von Stahlschmelzen, bei dem in ein
Umlauf-Entgasungsgefäß unterhalb der Badoberfläche ein nicht oxydierendes und ein oxydierendes
Gas horizontal in die Schmelze eingeblasen werden.
Verfahren zum Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen sind in großer Zahl bekannt; so beschreibt
die US-Patentschrift 3 320 053 ein Umlauf-Entgasungsverfahren, bei dem ein oberhalb der zu entgasenden Schmelze angeordnetes Entgasungsgefäß
mit zwei Rohrstutzen in die Scluiielze hineinragt. In
den einen Rohrstutzen wird mit Hilfe einer Düse ein nicht oxydierendes Liftgas eingeblasen, das die
Schmelze in das unter Vakuum stehende Entgasungsgefäß bringt. Des weiteren beschreibt die vorerwähnte
US-Patentschrift eine Standentgasung in einem geschlossenen Vakuumgefäß, in das während der
Vakuumbehandlung ein nicht oxydierendes Rührgas eingeblasen wird. In das Lift- bzw. Rührgas kann
zeitweilig jedoch auch eine geringe Menge eines oxydierenden Gases, beispielsweise Sauerstoff, eingespeist werden, um Düsenansätze abzuschmelzen
oder auch zu frischen.
Ein ausgesprochenes Vakuum-Frischverfahren beschreibt hingegen die US-Patentschrift 3 798 025. Bei
diesem Verfahren wird der Frischsauerstoff mit Hilfe einer Seitenwanddüse in ein oberhalb der zu entgasenden Schmelze angeordnetes Entgasungsgefäß
eingeblasen, um eine Chrom enthaltende Schmelze bei möglichst geringen Chromverlusten zu entkohlen.
Eine andere Möglichkeit, die Chromverluste beim Frischen zu verringern, besteht darin, den Partialdruck des Sauerstoffs zu verringern. Ein derartiges
Verfahren ist aus der US-Patentschrift 3 252 790 bekannt; es arbeitet bei Atmosphärendruck und benutzt
nach einem anfänglichen Frischen mit reinem Sauerstoff ein Gemisch aus Sauerstoff und Inertgas.
Schließlich sind auch eine Reihe von Verfahren zum Vakuumentkohlen nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren bekannt. Dies geschieht im Falle einer
Umlaufentgasung mit Hilfe einer oberhalb des Badspiegels endenden Sauerstofflanze. Auf diese Weise
läßt sich die Schmelze zwar rasch entkohlen; es ergeben sich jedoch andere Schwierigkeiten. So entstehen beim Auftreffen des Sauerstoffstrahls auf die
Badoberfläche Stahlspritzer, und ist die Entkohlungsgeschwindigkeit angesichts des auf den Brennfleck
beschränkten Kontakts der Schmelze mit dem Gasstrahl verhältnismäßig gering, zumal die auf der
Schmelze befindliche Schlacke einen weitergehenden Kontakt der Schnalze mit dem Sauerstoff verhindert.
Außerdem kon.mt es auch zu einer Oxydation der Legierungsbestandteile, beispielsweise beim Vakuumfrischen rostfreier Stähle zu einem Chromverlust von
0,2 bis 0,6%. Die unvermeidbare Oxydation der Legierungsbestandteile führt schließlich zu unkontrollierbaren Temperaturänderungen. Außerdem ergibt sich eine äußerst unterschiedliche Sauerstoffausnutzung von 40 bis 7O°/o mit entsprechend unterschiedlichen Endkohlenstoffgehalten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Schwierigkeiten zu beseitigen und insbesondere ein Verfahren zum treffsicheren Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nun darin, daß bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art die
Gase in einem Abstand von 20 bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche eingeblasen werden und der Druck
in dem Entgasung?«!^ höchstens 200 Torr beträgt
Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dem Abstand der Eintrittstelle des Frischgases von der Badoberfläche
eine entscheidende Bedeutung im Hinblick auf eine möglichst geringe Chromverschlackung zukommt.
Das erfindungsgemäße Verfahren !äfit sich mit
ßinem niehtoxydierenden Rührgas wie Argon und
Stickstoff durchführen, das ein oxydierendes Gas wie Sauerstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf enthalten
kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen
und der Zeichnung des näheren erläutert. In der Zeichnungen zeigen:
Fi g. I eine graphische Darstellung der Sauerstoffausnutzung
in Abhängigkeit von der Lage der Düsenmündung in bezug auf die Badoberfläche,
F i g. 2 eine graphische Darstellung der Änderung des Chromgehaltes in Abhängigkeit von der Lage der
Düsenmündung,
Fig. 3 eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung,
F i g. 4 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Endkohlenstoffgehalt und
dem Unterdruck im Vakuumgefäß unter Bejöcksich- 2s tigung des Volumenverhältnisses Sauerstoff/Argon,
F i g. 5 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Dicke der Spritzerschicht im
obersten Teil des Vakuumgefäßes von der spezifischen Abgasmenge,
Fig. 6 ein Strömungsbild in schematisriier Darstellung
und
Fig. 7 ein Vakuumgefäß mit in der Gefaßwandung befindlicher Düse.
Um den Einfluß der Berührungsfläche Sauerstoff/ Schmelze auf die Entkohlungsreaktion zu untersuchen,
wurden Versuche durchgeführt, bei denen die Einblasstelle des Sauerstoffs immer mehr nach
unten verlegt wurde. Die Versuche wurden mit einer Doppelrohrdüse und technisch reinem Sauerstoff«
durchgeführt, deren Mündung von oberhalb der Badoberfläche bis zum Eintauchen in die Schmelze geändert
wurde. Die Versuche wurden in einer Pfannenentgasungsanlage mit Hilfe einer Pfanne durchgeführt,
durch deren Boden ein Rührgas in die Schmelze eingeleitet wurde. Die Höhe der Düsenmündung
wurde beim Frischen eines 18% Chrom enthaltenden rostfreien Stahls mit von Argon umgebenem
Sauerstoff von 1 m oberhalb der Badoberfläche bis 1,5 m unterhalb der Badoberfläche verringert.
Die Versuchsergebnisse sind aus den Diagrammen der Fi g. I und 2 ersichtlich; sie zeigen, daß die
Kohlenstoffabnahme um so größer und die Chromverschlackung um so geringer ist, je näher sich die
Düsenmündung an der Badoberfläche befindet. Die Sauerstoffausnutzung wurde dabei wie folgt bestimmt:
Ölverbrauch zur CO-Bildung
Sauerstoffmenge
60
Der Druck im Vakuumgefäß betrug bei den Versuchen 40 bis 60 Torr und die Sauerstoffmenge
1000 Nm3/h; die Sauerstoffdüse wurde schließlich
horizontal in Richtung des Badumlaufs angeordnet.
Dem Kurvenverlauf in den Diagrammen der Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, daß sich die Sauerstoffausnutzung
von etwf. 40 °/o auf 85 »/0 erhöht und sich die Chraawerschlackung von —0,4% auf 0
ändert, wenn die Düsenrnündung unterhalb der Badoberfläche
liegt, Die Köheusagabcn beziehe« sich
dabei auf «lie Lage der üadobeiffädii: ohne Umblasen
von Sauerstoff.
Gs ist zwar bekannt, im Vakuum mit einer Tauchen«·
zu frischen. Dabei ergeben sich jedoch in'clge
von Lanzenbeschädigungen insbesondere einer Errosion und infolge von Ansätzen an der Lanze aufgrund
eines durch das Frischgas verursachten Schäumens bei einer Temperatur über 1600° C instabile
Frischbedingungen und insbesondere unterschiedliche Entkohlungsgeschwindigkeiten.
Durchragt hingegen beispielsweise eine Doppelrohrdüse die Seitenwandung des Frischgefäßes, dann
entfallen die vorerwähnten Schwierigkeiten ohne eine Gefährdung des die Düsenmündung umgebenden
Mauerwerks.
Die gewünschte Entkohlungsgeschwindigkeit bei minimaler Verschlackung der Eisenbegleiter ergibt
sich, wenn die Düsenmündung dicht unter der Badoberfläche angeordnet ist. Bei de: Umlaufentgasung
befindet sich nämlich stets nur eine Teilmenge der zu entgasenden Schmelze im Vakuumgefäß und ergibt
sich demzufolge dort eine geringe Badhöhe. Die Verwendung eines Umlaufentgasungsgefäßes ist dabei
insf «fern, von Vorteil, als die Schmelze fortlaufend
umgewälzt "wird und der Atmosphäre im Vakuumgefäß stets eine neue Oberfläche darbietet. Außerdem
verharrt das Vakuumgefäß in Ruhe, so daß für den Gasanschluß keine besonderen Maßnahmen erforderlich
sind.
Wird das Gas in Richtung der Badbewegung in das Vakuumgefäß eingeblasen, dann ergibt sich eine
beachtliche Erhöhung der in der Zeiteinheit umgewälzten Metallmenge und gelangt dementsprechend
in der Zeiteinheit auch mehr Metall unter den Einfluß des Vakuums. Dies erlaubt eine Erhöhung des
Sauerstoffangebots in der Zeiteinheit und führt zu einer Beschleunigung der Frischreaktion.
Der Kurvenverlauf in den Diagrammen der F i g. 1 und 2 zeigt, daß sich die erwähnten Vorteile einstellen,
wenn die Düsenmündung etwas unterhalb der Badoberfläche angeordnet ist. Gleichwohl sollte sich
die Düsenmündung mindestens 20 cm unterhalb der Badoberfläche befinden, um ein Freilegen der Düse
bei einer durch eine Änderung des Vakuums oder durch fortschreitenden Futterverschleiß bedingten
Verringerung der Badhöhe und damit eine Beschädigung des der Düsenmündung gegenüberliegenden
Mauerwerks zu vermeiden.
In einem Umlaufcntgasungsgefäß läßt sich die Badtiefe auf mindestens 50 cm einstellen. Die Düse sollte
jedoch höchstens 50 cm unter der Badoberfläche angeord.iei
sein, um die Gefahr einer Bodenbeschädigung zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Düse 20 bis
cm unterhalb der Badoberfläche angeordnet.
Beim horizontalen Einblasen des Gases ergeben sich eine sehr große Berührungsfläche Schmelze/Gas
und sehr lange Re"ihrur>gszeiten. Demzufolge ist der
Sauerstoffverbrauch beim Entkohlen verhältnismäßig gering und ergibt sieh eme gleichmäßige und hohe
Sauerstoffausnutzung. Wird das Gas jchväg nach oben eingeblasen, dann ergeben sich kürzere Berührungszeiten,
eine geringere Ausnutzung des Sauerstoff? and höhere Vetallverluste. Wird das Cjs hingegen
schräg nach unten eingeblasen, besteht die Gefahr einer Bodenbeschädipung.
Erfolgt das Frischen wie beim herkömmlichen Aufblasen bei einem Druck von höchstens 80 Torr,
dann kommt es zu einem starken Spritzen und besteht die Gefahr eines Zuwachsens der Zugabeöffnung
für Legierungszusätze und einer Verringerung des freien Querschnitts der Vakuumleitung. Dem
läßt sich jedoch unter Aufrechterhaltung eines hohen Sauerstoffangebots und einer hohen Entkohlungsgeschwindigkeit
entgegenwirken.
Bei Versuchen wurden Schmelzen aus 18°/oChrom
enthaltenden rostfreien Stählen mit unterschiedlichen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen und Unterdrücken in
einer Entgasungsvorrichtung gemäß Fig. 3 unter Verwendung einer unterhalb der Badoberfläche in
der Seitenwandung des Vakuumgefäßes 1 angeordneten Doppelrohrdüsen gefrischt. Der Ansaugstutzen
4 und der Ablaufstutzen 5 des Vakuumgefäßes 1 tauchte dabei in die in einer Pfanne 3 befindliche
Schmelze 6 ein. Bei den Versuchen wurden durch das Innenrohr Sauerstoff oder ein Sauerstoff/Argon-Gemisch
und durch den Kingspalt zwischen Innen- und Außenrohr Argon horizontal in Richtung des
Badumlaufs eingeblasen.
Das Volumenverhältnis Sauerstoff/Argon wurde auf 30/1 bis l/l eingestellt und der Innendruck des
Vakuumgefäßes auf 200 bis 20 Torr. Bei den Versuchen zeigte sich, daß sich ohne die Gefahr einer
Chromverschlackung mit abnehmendem Sauerstoff/ Argon-Verhältnis und mit abnehmendem Druck
niedrigere Endkohlenstoffgehalte erreichen lassen. Aufgrund der Versuchsergebnisse wurde das Diagramm
der Fig. 4 erstellt. Daraus ergibt sich, daß es im Falle eines 16 bis 17°/o Chrom enthaltenden
rostfreien Stahls im Bereich links von den einzelnen Sauerstoff/Argon-Kurven nicht zu einer Chromverschlackung
kommt.
Bei den Versuchen wurde gleichzeitig die Dicke der Metallansätze an den Anschlüssen im höchsten
Teil des Vakuumgefäßes, d. h. etwa 5 m oberhalb der Badoberfläche gemessen. Aufgrund der Meßwerte
wurde das Diagramm der F i g. 5 erstellt. Nach dem Diagramm nimmt die Dicke der Metallschicht mit der
auf die Badoberfläche bezogenen zeitlichen Abgasmenge zu. Die Abgasmenge wurde unter anderem
unter Berücksichtigung der Blasmenge, des Drucks, der Sauerstoffausnutzung und der Badtemperatur bestimmt.
Das Anhaften νοη Metallspritzern läßt sich vermeiden, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:
(2;, lo,
r+273 760 1
273 P~'T
273 P~'T
< 100 (1 min/cm2)
50
wobei η die Sauerstoffausnutzung, V0, die zeitliche
Sauerstoffmenge in l/min. VAt die zeitliche Argonmenge
in l/min. F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur
in 0C und P der Druck im Vakuumgefäß sind.
Vorzugsweise beträgt der Gleichungswert 80 l/min/ cm2. Im übrigen zeigt die Ungleichung, daß es bei
verschiedenen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen hinsichtlich der Ansatzbildung entscheidend auf die zeitliehe
Sauerstoffmenge und den Druck im Vakuum gefäß ankommt. Im einzelnen läßt sich einer Ansatzbildung
bei zunehmendem Sauerstoffangebot durch eine Druckerhöhung entgegenwirken.
Beim Frischen üblicher, niedriglegierter oder SiIizium
enthaltender Stähle braucht im Gegensatz zu hochiegierten Slähien wie rostfreien Stählen das
Volumenverhältnis Frischgas/Inertgas nicht berücksichtigt zu werden und genügt das Einstellen des
Sauerstoffangebots. Um das Volumenverhältnis jedoch zu ändern und auf einen gewünschten Wert
einstellen zu können, empfiehlt sich die Verwendung einer bekannten Doppel rohrdüse. Die Gasmenge beträgt
dabei höchstens 1500 Nm'/h, vorzugsweise 500 bis 1200 NmVh, um ein Auftreffen des Gases auf die
der Einblasstelle gegenüberliegende Gefäßwandung und eine Beschädigung des die Düsenmündung umgebenden
Mauerwerks bei einem größeren Durchmesser und geringer zeitlicher Gasmenge zu vermeiden.
Die Mindestmenge bestimmt sich hingegen nach dem ferrostatischen Druck, der das Gas bei zu geringer
Menge in die Düse zurückdrückt und zu einer Beschädigung des die DUsenmündung umgebenden
Mauerwerks führt.
Enthält die Schmelze auch Aluminium und Silizium, dann kommt es infolge deren Oxydation zu
einer Erhöhung der Badtemperatur mit einem Wirkungsgrad von etwa 730V
Bei der Vorrichtung nach F i g. 3 verhindert das durch den Ringraum zugeführte inerte Gas eine
Düsenbeschädigung. Die Anordnung der Düse oder auch mehrerer Düsen bestimmt sich nach der Badtiefe. Ihre Mündungen sollten unabhängig von der
Zahl der Düsen 50 cm unterhalb der Badoberfläche liegen. Des weiteren ist die Strönrungsrichtung der
Schniefe im Vakuumgefäß zu berücksichtigen. Vorzugsweise strömen sowohl die Schmelze als auch das
Gas in dieselbe Richtung, um eine Beschleunigung des Metallumlaufs und damit eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit
zu erreichen. Mehrere Düsen sollten so angeordnet sein, daß sich ihre Achsen mit der
Achse dtc Auslaufrohrs schneiden und jeweils einen
Winkel von 5 bis 15° einschließen. Die Düsen können jedoch auch so angeordnet sein, aaß ihre Mündungen
einen gegenneit-gen .*·>- tsr.d von 20 ois 70 cm
aufweisen.
Das in die Schmelze eintretende Gas breitet sich mit einem Raumwinkel von 20° trichterförmig aus.
Das ist der Grund für die vorerwähnten Winkel bzw. Abstände, die ein allzu starkes gegenseitiges Überschneiden
der Strahlen vermeiden. Der erwähnte Abstand der Düsenmündungen wurde unter Berücksichtigung
des Winkels zwischen den Düsenlängsachsen und des Gefäßdurr^messers bestimmt. Die untere
Grenze richtet si·, '■■ nach den Erfordernissen Jes
Düseneinbaus.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 6 besitzt das im oberen Te:! dargestellte Vakuumgefäß eine "citenwanddüse
und das im unteren Teil dargestellte Vakuumgefäß zwei Seitenwanddüsen.
Bei der Anordnung der Düsen ist auch der Verlauf der Badoberfläche zu berücksichtigen. Die Düsen
sind daher horizontal angeordnet, wenngleich gegen eine Abweichung von ± 5° in bezug auf die Horizontale
nichts einzuwenden ist. Eine derartige Abweichung stellt sicher, daß es weder zu einer Bodenbeschädigung
noch zu einem Durchblasen der Schmelze kommt.
Bei Versuchen wurden Chrom-Stahlschmelzen in einem für die Behandlung einer 60-t-Scnmeize geeigneten
Vakuumgefäß mit einem Innendurchmesser von 1,6 m entkohlt. In der Seitenwandung des Vakuumgefäßes
befand sich eine Düse, deren Austrittsöffnung in Richtung der Metallströmung wies. Die
Düse bestand aus einem Innenrohr für das Frischgas
und gegebenenfalls ein nicht oxydierendes Gas sowie
einem konzentrischen Außenrohr für das Einblasen eines nicht oxydierenden Gases durch den Ringraum
zwischen den Rohren. Die Versuchsbedingungen und -ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen I
und II zusammengestellt. Dabei beziehen sich die Versuche A auf das erfindungsgemäße Verfahren
und die Versuche B auf ein herkömmliches Vakuumfrischen nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren. Die
Friscli,tidingungen wurden gemäß Tabelle I schrittweise
entsprechend der Abnahme des Kohlenstoffgehaltes geändert, während beim herkömmlichen
Vakuumfrischen die Sauerstoffmenge 600 bis 800 NmVh und der Druck 30 bis 60 Torr betrugen.
Oasmcngc
(Nm3/h)
(Nm3/h)
O21Ar
Druck
(Torr)
(Torr)
.15 | bis | 0.15 | 800 | bis | 1200 | 10 | bis | 30 | 100 | bis | 150 | |
0 | .05 | bis | 0.05 | 700 | bis | 1100 | < | 5 | 100 | bis | 150 | |
0 | bis | 0.01 | 200 | bis | 400 | < | 1 | 50 | bis | 80 | ||
Ausgangsanal) se
C " Si Mn
C " Si Mn
Cr
Endanahse
C ' Si
C ' Si
Cr
Zeit
(min)
Ausbringen
J[%Cr]
Abgasmenge (1 min cm2)
(I ^O | 0.05 | 0.20 | 16.30 | 0.041 | 0.05 | 0.15 | 16.35 | 25 | 99.2 | 0.05 | 75 | 1 |
ö.4j | KJ.U^ | λ η | !6.8! | 0 045 | 0.04 | 0.20 | lft 80 | 21 | 99.4 | -0.01 | 70 |
J
j |
0.59 | 0.04 | 0.18 | 16.55 | 0.045 | 0.05 | 0.14 | 16.65 | 26 | 99.3 | 0.10 | 80 | |
0.40 | 0.02 | 0.15 | 16.10 | 0.030 | 0.02 | 0.08 | 15.70 | 40 | 85.2 | -0.30 | 90 | j |
0.60 | 0.09 | 0.25 | 17.30 | 0.090 | 0.07 | 0.17 | 16.90 | 55 | 85.9 | -0.75 | 120 |
Die Daten der Tabelle II belegen deutlich die besonderen Vorteile des erfindurtgsgemäßen Verfahrens.
Dieses zeichnet sich durch eine wesentlich geringere Verschlackung der Legierungselemente, insbesondere
des Chroms beim Entkohlen rostfreier Stähle, aus. Darüber hinaus erlaubt das Verfahren
eine beträchtliche Steigerung des Sauerstoffangebots und damit eine Verkürzung der Frischzeit ohne Ansatzbildung.
Außerdem lassen sich der Endkohlenstoffgehalt und die Endtemperatur der Schmelze
treffsicher einstellen.
Des weiteren lassen sich nach dem erfindungsjemäßen Verfahren Stähle mit Kohlenstoffgehalten
unter 100 ppm behandeln und ergeben sich End-
M gehalte an Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff, die
mindestens denen des herkömmlichen Vakuumfrischens nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren entsprechen.
Schließlich lassen sich etwa 73°/o der Reaktionswärme bei der Oxydation des Kohlenstoffs, des
Aluminiums und des Siliziums für eine Erhöhung der Badtemperatur ausnutzen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zum Vakuumfrischen von Stahlschmelzen, bei dem in ein Umlaufentgasungs-
gefäß unterhalb der Badoberfläche ein nicht oxydierendes und ein oxydierendes Gas horizontal in die Schmelze eingeblasen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase in
einem Abstand von 20 bis 50 cm unterhalb der |0 Badoberfläche eingeblasen werden und der Druck
in dem Entgasungsgefäß höchstens 200 Torr beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasmenge mit Hilfe des t5
Innendrucks, und/oder der Menge des nicht oxydierenden Gases und/oder des oxydierenden
Gases auf 100 I/min/cm2 Badoberfläche eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch ! oder 2, da- Μ
durch gekennzeichnet, daß der Druck über der Schmelze jach einer Anfangsphase mit hoher
spezifischer Gasmenge verringert und alsdann die Gasmenge und/oder der Druck über der
Schmelze und/oder das Volumenverhältnis Frisch- Μ gas/nicht oxydierendes Gas stufenweise oder
kontinuierlich verringert werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die eingeblasene Gasmenge 200 bis 1500 Nm3Zh x
beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichn», daß die Gasmenge 500 bis 1200
Nm-1Zh beträgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der 3S
Ansprüche I bis 5, dadurch ,«kennzeichnet, daß die Frischbedingungen wie folgt eingestellt werden:
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654048 DE2654048C2 (de) | 1976-11-29 | 1976-11-29 | Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762654048 DE2654048C2 (de) | 1976-11-29 | 1976-11-29 | Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2654048A1 DE2654048A1 (de) | 1978-06-01 |
DE2654048C2 true DE2654048C2 (de) | 1982-11-25 |
Family
ID=5994188
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762654048 Expired DE2654048C2 (de) | 1976-11-29 | 1976-11-29 | Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2654048C2 (de) |
Families Citing this family (2)
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---|---|---|---|---|
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DE3911881C1 (en) * | 1989-04-11 | 1990-08-09 | Radex-Heraklith Industriebeteiligungs Ag, Wien, At | Fired gas flushing brick - for decarburisation of molten steel in vacuum vessel, comprises ceramic parallel tube lets |
Family Cites Families (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US3798025A (en) * | 1971-12-29 | 1974-03-19 | Allegheny Ludlum Ind Inc | Vacuum decarburization in rh and dh type degassing systems |
-
1976
- 1976-11-29 DE DE19762654048 patent/DE2654048C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2654048A1 (de) | 1978-06-01 |
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OD | Request for examination | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8331 | Complete revocation |