DE2654048C2 - Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen - Google Patents

Verfahren zum Vakuum-Frischen von Stahlschmelzen

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DE2654048C2 DE19762654048 DE2654048A DE2654048C2 DE 2654048 C2 DE2654048 C2 DE 2654048C2 DE 19762654048 DE19762654048 DE 19762654048 DE 2654048 A DE2654048 A DE 2654048A DE 2654048 C2 DE2654048 C2 DE 2654048C2
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    • C21METALLURGY OF IRON
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Description

(2 η Vo1 + VAt) ■
■ ~- · -1 < 100 (l/min/cm2)
wobei η die Sauerstoffausnutzung, V0., die zeitliche Sauerstoffmenge in IZmin, VAr die zeitliche Argonmenge in l/min, F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur in ° C und P der Druck im Vakuumgefäß sind.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen I bis 6, gekennzeichnet durch ein Umlauf-Entgasungsgefäß (1) mit mindestens einer 20 bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche angeordneten Seitenwanddüse (2).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gc kennzeichnet, daß die Mündung der Seitenwanddüse (2) in Richtung des Metallumlaufs weist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Düsen (2) in einem gegenseitigen Winkelabstand von 5 bis 15°, bezogen auf die Achse des Ablaufstutzens (S) angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen je zwei DUsenöffnungen 20 bis 70 cm beträgt.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen (2) um maximal 5° gegen die Horizontale geneigt sind.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vakuumfrischen von Stahlschmelzen, bei dem in ein Umlauf-Entgasungsgefäß unterhalb der Badoberfläche ein nicht oxydierendes und ein oxydierendes Gas horizontal in die Schmelze eingeblasen werden.
Verfahren zum Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen sind in großer Zahl bekannt; so beschreibt die US-Patentschrift 3 320 053 ein Umlauf-Entgasungsverfahren, bei dem ein oberhalb der zu entgasenden Schmelze angeordnetes Entgasungsgefäß mit zwei Rohrstutzen in die Scluiielze hineinragt. In den einen Rohrstutzen wird mit Hilfe einer Düse ein nicht oxydierendes Liftgas eingeblasen, das die Schmelze in das unter Vakuum stehende Entgasungsgefäß bringt. Des weiteren beschreibt die vorerwähnte US-Patentschrift eine Standentgasung in einem geschlossenen Vakuumgefäß, in das während der Vakuumbehandlung ein nicht oxydierendes Rührgas eingeblasen wird. In das Lift- bzw. Rührgas kann zeitweilig jedoch auch eine geringe Menge eines oxydierenden Gases, beispielsweise Sauerstoff, eingespeist werden, um Düsenansätze abzuschmelzen oder auch zu frischen.
Ein ausgesprochenes Vakuum-Frischverfahren beschreibt hingegen die US-Patentschrift 3 798 025. Bei diesem Verfahren wird der Frischsauerstoff mit Hilfe einer Seitenwanddüse in ein oberhalb der zu entgasenden Schmelze angeordnetes Entgasungsgefäß eingeblasen, um eine Chrom enthaltende Schmelze bei möglichst geringen Chromverlusten zu entkohlen.
Eine andere Möglichkeit, die Chromverluste beim Frischen zu verringern, besteht darin, den Partialdruck des Sauerstoffs zu verringern. Ein derartiges Verfahren ist aus der US-Patentschrift 3 252 790 bekannt; es arbeitet bei Atmosphärendruck und benutzt nach einem anfänglichen Frischen mit reinem Sauerstoff ein Gemisch aus Sauerstoff und Inertgas.
Schließlich sind auch eine Reihe von Verfahren zum Vakuumentkohlen nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren bekannt. Dies geschieht im Falle einer Umlaufentgasung mit Hilfe einer oberhalb des Badspiegels endenden Sauerstofflanze. Auf diese Weise läßt sich die Schmelze zwar rasch entkohlen; es ergeben sich jedoch andere Schwierigkeiten. So entstehen beim Auftreffen des Sauerstoffstrahls auf die Badoberfläche Stahlspritzer, und ist die Entkohlungsgeschwindigkeit angesichts des auf den Brennfleck beschränkten Kontakts der Schmelze mit dem Gasstrahl verhältnismäßig gering, zumal die auf der Schmelze befindliche Schlacke einen weitergehenden Kontakt der Schnalze mit dem Sauerstoff verhindert. Außerdem kon.mt es auch zu einer Oxydation der Legierungsbestandteile, beispielsweise beim Vakuumfrischen rostfreier Stähle zu einem Chromverlust von 0,2 bis 0,6%. Die unvermeidbare Oxydation der Legierungsbestandteile führt schließlich zu unkontrollierbaren Temperaturänderungen. Außerdem ergibt sich eine äußerst unterschiedliche Sauerstoffausnutzung von 40 bis 7O°/o mit entsprechend unterschiedlichen Endkohlenstoffgehalten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Schwierigkeiten zu beseitigen und insbesondere ein Verfahren zum treffsicheren Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen zu schaffen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nun darin, daß bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art die Gase in einem Abstand von 20 bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche eingeblasen werden und der Druck
in dem Entgasung?«!^ höchstens 200 Torr beträgt Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, daß dem Abstand der Eintrittstelle des Frischgases von der Badoberfläche eine entscheidende Bedeutung im Hinblick auf eine möglichst geringe Chromverschlackung zukommt.
Das erfindungsgemäße Verfahren !äfit sich mit ßinem niehtoxydierenden Rührgas wie Argon und Stickstoff durchführen, das ein oxydierendes Gas wie Sauerstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf enthalten kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung des näheren erläutert. In der Zeichnungen zeigen:
Fi g. I eine graphische Darstellung der Sauerstoffausnutzung in Abhängigkeit von der Lage der Düsenmündung in bezug auf die Badoberfläche,
F i g. 2 eine graphische Darstellung der Änderung des Chromgehaltes in Abhängigkeit von der Lage der Düsenmündung,
Fig. 3 eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung,
F i g. 4 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Endkohlenstoffgehalt und dem Unterdruck im Vakuumgefäß unter Bejöcksich- 2s tigung des Volumenverhältnisses Sauerstoff/Argon,
F i g. 5 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Dicke der Spritzerschicht im obersten Teil des Vakuumgefäßes von der spezifischen Abgasmenge,
Fig. 6 ein Strömungsbild in schematisriier Darstellung und
Fig. 7 ein Vakuumgefäß mit in der Gefaßwandung befindlicher Düse.
Um den Einfluß der Berührungsfläche Sauerstoff/ Schmelze auf die Entkohlungsreaktion zu untersuchen, wurden Versuche durchgeführt, bei denen die Einblasstelle des Sauerstoffs immer mehr nach unten verlegt wurde. Die Versuche wurden mit einer Doppelrohrdüse und technisch reinem Sauerstoff« durchgeführt, deren Mündung von oberhalb der Badoberfläche bis zum Eintauchen in die Schmelze geändert wurde. Die Versuche wurden in einer Pfannenentgasungsanlage mit Hilfe einer Pfanne durchgeführt, durch deren Boden ein Rührgas in die Schmelze eingeleitet wurde. Die Höhe der Düsenmündung wurde beim Frischen eines 18% Chrom enthaltenden rostfreien Stahls mit von Argon umgebenem Sauerstoff von 1 m oberhalb der Badoberfläche bis 1,5 m unterhalb der Badoberfläche verringert. Die Versuchsergebnisse sind aus den Diagrammen der Fi g. I und 2 ersichtlich; sie zeigen, daß die Kohlenstoffabnahme um so größer und die Chromverschlackung um so geringer ist, je näher sich die Düsenmündung an der Badoberfläche befindet. Die Sauerstoffausnutzung wurde dabei wie folgt bestimmt:
Ölverbrauch zur CO-Bildung Sauerstoffmenge
60
Der Druck im Vakuumgefäß betrug bei den Versuchen 40 bis 60 Torr und die Sauerstoffmenge 1000 Nm3/h; die Sauerstoffdüse wurde schließlich horizontal in Richtung des Badumlaufs angeordnet.
Dem Kurvenverlauf in den Diagrammen der Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, daß sich die Sauerstoffausnutzung von etwf. 40 °/o auf 85 »/0 erhöht und sich die Chraawerschlackung von —0,4% auf 0 ändert, wenn die Düsenrnündung unterhalb der Badoberfläche liegt, Die Köheusagabcn beziehe« sich dabei auf «lie Lage der üadobeiffädii: ohne Umblasen von Sauerstoff.
Gs ist zwar bekannt, im Vakuum mit einer Tauchen«· zu frischen. Dabei ergeben sich jedoch in'clge von Lanzenbeschädigungen insbesondere einer Errosion und infolge von Ansätzen an der Lanze aufgrund eines durch das Frischgas verursachten Schäumens bei einer Temperatur über 1600° C instabile Frischbedingungen und insbesondere unterschiedliche Entkohlungsgeschwindigkeiten.
Durchragt hingegen beispielsweise eine Doppelrohrdüse die Seitenwandung des Frischgefäßes, dann entfallen die vorerwähnten Schwierigkeiten ohne eine Gefährdung des die Düsenmündung umgebenden Mauerwerks.
Die gewünschte Entkohlungsgeschwindigkeit bei minimaler Verschlackung der Eisenbegleiter ergibt sich, wenn die Düsenmündung dicht unter der Badoberfläche angeordnet ist. Bei de: Umlaufentgasung befindet sich nämlich stets nur eine Teilmenge der zu entgasenden Schmelze im Vakuumgefäß und ergibt sich demzufolge dort eine geringe Badhöhe. Die Verwendung eines Umlaufentgasungsgefäßes ist dabei insf «fern, von Vorteil, als die Schmelze fortlaufend umgewälzt "wird und der Atmosphäre im Vakuumgefäß stets eine neue Oberfläche darbietet. Außerdem verharrt das Vakuumgefäß in Ruhe, so daß für den Gasanschluß keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind.
Wird das Gas in Richtung der Badbewegung in das Vakuumgefäß eingeblasen, dann ergibt sich eine beachtliche Erhöhung der in der Zeiteinheit umgewälzten Metallmenge und gelangt dementsprechend in der Zeiteinheit auch mehr Metall unter den Einfluß des Vakuums. Dies erlaubt eine Erhöhung des Sauerstoffangebots in der Zeiteinheit und führt zu einer Beschleunigung der Frischreaktion.
Der Kurvenverlauf in den Diagrammen der F i g. 1 und 2 zeigt, daß sich die erwähnten Vorteile einstellen, wenn die Düsenmündung etwas unterhalb der Badoberfläche angeordnet ist. Gleichwohl sollte sich die Düsenmündung mindestens 20 cm unterhalb der Badoberfläche befinden, um ein Freilegen der Düse bei einer durch eine Änderung des Vakuums oder durch fortschreitenden Futterverschleiß bedingten Verringerung der Badhöhe und damit eine Beschädigung des der Düsenmündung gegenüberliegenden Mauerwerks zu vermeiden.
In einem Umlaufcntgasungsgefäß läßt sich die Badtiefe auf mindestens 50 cm einstellen. Die Düse sollte jedoch höchstens 50 cm unter der Badoberfläche angeord.iei sein, um die Gefahr einer Bodenbeschädigung zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Düse 20 bis cm unterhalb der Badoberfläche angeordnet.
Beim horizontalen Einblasen des Gases ergeben sich eine sehr große Berührungsfläche Schmelze/Gas und sehr lange Re"ihrur>gszeiten. Demzufolge ist der Sauerstoffverbrauch beim Entkohlen verhältnismäßig gering und ergibt sieh eme gleichmäßige und hohe Sauerstoffausnutzung. Wird das Gas jchväg nach oben eingeblasen, dann ergeben sich kürzere Berührungszeiten, eine geringere Ausnutzung des Sauerstoff? and höhere Vetallverluste. Wird das Cjs hingegen schräg nach unten eingeblasen, besteht die Gefahr einer Bodenbeschädipung.
Erfolgt das Frischen wie beim herkömmlichen Aufblasen bei einem Druck von höchstens 80 Torr, dann kommt es zu einem starken Spritzen und besteht die Gefahr eines Zuwachsens der Zugabeöffnung für Legierungszusätze und einer Verringerung des freien Querschnitts der Vakuumleitung. Dem läßt sich jedoch unter Aufrechterhaltung eines hohen Sauerstoffangebots und einer hohen Entkohlungsgeschwindigkeit entgegenwirken.
Bei Versuchen wurden Schmelzen aus 18°/oChrom enthaltenden rostfreien Stählen mit unterschiedlichen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen und Unterdrücken in einer Entgasungsvorrichtung gemäß Fig. 3 unter Verwendung einer unterhalb der Badoberfläche in der Seitenwandung des Vakuumgefäßes 1 angeordneten Doppelrohrdüsen gefrischt. Der Ansaugstutzen 4 und der Ablaufstutzen 5 des Vakuumgefäßes 1 tauchte dabei in die in einer Pfanne 3 befindliche Schmelze 6 ein. Bei den Versuchen wurden durch das Innenrohr Sauerstoff oder ein Sauerstoff/Argon-Gemisch und durch den Kingspalt zwischen Innen- und Außenrohr Argon horizontal in Richtung des Badumlaufs eingeblasen.
Das Volumenverhältnis Sauerstoff/Argon wurde auf 30/1 bis l/l eingestellt und der Innendruck des Vakuumgefäßes auf 200 bis 20 Torr. Bei den Versuchen zeigte sich, daß sich ohne die Gefahr einer Chromverschlackung mit abnehmendem Sauerstoff/ Argon-Verhältnis und mit abnehmendem Druck niedrigere Endkohlenstoffgehalte erreichen lassen. Aufgrund der Versuchsergebnisse wurde das Diagramm der Fig. 4 erstellt. Daraus ergibt sich, daß es im Falle eines 16 bis 17°/o Chrom enthaltenden rostfreien Stahls im Bereich links von den einzelnen Sauerstoff/Argon-Kurven nicht zu einer Chromverschlackung kommt.
Bei den Versuchen wurde gleichzeitig die Dicke der Metallansätze an den Anschlüssen im höchsten Teil des Vakuumgefäßes, d. h. etwa 5 m oberhalb der Badoberfläche gemessen. Aufgrund der Meßwerte wurde das Diagramm der F i g. 5 erstellt. Nach dem Diagramm nimmt die Dicke der Metallschicht mit der auf die Badoberfläche bezogenen zeitlichen Abgasmenge zu. Die Abgasmenge wurde unter anderem unter Berücksichtigung der Blasmenge, des Drucks, der Sauerstoffausnutzung und der Badtemperatur bestimmt. Das Anhaften νοη Metallspritzern läßt sich vermeiden, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist:
(2;, lo,
r+273 760 1
273 P~'T
< 100 (1 min/cm2)
50
wobei η die Sauerstoffausnutzung, V0, die zeitliche Sauerstoffmenge in l/min. VAt die zeitliche Argonmenge in l/min. F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur in 0C und P der Druck im Vakuumgefäß sind.
Vorzugsweise beträgt der Gleichungswert 80 l/min/ cm2. Im übrigen zeigt die Ungleichung, daß es bei verschiedenen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen hinsichtlich der Ansatzbildung entscheidend auf die zeitliehe Sauerstoffmenge und den Druck im Vakuum gefäß ankommt. Im einzelnen läßt sich einer Ansatzbildung bei zunehmendem Sauerstoffangebot durch eine Druckerhöhung entgegenwirken.
Beim Frischen üblicher, niedriglegierter oder SiIizium enthaltender Stähle braucht im Gegensatz zu hochiegierten Slähien wie rostfreien Stählen das Volumenverhältnis Frischgas/Inertgas nicht berücksichtigt zu werden und genügt das Einstellen des Sauerstoffangebots. Um das Volumenverhältnis jedoch zu ändern und auf einen gewünschten Wert einstellen zu können, empfiehlt sich die Verwendung einer bekannten Doppel rohrdüse. Die Gasmenge beträgt dabei höchstens 1500 Nm'/h, vorzugsweise 500 bis 1200 NmVh, um ein Auftreffen des Gases auf die der Einblasstelle gegenüberliegende Gefäßwandung und eine Beschädigung des die Düsenmündung umgebenden Mauerwerks bei einem größeren Durchmesser und geringer zeitlicher Gasmenge zu vermeiden. Die Mindestmenge bestimmt sich hingegen nach dem ferrostatischen Druck, der das Gas bei zu geringer Menge in die Düse zurückdrückt und zu einer Beschädigung des die DUsenmündung umgebenden Mauerwerks führt.
Enthält die Schmelze auch Aluminium und Silizium, dann kommt es infolge deren Oxydation zu einer Erhöhung der Badtemperatur mit einem Wirkungsgrad von etwa 730V
Bei der Vorrichtung nach F i g. 3 verhindert das durch den Ringraum zugeführte inerte Gas eine Düsenbeschädigung. Die Anordnung der Düse oder auch mehrerer Düsen bestimmt sich nach der Badtiefe. Ihre Mündungen sollten unabhängig von der Zahl der Düsen 50 cm unterhalb der Badoberfläche liegen. Des weiteren ist die Strönrungsrichtung der Schniefe im Vakuumgefäß zu berücksichtigen. Vorzugsweise strömen sowohl die Schmelze als auch das Gas in dieselbe Richtung, um eine Beschleunigung des Metallumlaufs und damit eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen. Mehrere Düsen sollten so angeordnet sein, daß sich ihre Achsen mit der Achse dtc Auslaufrohrs schneiden und jeweils einen Winkel von 5 bis 15° einschließen. Die Düsen können jedoch auch so angeordnet sein, aaß ihre Mündungen einen gegenneit-gen .*·>- tsr.d von 20 ois 70 cm aufweisen.
Das in die Schmelze eintretende Gas breitet sich mit einem Raumwinkel von 20° trichterförmig aus. Das ist der Grund für die vorerwähnten Winkel bzw. Abstände, die ein allzu starkes gegenseitiges Überschneiden der Strahlen vermeiden. Der erwähnte Abstand der Düsenmündungen wurde unter Berücksichtigung des Winkels zwischen den Düsenlängsachsen und des Gefäßdurr^messers bestimmt. Die untere Grenze richtet si·, '■■ nach den Erfordernissen Jes Düseneinbaus.
Bei der Vorrichtung nach F i g. 6 besitzt das im oberen Te:! dargestellte Vakuumgefäß eine "citenwanddüse und das im unteren Teil dargestellte Vakuumgefäß zwei Seitenwanddüsen.
Bei der Anordnung der Düsen ist auch der Verlauf der Badoberfläche zu berücksichtigen. Die Düsen sind daher horizontal angeordnet, wenngleich gegen eine Abweichung von ± 5° in bezug auf die Horizontale nichts einzuwenden ist. Eine derartige Abweichung stellt sicher, daß es weder zu einer Bodenbeschädigung noch zu einem Durchblasen der Schmelze kommt.
Bei Versuchen wurden Chrom-Stahlschmelzen in einem für die Behandlung einer 60-t-Scnmeize geeigneten Vakuumgefäß mit einem Innendurchmesser von 1,6 m entkohlt. In der Seitenwandung des Vakuumgefäßes befand sich eine Düse, deren Austrittsöffnung in Richtung der Metallströmung wies. Die Düse bestand aus einem Innenrohr für das Frischgas und gegebenenfalls ein nicht oxydierendes Gas sowie
einem konzentrischen Außenrohr für das Einblasen eines nicht oxydierenden Gases durch den Ringraum zwischen den Rohren. Die Versuchsbedingungen und -ergebnisse sind in den nachfolgenden Tabellen I und II zusammengestellt. Dabei beziehen sich die Versuche A auf das erfindungsgemäße Verfahren und die Versuche B auf ein herkömmliches Vakuumfrischen nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren. Die Friscli,tidingungen wurden gemäß Tabelle I schrittweise entsprechend der Abnahme des Kohlenstoffgehaltes geändert, während beim herkömmlichen
Tabelle Il
Vakuumfrischen die Sauerstoffmenge 600 bis 800 NmVh und der Druck 30 bis 60 Torr betrugen.
Tabelle I
Oasmcngc
(Nm3/h)
O21Ar
Druck
(Torr)
.15 bis 0.15 800 bis 1200 10 bis 30 100 bis 150
0 .05 bis 0.05 700 bis 1100 < 5 100 bis 150
0 bis 0.01 200 bis 400 < 1 50 bis 80
Ausgangsanal) se
C " Si Mn
Cr
Endanahse
C ' Si
Cr
Zeit
(min)
Ausbringen
J[%Cr]
Abgasmenge (1 min cm2)
(I ^O 0.05 0.20 16.30 0.041 0.05 0.15 16.35 25 99.2 0.05 75 1
ö.4j KJ.U^ λ η !6.8! 0 045 0.04 0.20 lft 80 21 99.4 -0.01 70 J
j
0.59 0.04 0.18 16.55 0.045 0.05 0.14 16.65 26 99.3 0.10 80
0.40 0.02 0.15 16.10 0.030 0.02 0.08 15.70 40 85.2 -0.30 90 j
0.60 0.09 0.25 17.30 0.090 0.07 0.17 16.90 55 85.9 -0.75 120
Die Daten der Tabelle II belegen deutlich die besonderen Vorteile des erfindurtgsgemäßen Verfahrens. Dieses zeichnet sich durch eine wesentlich geringere Verschlackung der Legierungselemente, insbesondere des Chroms beim Entkohlen rostfreier Stähle, aus. Darüber hinaus erlaubt das Verfahren eine beträchtliche Steigerung des Sauerstoffangebots und damit eine Verkürzung der Frischzeit ohne Ansatzbildung. Außerdem lassen sich der Endkohlenstoffgehalt und die Endtemperatur der Schmelze treffsicher einstellen.
Des weiteren lassen sich nach dem erfindungsjemäßen Verfahren Stähle mit Kohlenstoffgehalten unter 100 ppm behandeln und ergeben sich End-
M gehalte an Wasserstoff, Stickstoff und Sauerstoff, die mindestens denen des herkömmlichen Vakuumfrischens nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren entsprechen. Schließlich lassen sich etwa 73°/o der Reaktionswärme bei der Oxydation des Kohlenstoffs, des Aluminiums und des Siliziums für eine Erhöhung der Badtemperatur ausnutzen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Vakuumfrischen von Stahlschmelzen, bei dem in ein Umlaufentgasungs- gefäß unterhalb der Badoberfläche ein nicht oxydierendes und ein oxydierendes Gas horizontal in die Schmelze eingeblasen werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gase in einem Abstand von 20 bis 50 cm unterhalb der |0 Badoberfläche eingeblasen werden und der Druck in dem Entgasungsgefäß höchstens 200 Torr beträgt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abgasmenge mit Hilfe des t5 Innendrucks, und/oder der Menge des nicht oxydierenden Gases und/oder des oxydierenden Gases auf 100 I/min/cm2 Badoberfläche eingestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch ! oder 2, da- Μ durch gekennzeichnet, daß der Druck über der Schmelze jach einer Anfangsphase mit hoher spezifischer Gasmenge verringert und alsdann die Gasmenge und/oder der Druck über der Schmelze und/oder das Volumenverhältnis Frisch- Μ gas/nicht oxydierendes Gas stufenweise oder kontinuierlich verringert werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die eingeblasene Gasmenge 200 bis 1500 Nm3Zh x beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichn», daß die Gasmenge 500 bis 1200 Nm-1Zh beträgt.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der 3S Ansprüche I bis 5, dadurch ,«kennzeichnet, daß die Frischbedingungen wie folgt eingestellt werden:
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