DE2654048A1 - Verfahren zum vakuumbehandeln von stahlschmelzen - Google Patents

Verfahren zum vakuumbehandeln von stahlschmelzen

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DE2654048A1 DE19762654048 DE2654048A DE2654048A1 DE 2654048 A1 DE2654048 A1 DE 2654048A1 DE 19762654048 DE19762654048 DE 19762654048 DE 2654048 A DE2654048 A DE 2654048A DE 2654048 A1 DE2654048 A1 DE 2654048A1
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Description

  • "Verfahren zum Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen"
  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen, beispielsweise zum Vakuumentkohlen und Entfernen von Einschlüssen sowie zum Einstellen der Badtemperatur.
  • Verfahren zum Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen sind in großer Zahl bekannt; sie zielen sämtlich darauf ab, die Qualität des Stahls zu erhöhen. Dabei ergeben sich jedoch eine Reihe von Schwierigkeiten. So erfordern manche Verfahren die Verwendung von Ferrolegierungen mit niedrigem bis extrem niedrigem Kohlenstoffgehalt, da sie nach dem Legieren ein Entkohlen nicht mehr erlauben. Des weiteren erweist sich ein Ausgleich der Temperaturverluste bei der Vakuumbehandlung als schwierig, weswegen zumeist überhitzte Stähle eingesetzt werden, was zu einem verstärkten Futterverschleiß führt.
  • Um die vorerwähnten Schwierigkeiten zu beheben, ist es bekannt, die Schmelzen im Vakuum nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren zu frischen. Dies geschieht im Falle einer Umlaufentgasung mit Hilfe einer oberhalb des Badspiegels endenden Sauerstofflanze. Auf diese Weise läßt sich die Schmelze zwar rasch entkohlen; es ergeben sich jedoch andere Schwierigkeiten0 So entstehen beim Auftreffen des Sauerstoffstrahls auf die Badoberfläche Stahlspritzer, und ist die Entkohlungsgeschwindigkeit angesichts des auf den Brennfleck beschränkten Kontakts der Schmelze mit dem Gasstrahl verhältnismäßig gering, zumal die auf der Schmelze befindliche Schlacke einen weitergehenden Kontakt der Schmelze mit dem Sauerstoff verhindert. Schließlich kommt es auch zu einer Oxydation der Legierungsbestandteile, beispielsweise beim Vakuumfrischen rostfreier Stähle zu einem Chromverlust von 0,2 bis 0,6%. Die unvermeidliche Oxydation der Legierungsbestandteile führt schließlich zu unkontrollierbaren Temperaturänderungen. Außerdem ergibt sich eine äußerst unterschiedliche Sauerstoffausnutzung von 40 bis 70% mit entsprechend unterschiedlichen Endkohlenstoffgehalten.
  • Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, die vorerwähnten Schwierigkeiten zu beseitigen und insbesondere ein Verfahren zum treffsicheren Vakuumbehandeln von Stahlschmelzen zu schaffen. Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einem Vakuumverfahren, bei dem ein nicht oxydierendes, gegebenenfalls mit einem Frischgas vermischtes Gas unterhalb der Badoberfläche in die Schmelze eingeblasen wird. Dies geschieht in einem für eine Umlauf entgasung geeigneten Vakuumgefäß mit Hilfe mindestens einer unterhalb der Badoberfläche angeordneten Düse.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich mit einem nichtoxydierenden Rührgas wie Argon und Stickstoff durchführen, das ein oxydierendes Gas wie Sauerstoff, Kohlendioxyd oder Wasserdampf enthalten kann, Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnung des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen: Fig. 1 eine graphische Darstellung der Sauerstoffausnutzung in Abhängigkeit von der Lage der Düsenmündung in bezug auf die Badoberfläche, Fig. 2 eine graphische Darstellung der Änderung des Chromgehaltes in Abhängigkeit von der Lage der Düsenmündung, Fig. 3 eine zur Hurchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignete Vorrichtung, Fig. 4 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen dem Endkohlenstoffgehalt und dem Unterdruck im Vakuumgefäß unter Berücksichtigung des Volumenverhältnisses Sauerstoff/Argon, Fig. 5 eine graphische Darstellung des Zusammenhangs zwischen der Dicke der Spritzerschicht im obersten Teil des Vakuumgefäßes von der spezifischen Abgasmenge, Fig. 6 ein Strömungsbild in schematischer Darstellung und Fig. 7 ein Vakuumgefäß mit in der Gefäßwandung befindlicher Düse.
  • Um den Einfluß der Berührungsfläche Sauerstoff/Schmelze auf die Entkohlungsreaktion zu untersuchen, wurden Versuche durchgeführt, bei denen die Einblasstelle des Sauerstoffs immer mehr nach unten verlegt wurde . Die Versuche wurden mit einer Doppelrohrdüse und technisch reinem Sauerstoff durchgeführt, deren Mündung von oberhalb der Badoberfläche bis zum Eintauchen in die Schmelze geändert wurde. Die Versuche wurden in einer Pfannenentgasungsanlage mit Hilfe einer Pfanne durchgeführt, durch deren Boden ein Rührgas in die -Schmelze eingeleitet wurde. Die Höhe der Düsenmündung wurde beim Frischen eines 18% Chrom enthaltenden rostfreien Stahls mit von Argon umgebenem Sauerstoff von 1 m oberhalb der Badoberfläche bis 1,5 m unterhalb der Badoberfläche verringert. Die Versuchsergebnisse sind aus den Diagrammen- der Fig. 1 und 2 ersichtlich; sie zeigen, daß die Kohlenstoffabnahme umso größer und die Chromverschlackung umso geringer ist, je näher sich die Düsenmündung an der Badoberfläche befindet. Die Sauerstoffausnutzüng wurde dabei wie folgt bestimmt: 02-Verbrauch zur CO-Bildung x x 100 (%) Sauerstoffmenge Der Druck im Vakuumgefäß betrug bei den Versuchen 40 bis 60 Torr und die Sauerstoffmenge 1000 Nm3/h;-die Sauerstoffdüse wurde schließlich horizontal in Richtung des Badumlaufs angeordnet.
  • Dem Kurvenverlauf in den Diagrammen der Fig. 1 und 2 ist zu entnehmen, daß sich die Sauerstoffausnutzung von etwa 40% auf 85% erhöht-und sich die Chromverschlackung von -0,4% auf O ändert, wenn die Düsenmündung unterhalb der Badoberfläche liegt.- Die Höhenangaben beziehen sich dabei auf die Lage der Badoberfläche ohne Einblasen von Sauerstoff.
  • Es ist zwar bekannt, im Vakuum mit einer Tauchlanze zu frischen. Dabei ergeben sich jedoch infolge von Lanzenbeschädigungen insbesondere einer Errosion und infolge von Ansätzen an der Lanze aufgrund eines durch das Frischgas verursachten Schäumens bei einer Temperatur über 16000C instabile Frischbedingungen und insbesondere unterschiedliche Entkohlungsgeschwindigkeiten.
  • Durchragt hingegen beispielsweise eine Doppelrohrdüse die Seitenwandung des Frischgefäßes, dann entfallen die vorerwähnten Schwierigkeiten ohne eine Gefährdung des die Düsenmündung umgebenden Mauerwerks.
  • Die gewünschte Entkohlungsgeschwindigkeit bei minimaler Verschlackung der Eisenbegleiter ergibt sich, wenn die Düsenmündung dicht unter der Badoberfläche angeordnet ist. Bei der Umlaufentgasung befindet sich nämlich stets nur eine Teilmenge der zu entgasenden Schmelze im Vakuumgefäß und ergibt sich demzufolge dort eine geringe Badhöhe. Die Verwendung eines Umlaufentgasungsgefäßes ist dabei insofern von Vorteil, als die Schmelze fortlaufend umgewälzt wird und der Atmosphäre im Vakuumgefäß stets eine neue Oberfläche darbietet. Außerdem verharrt das Vakuumgefäß in Ruhe, so daß für den Gasanschluß keine besonderen Maßnahmen erforderlich sind.
  • Wird das Gas in Richtung der Badbewegung in das Vakuumgefäß eingeblasen, dann ergibt sich eine beachtliche Erhöhung der in der Zeiteinheit umgewälzten Metallmenge und gelangt dementsprechend in der Zeiteinheit auch mehr Metall unter den Einfluß des Vakuums. Dies erlaubt eine Erhöhung des Sauerstoffangebots in der Zeiteinheit und führt zu einer Beschleunigung der Frischreaktionen.
  • Der Kurvenverlauf in den Diagrammen der Fig. 1 und 2 zeigt, daß sich die erwähnten Vorteile einstellen, wenn die Düsenmündung etwas unterhalb der Badoberfläche angeordnet ist.
  • Gleichwohl sollte sich die Düsenmündung mindestens 20 cm unterhalb der Badoberfläche befinden, um ein Freiliegen der Düse bei einer durch eine Änderung des Vakuums oder durch fortschreitenden Futterverschl eiß bedingten Verringerung der Badhöhe und damit eine Beschädigung des der Düsenmündung gegenüberliegenden Mauerwerks zu vermeiden.
  • In einem Umlaufentgasungsgefäß läßt sich die Badtiefe auf mindestens 50 cm einstelin. Die Düse sollte jedoch höchstens 50 cm unter der Badoberfläche angeordnet sein, um die Gefahr einer Bodenbeschädigung zu vermeiden. Vorzugsweise ist die Düse 20 bis 40 cm unterhalb der Badoberfläche angeordnet.
  • Beim horizontalen Einblasen des Gases ergeben sich eine sehr große Berührungsfläche Schmelze/Gas und sehr lange Berührungszeiten. Demzufolge ist der Sauerstoffverbrauch beim Entkohlen verhältnismäßig gering und ergibt sich eine gleichmäßige und hohe Sauerstoffausnutzung. Wird das Gas schräg nach oben eingeblasen, dann ergeben sich kürzere Berührungszeiten, eine geringere Ausnutzung des Sauerstoffs und höhere Metallverluste. Wird das Gas hingegen schräg nach unten eingeblasen, besteht die Gefahr einer Bodenbeschädigung.
  • Erfolgt das Frischen wie beim herkömmlichen Aufblasen bei einem Druck von höchstens 80 Torr, dann kommt es zu einem starken Spritzen und besteht die Gefahr eines Zuwachsens der Zugabeöffnung für Legierungszusätze und einer Verringerung des freien Querschnitts der Vakuumleitung. Dem läßt sich jedoch unter Aufrechterhaltung eines hohen Sauerstoffangebots und einer hohen Entkohlungsgeschwindigkeit entgegenwirken.
  • Bei Versuchen wurden Schmelzen aus 18% Chrom enthaltenden rostfreien Stählen mit unterschiedlichen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen und Unterdrücken in einer Entgasungsvorrichtung gemäß Fig. 3 unter Verwendung einer unterhalb der Badoberfläche in der Seitenwandung des Vakuumgefäßes 1 angeordneten Doppelrohrdüsen gefrischt. Der Ansaugstutzen 4 und der Ablaufstutzen 5 des Vakuumgefäßes 1 tauchte dabei in die in einer Pfanne 3 befindliche Schmelze6 ein. Bei den Versuchen wurden durch das Innenrohr Sauerstoff oder ein Sauerstoff/Argon-Gemisch und durch den Ringspalt zwischen Innen- und Außenrohr Argon horizontal in Richtung des Badumlaufs eingeblasen.
  • Das Volumenverhältnis Sauerstoff/Argon wurde auf 30/1 bis 1/1 eingestellt und der Innendruck des Vakuumgefäßes auf 200 bis 20 Torr. Bei den Versuchen zeigte sich, daß sich ohne die Gefahr einer Chromverschlackung mit abnehmendem Sauerstoff/Argon-Verhältnis und mit abnehmendem Druck niedrigere Endkohlenstoffgehalte erreichen lassen.
  • Aufgrund der Versuchsergebnisse wurde das Diagramm der Fig. 4 erstellt. Daraus ergibt sich, daß es im Falle eines 16 bis 17% Chrom enthaltenden rostfreien Stahls im Bereich links von den einzelnen Sauerstoff/Argon-Kurven nicht zu einer Chromverschlackung kommt.
  • Bei den Versuchen wurde gleichzeitig die Dicke der Metallansätze an den Anschlüssen im höchsten Teil des Vakuumgefässes, d.h. etwa 5 m oberhalb der Badoberfläche gemessen. Aufgrund der Messwerte wurde das Diagramm der Fig. 5 erstellt.
  • Nach dem Diagramm nimmt die Dicke der Metallschicht mit der auf die Badoberfläche bezogenen zeitlichen Abgasmenge zu.
  • Die Abgasmenge wurde unter anderem unter Berücksichtigung der Blasmenge, des Drucks, der Sauerstoffausnutzung und der Badtemperatur bestimmt. Das Anhaften von Metallspritzern läßt sich vermeiden, wenn die folgende Bedingung erfüllt ist: (2 Vo + VAr) ) e 760 1 # 100 (l/min/cm2) 2 @@ @ @ wobei n die Sauerstoffausnutzung, V0 die zeitliche Sauerstoffmenge in 1/min, VAr die zeitliche Argonmenge in 1/min, F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur in °C und P der Druck im Vakuumgefäß sind.
  • Vorzugsweise beträgt der Gleichungswert 80 l/min/cm2. Im übrigen zeigt die Ungleichung, daß es bei verschiedenen Sauerstoff/Argon-Verhältnissen hinsichtlich der Ansatzbildung entscheidend auf die zeitliche Sauerstoffmenge und den Druck im Vakuumgefäß ankommt. Im einzelnen läßt sich einer Ansatzbildung bei zunehmendem Sauerstoffangebot durch eine Druckerhöhung entgegenwirken.
  • Beim Frischen üblicher, niedriglegierter oder Silizium enthaltender Stähle braucht im Gegensatz zu hochlegierten Stählen wie rostfreien Stählen das Volumenverhältnis Frischgas/ Inertgas nicht berücksichtigt zu werden und genügt das Einstellen des Sauerstoffangebots. Um das Volumenverhältnis jedoch zu ändern und auf einen gewünschten Wert einstellen zu können, empfiehlt sich die Verwendung einer bekannten Doppelrohrdüse. Die Gasmenge beträgt dabei höchstens 1500 Nm3/;h, vorzugsweise 500 bis 1200 Nm3/h, um ein Auftreffen des Gases auf die der Einblasstelle gegenüberliegende Gefäßwandung und eine Beschädigung des die Düsenmündung umgebenden Mauerwerks bei einem größeren Durchmesser und geringer zeitlicher Gasmenge zu vermeiden. Die Mindestmenge bestimmt sich hingegen nach dem ferrostatischen Druck, der das Gas bei zu geringer Menge in die Düse zurückdrückt und zu einer Beschädigung des die Düsenmündung umgebenden Mauerwerks führt.
  • Enthält die Schmelze auch Aluminium und Silizium, dann kommt es infolge deren Oxydation zu einer Erhöhung der Badtemperatur mit einem Wirkungsgrad von etwa 73%.
  • Bei der Vorrichtung nach Fig. 3 verhindert das durch den Ring raum zugeführte inerte Gas eine Düsenbeschädigung. Die Anordnung der Düse oder auch mehrerer Düsen bestimmt sich nach der Badtiefe. Ihre Mündungen sollten unabhängig von der Zahl der Düsen 50 cm unterhalb der Badoberfläche liegen. Des weiteren ist die Strömungsrichtung der Schmelze im Vakuumgefäß zu berücksichtigen. Vorzugsweise strömen sowohl die Schmelze als auch das Gas in dieselbe Richtung, um eine Beschleunigung des Metallumlaufs und damit eine höhere Reaktionsgeschwindigkeit zu erreichen. Mehrere Düsen sollten so angeordnet sein9 daß sich ihre Achsen mit der Achse des Auslaufrohrs schneiden und jeweils einen Winkel von 5 bis 150 einschließen. Die Düsen können jedoch auch so angeordnet sein, daß ihre Mündungen einen gegenseitigen Abstand von 20 bis 70 cm aufweisen, Das in die Schmelze eintretende Gas breitet sich mit einem Raumwinkel von 200 trichterförmig aus. Das ist der Grund für die vorerwähnten Winkel bzw. Abstände, die ein allzu starkes gegenseitiges Uberschneiden der Strahlen vermeiden.
  • Der erwähnte Abstand der Düsenmündungen wurde unter Besücksichtigung des Winkels zwischen den Düsenlängsachsen und des Gefäßdurchmessers bestimmt. Die untere Grenze richtet sich nach den Erfordernissen des Düseneinbaus.
  • Bei der Vorrichtung nach Fig0 6 besitzt das im oberen Teil dargestellte Vakuumgefäß eine Seitenwanddüse und das im unteren Teil dargestellte Vakuumgefäß zwei Seitenwanddüsen.
  • Bei der Anordnung der Düsen ist auch der Verlauf der Badoberfläche zu berücksichtigen0 Die Düsen sind daher horizontal angeordnet, wenngleich gegen eine Abweichung von + 50 in bezug auf die Horizontale nichts einzuwenden ist. Eine derartige Abweichung stellt sicher, daß es weder zu einer Bodenbeschädigung noch zu einem Durchblasen der Schmelze kommt0 Bei Versuchen wurden Chrom-Stahlschmelzen in einem für die Behandlung einer 60 t Schmelze geeigneten Vakuumgefäß mit einem Innendurchmesser von 1,6 m entkohlt. In der Seiten wandung des Vakuumgefäßes befand sich eine Düse, deren Austrittsöffnung in Richtung der Metallströmung wiesO Die Düse bestand aus einem Innenrohr für das Frischgas und gegebenenfalls ein nicht oxydierendes Gas sowie einem konzentrischen Außenrohr für das Einblasen eines nicht oxydierenden Gases durch den Ringraum zwischen den RohrenO Die Versuchsbedingungen und -ergebnisse sind in den nachfolgen den Tabellen T und II zusammengestellt. Dabei beziehen sich die Versuche A auf das erfindungsgemäße Verfahren und die Versuche B auf ein herkömmliches Vakuumfrischen nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren. Die Frischbedingungen wurden gemäß Tabelle I schrittweise entsprechend der Abnahme des Kohlenstoffgehaltes geänderte während beim herkömmlichen Vakuumfrischen die Sauerstoffmenge 600 bis 800 Nm3/h und der Druck 30 bis 60 Torr betrugen Tabelle 1 C Gasmenge O2/Ar Druck (%) (Nm3/h (Torr) bis 0.15 800 bis 1200 10 bis 30 100 bis 150 0.15 bis 0.05 700 bis 1100 < 5 100 bis 150 0005 bis 0.01 200 bis 400 < 1 50 bis 80 Tabelle II Ausgangsenalyse Endanalyse Zeit Ausbringen # [%Cr] Abgasmenge C Si Mn Cr C Si Mn Cr (min) (%) (%) (l/min/cm2) (%) (%) (%) (%) (%) (%) (%) (%) 0.50 0.05 0.20 16.30 0.041 0.05 0.15 16.35 25 99.2 0.05 75 A 0.45 0.03 0.22 16.81 0.045 0.04 0.20 16.80 21 99.4 -0.01 70 0.59 0.04 0.18 16.55 0.045 0.05 0.14 16.65 26 99.3 0.10 80 0.40 0.02 0.15 16.10 0.030 0.02 0.08 15.70 40 85.2 -0.30 90 B - - - - - - - - - - - -0.60 0.09 0.25 17.30 0.090 0.07 0.17 16.90 55 85.9 -0.75 120 Die Daten der Tabelle II belegen deutlich die besonderen Vorteile-des erfindungsgemäßen Verfahrens. Dieses zeichnet sich durch eine wesentlich geringere Verschlackung der Legierungselemente9 insbesondere das Chroms beim Entkohlen rostfreier Stähle, aus. Darüber hinaus erlaubt das Verfahren eine beträchtliche Steigerung des Sauerstoffangebots und damit eine Verkürzung der Frischzeit ohne Ansatzbildung. Außerdem lassen sich der Endkohlenstoffgehalt und die Endtemperatur der Schmelze treffsicher einstellen.
  • Des weiteren lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Stähle mit Kohlenstoffgehalten unter 100 ppm behandeln und ergeben sich Endgehalte an Wasserstof£J Stickstoff und Sauerstoff, die mindestens denen des herkömmlichen Vakuumfrischens nach dem Sauerstoffaufblas-Verfahren entsprechen.
  • Schließlich lassen sich etwa 73% der Reaktionswärme bei der Oxydation des Kohlenstoffs, des Aluminiums und des Siliziums für eine Erhöhung der Badtemperatur ausnutzen.

Claims (12)

  1. PatentansPrüche: 1. Verfahren zum Vakuumfrischen von Stählen, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e-t , daß in ein Umlaufentgasungsgefäß unterhalb -der Badoberfläche ein nicht oxydierendes Gas oder ein nicht oxydierendes und ein oxydierendes Gas horizontal in die Schmelze eingeblasen werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n -ze i c h n e t, daß die Abgasmenge mit Hilfe des Innendrucks, und/oder der Menge des nicht oxydierenden Gases und/oder des oxydierenden Gases auf 100 l/min/cm2 Badoberfläche eingestellt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Druck über der Schmelze nach einer Anfangsphase mit hoher spezifischer Gasmenge verringert und alsdann die Gasmenge und/oder der Druck über der Schmelze und/oder das Volumenverhältnis Frischgas/nicht oxydierendes Gas stufenweise oder k«ntinuierlich verringert werden.
  4. 4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die eingeblasene Gasmenge 200 bis 1500 Nm3/h beträgt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Gasmenge 500 bis 1200 Nm3/h beträgt.
  6. 6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß das Gas in einem Abstand von bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche eingeblasen wird.
  7. 7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Frischebedingungen wir folgt eingestellt werden: (2# VOn + VAr ) # ##### # 100/P # 1/F # 100 (1/min/cm2) wobei # die Sauerstoffausnutzung, V0 die zeitliche Sauerstoffmenge in l/min, VAr die zeitliche Argonmenge in l/min, F die Badoberfläche in cm2, T die Badtemperatur in 0C und P der Druck im Vakuumgefäß sind.
  8. 8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüche 1 bis 7, g e k e n n z e i c h n e t d u r c h ein Umlauf - Entgasungsgefäß (1) mit mindestens einer bis 50 cm unterhalb der Badoberfläche angeordneten Seitenwanddüse (2).
  9. 9. Vorrichtung nach Anspruch 8, d a d u r c h g e k e n n -z e i c h n e t , daß die Mündung der Seitenwanddüse (2) in Richtung des Metallumlaufs weist.
  10. 10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß mehrere Düsen (2) in einem gegenseitigen Winkelabstand von 5 bis 150, bezogen auf die Achse des Auslaufstutzens (5) angeordnet sind.
  11. 11. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß der Abstand zwischen je zwei Düsenöffnungen 20 bis 70 cm beträgt.
  12. 12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 11, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Düsen (2) um maximal 5° gegen die Horizontale geneigt sind.
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