DE2059238C3 - Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung - Google Patents

Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung

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DE2059238C3
DE2059238C3 DE19702059238 DE2059238A DE2059238C3 DE 2059238 C3 DE2059238 C3 DE 2059238C3 DE 19702059238 DE19702059238 DE 19702059238 DE 2059238 A DE2059238 A DE 2059238A DE 2059238 C3 DE2059238 C3 DE 2059238C3
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polymeric
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William J.I Dr Brüssel Bracke
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Labofina S.A., Brüssel
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Description

in der Ar für einen m- oder p-Phenylenrest steht und η eine ganze Zahl von mindestens 5 ist, mit mindestens der stöchiometrischen Menge Hydrazin bei Temperaturen zwischen Zimmertemperatur und 250° C umgesetzt wird.
In jüngster Zeit sind verschiedene Bemühungen zur Entwicklung von hochtemperaturbeständigen Polymerisaten erfolgt. Viele dieser Produkte, die ausgezeichnete thermische Eigenschaften besitzen, sind aber für eine praktische Verwendung ungeeignet, wobei das Haupthindernis entweder die schlechte Verarbeitbarkeit oder ihre Sprödigkeit oder das Auftreten von Schwierigkeiten bei der Herstellung von ausreichend reinen Polymerisaten ist.
Aus der BE-PS 7 22 881 sind Polymere mit wiederkehrenden Acetylen-Gruppen bekannt, die jedoch nur bei Temperaturen bis 1800C stabil sind. In der GB-PS 8 87 365 werden polymere Vinylpyrazole beschrieben, bei denen sich die Pyrazol-Einheiten in der Seitenkeite befinden. Auch diese Polymerisate besitzen keine genügende Stabilität. Die FR-PS 15 68 148 betrifft Polymerisate, die nicht umgesetzte freie Acetylen-Gruppen enthalten. Sie werden durch die Verwendung eines N-Arylsydnons hergestellt, die sehr schwer zugänglich sind. Ferner besitzen die Polymerisate eine Zugfestigkeit nicht über 800 kg/cm2.
Das Hauptziel der Erfindung ist die Herstellung von neuen Polymeren, die über eine lange Zeitdauer hitzebeständig sind, eine hohe mechanische Festigkeit besitzen und leicht verarbeite! werden können. Außerdem werden diese Polymerisate in praktisch quantitativen Ausbeuter erhalten und sind leicht aus der Rcaklionsmischiing isolierbar.
Es wurden nun Polymerisate gefunden mit beliebig verteilten Einheiten der Formel
1. Polymerisate mit beliebig verteilten Einheiten der Formel
und
in denen die Bindung im Phenylenrest in nv oder p-Stellung steht und in denen mindestens 5 wiederkehrende Einheiten miteinander verbunden sind.
Der Beitrag der einzelnen wiederkehrenden Einheiten ist zur Zeit unbekannt.
Die Formeln 1 und II sind tautomere Formeln derselben Verbindung.
Erfindungsgemäß werden diese neuen Polymeren durch die Umsetzung eines polymeren Diacetylens der allgemeinen Formel
worin η eine ganze Zahl von mindestens 5 bedeutet, Ar für einen m- oder p-Phenylenrest steht, mit Hydrazin hergestellt. Die polymeren Ausgangsstoffe sind bekannt.
Das Molekulargewicht des neuen, Pyrazol-Einheiten enthaltenden Polymeren in der Grundstruktur hängt von dem Molekulargewicht des als Ausgangsmaterial verwendeten polymeren Diacetylens ab und ist im allgemeinen höher als 1000 und liegt insbesondere zwischen 1000 und 50 000.
Die Reaktionstemperatur variiert zwischen breiten Grenzen von Zimmertemperatur bis 25O0C. Es werden Temperaturen über 500C bevorzugt und dementsprechend wird die Kondensation bei der Rückflußtemperatur des Hydrazins (113,5°C) durchgeführt. Temperaturen, die höher als der Siedepunkt der Reaktionsmischung sind, können angewendet werden, wenn die Reaktion in einem Druckgefäß durchgeführt wird.
Es sollte wenigstens 1 Mol Hydrazinverbindung zur Umsetzung mit jeder Einheit des polymeren Diacetylens verwendet werden. Im allgemeinen ist jedoch ein Überschuß an Hydrazin ratsam, nicht nur, um eine quantitative Ausbeute zu sichern, sondern auch dafür, daß dieser Überschuß als Verdünnungsmittel für die Reaktionsmischung wirken kann. Das Ausmaß dieses Überschusses kann stark variieren und hängt von der Viskosität des Ausgangspolymeren, der Reaktionstem-
(io peratur und der eventuellen Verwendung eines Lösungsmittels ab. Zum Zwecke der Löslichkeit und entsprechend dem Molekulargewicht des polymeren Diacetylens werden Lösungsmittel wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, Pyridin, Λ-Picolin vorteilhaft der Reaktionsmischung zugefügt. Diese Lösungsmittel verhindern die Ausfällung des sich bildenden Polymeren vorder Beendigung der Reaktion.
Das neue, in seiner Grundstruktur Pyrazol-Einheiten
enthaltende Polymere wird leicht, durch Zusatz von z. B. Methanol, aus der Reaktionsmischung isoliert.
Das ausgefallene Polymerisat wird dann abfiltriert, mit Methanol gewaschen und getrocknet. So wird ein weißes faseriges Material erhalten.
Die Polymerisate sind in Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrrolidon, Trifluoressigsäure, Hexamethylphosphoririamid (HMPA) und Tetramethy lensulfon löslich.
Lösungen mit einer inhärenten Viskosität von etwa to 0,7 dl/g (0,5 g Polymeres in 1 dl Dimethylformamid bei 30° C) können leicht erhalten werden.
Das Verfuhren zui Bestimmung der inhärenten Viskosität ist \n »Preparative Methods of Polymer Chemistry«, Wayn R. Sorenson, Tod W. C a m ρ bell, II. Ed. (1968), Interscience Publishers, beschrieben, Größenordnungsgemäß entspricht eine inhärente Viskosität von etwa 0,4 einem Molekulargewicht von etwa 30 000 und eine inhärente Viskosität von etwa 0,8 einem Molekulargewicht von etwa 60 000.
Aus diesen Lösungen, können harte farblose Filme mit einer Zugfestigkeit von 1400 kg/cm2 gegossen werden. Der Film kann orientiert werden und in dieser Form ist seine Zugfestigkeit 2300 kg/cm2. Nach den herkömmlichen Verfahren (Naßverspinnen) können starke Fasern gesponnen werden.
Eine thermogravimetrische Analyse eines erfindungsgemäßen Polymeren ist in der Figur angegeben. Es wurden kein Schmelzen und keine Zersetzung — auch dann, wenn das Polymere bis zur 4500C an der Luft erhitzt wurde — beobachtet. Außerdem behält dieses Polymere seine Biegsamkeit bei der Temperatur von flüssiger Luft bei und kann somit für die Lagerung von kryogenen Flüssigkeiten verwendet werden.
Während die bekannten Produkte im allg. eine Zugfestigkeit nicht über 800 kg/cm2 besitzen, können mit den erfindungsgemäßen Polymeren Zugfestigkeiten von 1400-2300 kg/cm2 erreicht werden. Außerdem sind die neuen Produkte wesentlich biegsamer bei niedrigen Temperaturen als andere bekannte Materialien. Weiterhin können sie durch Umsetzung der NH-Gruppen des Pyrazolringes in andere wertvolle Polymerisate verwandelt werden.
Die in der französischen Patentschrift 15 68148 beschriebenen Polymerisate, die noch Acetylengruppen enthalten, sind demgegenüber nicht so beständig.
Folgende Beispiele erläutern die Erfindung.
Beispiel 1 bis 5
Reines Hydrazin wurde aus Hydrazinhydrat durch Dehydratisierung über festem Natriumhydroxid hergestellt.
Ein 25-ccm-Kolben, der mit einem Rückflußkühler und einem magnetischen Rührer versehen war, wurde mit 0,5 g polymerem Diacetylen der angegebenen Formel, 5 ecm Hydrazin und 5 ecm Lösungsmittel beschickt. Die Reaktionsmischung wurde bei der Rückflußtemperatur des reagierenden Hydrazins eine Stunde lang erhitzt. (Bei den angegebenen Reaktionstemperaturen wirkt das Phenylhydrazin lediglich als Lösungsmittel.) Das Polymere wurde in Methanol gegossen, wobei ein weißes faseriges Produkt ausfiel. Dieser Niederschlag wurde abfiliriert, mit Methanol gewaschen und im Vakuum bei 8O0C getrocknet.
Die Daten aus einer Versuchsreihe sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt. Es muß bemerkt werden, daß, wenn das polymere Diacetylen eine Mischung vom m- und p-lsomeren enthält, für jedes dieser Polymeren di° Prozentsätze für das p-lsomere angegeben sind.
Das erhaltene Polymere, das Pyrazol-Einheiten in der Grundstruklur enthielt, wurde auf 3200C erhitzt und es wurde kein Schmelzen oder Zersetzung beobachtet.
Ein Film, der durch Vergießen einer Lösung des Polymeren des Beispiels 3 in Pyridin hergestellt und im Vakuum bei 150°C getrocknet worden war, zeigte eine sehr hohe Zugfestigkeit des unorientierten Films von 1400 kg/cm2 und des orientierten Films von 2300 kg/ cm2.
Alle Produkte der Beispiele 1 bis 5 zeigen in ihren 1R-Spektren charakteristische Spitzen 1480 cm-', 2920 cm-' sowie 3100 bis 3200 cni"' und ohne Spitzen bei 2225 cm-'.
Beispiel
1
% p-Isomeres im Ausgangspolymeren 20
Viskosität des Ausgangspolymeren (1) dl/g 0,56
Lösungsmittel Phenylhydrazin
Reaktionstemperatur (0C) 110
% Ausbeute 96,6
Viskosität des Endpolymeren (2) dl/g 0,51
(1) Inhärente Viskosität einer Lösung von 0,5 g Polymeren in 1 dl HMPA bei 140C.
(2) Inhärente Viskosität einer Lösung von 0,5 g Polymeren in 1 dl von Dimethylformamid bei 30 C.
10 10 10 0
1.33 1,33 1,33 0,41
Phenyl Pyridin ,vPicolin Pyridin
hydrazin
125 115 125 115
98,5 93,5 90,5 90
0.73 0,69 0,75 0.25
Hierzu 1 Blatt

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    und
    in denen die Bindung im Phenylenrest in m- oder p-Stellung steht und in denen mindestens 5 wiederkehrende Einheiten miteinander verbunden sind.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Polymeren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein polymeres Diacetylen der Formel
DE19702059238 1970-05-27 1970-12-02 Polymere und Verfahren zu ihrer Herstellung Expired DE2059238C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB2553870A GB1275353A (en) 1970-05-27 1970-05-27 Heat-resistant polymers and process for producing the same
GB2553870 1970-10-14

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE2059238A1 DE2059238A1 (de) 1971-12-02
DE2059238B2 DE2059238B2 (de) 1976-11-18
DE2059238C3 true DE2059238C3 (de) 1977-07-07

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