DE205845C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C02F5/00—Softening water; Preventing scale; Adding scale preventatives or scale removers to water, e.g. adding sequestering agents
- C02F5/02—Softening water by precipitation of the hardness
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Description
KAISE RUCHES"
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— M 205845 KLASSE 85 δ. GRUPPE
Gelöscht
HENRI BELLANGER in SAINT-DENIS, Frankr.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 29. Januar 1907 ab.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Wasserreinigung mittels Kalk und Bariumkarbonat.
Die Eigenart des neuen Verfahrens besteht in der Verwendung eines hydraulischen Kalks
oder Zements, der, bevor er zusammen mit dem Bariumkarbonat in das zu reinigende
Wasser eingebracht wird, einer besonderen Vorbehandlung durch Auswaschen unterworfen
ίο und auf diese Weise von dem löslichen Kalk
befreit worden ist, so daß seine Löslichkeit etwa ebenso gering geworden ist als diejenige des
Bariumkarbonats.
Ebenso wie das Bariumkarbonat von dem zu behandelnden Wasser nur so weit angegriffen
wird, als Sulfate im Wasser gelöst sind, wird das kalkhaltige Material, das der angegebenen
Vorbehandlung unterworfen wurde, nur so weit angegriffen und gelöst, als Bikarbonate
im Wasser enthalten sind.
Bei diesem Verfahren wird die Erzeugung eines Kalküberschusses in dem aus der Reinigungsvorrichtung
austretenden Wasser vollständig vermieden, so daß die Verwendung einer Regelungsvorrichtung für das Reinigungsmaterial unnötig wird. Da ferner die Einwirkung
des in erwähnter Weise vorbehandelten Kalks sich ebenso langsam vollzieht als die des Bariumkarbonats, kann man die bei-'
den Reinigungsmittel- in der gleichen Weise zur Anwendung bringen.
Zwecks Herstellung des Reinigungsmittels bringt man unter stetigem Rühren in einem
etwa 2 cbm Wasser enthaltenden Trog 100 kg hydraulischen Kalk oder 50 kg Zement ein.
Der Zement muß langsamer eingetragen werden. Ist das Eintragen beendigt, so wird so
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lange weiter gerührt, bis die festen Bestandteile vollkommen suspendiert sind; dann wird
absitzen gelassen.
Sobald das Wasser klar geworden ist, wird dekantiert und der Trog unter Rühren von
neuem mit frischem Wasser gefüllt. Dies wird so lange wiederholt, bis die Härte des
dekantierten Wassers derjenigen des Frischwassers annähernd entspricht. Dann läßt man
den Niederschlag trocknen und füllt ihn in Säcke.
Zur Reinigung von Wasser nach dem neuen Verfahren kann man eine stetig wirkende Einrichtung
verwenden, wie sie auf der Zeichnung in senkrechtem Schnitt dargestellt ist. Sie besteht im wesentlichen aus drei Teilen:
1. einem kegelförmigen Gefäß α (Sättigungsgefäß)
, in dem sich das die Reinigung bewirkende Reagens k befindet und in dem dieses Reagens durch das mittels des Rohres e
zugeführte Wasser und einen durch das Rohr υ zugeführten Gas- oder Dampfstrom
ständig durcheinandergerührt wird. Die Be-»60 obachtung des am zylindrischen Oberteil b
des Gefäßes α sitzenden Manometers m und des oben offenen Steigrohrs t gestatten die
genaue Regelung der Wasser- und Gaszuleitung. Ein Tubus i mit Schraubenverschluß
dient zum Abziehen des Reinigungsmaterials nach der Behandlung; das Einfüllen neuen
Materials kann durch den Tubus i oder eine andere geeignete öffnung j erfolgen;
2. einem zylindrischen Teil b des Gefäßes (Dekantiergefäß), der sich an das kegelförmige
Gefäß α oben anschließt und in den das gereinigte Wasser gelangt, bevor es durch das
flache oder trichterförmige Sieb hindurchfließt;
3· einem zweiten zylindrischen Aufsatz c (Reservoir) auf dem zylindrischen Teil b, der
das gereinigte Wasser aufnimmt. Aus diesem Reservoir kann das gereinigte Wasser direkt
entnommen oder mittels des Überlaufrohrs d in einen besonderen Behälter abgezogen werden.
Nachdem man durch Analyse die Zusammensetzung des zu reinigenden Wassers festgestellt
hat, bringt man in den Apparat auf
ίο einmal die gesamte, zur Reinigung von Wasser
während einer bestimmten Zeit nötige Reagensmenge ein, die je nach der Zusammensetzung
des Wassers verschieden ist. Nunmehr läßt man das zu reinigende Wasser in den Apparat
eintreten und rührt das Wasser und das Reagens fortgesetzt mittels eines Dampf- oder
Preßluftstroms durcheinander. Der Wasserzulauf ist derart zu regeln, daß das Wasser den
Apparat oben stets klar verläßt. Die Abmessungen des Apparats sind der pro Stunde
benötigten Wassermenge und der Natur des zu reinigenden Wassers entsprechend zu bemessen.
Über die Wirkung der erwähnten mehrfachen Auswaschungen geben nachstehende
Versuchsergebnisse Aufschluß.
I. Hydraulischer Kalk, enthaltend: in Salzsäure unlösliche Bestandteile 18,5 Prozent,
in Salzsäure lösliche Bestandteile 81,5 Prozent.
Zur Verwendung gelangten 14,2 g. Diese
wurden 24 Stunden mit 3 1 destillierten Wassers digeriert; dann wurden 2,8 1 Wasser
abgezogen, deren Untersuchung 44 (französische) Härtegrade ergab. Es wurden 3 1 destillierten
Wassers neu hinzugefügt; nach 24 Stunden wurden 2,94 Γ Wasser von 138 Härtegraden
entnommen. Ein neuer Zusatz von 3 1 destillierten Wassers ergab nach 24 Stunden 3 1
von 60 °, ein nunmehriger Zusatz von 3 1 Flußwasser (von 22 Härtegraden) ergab nach
24 Stunden 2,7 1 von 17 Härtegraden.
Hierbei wurden also der angewandten Rohmaterialmenge von 14,2 g im ganzen 4,33 g
Kalk entzogen.
Es wurden nun wieder 2,5 1 Flußwasser zugesetzt und nach 48 Stunden abgezogen; die
Härte betrug 10 °. Nach Zusatz weiterer 21^2I
Flußwasser erhielt man nach 24 Stunden 2,3 1 von ii°. Ein neuer Zusatz von 2 1 Flußwasser
ergab nach 24 Stunden 2,15 1 von 12°. Ein weiterer Zusatz von 2,5 1 Flußwasser er-■
gab nach 24 Stunden die gleiche Menge Wasser von 10,5 Härtegraden.
Das verwendete Flußwasser hatte folgende Zusammensetzung: Gesamthärte 22 "\ doppelkohlensaurer
Kalk 13 °, schwefelsaurer Kalk und andere Kalksalze 2°, Magnesiumsalze 70.
II. Portlandzement von Limoges enthält : an in Salzsäure unlöslichen Bestandteilen
24 Prozent, an in Salzsäure löslichen Bestandteilen 76 Prozent.
Zur Verwendung gelangten 8 g, die mit 2 1 destillierten Wassers digeriert wurden. - Nach
24 Stunden wurden 1,84 1 von 60 Härtegraden abgezogen, 2 1 destillierten Wassers zügesetzt,
nach 24 Stunden 2 1 von 30 ° abgezogen, 2 1 Flußwasser von 22 Härtegraden zugesetzt,
24 Stunden später 2 1 von 12,5° abgezogen, von neuem 2 Γ Flußwasser gleicher
Zusammensetzung zugesetzt und nach 24 Stunden 2 1 Wasser von n,5° erhalten. '
Dieser letztere Titer wurde innerhalb der ersten dieser 24 Stunden erzielt.
III. Schnellbindender Zement. Zur Verwendung gelangten 8 g, die in 2 1 destillierten
Wassers digeriert wurden. Nach 24 Stunden wurden 1,67 1 von 44 ° abgezogen, 2 1
destillierten Wassers zugesetzt, nach wiederum 24 Stunden 2,25 1 von 18° abgezogen, nunmehr
2 1 Flußwasser (von 22°) zugesetzt, nach 24 Stunden 2 1 von 14,5° entnommen, die
gleiche Menge Flußwasser wieder zugesetzt, nach 24 Stunden 2 1 von 12,75° entnommen,
nochmals 2 1 Flußwasser zugesetzt, nach 24 Stunden 2I von 13,5° abgezogen und nach
einem letzten Zusatz von 2 1 Flußwasser nach 24 Stunden die gleiche Menge von 13 Härtegraden
abgezogen.
Die erwähnten Versuche ergaben mit aller Deutlichkeit, daß hydraulischer Kalk sowohl
wie Zement, wenn sie einmal durch Auswaschen einen gewissen Teil ihres Kalkgehalts
verloren haben, doch noch die Eigenschaft besitzen, an bikarbonathaltige Wasser so viel
Kalk abzugeben, als zur Fällung der Karbonate erforderlich ist. Es ist nicht leicht festzustellen,
ob dieser Kalk von den Silikaten oder von anderen weniger beständigen Salzen herrührt. Sicher ist aber, daß eine Reaktion
dieser Art stattfinden muß, da es sich gezeigt hat, daß trotz der recht langen Zeitdauer der
Versuche keinerlei Überschuß an freiem. Kalk auftritt, d. h. das Wasser vollkommen neutral
reagiert.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Reinigung von Wasser mittels Kalk und Bariumkarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß dabei hydraulischer Kalk oder Zement zur Verwendung gelangt, der vorher derart ausgewaschen worden ist, daß er sich nur noch langsam in Wasser löst.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE205845C true DE205845C (de) |
Family
ID=468067
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT205845D Active DE205845C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE205845C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886130C (de) * | 1950-12-31 | 1953-08-10 | F Eugen Dr-Ing Paufler | Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern |
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- DE DENDAT205845D patent/DE205845C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE886130C (de) * | 1950-12-31 | 1953-08-10 | F Eugen Dr-Ing Paufler | Verfahren zur Reinigung von durch Truebungsstoffe verunreinigten Waessern, insbesondere von Moorwaessern |
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