DE2057742A1 - Mit einer Haftkleberschicht versehene Kunststoffolie - Google Patents
Mit einer Haftkleberschicht versehene KunststoffolieInfo
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Description
Badische Anilin.- & Soda-Fabrik AG· 4UP/f ^4
Unser Zeichen: 0.Z.-27 186 Ka/Hu 6700 Ludwigshafen, 23.11.197ο
Die Erfindung bezieht sich auf eine mit einer Haftkleberschicht
versehene Kunststoffolie.
Es ist bekannt, Werkstoffoberflächen dadurch mit Kunststoffüberzügen zu versehen, daß man den Kunststoff in fließfähigem Zustand
in Form einer lösung, Paste, Schmelze oder in Pulverform durch Spritzen, Tauchen, Streichen, Wirbelsintern usw. auf die ^
Werkstoffoberfläche aufbringt und die Kunststoffschicht anschließend
durch eine Nachbehandlung in den Endzustand überführt. Dies kann durch Trocknen, Einbrennen, Gelieren, Abkühlen usw.
erfolgen. Der Nachteil dieser Aufbringungsart liegt beim Sprit-,
zen und Wirbelsintern in dem großen benötigten apparativen Aufwand.
Das Streichen oder Tauchen kann zwar apparativ weniger aufwendig sein, jedoch ist hier nachteilig, daß die aufgetragene
Schicht bis zur thermischen Nachbehandlung weich, oberflächenklebrig, schmutz- und druckempfindlich sowie gegebenenfalls auch
nachfließend ist.
Die geschilderten Nachteile werden bei der Beschichtung flächiger
Trägermaterialien vermieden, wenn man die Kunststoffschicht d
in Form einer Kunststoffolie anwendet und diese mit einem Kleber auf der Trägerschicht aufklebt.'Gute Festigkeiten können mit Dispersionsklebern, Lösungsmittelklebern sowie mit lösungsmittelhaltigen
oder lösungsmittelfreien Reaktionsklebern erzielt werden.
Nachteilig dabei ist jedoch, daß entweder das Dispersionsoder Losungsmittel verdampft werden muß oder aber eine bestimmte
Reaktionszeit einzuhalten ist.
Vorteilhafter in dieser Hinsicht sind mit Haftkleber beschichtete Kunststoffolien. Bei der Anwendung derartiger Folien werden
aber bisher in keinem Fall die Festigkeitswerte erreicht, die
bei Verwendung von Festklebern, oder bei der direkten Beschichtung
mit Kunststoffen erziel^-bar sind. Außerdem sinkt bei Haft-
257/70 209824/0800 ~ 2 "
- 2 - O.Z. 27 186
klebern die Klebefestigkeit bei erhöhter Temperatur sehr stark
ab.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die geschilderten
Nachteile der mit Haftkleber beschichteten Kunststoffolien zu beseitigen.
Die geschilderte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer
mit einem Haftkleber beschichteten thermoplastischen Kunststoffolie dadurch gelöst, daß die Haftklebe schicht aus einem
beim Erwärmen der Kunststoffolie auf Erweichungstemperaturen in
der Kunststoffolie sich lösenden Haftkleber besteht. Bei einer derartigen Kunststoffolie sind demnach Folienmaterial und Haftkleber
derart aufeinander abgestimmt, daß dieser bei Wärmeeinwirkung von der erweichten Kunststoffolie aufgenommen wird. Eine
Beeinflussung der Gebrauchseigenschaften der Kunststoffolie in negativem Sinne ist dabei nicht zu verzeichnen, jedoch wird die
zum Substrat nunmehr vorhandene Adhäsion, die nach dem Erkalten und Erstarren erhalten bleibt, vorwiegend durch den Charakter
der Kunststoffolie bestimmt.
Als Materialien für die Kunststoffschicht der erfindungsgemäßen
Folien kommen beispielsweise Polyisobutylen, Äthylencopolymerisate,
z.B. Copolymerisate von Äthylen mit Acrylestern, Vinylacetat oder
Acrylester, Terpolymerisate von Äthylen mit zwei der vorgenannten
Polymeren mit Polyamiden oder Polystyrol, in Betracht.
Bei der Wahl der Haftkleber geht man im allgemeinen von solchen Haftklebern aus, die mit der Kunststoffschicht der Folie artverwandt
sind. So verwendet man beispielsweise bei Kunststofffolien auf Basis von Äthylencopolymerisaten einen Haftkleber,
der das gleiche oder ein ähnliches Äthylencopolymerisat enthält. Bei Verwendung von Polyisobutylenolien kann man mit Vorteil von
einem Gemisch von Polyisobutylenen unterschiedlichen Molekulargewichtes als Haftkleber Gebrauch machen. Für Polyacrylesterfolien
kommen entsprechend Polyacrylester oder Acrylestercopolymerisate,
vorzugsweise mit niedrigem K-Wert, als Haftkleber zur Anwendung.
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Der Auftrag des Haftklebers auf die Kunststoffolienoberfläche
läßt sich nach üblichen Verfahren vornehmen. Das Auftragsge-
p ρ
wicht liegt gewöhnlich bei 5 g/m bis 50 g/m und vorzugsweise
bei etwa 20 g/m . Es ist nicht immer, ein vollflächiger Auftrag
erforderlich. Vielmehr kann die Haftkleberbe schichtung im Einzelfall
auch z.B. streifen- oder punktförmig vorgenommen werden.
Die erfindungsgemäße mit Haftkleberschicht versehene Kunststofffolie
kann auf ihrer Sichtseite eine beliebige Veredelung aufweisen,
beispielsweise einen Aufdruck oder eine Prägung. Die
Kunststoffolie kann weiter ein- oder mehrschichtig aufgebaut sein, wobei im Falle des mehrschichtigen Aufbaues mindestens die den
Haftkleber tragende Schicht aus einem beim Erweichen den Haft- Λ
kleber lösenden Schicht bestehen muß. Gegebenenfalls können
eine oder mehrere Kunststoffschichten Füllstoffe oder Verstärkung seinlagen, wie z.B. gewebte oder ungewebte textile Gebilde,
Glasfasern, Metallfaden, Netze und dgl. enthalten.
Durch die Selbstklebeeigenschaften kann die erfindungsgemäße
Folie wie ein Klebeband auf der abzudeckenden Oberfläche fixiert werden. Die anschließende Erwärmung des Verbundes über den Erweichungspunkt
der Folie führt zu einer Festverklebung und nach
dem Abkühlen zur gebrauchsfertigen Oberfläche. Bei Verwendung
von lackierbaren Kunststoffolien kann diese Erwärmung mit dem Einbrennvorgang des Lackes kombiniert werden.
Die Eigenschaften der neuen Kunststoffolien bzw. die der daraus
herzustellenden Kunststoffoberflächen können durch Wahl der Ausgangskomponenten
in weitem Maße den jeweils gewünschten Anforderungen
z.B. hinsichtlich Schmelzbereich, Temperaturbeständigkeit, Abriebfestigkeit, Lackierbarkeit, Adhäsion usw. angepaßt werden.
Die neuen Kunststoffolien sind mannigfachen Anwendungsmöglichkeiten
zugänglich. Als Beispiele seien genannt das Abdecken von Korrosions-, abrieb- und verschleißbeanspruchten Maschinen-,
Gehäuse- und Karosserieteilen, das Aufbringen von Schriftzeichen
und sonstigen dekorativen Oberflächenüberzügen, die Verwendung als ohne mechanische Hilfsmittel fixierbare Klebefolie
usw. - 4 -
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Die Erfindung ist anhand der Beispiele erläutert, in welchen sich die Mengenangaben jeweils auf Gewichtsteile beziehen.
Nach den für die Folienherstellung üblichen Verfahren wird eine ca. 250/U dicke Kunststoffolie hergestellt. Als Kunststoff wird
eine Mischung von 52 Teilen Polyamid und 48 Teilen Äthylen-Copolymerisat
verwendet. Das Polyamid hat einen Erweichungspunkt von ca. 140 C (-gemessen nach Kramer-Sarnow-Nagel) und einen K-Wert
von 60. Das Äthylen-Copolymerisat ist ein Terpolymerisat aus Äthylen, Acrylester und Acrylsäure. Die Folie wird mit einer
Haftklebermasse beschichtet, bestehend aus 1 Teil des in
der Folie enthaltenen Äthylen-Copolymerisats, 2 Teilen Weichharz wie z.B. chloriertes Diphenyl, 3 Teilen Harz (z.B. hydriertes
oder verestertes Kolophonium, Phenolharz, Oumaronharz, Kohlenwasserstoffharz
o.a.) und 0,5 Teilen Polymerweichmacher, wie
z.B. Polyvinylmethyläther. Der Haftkleber wird in einer Stärke von 50 g/m aufgebracht. Es ist nicht immer ein vollflächiger
Auftrag erforderlich, sondern die Beschichtung kann auch als
Streifen oder Punkte erfolgen.
Die so hergestellte selbstklebende Schmelzfolie kann z.B. als überlackierbare Kantenabdeckung mit einer Mindestüberlappungslänge
von 10 mm verwendet werden. Das Aufschmelzen erfolgte beim Einbrennen des überspritzten Lackes 25 Minuten bei HO0C.
Nach dem Kalanderverfahren wurde eine Folie aus einer Mischung der nachstehenden Zusammensetzung hergestellt:
Polyisobutylen hohen Molekulargewichts 25 Teile Kreide 60 Teile
Calciumstearat 1 Teil
Polyäthylen 7 Teile
Ruß 7 Teile
Die so hergestellte Folie wurde mit einem Haftkleber der nachstehenden
Zusammensetzung beschichtet:
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r 5 -
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Polyisobutylen (hohen Molekulargewichts) 10 Teile
Polyisobutylen (niederen Molekulargewichts) 30 Teile
Polyisobutylen (sehr niederen Molekulargewichts) 10 Teile
hydriertes und verestertes Kolophoniumharz 15 Teile
Benzin 100 Teile
Die Haftkleberlösung wurde auf ein silikonisiertes Band aufgetragen
und nach Abdampfen des Lösungsmittels im Übertragungsverfahren
auf die Polyisobutylenfolie aufgebracht. Die Beschichtungsmenge
betrug etwa 25 g Kleber/m .
Zur Ermittlung der Haftfestigkeit wurden folgende Versuche ausgeführt,
2 cm breite Polienstreifen wurden auf Aluminiumblech bei Normaltemperatur
aufgelegt und mit definiertem Druck entsprechend DIH 40 633 angedrückt. Die Proben wurden 24 Stunden bei Normalklima
gelagert» Danach wurde die Haftfestigkeit der folie durch
Abschälen unter einem Winkel von 180° bei einer Abzugsgeschwindigkeit
von 150 mm/min ermittelt. Es wurde eine Haftfestigkeit von nur 0,5 kp gefunden. Wird der Prüfkörper dagegen 2 Stunden
bei 1800C getempert, ergibt sich eine Erhöhung der Haftfähigkeit
auf 0,8 kp.
6 ~
Claims (8)
- - 6 - O.Z. 27 186Patentansprüchei.'Mit einer Haftkleberschicht versehene Kunststoffolie, dadurch v""' gekennzeichnet, daß die Haftkleberschicht aus einem beim Erwärmen der Kunststoffolie auf Erweichungstemperaturen in der Kunststoffolie sich lösenden Haftkleber besteht.
- 2. Kunststoffolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Haftkleber auf Kunststoffbasis verwendet, der mit dem Kunststoff der Kunststoffolie gleich oder artverwandt ist.
- **·' 3· Kunststoffolie nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese aus Gemischen von Polyamiden und Ä'thylencopolymerisaten besteht und einen Haftkleber aufweist, der Äthylencopolymerisate enthält.
- 4. Kunststoffolie nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie aus Polyisobutylen besteht und einen Haftkleber aufweist, der Polyisobutylen oder Gemische von Polyisobutylen unterschiedlichen Molekulargewichts enthält.
- 5. Kunststoffolie nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie aus PοIyacryle stern oder Polymethacrylat estern besteht und Polyacryl- oder Polyinethacry !ester enthaltende Haftkleber aufweist.
- 6. Kunststoffolie nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffolie auf ihrer unbeschichteten Oberfläche mit einer Veredlung, z.B. einer Prägung oder Bedruckung, versehen ist.
- 7. Kunststoffolie nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese zwei- oder mehrschichtig aufgebaut ist, wobei mindestens die den Haftkleber tragende Schicht aus einem diesen in der Wärme lösenden Kunststoff besteht,209824/0808~ 7 —O.Z. 27 186
- 8. Kunststoffolie nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß diese Füllstoffe oder Verstärkungen enthält.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG2 09824/0806
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