DE2057512C3 - Tieflochbohrer, insbesondere für metallische Werkstücke - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Tieflochbohrer, insbesondere für metallische Werkstücke, mit wenigstens einer bewegbar am Bohrerkörper angeordneten Führungsleiste.

Ks sind Tieflochbohrer der .genannten Art bekannt (USA.-Patentschrift3 38')62l, deutsche Offenlegungsschrift 1 477 863, deutsche Patentschrift 632 838), bei denen am Bohrkopfumfang wenigstens eine durch ein Druckmittel radial nach außen bewegbare Führungsleiste vorgesehen ist, welche sich an der Wandung der Bohrung abstützt und dadurch wenigstens zwei weitere am Bohrkopfumfang fest angeordnete Führungsleisten an die Bohrlochwandung andrückt, nine solche zusätzliche Anpreßkraft ist oft nicht erwünscht. Sie ist sogar oft schädlich, wenn das 7U bohrende Mateiial für die entstehende Reibung empfindlich ist. Im übrigen sind die bekannten beweglichen Führungsleisten nicht in der Lage, sich Unebenheiten der Bohrung, z. B. bei einer Biegung des Bohrers, anzupassen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Tieflochbohrer der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welchem eine Anpassung der Führungsleiste an Unebenheiten der Bohrlochwand möglich ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Führungsleiste auf einem Stützlager angebracht ist, das in einer Ausnehmung des Bohrerkörpers um mindestens eine Achse schwenkbar gleitend gehalten ist, wobei die Schwenkachse einen vorbestimmten festen Abstand von der Bolircrachse hat. Dabei kann das Stützlager als um eine Achse parallel zur Bolircrachse schwenkbares Gleitlager mit kreissektorförniigern Querschnitt ausgebildet sein. Das Stützlager kann ein /weites kreissektorförmiges, zylindrisches, um eine Querachse schwenkbares Gleitlager tragen.

Das Stützlager kann auch als kugeliges Gleitlager ausgebildet sein. Zweckmäßig liegt die in Längsrichtung liegende Schwenkachse des Stützlagers außerhalb der Umfangsfläche der Führungsleiste.

Mit dem erfindungsgemäßen Tieflochbohrer ist es möglich, daß sich die Führungsleiste mit sehr geringem Anlagedruck an die Bohrlochwand anpaßt, wobei sich die Leiste in ihrer Winkellage an Unebenheiten der Bohrlochwandung anpassen kann. Bei einer Verschwenkung der Führungsleiste um eine Längsachse des Bohrkopfes kann sich die Leiste so einstellen, daß sich eine dünne, Druck ausgleichende Ölschicht bildet. Bei einer Verschwenkung um eine quer verlaufende Schwenkachse ist es möglich, daß sich die Leiste in bezug auf die Bohrlochwandung anpaßt, wenn die Richtung des Bohrers von der vorgesehenen Bohrlochachse abweicht, wenn z. B. der Bohrer sich verbiegt.

Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigt

F i βΓ 1 cine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Bohrers gemäß der Erfindung,

F i g. 2 eine Stirnansicht des gleichen Bohrers,

Fig. 3 eine Führungsleistenanordnung des gleichen Bohrers,

F 1 g. 4 einen Querschnitt nach Schnittlinie 4-4 in Fig. 3,

F i g. 5 eine Seitenansicht einer anderen Ausführungsform der Erfindung,

F^ig. 6 eine Stirnansicht des Bohrers nach Fig. 5,

Fig. 7 eine Seitenansicht einer dritten Ausführungsform der Erfindung,

Fig. Η eine Stirnansicht des Bohrers nach Fig. 7.

Der in Fig. 1 und 2 dargestellte Bohrer 10 ist ein Metallbohrer, der eine Anzahl von Schneideinsatz.cn 11 aufweist, die in Aufnahmekörpern 13 durch Klemniiitel 12 festgeklemmt sind, von denen alle außer einem in Fig. 2 weggelassen sind. Die Aufnahmekörper 13 sind mit dem Bohrer in einer geeigneten Weise verbunden, z. B. durch Schrauben oder durch Löten.

Zum Abstützen und Führen des Bohrers in dein Bohrloch sind zwei Führungsleisten 20 angeordnet, die zweckmäßig aus Sinterkarbid bestehen. Die Leisten sind auf einer solchen Schwenkeinheit angebracht, daß sie sowohl um eine Längsachse als auch um eine Querachse schwenken können. Das Schwenken um eine Längsachse wird mittels eines Stützlagcrs 21 mit einer zylindrischen Gleitfläche 22 erreicht, die auf einer entsprechenden Fläche 23 einer Ausnehmung des Bohrers aufrulu Die äußere Umfangsfläche 25 des Stützlagers 21 fluchtet annähernd mit der Umfangsfläche des Bohrers. Das Stützlagci 21 ist mittels einer Schraube 26 (Fig. 1) befestigt, und eine elastische Unterlegscheibe 27 ermöglich! das Schwenken des Stützlagers.

Die Schwenkachse 24 liegt außerhalb der Führungsleiste 20, damit, wenn der Bohrer sich dreht die Reibung an der Leiste die Führungskanlc de! Leiste von der Bohrungswandung wegdrückt. Da; vermindeit die Reibung und erleichtert das Eintretet des Schmiermittels zwischen die Führungsleiste um die Bohlochwandung. Durch eine geeignete Lage de Schwenkachse 24 kann der Flächendruck geeigne verteilt werden bezüglich der hydrodynamische! Wirkung des Schmiermittels.

Das Schwenken um eine Quer-Achsc wird durcl

ein Gleitlager 30 erreicht, das eine zylindrische Oberfläche 31 hat, die längs einer entsprechenden Gegenfläche 32 des Stützlagers 21 gleitet. Das Gleitlager 30 ist durch einen rohrförmigen Bolzen 34 gehalten, der in einer durch beide Lager 21 und 30 führenden Bohrung liegt. Da die Achse des Bolzens 34 außerhalb des Schwenkmittelpunkts 33 liegt, erfordert das Schwenken des Gleitlagers 30 ein Biegen des Bolzens 34. Das ist ermöglicht durch einen ringförmigen Zwischenraum 35, der sich längs eines Teils des Bolzens 34 erstreckt.

Die Drehmöglichkeit der Lagcrcinheit für die Führungsleisten um zwei zueinander senkrecht stehende Achsen, die in dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel zwei zylindrische Glengelenke aufweist, kann auch durch ein einziges Kugelgelenk erreicht werden.

F i g. 5 und 6 zeigen eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung, bei der die Führungsieisteneinheit 40 symmetrisch ist. Sie trägt zwei Füh- ao rungsleisten 41 aus Sinterkarbid, die sich beute tig einer Befestigungsschraube 42 befinden, unte" deren Kopf eine Schraubenfeder 43 sitzt, die das Schwen ken der Einheit um eine Längsachse ermöglicht Diese Ausführungsform ermöglicht kein Schwenken um eine Quer-Achse. Der Vorteil der syminetnschen Ausbildung der Führungseinheit ist der .^ heit 40 um eine halbe Drehung (um 180 ) g werden kann, wenn die Führungsleisten an der des größten Druckes verschlissen sind.

Fi ζ 7 und8 zeigen eine andere symmetrische Führungsleisteneinheit 50, die vier Le«te«J«^ns^ " eines Bohrers zum Einsenkbohren enthalt, z B. zum Vergrößern des inneren Durchmessers von LodK™ (Aufbohren). Der spezielle Vorteil isi.derdaß der große Bereich der Führungsleisten das Werkzeug tuch zum Reiben (bzw. zum Aufbohren) des inneren Durchmessers von Rohren mit einer dünnen Wand brauchbar macht, die durch den Druck von kleineren Führungsleisteneinheiten beschädigt werden wurden.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

1. Patentansprüche:

   L. Tieflochbohrer, insbesondere für metallische Werkstücke, mit wenigstens einer bewegbar am Bohrerkörper angeordneten Führungsleiste, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsleiste (20) auf einem Stützlager (21) angebracht ist, das in einer Ausnehmung des Bohrerkörpers (10) um mindestens eine Achse (24) schwenkbar gleitend gehalten ist, wobei die Schwenkachse einen vorbestimmten festen Abstand von der Bohrerachse hat.
2. 2. Tieflochbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager (21) als um eine Achse (24) parallel zur Bohrerachse schwenkbares Gleitlager mit krcissektorförmigem Querschnitt ausgebildet ist.
3. 3. Tieflochbohrer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager (21) ein zwei- ao tes kreissektorförmiges zylindrisches, um eine Querachse (33) schwenkbares Gleitlager (30) trägt.
4. 4. Tieflochbohrer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager als kugeliges »5 Gleitlager ausgebildet ist.
5. 5. Tieflochbohrer nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die in Längsrichtung liegende Schwenkachse (24) außerhalb der Umfangsfläche der Führungsleiste (20) liegt.