DE321935C - Bohrverfahren fuer horizontale Erdbohrungen - Google Patents
Bohrverfahren fuer horizontale ErdbohrungenInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B7/00—Special methods or apparatus for drilling
- E21B7/04—Directional drilling
-
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Description
Bei der bisherigen Ausführung horizontaler Erdbohrungen (nicht etwa Gesteinsbohrungen)
tritt stets der Übelstand auf, daß die Bohrkanäle nicht horizontal verlaufen, sondern
in den meisten Fällen eine erhebliche Abweichung nach rechts aufweisen. Zudem weisen sie Abweichungen nach unten oder
oben auf, so daß es nicht möglich war, einen gewollten horizontalen Punkt zu ^erreichen.
ίο Es war bisher die Ansicht verbreitet, daß ·
diese Abweichungen durch Veränderungen der Zusammensetzung der Bodenschichten
hervorgerufen werden, ohne daß es ein Mittel gab, diese Abweichungen bewußt zu vermeiden
und wirklich einen in horizontaler Richtung gelegenen Punkt zu erreichen.
Nach dem im folgenden beschriebenen Bohrverfahren gelingt es, horizontale Kanäle
in Erdreich in Durchmessern von 10 bis
100 cm zu bohren, wobei die Benutzung einer Maschine, welche den horizontalen Vorschub
und die Drehung des Bohrers bewirkt, vorausgesetzt wird. Ferner wirdj wie bekannt,
durch Kupplung verlängerbares Gestänge vorausgesetzt, an welchem eine Bohrschappe angebracht
ist. Als Bohrschappe wird ein an sich bekannter Hohlzylinder verwendet, der
vorn geeignet gestaltete Schneidflächen besitzt. Auch bei Verwendung einer derartigen
bekannten Schappe an sich würde der Bohrkanal nicht horizontal werden, sondern Abweichungen
nach rechts oder nach oben oder unten aufweisen, wenn das Verfahren nicht in der im folgenden beschriebenen Weise ausgeübt
wird.
Das Verfahren beruht auf der Beobachtung, ·
daß eine Bohrschappe stets eine bevorzugte Schneidrichtung aufweisen muß, um bei der
Drehung die Erde abzuschneiden und in das Innere des Hohlzylinders zu leiten. Die
Folge dieser bevorzugten Schneidrichtung ist die seitliche Abweichung des Bohrkanals.
Diese seitliche Abweichung läßt sich vermeiden, wenn man zwrei sonst vollständig symmetrische
Bohrschappen verwendet, die derart ausgebildet sind, daß bei der einen die
Schneidflächen rechtsgreifend, bei der anderen linksgreif end ausgebildet sind, und indem man
beim Bohren die Schappe für Rechtsschnitt nach rechts, die Schappe für Linksschnitt
nach links rotieren läßt. Hierdurch werden die an sich unvermeidlichen Abweichungen
kompensiert, indem man normalerweise auf einen Rechtsstich einen Stich mit der Linksschappe
folgen läßt. Gibt nun aber die Bodenzusammensetzung \reranlassung, daß
trotzdem eine Seitenrichtung eine gewisse Bevorzugung erhält, so läßt sich auch hier das
Prinzip der Kompensation wieder anwenden, indem etwa eine stärkere Rechtsabweichung
durch zwei oder mehrere Linksstiche ausgeglichen wird.
Die Höhenabweichung läßt sich jedoch durch den Schappenwechsel noch nicht vermeiden.
Sie beruht auf dem Umstände, daß, 6g abgesehen von Veränderungen der Bodenschichten,
.das allmählich länger werdende Bohrgestänge sich durchbiegt und dadurch
der Bohrschappe eine andere Richtung, und zwar in die Höhe, gibt. Dieses Durchbiegen
des Gestänges und demgemäß die Abweichung der Schappe aus der Horizontalen wird durch
Gleitlager vermieden, die auf das Gestänge an geeigneten Stellen aufgeschoben werden,
sich dem Kanalquerschnitt mit geringer Reibung anpassen und durch die Kupplungsteile
des Gestänges innerhalb zulässiger Grenzen am Gestänge gehalten und von ihm beim
Einschieben des Gestänges und beim Herausziehen desselben mitgenommen werden. Die Anwendung der Gleitlager ist in der
ίο Figur dargestellt. 6" bedeutet die Bohrschappe,
G das zusammengekuppelte Gestänge und L das Lager der Maschinenwelle. B stellt ein auf das Gestänge geschobenes
Gleitlager dar, das durch den Kupplungskeil K beim Vordringen der Schappe mitgenommen
wird. Wäre dieses Lager B nicht vorhanden, so würde dasi Gestänge bei genügender
Länge die in der Figur gestrichelt gezeichnete Gestalt a-b infolge der natürlichen
Durchbiegung annehmen und der Schappe beim Bohren eine Richtung nach oben verleihen.
Ist anderseits, durch etwa plötzlich erbohrte weichere Bodenschichten die Schappe
gesunken, so kann man die Schappenrichtung bewußt für den nächsten Stich heben, indem
man das Gleitlager B so weit nach rechts schiebt, daß das Gestänge eine leichte Durchbiegung
im Sinne der gestrichelten Linie a-b erhält, so daß die Schappe gehoben wird.
Ist aus irgendeinem Grunde die Bohrung etwas in die Höhe gegangen, so kann man ihr
eine Tiefenneigung verleihen, indem man ganz in die Nähe der Schappe .S ein Gleitlager
B setzt, dessen Bohrung derart ist, daß sie das Gestänge etwas über die Mittellinie
hebt. Man hat also durch die Anwendung des Gleitlagers ein Mittel, den Höhengang der
Schappe zu regeln. Maßgebend für den Höhengang ist stets die Stellung des ersten
Gleitlagers. Die übrigen' Gleitlager werden bei längerem Gestänge derart angeordnet, daß
sie ein stärkeres Durchbiegen der zwischen zwei Lagern rotierenden Gestängeabteilung
verhindern. Vor allem haben sie den Zweck, eine derartig starke Durchbiegung zu vermeiden,
daß das Gestänge oder die Kupplungsteile die Kanalsohle berühren.
Claims (2)
1. Bohrverfahren für horizontale Erdbohrungen unter Verwendung einer die
Bohrschappen horizontal vortreibenden und in Drehung versetzenden Vorschubvorrichtung
und eines verlängerbaren Gestänges, dadurch gekennzeichnet, daß für Rechtsschnitt und für Linksschnitt ausgebildete
Schappen wechselweise verwendet werden.
2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß auf das Bohrgestänge an geeigneten Stellen Gleitlager aufgeschoben werden zur Regelung des Höhenganges der Bohrschappe.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE321935T | 1916-05-31 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE321935C true DE321935C (de) | 1920-06-15 |
Family
ID=6164296
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1916321935D Expired DE321935C (de) | 1916-05-31 | 1916-05-31 | Bohrverfahren fuer horizontale Erdbohrungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE321935C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3751177A (en) * | 1969-11-24 | 1973-08-07 | Sandvik Ab | Guide pad mounting on a drill bit |
DE3001468A1 (de) * | 1980-01-17 | 1981-07-23 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Verfahren zur steuerung des bohrgestaenges in der vertikalebene |
-
1916
- 1916-05-31 DE DE1916321935D patent/DE321935C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US3751177A (en) * | 1969-11-24 | 1973-08-07 | Sandvik Ab | Guide pad mounting on a drill bit |
DE3001468A1 (de) * | 1980-01-17 | 1981-07-23 | Ruhrkohle Ag, 4300 Essen | Verfahren zur steuerung des bohrgestaenges in der vertikalebene |
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