DE2057337A1 - Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten mit hoher photochemischer Stabilitaet - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten mit hoher photochemischer StabilitaetInfo
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Description
DlPL-ING. H. FINK PATENTANWALT . 7300 CSSUNGEH (NECKAR) . HINDENBURGSTRASSE
12. November 197O Be I P 5861
Dow-Unquinesa S.A., Axpe-Bilbao (Spanien)
"Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten mit hoher photochemischer Stabilität"
Beanspruchte Priorität der spanischen Patentanmeldung 373 808 vom 22. November 1969
Titandioxid-Pigmente finden Verwendung in vielen Branchen der modernen Industrie, wie Körperpflegemittel, Farben und Lacke,
Kunststoffe, Papier usw.. Die sehr verbreitete Benutzung von g
den im Handel zur Verfügung stehenden Modifikationen Anatas und Rutil ist hauptsächlich auf die hohe Deck- und Farbkraft
dieser Pigmente zurückzuführen. So genügen beispielsweise in der Kun3tstoffindustrie sehr geringe Konzentrationen von Titandioxid,
um einen genügenden Weissheitsgrad au erzielen, während
andere Pigmente, die auch in der Lage sind, Kunststoffe zu färben, oft in höheren Mengen verwendet werden müssen, was zu ungünstigen
mechanischen Eigenschaften des Kunststoffes führt.
Das Titandioxid zoLgt in Gegenwart '/on organischen Substanzen
unu durch Wirkung von UV-Strahlung eine Tendenz zur Reduktion,
die besonders bemerkbar ist, wenn das Pigment aL;>
Anatas vorliegt. Benutzt man beispielsweise Anatas für stark wetfcerbean-
.. - 101-Ί27/1366 SADORiGiNAL
12.11.1970 Be P 5861
spruchte Anstriche, 30 ist, neben der ungenügenden Lichtecht-
! heit des Pigmentes, eine Bindemittelzersetzung zu beobachten,
welche zur Glanzverminderung und schließlich zur sogenannten
! "Kreidung" führt. Deswegen wurde unter anderem die Herstellung
■ der Rutilmodifikation des Titandioxids entwickelt und seine Benützung
in der Farben- und Lackindustrie eingeführt-
j Heutzutage gibt es einige Rutil-Nachbehandlungsverfahren, welche
j die photochemische Stabilität weiter zu verbessern vermögen. Nach einer anderen Methode wird das nachbehandelte Pigment nochmals
kalziniert und dadurch die Photostabilität weiter gesteigert. Dies bringt aber eine merkliche Erhöhung der Herstellungskosten mit
sich.
Trotz all diesen Fortschritten gibt es roch F-ille, bei welchen
die Photostabilität des Titandioxid^ unbefriedigend ist. So
wird beispielsweise in der Stratosphäre und im Weltraum, wo eine starke UV-Strahlung vorhanden ist, die Verwendung von Zinksulfid-Pigmenten
vorgezogen. In ähnlicher Weise zeigt das Rutil in Verbindung mit Melamin- und Harnstoffharzen eine ungenügende Stabilität
gegen die Photoreduktion. Ein typisches Beispiel dafür sind die mit Melaminharz getränkten Laminatpapiere.
Es wurde nun gefunden, daß die Zugabe eines Halogenates (Chlorat, Bromat, Jodat, Perchlorat und Perjodat) eile Tendenz
des Rutils zur Photoreduktion fast vollständig beseitigt. Schon sehr kleine Mengen wie 0,055 bewirken merkliche Vorteile und
obwohl die Verwendung von viel höheren Konzentrationen durchaus
möglich ist, erzielt man meistens gute Resultate mit Konzentrationen von 0,15 bis 0,25;?. All diese Verbindungen zeigen eine
günstige Wirkung gegen die Photoreduktion des Titandioxids und ihre Verwendung wird je nach der Farbe und Löslichkeit bestimmt.
Für universale Pigmcnttypen werden vorzugsweise die Bromate und
Jodatß der Erdalkalimetalle benützt. Die letzten eignen sich besondera
wegen ihrer geringen Löslichkeit.
1 0 9 £ ■? 7 / 1 3 B 6
BAD
12.11.1970 Be P 5861
Die Behandlung des Pigments erfolgt vorzugsweise durch Zugabe des Halogenats zu einer wässrigen Titandioxid-Suspension, um
eine regelmäßige Verteilung des/Reagenzes zu erzielen. Es kann aber auch zum trockenen Pigment vor oder nach dem Mahlvorgang
zugegeben werden. Die günstige Wirkung der Halogenate ist ferner sowohl in behandelten als auch in unbehandelten Pigmenten zu beobachten.
Die vorliegende Erfindung ist folglich weder auf eine bestimmte Phase des Systems noch auf eine besondere Vorbehandlung
beschränkt.
Zu einer wässrigen Suspension von kreidungsbeständigem Rutil
, mit einem Peststoffgehalt von 25% und einem absoluten Pigment-Gewicht
von 1000 kg wurden 1,5 kg Kaliumjodat unter Rühren zugegeben und die Suspension wird während i| Stunden bei 25 C
gerührt. Anschließend wurden 3 kg Bariumchlorid zugefügt und die ' Suspension bei 25° C nochmals 4 Stunden lang gerührt. Das Pigment
wurde wie üblich filtriert, getrocknet und mikronisiert. Als
Vergleichs-Pigment wurde die gleiche kreidungsbeständige Rutilsuspension ohne Jodatbehandlung getrocknet und mikronisiert. Um
die photochemische Stabilität der Pigmente zu messen, wurden je 10g Rutil mit 5,2 ml Mandelsäure zu einer Paste verrieben und
diese zwischen zwei Glasplatten zusammengepresst. Die Platten wurden mit gewöhnlichem durchsichtigem Klebeband zusammengehalten
und auf einem Drehtisch unter einer Lampe (General Electric TYP H ^00 A 33-1, 400 Watt) in einem Abstand von 250 mm
belichtet. Gemessen wurde die Remissionsänderung der Platten als Funktion der Belichtungszeit (Tabelle I). Ferner wurden 1000g
eines Harnstoffharzes mit je 20g behandeltem und unbehandeltem
Pigment in einer Kugelmühle 3,5 Stunden lang vermischt. Das gleiche wurde mit einem Melaminharz wiederholt. Es wurden dann
: bei einer Temperatur von 150° C und unter einer Kraft von 20 000kg Tabletten gepresst und in der gleichen Weise wie bei
Beispiel 1 belichtet. Zu diesem Zweck wurde ein Teil von jeder
- I .-VA)
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Tablette abgedeckt, so daß ein bequemer Vergleich zwischen dem belichteten und unbelichteten Teil der Tablette möglich
war. Tabellen II und III geben über die beobachteten Resultate Auskunft.
Tabelle I | unbehandeltes Pigment | ,8 | % | 1 | Λ | ,00 | behandeltes | Pigment |
Belichtungszeit | Remission | ,8 | 2 | ,40 | Remission % | Δ | ||
(Minuten) | 85 | ,4 | 4 | ,00 | 84,0 | |||
O | 84 | ,8 | 6 | ,40 | 83,8 | 0,20 | ||
135 | 83 | ,4 | 83,1 | 0,90 | ||||
315 | 81 | 82,8 | 1,20 | |||||
435 | 79 | 82,6 | 1,40 | |||||
615 | 82,5 | 1,50 | ||||||
795 | 82,4 | 1,60 | ||||||
975 | 82,3 | 1,70 | ||||||
1.155 | 81,6 | 2,40 | ||||||
1.395 | 81,6 | 2,40 | ||||||
1.575 | 80,7 | 3,30 | ||||||
1.995 | 80,0 | 4,00 | ||||||
2.355 | 79,7 | 4,30 | ||||||
2.655 | 79,6 | 4,40 | ||||||
3.015 | 79,4 | 4,60 | ||||||
3.435 | 79,1 | 4,90 | ||||||
3.795 | 78,7 | 5,30 | ||||||
4.095 | ||||||||
1 0 <):' ? 7 / 1 ?>
G 6
12.11.1970 Be P 5861
Tabelle II
Harnstoffharz 2% TiO,
Harnstoffharz 2% TiO,
Belichtungszeit
unbehandelt | 12 h |
behandelt | 12 h |
unbehandelt | 24 h |
behandelt | 24 h |
Tabelle III | |
Melaminharz 2% T | |
Pigmentsorte | Belichtungszeit |
Beobachtete Unterschiede zwischen belichtetem und unbelichteten! Teil
merklich keine größer als vorher keine
unbehandelt | 12 | h |
behandelt | 12 | h |
unbehandelt | 24 | h |
behandelt | 24 | h |
Beobachtete Unterschiede zwischen belichtetem und
unbelichteten! Teil
merklich keine größer als vorher keine
Die vorstehenden Tabellen zeigen den deutlichen Vorteil zugunsten des mit einem Halogenat behandelten Pigments. Die Remissionsabnahme
ist auf die blaue Verfärbung des Pigments zurückzuführen (TipO,) und ist ein Maß für den Grad der photochemischen
Reduktion des Pigmentes. Mach Tabelle I ist das mit Jodat behandelte Rutil etwa 600£ stabiler gegen die Photoreduktion als
das unbehandelte Vergleichspigment. Bemerkenswert ist auch das Rückoxidations-Vermögen, das die behandelten Pigmente zeigen,
welches am deutlichsten bei Anatas zu sehen ist.
1 o(i
/ i :;fi6
12.11.1970 Be P 5861
Es wurde nun Anatas ganz; analog wie im Beispiel 1 mit Kaliumjodat
behandelt und 10g davon wurden wiederum mit Mandelsäure zu einer Paste verrieben, zwischen zwei Glasplatten gepresst
und belichtet. Als Vergleichspigment diente unbehandeltes Anatas. Die gemessenen Remissionen sind in TabelleHf aufgeführt.
Nach 105 Belichtungsminuten wurde bei dem behandelten Anatas eine Remissionsabnahme von 10,5^-Einheiten gemessen, im Gegensatz
zu 32,08^-Einheiten beim unbehandelten Anatas. Beide Platter wurden anschließend IO5 Minuten lang in eine Dunkelkammer gebracht
und die Remissionen dann wieder gemessen. Das große Rückokidation3-Vermögen des behandelten Anatas, das den ursprünglichen
Remissionswert aufweist, gegenüber dem unbehandelten Pigment, ist aus Tabelle V ersichtlich.
Tabelle IV | ünbehande | Ites Pigment | behandeltes | Pigment |
Belichtungszeit | Remission | % A | Remission % | |
(Minuten) | 80,58 | 82,80 | ||
0 | 72,70 | 7,88 | 81,35 | 1,45 |
10 | 68,55 | 12,30 | 81,70 | 1,10 |
20 | 63,10 | 17,48 | 81,65 | 1,15 |
30 | 58,55 | 22,03 | 81,70 | 1,10 |
40 | 56,30 | 24,23 | 80,75 | 2,05 |
50 | 53,80 | 26,78 | 80,00 | 2,80 |
60 | 51,60 | 28,98 | 78,40 | 4,40 |
75 | -'»9,55 | 31,03 | 74,00 | 8,80 |
90 | 48,50 | 32,08 | 72,25 | 10,50 |
105 | ||||
mm 7 —
7 / 1 '· η 6
- | 7 | - | 50 | % | A | 12.11 P 586: |
,25 | % Δ | |
90 | ,10 | ||||||||
Tabelle V | 10 | + 2 | ,40 : | ,70 | +9,85 | ||||
Belichtungszeit | unbehandeltes Pigment | 55 | + 2 | ,60 | .1970 Be L |
,85 | + 10,45 | ||
(Minuten) | Remission | +3 | ,05 | + 10,60 | |||||
O | 48, | behandeltes Pigment | |||||||
35 | 50, | Remission | |||||||
75 | 51, | 72 | |||||||
105 | 51, | 82 | |||||||
82 | |||||||||
82 | |||||||||
109- ■?'! / Ί R 6
Claims (2)
12.11.1970 Be P 5861
Patentansprüche
1« Verfahren zur Herstellung eines Titandioxid-Pigmentes mit ausgezeichneter photochemischer Stabilität, dadurch
gekennzeichnet, ,daß ein Rutil- oder ein Anatas-Pigment mit mindestens 0,05% eines Salzes einer
Sauerstoffsäure eines Halogens (Chlor-, Brom- und Jodsäure,
sowie üeberchlor- und Ueberjodsäure) behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Pigment mit einem Chlorat oder
einem Bromat oder einem Jodat oder einem Perchlorat oder einem Perjodat behandelt wird.
109827/1366
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
ES373808A ES373808A1 (es) | 1969-11-22 | 1969-11-22 | Procedimiento para la produccion de un pigmento de bioxido de titanio con resistencia superior a la foto-reduccion. |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2057337A1 true DE2057337A1 (de) | 1971-07-01 |
Family
ID=8454379
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702057337 Withdrawn DE2057337A1 (de) | 1969-11-22 | 1970-11-21 | Verfahren zur Herstellung von Titandioxid-Pigmenten mit hoher photochemischer Stabilitaet |
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Country | Link |
---|---|
US (1) | US3695907A (de) |
DE (1) | DE2057337A1 (de) |
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WO2014003066A1 (ja) * | 2012-06-27 | 2014-01-03 | 三菱マテリアル株式会社 | 白色導電性粉末、その分散液、塗料、及び膜組成物 |
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-
1969
- 1969-11-22 ES ES373808A patent/ES373808A1/es not_active Expired
-
1970
- 1970-11-19 US US91198A patent/US3695907A/en not_active Expired - Lifetime
- 1970-11-20 GB GB5535670A patent/GB1336314A/en not_active Expired
- 1970-11-21 DE DE19702057337 patent/DE2057337A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1336314A (en) | 1973-11-07 |
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