DE2056893B2 - Pneumatische Austragvorrichtung für eine Schälzentrifuge - Google Patents
Pneumatische Austragvorrichtung für eine SchälzentrifugeInfo
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Description
Das Hauptpatent hat zum Gegenstand eine pneumatische Austragvorrichtung für eine Schälzentrifuge, mit
einem gasdichten Zentrifugengehäuse, einem beweglichen Austragrohr mit Schälkopf und einer mit dem
Austragrohr verbundenen Saugleitung, einer an diese oder einen vorgeschalteten Feststoffabschalter angeschlossenen
Gasumwälzvorrichtung und einer zum Zentrifugengehäuse zurückgeführten Druckleitung, wodurch
ein geschlossener Förderkreislauf gebildet ist. Da mit Hilfe dieser Vorrichtung das Schleudergut aus der
Zentrifugentrommel innerhalb eines geschlossenen Kreislaufes ausgeschält und ausgetragen wird, entsteht
bei der Verarbeitung von flüchtige Lösungsmittel enthaltendem oder giftigem Schleudergut keine schädliche
Abluft, so daß dafür auch keine Gasreinigungsanlage benötigt wird.
Durch die vorliegende Erfindung soll die Austragvorrichtung nach dem Hauptpatent verbessert und
dahingehend weitergebildet werden, daß das ausgeschälte Schleudergut innerhalb des Förderkreislaufes
weitgehend getrocknet und abgeschieden wird und aus dem gasförmigen Trägermedium eine weitgehende
Lösungsmittelrückgewinnung möglich ist. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die
Druckleitung ein Kondensator zur Flüssigkeitsabtrennung und eine nachgeordnete Heizvorrichtung eingeschaltet
sind.
Wenn Produkte mit Lösungsmitteln angesetzt oder gewaschen werden, waren bisher Absauganlagen im
Bereich der Zentrifuge erforderlich, um das Bedienungspersonal vor schädlichen Dämpfen zu schützen. Durch
Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mk dem geschlossenen Förderkreislauf erübrigen sich
solche zusätzlichen Absauganlagen. Nach Abscheidung des ausgeschälten und aus der Zentrifuge pneumatisch
ausgetragenen Schleuderproduktes in einem Zyklon wird das mit Lösungsmittel angereicherte Trägergas
von der Umwälzvorrichtung in den Kondensator geblasen, vom Lösungsmittel befreit und anschließend
is in der nachgeschalteten Heizvorrichtung auf eine
Temperatur gebracht, bei der es die im anschließenden Trocknungsprozeß des Schleudergutes erforderliche
Aufnahmefähigkeit für das dabei zu verdampfende Lösungsmittel erhält. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht somit die Durchführung eines vorteilhaften Verfahrens zur Entleerung von Filterzentrifugen
durch pneumatische Föderung der zentrifugierten Feststoffe während des Schälvorganges mit gleichzeitiger
Produkttrocknung nach dem Stromtrocknerprinzip sowie die Lösungsmittelrückgewinnung innerhalb des
geschlossenen, vorzugsweise mit Stickstoff beaufschlagten Förderkreislaufes.
In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Ausgang der Heizvorrichtung über eine
Nebenschlußleitung direkt mit der Saugleitung verbunden ist. Diese Art der Gasführung kann bei einem
temperaturempfindlichen Produkt angewendet werden, das zunächst durch den direkt aus dem Kondensator
stammenden kalten Teilstrom ausgetragen und danach erst in schwebendem Zustand innerhalb des Austragrohres
mit dem aus der Heizvorrichtung kommenden erwärmten Teilstrom in Berührung tritt.
Eine Variante ist dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Kondensators aufgeteilt und an das
Zentrifugengehäuse sowie über die Heizvorrichtung direkt an die Saugleitung angeschlossen ist Diese Art
der Gasführung kann bei relativ nassem, zum Anbacken neigendem Schleuderprodukt angewendet werden,
damit schon während des Schäl- und Austragvorganges die Trocknung einsetzt.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung kann der Förderkreis hinter der Gasumwälzvorrichtung eine
Inertgaszuleitung und ein zwischen dieser und der Gasumwälzvorrichtung angeordnetes Dreiwegeventil
zum Ausspülen der im Förderkreis enthaltenen Luft bei Beginn des Austragvorganges aufweisen.
Um die zur Gewährleistung der geforderten Gasdichtigkeit des geschlossenen Förderkreislaufes notwendigen
Abdichtungen und den damit im Zusammenhang stehenden Aufwand möglichst gering zu halten, der
vorwiegend im Bereich der Zentrifuge auftritt, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Förderkreislauf
hinsichtlich seiner Strömungsverluste — gegebenenfalls durch Einschaltung eins Drosselventils — so
ausgelegt ist, daß in der Zentrifuge Atmosphärendruck ±0,27 Bar herrscht.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind nachfolgend in Verbindung mit den Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigt
Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Übersicht des die erfindungsgemäße Austragvorrichtung bildenden Förderkreises,
F i g. 2 eine Variante zum Förderkreis nach F i g. 1,
F i g. 2 eine Variante zum Förderkreis nach F i g. 1,
Fig.3 eine zweite Variante zum Förderkreis nach
F i g. 1 und
Fig.4 />-Diagramme für Aceton/N2 und Methanol/N*
Entsprechend F i g. 1 sitzt auf dem Deckel 10 einer Schälzentrifuge 11 ein Anschlußgehäuse 14, in dem ein
drehbares und höhenverstellbares Aus:;agrohr 12 mit
Schälkopf teleskopisch in einer feststehenden Saugleitung 12 geführt ist Die Saugleitung 13 ist an eine
Trocknungsleitung 31 angeschlossen. Durch spielfreie Lagerung und feinfühlige Radial- und Axialverstellung
des Austrag! ohres 12 lassen sich zum Zweck der Trocknung sehr dünne Produktschichten aus der
Zentrifuge ausschälen. Der Schälvorgang läuft mit Hilfe hydraulischer Antriebe und elektrischer Endschalter
automatisch ab. Das als Feststoff in der Zentrifugentrommel 15 abgesetzte Schleudergut wird bei Drehzahlen
zwischen 50 und 200 U/min ausgeschält und mit Hilfe eines gasförmigen Trägermediums ausgetragen.
Die Trocknungsleitung 31 ist zur Abscheidung des Feststoffes an einem Zyklon 32 angeschlossen, von dem
aus das Trägermedium in geschlossenem Förderkreislauf mittels eines Ventilators 33 in die Zentrifuge 11
zurückgeblasen wird.
Hinter dem Ventilator 33 und vor der Zentrifuge 11 sind nacheinander ein Kondensator 34 und eine
Heizvorrichtung 35 (Wärmetauscher) im Förderkreislauf angeordnet. In der Druckleitung 36 unmittelbar
hinter dem Hochdruckventilator 33 ist ein Umschaltventil 16 mit einem Auslaß 17 eingebaut, und stromab
hinter dem Ventil 16 mündet in die Druckleitung 36 eine Inertgaszuleitung 18, so daß bei Betriebsbeginn der
Vorrichtung die in dem Förderkreislauf enthaltene Luft ausgespült werden kann.
Im Kondensator 34 umströmt das mit Lösungsmitteldämpfen angereicherte Trägergas Kühlflächen, an
denen das Lösungsmittel durch Kondensatbildung sowie der noch mitbeförderte Reststaub abgeschieden
werden. Der Querschnitt des Kondensators wird durch eine für den Förderkreislauf günstige Gasströmungsgeschwindigkeit
von etwa 6—15 m/s bestimmt. Das in einer unter dem Kondensator angeordneten Wanne
aufgefangene kondensierte Lösungsmittel wird über ein Bodenablaufventil entnommen. Bei Verarbeitung von
sehr feinkörnigem Schleudergut kann zwischen Zyklon 32 und Ventilator 33 ein nichtgezeigter Schlauchfilter
angeordnet werden. Das im Kondensator 34 von Lösungsmittel befreite Trägergas wird in der nachgeschalteten
Heizvorrichtung 35 so weit erwärmt, daß es in dem anschließenden Trocknungsprozeß die erforderliche
Aufnahmefähigkeit für das aus dem Schleuderprodukt zu verdampfende Lösungsmittel erhält.
Bei der Ausführungsform nach F i g. 2 ist der Ausgang der Heizvorrichtung 35 aufgeteilt, so daß ein Teilstrom
des erwärmten Trägergases über die Leitung 36 in die Zentrifuge eingeführt wird, während ein zweiter
Teilstrom über die Nebenschlußleitung 37 in die Saug- bzw. Trocknungsleitung 31 eingeführt wird. Bei
größerer Temperaturempfindlichkeit des Schälgutes kann gemäß F i g. 3 der Ausgang des Kondensators
aufgeteilt und einerseits an die Zentrifuge und andererseits über die Heizvorrichtung 35 direkt an die
Saug- bzw. Trocknungsleitung 31 angeschlossen werden. Auf diese Weise wird das Schleudergut beim
Schälvorgang nur von dem aus dem Kondensator kommenden kalten Teilstrom getroffen und kommt erst
anschließend während seines im Trägergas schwebenden Zustandes mit dem erwärmten Teilstrom in
Berührung.
Zur Berechnung des Trocknungsprozesses und zur Auslegung und Bemessung der den Förderkreis
bildenden Teilvorrichtungen sind gemäß F i g. 4 für die gebräuchlichsten Lösungsmittel />-Diagramme unter
Berücksichtigung von Stickstoff als Trägergas dargestellt. In diesen Diagrammen zeigen die Trocknungsdreiecke folgende Zustandsänderungen:
1: Gaszustand zwischen Kondensator und Wärmetauscher (Ausgangszustand: φ =1,0; Gas
gesättigt)
I —II: Erwärmung des Gases in Heizvorrichtung 35;
II: Gaszustand am Austritt des Wärmetauschers 34 (Trocknungsbeginn)
II: Gaszustand am Austritt des Wärmetauschers 34 (Trocknungsbeginn)
II — III: Trocknung bei konstanter Enthalpie;
III: Gaszustand nach Produktabscheidung zwischen Zyklon 32 und Kondensator 34. Verlängert man
II — III bis zur Sattdampflinie, so erhält man die Kühlgrenztemperatur, die besagt, daß sich das
Produkt so lange nicht höher erwärmt, als es noch Feuchtigkeit enthält;
III -1: Kondensationsvorgang, der auf der Mischungsgeraden
verläuft.
Die Strecke Ax stellt die verdampfte und zurückgewonnene Lösungsmittelmenge je kg Stickstoff dar. Da
das Lösungsmittel im geschlossenen Kreislauf behandelt wird, werden weder Luft, Abwasser, Betriebsraum noch
Arbeitskraft gefährdet. Der Lösungsmittelgehalt des Gases im Ausgangszustand (I) wird beliebig festgelegt,
vorzugsweise aber so, daß er sich ständig oberhalb des Zündbereiches befindet. Dadurch sind die Lösungsmitteldämpfe
selbst in Luft nicht zündfähig, wird eine aufwendige C>2-Messung erübrigt, und zur erhöhten
Sicherheit genügt eine einfache ^-Überlagerung. Der erhöhte Lösungsmittelanteil im Gas begünstigt die
Kondensation, und die erforderliche Kondensatorfläche bleibt verhältnismäßig klein.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Pneumatische Austragvorrichtung für eine Schälzentrifuge mit einem gasdichten Zentrifugengehäuse,
einem beweglichen Austragrohr mit Schälkopf und einer mit dem Austragrohr verbundenen
Saugleitung, einer an diese über einen vorgeschalteten Feststoffabscheider angeschlossenen Gasumwälzvorrichtung
und einer zum Zentrifugengehäuse zurückgeführten Druckleitung, wodurch ein geschlossener
Förderkreislauf gebildet ist, nach Patent 14 32 886, dadurch gekennzeichnet, daß in
die Druckleitung (36) ein Kondensator (34) zur Flüssigkeitsabtrennung und eine nachgeordnete
Heizvorrichtung (35) eingeschaltet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang der Heizvorrichtung (35)
über eine Nebenschlußleitung (37) direkt mit der Saugleitung (13,31) verbunden ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang des Kondensators (34)
aufgeteilt und an das Zentrifugengehäuse sowie über die Heizvorrichtung (35) direkt an die Saugleitung
(13,31) angeschlossen ist
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderkreis hinter
der Gasumwälzvorrichtung (33) eine Inertgaszuleitung (18) und ein zwischen dieser und der
Gasumwälzvorrichtung angeordnetes Dreiwegeventil (17) zum Ausspulen der im Förderkreis
enthaltenen Luft bei Beginn des Austragvorganges aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Förderkreislauf
hinsichtlich seiner Strömungsverluste — gegebenenfalls durch Einschaltung eines Drosselventils — so
ausgelegt ist, daß in der Zentrifuge Atmosphärendruck ±0,27 Bar herrscht.
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