DE2055995B2 - Verfahren zum kontinuierlichen galvanischen verchromen der aussenoberflaeche von stangen oder rohren - Google Patents
Verfahren zum kontinuierlichen galvanischen verchromen der aussenoberflaeche von stangen oder rohrenInfo
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Description
20
Durch die amerikanischen Patente 25 40 175 und 27 56 205 ist es bekannt, Rohre in einzelnen Abschnitten
mit Hilfe von Dornen herzustellen, welche hin- und herbewegt werden und auf denen mehrere galvanische
Niederschläge zur Bildung eines Rohrabschnittes aufgebracht werden. Hierbei bildet sich bei der
Herstellung zweier aufeinanderfolgender Rohrabschnitte zwischen der freien Kante des fertigen Rohrabschnittes
und dem nächstfolgenden Metallniederschlag des neuen Rohrabschnittes eine Rippe, welche nach
Fertigstellung dieses Rohrabschnittes die Gestalt einer erweiterten trichterförmigen Aufmuffung nach Art
einer Rohrmuffe besitzt.
Durch die deutsche Patentschrift 1 65 875 ist fernerhin ein Verfahren zur Herstellung elektrolytischer
Metallniederschläge auf Draht unter Zuhilfenahme einer rohrförmigen Anode bekannt, in welcher der zu
überziehende Gegenstand durch hakenförmige, an den negativen Pol angeschlossene Führungsstücke geführt
wird.
Schließlich gehört durch die deutsche Patentschrift 1197 719 ein Verfahren zum Galvanisieren der
Innenoberfläche von Rohren im Durchlaufverfahren zum bekannten Stand der Technik, bei welchem die
Rohre in etwa waagerechter Lage kontinuierlich hintereinander über die sich hierbei auf die gesamte
Länge der Galvanisierungseinriclnung erstreckende Anode hinweg mehrere, die verschiedenen Behandlungsflüssigkeiten
enthaltende Einzelbehälter durchlaufen, wobei die Behandlungsflüssigkeiten der einzelnen
Badbehälter während der Längsbewegung der Rohre mittels auf der Anode befestigter, gegenüber dieser
isolierter Sperrstopfen selbsttätig und fortlaufend nacheinander vom vorderen Rohrende her in das
Rohrinnere angesaugt, durch dieses hindurchgedrückt und nach Freigabe des hinteren Rohrendes wieder in
den zugehörigen Badbehälter zurückgepumpt werden.
Gegenüber diesem Stand der Technik geht die Erfindung davon aus, daß das Dickverchromen der
Außenfläche von Stangen oder Rohrabschnitten in der Regel durch Eintauchen des Behandlungsgutes in
entsprechende Behälter vorgenommen wurde, in welche die Rohre quer zu ihrer Längsausdehnung
eingebracht und herausgehoben wurden. Diese Arbeitsweise hatte insbesondere den Nachteil einer geringen
Leistung und einer ungleichmäßigen Verteilung des Chromüberzuges auf den verchromten Bauteilen.
Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und ein kontinuierliches Verfahren ium
galvanischen Verchromen der Außenoberfläche von Stangen oder Rohren zu schaffen, bei welchem bei
hoher Leistung eine sehr große Gleichmäßigkeit des Chromüberzuges erreichbar wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe betrifft die Eriindung ein
Verfahren zum kontinuierlichen galvanischen Verchromen der AuDenoberfläche von Stangen oder Rohren,
bei dem das zu behandelnde Gut nacheinander durch Behandlungsstationen verschiedener Art bewegt wird
und besteht darin, daß die Stangen oder Rohre durch isolierende Kupplungen in Form eines Zylinders vom
gleichen Querschnitt wie das Stangen- oder Rohrmaterial zu einer durchlaufenden Reihe verbunden werden,
wobei die Kupplungsstücke an ihren Enden mit Gewinde versehene Vorsprünge kleineren Querschnitts
aufweisen, welche in abgesenkte Bohrungen der zu verbindenden Stangen- oder Rohrabschnitte eingeschraubt
werden. Durch die Erfindung wird in dieser Weise ein kontinuierliches Verfahren hoher Leistung
geschaffen, welches den weiteren wesentlichen Vorteil besitzt, daß wegen der Gleichförmigkeit der Bewegung
der zu' verchromenden Bauteile an der Anode vorbei eine große Gleichmäßigkeit der Verteilung des
Chromüberzuges erreicht wird.
In der Zeichnung ist die Erfindung beispielhaft erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine vollständige Seitenansicht aller in der Fertigungsstraße zum kontinuierlichen Verchromen
von Stangenmaterial und der Außenfläche von Rohrmaterial beteiligten Vorrichtungen, und
F i g. 2 eine isolierende Kupplung zur Verbindung von zwei Stangenabschnitten miteinander, welche gleichfalls
einen Teil der Fertigungsstraße von F i g. 1 bildet.
Die erfindungsgemäße Fertigungsstraße für Stangen- und Rohrmaterial (Fig. 1) besteht aus einer Anzahl
unabhängig voneinander arbeitenden Bearbeitungsstationen, denen die verschiedenen Bearbeitungsgänge
zugeteilt sind, die notwendig sind, um das kontinuierliche Verchromen einer Stange durchzuführen. Diese
sind: von rechts unten nach links oben:
Eine Schleifvorrichtung 11, um die Oberfläche einer Stange 6, die verchromt wird, vorzubereiten. Im
wesentlichen besteht die Schleifvorrichtung aus einem Zwillingsmetallrahmen, der drei Wellen 13 trägt, die je
zwei Sätze von Treibscheiben 14 und 14' radial um ein in der Mitte liegendes Loch 15 angeordnet aufweisen,
durch welches die Stange 16, die bearbeitet wird, hindurchgeführt wird. Die drei Treibscheiben 14' des
stromabwärts liegenden Teiles sind derart angeordnet, wie aus Fig. 1 ersichtlich, daß sie in drei zueinander
parallelen Ebenen liegen. Um diese Treibscheiben 14 und 14' und um die Stange 16, die bearbeitet wird, sind
Schleifriemen 17 mit der Schleifseite nach innen zeigend angeordnet. Die drei Wellen 13, die mit zwei
Kugellagern am Zwillingsrahmen 12 in Beziehung zu ihm verschiebbar und festhaltbar angeordnet sind,
weisen auf der stromaufliegenden Seite drei Treibscheiben 14' auf, die mit einem Treibriemen verbunden sind,
der durch einen Elektromotor 18 angetrieben wird. Die Bearbeitungsgeschwindigkeit wird in Abhängigkeit des
zu bearbeitenden Metalles bestimmt.
Eine Antriebseinheit 21, v/elche die Stangenzuführung
besorgt, wird durch einon gleitbar in senkrechten
Führungen 22 angeordneten Bauteil gebildet und besteht aus: einem elektrischen Motor, einem kontinuierliche
veränderbaren Untersetzungsgetriebe, einer weichen Gummirolle 23, die die Stange 16, die
vorgeschoben wird, greift. Die aus diesen Bestandteilen gebildete Einheit weist außerdem ein Gegengewicht 24
auf, welches die senkrechte Verschiebung erleichtert. Die Gummirolle 23 erzeugt, falls sie derart angeordnet
ist, daß ihre Achse nicht im rechten Winkel zu der Achse s der Stange 16 steht, nicht nur den Vorschub der Stange
16, sondern gleichzeitig eine Rotation der Stange 16 um ihre eigene Achse.
Eine Bearbeitungsstation 25 dient der Erleichterung des Verchromungsvorganges der Oberfläche der
Stange 16 durch oberflächliches Aufrauhen in Form von chemischem Ätzen oder Sandstrahlen oder elektrolytischem
Ätzen Die Station zum Aufrauhen durch chemisches Ätzen ist in der Seitenansicht in Fig. 1
veranschaulicht und mit 25 bezeichnet, urd wird durch \*,
eine Ätzkammer 31 aus Plastikmaterial mit einer horizontalen Achse gebildet, wobei die Kammer 31 eine
zylindrische Form aufweist und mit einem Aufgabetrichter 32 ausgebildet ist, welcher die Säure für den
Arbeitsvorgang enthält. Die Endwandungen 33 der Kammer 31 sind in ihrer Mitte gelocht, um die
bearbeitete Stange 16 hindurchzulassen und weisen spezielle Stopfbüchsen oder Dichtungen 34 auf, welche
das Auslaufen von Säure verhindern. Oberhalb des Aufgabetrichters 32 ist eine Abdeckung 35 mit einem
Gebläse 36 zum Abziehen der Säuredämpfe angeordnet.
Eine weitere Bearbeitungsstation, die ein wesentlicher
Bestandteil der Fertigungsstraße ist, ist die in F i g. 1 mit 46 bezeichnete. Diese Bearbeitungss'.ation ist
die tatsächliche Verchromungsstation und besteht aus einer Kammer 47 in Rohrform mit horizontal
angeordneter Achse, deren Oberteil mit einem Aufgabetrichter 48 verbunden ist, der dazu dient, die während
des Verfahrens entwickelten Gase in Richtung der Abdeckhaube 49 mit ihrem Gebläse 50 zu leiten, die
oberhalb angeordnet ist und um die für den Verchromungsvorgang notwendige Flüssigkeit aufzunehmen.
Die Endabschnitte dieser Verchromungskammer 47 weisen mit Gewinde versehene Teile auf zur Befestigung
von mit zentralen Öffnungen versehenen Stopfbüchsen 38, durch welche die Stange 16 zum
Verchromen hindurchgeführt wird. Die Stopfbuchsen 38 sind mit Plastikdichtungen oder Packungen ausgestattet.
Die Vorrichtung weist einen Vorratsbehälter 54 für die Chromsäure auf, welcher mit einer Pumpe 55 aus
nicht korrodierbarem Material ausgestattet ist, die in den Vorratsbehälter 54 eintaucht urd den Flüssigkeitsstand,
der zum Verchromen notwendig ist, in der Kammer 47 aufrechterhält. Die Kammer 47 ist
außerdem mit einem Gerät 56 zur automatischen Überwachung der Temperatur der Flüssigkeit während
des Arbeitsganges ausgestattet. Innerhalb der Verchromungskammer 47 ist eine Anode 57 angeordnet, wobei
die Länge der Anode 57 als eine Funktion der Zeit, während der die Stange 16 in der Kammer bleibt,
ausgestaltet ist. Die Länge der Kammer 47, in der die Verchromung stattfindet, ist in Übereinstimmung mit
der Vorschubgeschwindigkeit der Stange 16 und der gewünschten Dicke des Chromüberzuges ausgebildet.
Der notwendige Gleichstrom wird durch Generatoren oder Transformatoren geliefert.
Zwischen der Vorrichtung 25 zur Durchführung des elektronischen Ätzens, falls diese Art Verfahren
verwendet wird, und der kontinuierlichen Verchromungsvorrichtung 46 wird die Polarität der Stange 16
umgekehrt. Aus diesem Grunde ist eine zweckdienliche Vorrichtung zwischen diesen beiden Maschinen 37 und
46 angeordnet, die in geeignetem Abstand voneinander aufgestellt sind. Die fortlaufende Stange 16 besteht aus
einer Anzahl von Stangenabschnitten, die miteinander über Kupplungsstücke 58 (Fig. 2) verbunden sind,
welche jeden Stangenabschnitt von dem nächsten elektrisch isolieren und somit die Umkehr der Polarität
ermöglichen. Beim Verlassen der Verchromungskammer 47 wird die Stange 16 in einer Waschkammer mit
einer Anzahl von Öffnungen oder Düsen gewaschen, durch welche Hochdruckwasserstrahlen gesprüht werden,
wobei das Wasser aus einer Ringleitung zugeführt wird. In der dann folgenden Vorrichtung wird die
Trocknung durchgeführt. Diese Vorrichtung ähnelt im wesentlichen der zuvor erwähnten Waschvorrichtung,
nur mit dem Unterschied, daß aus den Düsen 60 Heißluft ausströmt.
Den Abschluß der Fertigungsstraße bildet eine Vorrichtung 11', die identisch der am Anfang der
Fertigungsstraße veranschaulichten Vorrichtung 11 ist, welche mit Schleifriemen der gewünschten Körnung
ausgestattet ist, um die hergestellte Stange 16 fein zu bearbeiten und zu polieren.
Anschließend mündet die Fertigungsstraße in eine der üblichen Verpackungsmaschinen (in F i g. 1 nicht
dargestellt), mittels derer die Stange in einen kontinuierlichen Schutzstreifen eingewickelt wird.
Die Kontinuierlichkeit der Arbeitsweise ist ein Merkmal, welches von besonderem Interesse ist und
wird durch das Aneinanderkoppeln einzelner Stangenabschnitte unter Verwendung der mit dem Bezugszeichen
58 (F i g. 2) bezeichneten Art von isolierenden Kupplungsstücken durchgeführt. Kupplungsstücke oder
Verbindungen dieser Art werden aus Isolationsmaterial hergestellt und haben die Form eines Zylinders 58'
geeigneter Länge und von gleichem Querschnitt, wie die Stangen 16, die zusammengekuppelt werden, wobei die
beiden Enden der Kupplungsstücke 58 Schraubengewinde kleineren Durchmessers 61 aufweisen, welche in
Bohrungen in den Enden der Stangenabschnitte 16 eingeschraubt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- A / iPatentanspruch:Verfahren zum kontinuierlichen galvanischen Verchromender Außenoberfläche von Stai oder Rohren, bei dem das zu behandelnde Gut ruu iieinander durch Behandlungsstationen verschiedener Art bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen oder Rohre durch isolierende Kupplungen in Form eines Zylinders vom gleichen Querschnitt wie das Stangen- oder Rohrmaterial zu einer durchlaufenden Reihe verbunden werden, wobei die Kupplungsstücke an ihren Enden mit Gewinde versehene Vorspränge kleineren Querschnitts aufweisen, welche in abgesenkte Bohrungen der zu verbindenden Stangen- oder Rohrabschnitte eingeschraubt werden.
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