DE2052963B1 - Verfahren zur Herstellung eines Diätbieres - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines DiätbieresInfo
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Description
40
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines alkoholschwachen, kohlenhydrat-
und kalorienarmem Diätbieres unter Anwendung unterschiedlicher Temperaturen bei der Hauptgärung,
Zugabe von Diastaselösung, Entfernung verbrauchter und Zugabe frischer Hefe und Abtreiben von Alkohol.
Die Tatsache, daß es mit Hilfe der aus Malz gewonnenen Grenzdextrinasen gelingt, die normalerweise
unvergärbaren a-l,6-Grenzdextrine der Malzwürze in vergärbare Zucker umzuwandeln, hat man
sich für die Herstellung hochvergorener Biere nutzbar gemacht. Es sind daher auch Verfahren bekannt, bei
denen durch Zusatz enzymhaltiger Malzauszüge zur gärenden Würze ein weitgehend zuckerfreies Bier
erhalten wird. Der Nachteil dieser Verfahren liegt unter anderem darin, daß bis zur Erzielung des gewünschten
Vergärungsgrades häufig eine Dauer von mehreren Monaten bis zu einem halben Jahr erforderlich
ist. Mitunter ist es sogar unmöglich, die letzten Reste der den Diabetiker belastenden Zucker annähernd
vollständig zu vergären.
Die Ursache für den schleppenden Abbau der Dextrine bei den bisher bekannten Verfahren ist
zunächst einmal in dem geringen Gehalt an Grenzdextrinasen im Malzauszug begründet. Infolge ihrer
Temperaturempfindlichkeit werden sie schon beim Darren des Malzes weitgehend inaktiviert. Ein weiterer
Teil wird durch die relativ hohen Temperaturen, die in der zur Gewinnung des Enzymauszuges hergestellten
Maische herrschen, abgetötet. Eie Einwirkung der dann noch vorhandenen Grenzdextrinasen auf die
«-1,6-Grenzdextrine erfolgt schließlich bei Temperaturen,
die weit unterhalb des Optimums dieser Enzyme liegen.
Als weiteres Hemmnis in den Bemühungen um den Abbau der Grenzdextrine hat sich der Alkoholgehalt
der hochvergorenen Biere erwiesen. Es zeigte sich, daß der hohe Gehalt an Äthylalkohol vor allem im
letzten Stadium der Gärung eine Hemmung der enzymatischen Hydrolyse verursacht. Möglicherweise
tritt auch der Amylalkohol, der 9mal stärker toxisch wirkt als der Äthylalkohol und in den hochvergorenen
Bieren in weit größeren Mengen als in normalen Bieren vorhanden ist, als Gärungsinhibitor auf.
Der hohe Alkoholgehalt der für Diabetiker bestimmten Spezialbiere ist aber auch noch aus einem
anderen Grunde unerwünscht. Die Leber des in der Regel übergewichtigen Diabetikers ist empfindlicher
als die gesunder Menschen, und deshalb sollte nach Ansicht vieler Mediziner der Alkoholgehalt des für
diese Menschen bestimmten Bieres nicht höher als der normaler Biere sein. Eine Verdünnung dieses Bieres
mit einem niedrigprozentigen, wie es zur Verminderung des Alkoholgehaltes bei mehreren Verfahren
durchgeführt wird, ist wegen der geringen Vollmundigkeit der hochvergorenen Biere nicht möglich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die geschilderten Nachteile der bekannten Diätbiere zu
vermeiden. Die Lösung der gestellten Aufgabe durch die Erfindung besteht bei einem Verfahren der eingangs
geschilderten Art darin, daß erfindungsgemäß durch Kochen von schlauchreifem Bier mit einem scheinbaren
Vergärungsgrad von 40 bis 85% in diesem der Alkoholgehalt auf etwa 1% herabgesetzt wird und dieses
unter Zusatz von mit Grenzdextrinasen angereicherter Diastaselösung dann wie üblich weitervergoren wird.
Wie sich aus der nachstehenden Vergleichsanalyse eines nach der genannten Technik hergestellten Diätbieres
mit einem kurz vor dem Prioritätstag allgemein bekannten Diätbier ergibt, zeichnet sich das erfindungsgemäße
Diätbier durch einen wesentlich geringeren Gehalt an Alkohol, Fuselölen und Kalorien aus.
Die übrigen Qualitätsmerkmale sind dagegen in etwa gleichwertig.
Vergleichsanalyse
a) Stammwürzegehalt,
scheinbarer, %
scheinbarer, %
x) Stammwürzegehalt,
wirklicher, %
wirklicher, %
2) Extrakt, scheinbarer, %
Extrakt, wirklicher, %
Vergärungsgrad, scheinbarer, %
Extrakt, wirklicher, %
Vergärungsgrad, scheinbarer, %
Alkohol, %
Eiweiß, %
Farbe, EBC
Bitterstoffe, EBC, mg/1
Nach Patentanspruch 1
hergestelltes
Diätbier
hergestelltes
Diätbier
8,82
11,2
0,35
2,00
0,35
2,00
98
3,45
0,40
7,0
3,45
0,40
7,0
Altes Diätbier
11,2
11,2
0,2
2,0
0,2
2,0
102
4,7
0,4
7,0
24
4,7
0,4
7,0
24
2 053 963
Nach Patent | Altes Diät | |
anspruch 1 | bier | |
hergestelltes | ||
Diätbier | 54 | |
3) Amylalkohol, mg/1 .... | 36 | 7 |
Isobutanol, mg/1 | 5 | 3 |
Acetaldehyd, mg/1 | 3 | 20 |
Äthylacetat, mg/1 | 12 | 0,7 |
Isoamylacetat, mg/1 ... | 0,6 | 0,05 |
Diacetyl, mg/1 | 0,05 | 0,1 |
vergärbarer Zucker, °/o | 0,05 | 0,5 |
Dextrine, °/0 | 0,46 | |
4) Den Diabetiker be | 0,6 | |
lastende Zucker, °/0 ... | 0,51 | etwa 0,25 |
Pentosen, geschätzt, % | etwa 0,25 | 38 |
6) Kalorien pro 100 g Bier | 29 | |
x) Der Stammwürzegehalt des neuen Diätbieres ist
ist rechnerisch um etwa 2 °/„ geringer als der des alten Diätbieres, weil 1,25 °/o Alkohol ausgetrieben wurden.
Der wirkliche Stammwürzegehalt, wie er vor der Vergärung vorlag, ist bei beiden Bieren gleich.
2) Durch den Alkoholentzug erhöht sich der scheinbare
Extrakt, weil der auf den Alkohol zurückzuführende Auftrieb vermindert worden ist. Der scheinbare
Extrakt des neuen Diätbieres ist deshalb um etwa 0,55% höher als der des alten Bieres.
3) Der Gehalt an Fuselölen (Amylalkohole) ist
trotz der höheren Gärtemperaturen im neuen Diätbier um etwa ein Drittel geringer als im alten.
4) Der Gehalt an den Diabetiker belastenden
Zuckern ist bei beiden Bieren praktisch gleich.
5) Der Kaloriengehalt des neuen Diätbieres ist
durch die Verminderung des Alkoholgehaltes um etwa 24°/o gesenkt worden.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist den eingangs geschilderten Erkenntnissen Rechnung getragen.
Es sieht zunächst eine Aktivierung der Grenzdextrinasen durch die Anwendung extremer Gärungstemperaturen vor. Da diese Maßnahme, besonders
bei der Vergärung in offenen Gefäßen, mit unerwünschten Geschmacksveränderungen verbunden ist,
andererseits die hohen Temperaturen nur zum Abbau der Grenzdextrine gebraucht werden, wird der Gärprozeß
in zwei Phasen vorgenommen.
Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Diätbieres geht man zweckmäßig von einem hellen Malz aus,
das in üblicher Weise bei der optimalen Maltosebildungstemperatur gemaischt wird. Nach der Kochung
der Würze mit Hopfen wird abgeläutert und gekühlt. Die gekühlte Würze wird in einer ersten Phase der
Hauptgärung zwischen 4 und 80C auf einen scheinbaren
Vergärungsgrad von 40 bis 70°/0 Extrakt vergoren, wofür im allgemeinen 2 bis 5 Tage benötigt
werden. Danach wird die Gärung unterbrochen. Die teilveigorene Würze wird in die Würzpfanne gepumpt
und 40 bis 50 Minuten, vorzugsweise 45 Minuten, gekocht. Dabei werden etwa 1,5 °/0 von den vorhandenen
etwa 2,5 °/o Äthylalkohol abgetrieben, so daß der Äthylalkohol im fertigen Bier trotz hoher Vergärung
nur etwa dem eines normalen Bieres entspricht. Gleichzeitig wird annähernd die gesamte
Menge der im Bier enthaltenen höheren aliphatischen Alkohole (Fuselöle) ausgetrieben, so daß im endvergorenen
Bier nur etwa 50% dieser normalerweise vorhandenen Stoffmengen enthalten sind und damit
die Bekömmlichkeit des Bieres sehr wesentlich verbessert worden ist. Die Kochung des Bieres bringt
noch andere Vorteile. Es werden nämlich die in der Regel erst während der Lagerung und Reifung ausgewaschenen
schwefelhaltigen Stoffe sowie das Diacetyl und Acetoin annäheind völlig ausgetrieben,
während die Esterbildung gefördert wird. Dadurch wird es möglich, auch die Lagerdauer des Bieres,
die der physikalischen bzw. biochemischen Entfernung
ίο dieser Stoffe und der Esterbildung dient, sehr wesentlich
zu reduzieren. Die Kochung wird in der Regel unter barometrischem Druck vorgenommen und
währt dann etwa 45 Minuten.
Es ist aber auch möglich, die Alkohole unter erhöh tem oder verringertem Druck abzutreiben; dann
wird die Kochzeit entsprechend verkürzt oder verlängert. Auch in diesen Fällen stellen sich die vorteilhaften
Wirkungen der erfindungsgemäßen Zwischenkochung ein. Nach Beendigung der Kochung wird
das teilvergorene Bier gekühlt und von den entstandenen Ausscheidungen abfiltriert.
In der sich anschließenden zweiten Phase der Hauptgärung stellt man bei einer Temperatur zwischen
12 und 15° C mit frischer Hefe an. Die im teilvergorenen Jungbier noch vorhandene Maltose führt dabei zu
einer raschen Angärung. Nach etwa 12 Stunden pumpt man von dem ausgeschiedenen Sediment ab
und setzt eine an Grenzdextrinasen besonders reiche Diastaselösung, d. h. einen in besonderer Weise
hergestellten Malzauszug in Mengen von 3 bis 7% hinzu. Danach läßt man zwischen 12 und 20° C weitere
7 bis 10 Tage zur Vervollständigung der Gärung stehen.
Die gemäß der Erfindung einen erhöhten Gehalt an Grenzdextrinasen aufweisende Diastaselösung wird
hergestellt, indem man Schrot aus hellem Malz mit Wasser von 45° C mischt und die daraus entstandene
Maische 30 Minuten rührt. In diesem Temperaturbereich wird eine optimale Menge von Grenzdextrinasen
gewonnen, während die Gefahr einer bakteriellen Infektion weitgehend ausgeschaltet ist. Nach einer
Maischdauer von 30 Minuten wird das Rührwerk ausgeschaltet, und das Maischwassergemisch bleibt
noch etwa 30 Minuten zur Klärung stehen. Der überstehende und geklärte Malzauszug wird dem in der
zweiten Gärphase stehenden Jungbier zugeführt.
Nach Beendigung der zweiten Gärphase wird das Jungbier gekühlt, zur Abtrennung der Hefe in einen
Lagertank gepumpt, wo es noch etwa 1 bis 2 Wochen zur Ausfällung der Trübungsstoffe gelagert wird. Die
Gesamtherstellungsdauer des erfindungsgemäßen Diätbieres beträgt somit etwa 4 bis 5 Wochen.
Das beschriebene Verfahren bringt den weiteren Vorteil, die Hopfenkochung auf zwei Phasen zu verteilen.
Die Hälfte der Hopfengabe wird der Würze zugesetzt und beim pH der Würze von etwa 5,5 gekocht.
Die andere Hälfte wird dem Jungbier zugesetzt und beim pH des Jungbieres während des Alkoholentzuges
gekocht. Das pH des Jungbieres liegt bei etwa 4,7. Es ist bekannt, daß die Feinheit der Hopfenbittere mit abnehmendem Koch-pH zunimmt und die
Geschmacksstabilität der bei diesem pH mit Hopfen gekochten Biere beträchtlich verbessert wird. Solche
Koch-pH-Werte sind im normalen Produktionsprozeß nicht zu erreichen.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß nach dem Kochen eines bis
zu einem scheinbaren Vergärungsgrad von 75 bis
85%, vorzugsweise 80%, vergorenen Schlauchbieres diesem neben der mit Grenzdextrinasen angereicherten
Diastaselösung zur weiteren Vergärung auf 50 bis 150, vorzugsweise 100 Volumprozent, der gleichen Ausgangswürze
zugesetzt werden.
Bei der Durchführung des Verfahrens ist es nicht notwendig, von einer Würze mit einem normalen
Extraktgehalt von 11 bis 14% auszugehen. Es können auch extraktreichere Würzen, wie sie für die Herstellung
von Starkbieren verwendet werden und die 16 bis 20 % Extrakt aufweisen, eingesetzt werden, für die das
Malz bei niedrigen oder hohen Temperaturen gedarrt worden ist.
Aus der deutschen Patentschrift 634 603 ist bekannt, bei der Herstellung eines Diätbieres die Hauptgärung
in zwei Phasen mit unterschiedlichen Temperaturen durchzuführen. Nach diesem Verfahren wird indessen
in der zweiten Phase ein anderer Hefestamm als in der ersten Phase, der auch Dextrine vergärt, eingesetzt,
während bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in beiden Phasen mit dem gleichen Hefestamm vergoren
und die in der ersten Phase verwendete und durch die Alkoholverkochung mehr oder weniger autolysierte
Hefe durch frische Hefe ersetzt wird.
Aus der deutschen Patentschrift 647 851 ist des weiteren bekanntgeworden, dem Bier in irgendeinem
Stadium seiner Herstellung, unter anderem des Gärprozesses, neue Diastaselösung zuzugeben. Abgesehen
davon, daß diese Patentschrift nicht lehrt, dabei in der ersten Phase mit einer anderen Temperatur zu vergären
als in der zweiten Phase und dabei in der ersten Phase noch einen gewissen Gehalt an Extraktmaltose
beizubehalten, um in der zweiten Phase eine schnellere Angärung zu erreichen, wird nach der Erfindung dem
teilvergorenen Jungbier eine an Grenzdextrinasen besonders angereicherte Diastaselösung zugesetzt.
Auch ist bekannt, Bierkonzentrate durch Eindampfen des fertig ausgegorenen Bieres herzustellen
(deutsche Auslegeschrift 1 442 237 vom 11.12.1968). Im Gegensatz zu diesem Verfahren wird gemäß der
Erfindung die Hauptgärung unterbrochen und der Alkoholgehalt des teilvergorenen Jungbieres vermindert.
Die Erfindung wird an Hand der Ausführungsbeispiele näher erläutert.
A. Es wird ein helles Malz bei der optimalen Maltosebildungstemperatur
von 62 bis 65° C gemaischt. Nach dem Läutern wird mit 50% der vorgesehenen
Gesamthopfengabe 45 Minuten gekocht. Die Würze wird mit einem Extraktgehalt von 11,5% abgezogen und gekühlt.
B. Die gekühlte Würze wird im Gärtank mit 0,5 Liter Hefe je Hektoliter bei 5° C angestellt und bei
maximal 80C bis zu einem scheinbaren Vergärungsgrad
von etwa 55 % vergoren. Dieser Vergärungsgrad ist nach etwa 3 bis 4 Tagen erreicht
und entspricht einem scheinbaren Restextrakt von etwa 5,1 %· Daraus errechnet sich, daß etwa
5,2 °/o wirklicher Extrakt vergoren worden sind, was einem Alkoholgehalt im Jungbier (IA) von
etwa 2,5% entspricht. Das Bier IA wird in die Sudpfanne gepumpt und 45 Minuten mit den
restlichen 50% der Gesamthopfengabe offen gekocht. Dabei wird der Alkoholgehalt auf etwa
1,0% gesenkt. Danach wird die verdunstete Flüssigkeit durch Wasser ersetzt und dann wird
abgekühlt.
C. Das teilweise vergorene und entalkoholisierte Bier IA wird filtriert und mit 1 Liter Hefe je
Hektoliter angestellt. Nach Einsetzen der Gärung nach etwa 12 Stunden wird vom Sediment abgezogen,
und es werden dem Bier etwa 6% Malzauszug, der an Grenzdextrinen nach der oben beschriebenen Methode angereichert worden ist,
zugesetzt. Die Gärung wird im Bereich von 12 bis 200C fortgeführt und ist nach 7 Tagen beendet.
Der scheinbare Restextrakt liegt bei etwa 0,3%.
D. Das vergorene Bier (IA) wird gekühlt, von der Hefe abgepumpt und 12 Tage gelagert. Nach
Abtrennung der Trübungsstoffe ist das Bier reif für den Verbrauch.
A. Wie im Beispiel 1 beschrieben, wird nach A eine Würze hergestellt mit einem Extraktgehalt von
11,5% und einem pH von 5,4.
B. Die gekühlte Würze wird bei 5° C mit 0,5 Liter Hefe je Hektoliter angestellt und bei maximal
80C vergoren. Nach 7 bis 8 Tagen ist ein scheinbarer
Vergärungsgrad von 80% erreicht und damit die erste Gärphase beendet. Das gewonnene
Jungbier (HA) besitzt einen Alkoholgehalt von etwa 3,8%. Es wird in die Sudpfanne gepumpt,
mit weiteren 50% der Gesamthopfengabe versetzt und 45 Minuten beim pH des Jungbieres (pH 4,5)
zur teilweisen Verflüchtigung des Alkohols gekocht. Danach wird die verdunstete Flüssigkeit
mit Wasser aufgefüllt, und dann wird abgekühlt.
C. Das gegorene und teilweise entalkoholisierte Jungbier (IIA) der ersten Gärphase wird mit dem
gleichen Volumen einer ll,5%igen Würze versetzt. Die Würze ist nach Beispiel 2A hergestellt
worden. Die Hopfenkochdauer mit 100% der Gesamtgabe beträgt allerdings 90 Minuten.
Das Gemisch aus Jungbier und Würze wird bei 120C mit 1 Liter Hefe je Hektoliter angestellt
und 12 Stunden stehengelassen. Danach wird vom Sediment abgepumpt, und es werden 5%
Malzauszug mit erhöhtem Gehalt an Grenzdextrinasen zugegeben. Die Gärtemperatur wird
Tage zwischen 12 und 200C gehalten; danach ist die Gärung beendet. Das vergorene Bier (II B)
enthält 3,6% Alkohol und einen scheinbaren Extraktgehalt von etwa 0,3%.
D. Das Bier wird nach der Kühlung von der Hefe abgetrennt und noch 13 Tage wie gewöhnlich
gelagert. Die dabei entstandenen Trübungsstoffe werden abfiltriert. Danach ist das Diätbier zur
Abfüllung bereit.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung eines alkohol- S schwachen, kohlenhydrat- und kalorienarmen
Diätbieres unter Anwendung unterschiedlicher Temperaturen bei der Hauptgärung, Zugabe von
Diastaselösung, Entfernung verbrauchter und Zugabe frischer Hefe und Abtreiben von Alkohol,
dadurch gekennzeichnet, daß durch Kochen von schlauchreifem Bier mit einem scheinbaren
Vergärungsgrad von 40 bis 85% in diesem der Alkoholgehalt auf etwa 1 % herabgesetzt wird
und dieses unter Zusatz von mit Grenzdextrinasen angereicherter Diastase-Lösung dann wie üblich
weitervergoren wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Phase der Hauptgärung
zwischen 4 und 80C über 2 bis 5 Tage und in der zweiten Phase zwischen 12 und 200C über 7 bis
10 Tage vergoren wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man etwa die Hälfte der
gesamten Hopfengabe dem schlauchreifen Bier beim Verkochen des Alkohols zugibt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Kochen
eines bis zu einem scheinbaren Vergärungsgrad von 75 bis 85%, vorzugsweise 80%, vergorenen
Schlauchbieres diesem neben der mit Grenzdextrinasen angereicherten Diastaselösung zur
weiteren Vergärung noch 50 bis 150, vorzugsweise 100 Volumprozent der gleichen, Ausgangswürze
zugesetzt werden.
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