DE2052543B2 - Verfahren zur Herstellung von Acetylen-Aetylen-Gemischen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Acetylen-Aetylen-GemischenInfo
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Description
15
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur nichtkatalytischen Synthese von ungesättigten Kohlenwasserstoffen
aus leichten Kohlenwasserstoffen in Diffusionsflammen.
Ungesättigte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Acetylen und Äthylen, sind endotherme, bei Raumtemperatur
gegenüber den Elementen metastabile Verbindungen. Die freien Bildungsenthalpien für die Bildungsreaktionen
dieser Verbindungen aus gesättigten Kohlenwasserstoffen werden erst oberhalb von Temperaturen von
10000K negativ. Daher muß bei der Synthese dieser Verbindung, insbesondere von Acetylen und Äthylen,
aus gesättigten Kohlenwasserstoffen nicht nur die für die endotherme Reaktion notwendige Energie aufgebracht
werden, sondern die Reaktionen müssen auch bei Temperaturen von über 10000K durchgeführt werden.
Diese Bedingungen lassen sich unter anderem in Falmmen realisieren, in denen bei hoher Temperatur
sehr viel Energie auf kleinem Raum freigesetzt werden kann.
Es ist bekannt, daß bei der Durchführung der Synthese von Acetylen und Äthylen in Flammenreaktionen
eine exotherme Verbrennungsreaktitm mit der
endothermen Synthese gekoppelt wird. Dabei lassen sich zwei Verfahrensprinzipien unterscheiden: Bei
Einstufenprozessen laufen beide Reaktionen in Form einer unvollständigen Verbrennung des eingesetzten
Kohlenwasserstoffs nebeneineinander ab (DE-PS 1174 762 und DE-PS 1159 409 und H. Sachsse,
Chemie-Ing.-Techn. 26,245 [1945]). Bei Zweistufenprozessen
werden die Einsatzprodukte für die endotherme Synthesereaktion mit den heißen Verbrennungsgasen
einer oder mehrerer energieliefernder Flammen vermischt und so zur Reaktion gebracht (DE-PS 10 40 533
und DE-AS12 37 095). Die Reaktionsprodukte Acetylen und Äthylen sind bei den vorhandenen Reaktionstemperaturen
gegenüber den Elementen instabil, so daß die gesamte Reaktionsmasse nach kurzer Verweilzeit in der
heißen Reaktionszone abgeschreckt werden muß. Dadurch werden Acetylen und Äthylen in einen
thermodynamisch metastabilen Zustand überführt. Das Abschrecken erfolgt durch Wärmeaustauscher oder
durch direktes Einspritzen eines Kühlmediums, beispielsweise Wasser.
Die bekannten Einstufenverfahren werden mit vorgemischtem Reaktionsgemisch durchgeführt. Dabei
werden Brennstoffe und Oxydationsmittel vorgeheizt, in einem Diffusor vermischt und strömen anschließend
durch einen Brennerblock, an dem sich die Flammen ausbilden. Diese Reaktoren können, um ein Rückschlaeen
der Flammen in den Mischer zu verhindern, bei festliegender Flammengeschwindigkeit der Gemische
nur unter ganz bestimmten Strömungsverhältnissen betrieben werden.
Sie sind daher wenig flexibel, da die Flammengeschwindigkeiten
der Gemische von ihrer Zusammensetzung, & h. dem C/O-Verhältnis, abhängen. Durch das
C/O-Verhältnis ist wiederum die Reaktionstemperatur und damit das Verhältnis der ungesättigten Kohlenwasserstoffe
zueinander (z. B. das Verhältnis von Acetylen zu Äthylen) im Reaktionsprodukt festgelegt
Die bekannten Zweistufenverfahren besitzen diese Nachteile nicht, da hier die Reaktionstemperatur und
das Verhältnis der ungesättigten Kohlenwasserstoffe im Reaktionsprodukt durch das Verhältnis der Volumenströme
von Wärmeträger zu Einsatzgemisch eingestellt werden können. Sie könnnen jedoch nur in kompliziert
aufgebauten Reaktoren durchgeführt werden.
Es wurde nun ein Verfahren gefunden zur Herstellung
von Acetylen und Äthylen durch Umsetzung von leichten Kohlenwasserstoffen oder deren Gemischen
mit Sauerstoff oder Sauerstoff als wesentlichen Bestandteil enthaltenden Gasgemischen in einer Diffusionsflamn?.·;
dadurch gekennzeichnet, daß man die Vermischung des Kohlenwasserstoffes mit dem Sauerstoff,
bzw. mit dem Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch bei gleicher Bruttozusammensetzung des Reaktionsgemisches
mit Hilfe des Impulsverhältnisses steuert.
Durch die Durchführung der Synthese in Diffusionsflammen werden zum einen die bei den vorgenannten
Verfahrensweisen auftretenden Nachteile vermieden. Der Kohlenwasserstoff und der Sauerstoff, bzw. das
sauerstoffhaltige Gasgemisch, werden getrennt und gegebenenfalls vorgeheizt in den Verbrennungsraum
eingeführt Dies erfolgt derart daß sich beide Partner im Verbrennungsraum in Form von konzentrischen Strahlen
vermischen. Die Verbrennungsreaktion wird durch die Geschwindigkeit der Vermischung des Kohlenwasserstoffes
mit dem Sauerstoff im Verbrennungsraum bestimmt Da der Kohlenwasserstoff und Sauerstoff erst
im Reaktionsraum vermischt werden, treten in Diffusionsflammen örtlich Inhomogenitäten in bezug auf
Temperatur und Konzentration der einzelnen Komponenten auf. Diese Inhomogenitäten lassen sich zum
anderen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren durch die Impulsverhältnisse von kohlenwasserstoffstrahl und
Sauerstoffstrahl beeinflussen. Der Impuls des Kohlenwasserstoffstrahls ist: Masse des Kohlenwasserstoffs m
(g) multipliziert mit der mittleren Lineargeschwindigkeit ν (cm/sec) bezogen auf den Austrittsquerschnitt in
den Verbrennungsraum. Für den Sauerstoffstrahl gilt entsprechendes. Zweckmäßigerweise rechnet man mit
den Impulsströmen. Mit den Impulsverhältnissen kann das in den Bereichen der Vermischung herrschende
effektive C/O-Verhältnis dem aus den Volumenströmen von Kohlenwasserstoff und Sauerstoff unter Annahme
vollständiger Vermischung berechneten angeglichen werden. Besitzt beispielsweise der Kohlenwasserstoffstrahl
gegenüber dem Sauerstoffstrahl einen sehr hohen Impuls, so wird der Sauerstoff sehr schnell in den
Kohlenwasserstoffstrahl eingesaugt und intensiv mit diesem vermischt. Das führt zu relativ geringen
Abweichungen des effektiven C/O-Verhältnisses von aus den Volumenströmen unter Annahme vollständiger
Vermischung berechenbaren und somit zu heißen Flammen mit hohem Acetylengehalt im Produktgas.
Gleichen sich die Impulse beider Strahlen, so ist die Vermischung weniger intensiv. In der Achse des
Kohlenwasscrstoffstrahls befinden sich Bereiche star-
ker Unvermischtheit An den Berührungszonen der beiden Strahlen bilden sich Flammen aus, deren Wärme
in die Bereiche starker Unvermischtheit übertragen wird. Dadurch enthalten die Produktgase bsi niedrigerer
mittlerer Temperatur einen höheren Anteil an Äthylen.
Die Synthese von Acetylen und Äthylen wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in einem einfachen
Reaktor mit Hilfe von Diffusionsflammen durchgeführt, so daß ein Rückschlägen der Flammen in vorgeschaltete ι ο
Einrichtungen unmöglich ist Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weist die Produktverteilung insbesondere
das Verhältnis von Acethylen und Äthylen durch die Wahl des Impulsverhältnisses von Brennstoff und
Oxidans bei gleicher Bruttozusammensetzung des Reaktionsgemisches, d. h. Konstanz der Volumenströme
(mVh) von Brennstoff und Oxidans, große Flexibilität
auf. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich somit deutlich von Verfahren zur Herstellung von
Acethylen in vorgeroischten Flammen (z.B. DE-PS 8 75 198), bei denen Kohlenwasserstoff und Sauerstoff
vorgemischt in den Verbrennungsraum eingeführt werden und der Vennischungsprozeß nicht beeinflußt
werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich aber auch deutlich von den bisher
bekanntgewordenen Verfahren zur Herstellung von Acethylen und Äthylen, bei denen die Reaktionspartner
getrennt in den Reaktionsraum eingeführt werden. Bei einem dieser Verfahren (GB-PS 8 31 115) werden die
Reaktionspartner so in den Brennraum eingeführt, daß sich eine möglichst große inverse Diffusionsflamme
ausbildet, in der große Anteile des eingesetzten Kohlenwasserstoffes umgesetzt werden können. Bei
einem anderen Verfahren (NL-PS 47 645) wird mindestens ein Reaktionspartner mit so hoher Geschwindigkeit
in den Reaktionsraum eingeführt, daß der andere Reaktionspartner so rasch mit ersterem vermischt wird,
daß erst nach vollständiger Vermischung der Reaktionspartner eine Flamme auftritt Bei einem dritten
Verfahren schließlich (US-PS 31 53 104) werden die Ströme der Reaktionskomponenten so in den Verbrennungsraum
geführt daß die Crackprodukte nach erfolgtem Umsatz des Kohlenwasserstoffes durch
Vermischen mit kälterem Gas wirksam gekühlt werden. In keinem der drei Verfahren wird die Flammenreaktion
selbst, wie im erfindungsgemäßen Verfahren, durch die Beeinflussung der Vermischung zwischen Kohlenwasserstoff
und Oxidans — durch die Impulsverhältnisse zwischen Kohlenwasserstoff und Oxidans — gesteuert
Das erCndungsgemaße Verfahren wird vorteilhaft in
einer Vorrichtung durchgeführt die im Prinzip in den A b b. la und Ib erläutert wird. Dabei stellt A b b. la
einen Querschnitt und A b b. Ib einen Längsschnitt dar. Durch eine Anzahl hier rund gezeichneter Düsen 1 wird
der gasförmige Kohlenwasserstoff 2 geleitet Jede der Düsen (es können eine oder mehrere Düsen vorgesehen
sein) ist umgeben von einem hier als Ringspalt gezeichneten Strömungskanal 3, durch den der gasförmige
Sauerstoff 4 geleitet wird. Von den Düsen 1 aus bilden sich Diffusionsflammen 5 aus. Die gesamte
Anordnung ist umgeben von den Wandungen der Brennkammer 6. Die heißen Reaktionsgase werden an
geeigneter Stelle durch eine Abschreckvorrichtung 7 gequencht
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wurden die in der Spalte 2 der Tabelle 1 aufgeführten Mengen an
Kohlenwasserstoff, in den aufgeführten Beispielen Propan, durch die Düsen 1 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geleitet Durch die Düsen 1 umgebenden Ringspalte 3 wurden die in der Spalte 3 der Tabelle 1
aufgeführten Mengen an Sauerstoff geführt Dadurch stellten sich an den Düsenaustritten die in der Spalte 4
aufgeführten Impulsstromverhältnisse ein, wobei die Gemische die in der Spalte 5 angegebenen rechnerischen,
d.h. die sich bei vollständiger Vermischung einstellenden C/O-Verhältnisse besaßen. Die Impulsströme
sind berechenbar aus den Mengenströmen und den Düsenquerschnitten. Die Zusammensetzung des
gequenchten Produktgases der einzelnen Versuche ist in den Spalten 6 — 13 der Tabelle 1 angegeben. Dabei
bedeuten die aufgeführten Zahlen die Volumenanteile in % der einzelnen Komponenten im Produktgas.
Schließlich sind in den Spalten 14 und 15 der Tabelle 1
die Ausbeuten an Acethylen und Äthylen für die aufgeführten Beispiele angegeben. Dabei ist die
Ausbeute als Quotient aus der Zahl der Mole Kohlenstoff im erhaltenen ungesättigten Kohlenwasserstoff
und der Zahl der Mole Kohlenstoff im eingesetzten Kohlenwasserstoff definiert
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 |
Versuch Nr. | Vkw | V°23 Nm3/h |
IKW/I0 | C/O | CH4 | C2H2 | C2H4 |
Nm3/h |
2,25
2,28
2,30
2,37
2,38
2,44
2,50
2.54
2,28
2,30
2,37
2,38
2,44
2,50
2.54
2,41
2,44
2,31
2,34
2,36
2,23
2.27
2.17
2,44
2,31
2,34
2,36
2,23
2.27
2.17
2,2
18,8
18,8
2,7
22,0
63,0
22,0
63,0
3,0
26,0
84.8
26,0
84.8
7,2
5,8
7,4
7,0
6,9
7,9
7,5
10,4
5,8
7,4
7,0
6,9
7,9
7,5
10,4
5,7
6,4
5,6
6,0
7,5
5,6
5,7
6.3
6,4
5,6
6,0
7,5
5,6
5,7
6.3
5,5
4,0
5,8
5,5
1,0
6,4
6,3
3.4
4,0
5,8
5,5
1,0
6,4
6,3
3.4
Fortsetzung
19 10 11 12 13 14 15
1 0,3
6 0,5
8 - 48,1 27,6 4,0 0,1 0,205 0,112
40,8 | 27,5 | 3,6 | 9,3 | 0,184 | 0,178 |
45,3 | 28,4 | 3,0 | 6,7 | 0,225 | 0,103 |
43,3 | 27,3 | 3,7 | 6,3 | 0,179 | 0,186 |
44,6 | 27,7 | 3,3 | 5,8 | 0,196 | 0,179 |
51,8 | 28,4 | 4,2 | 0,5 | 0,265 | 0,032 |
44,7 | 26,9 | 3,7 | 4,7 | 0,175 | 0,200 |
46,3 | 27,3 | 3,5 | 3,4 | 0,182 | 0,201 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acetylen und Äthylen durch Umsetzung von leichten Kohlenwasserstoffen oder deren Gemische mit Sauerstoff oder Sauerstoff als wesentlichen Bestandteil enthaltenden Gasgemischen in einer Diffusionsflamme dadurch gekennzeichnet, daß man die Vermischung des Kohlenwasserstoffs mit dem Sauerstoff, bzw. mit dem Sauerstoff enthaltenden Gasgemisch bei gleicher Bruttozusammensetzung des Reaktionsgemisches mit Hilfe der Impulsverhältnisse steuert
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