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Vorrichtung zum automatischen Auftragen zu Platten geformter Polierpasten
Die riindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum automatischen Auftragen zu Platten
geformter Polierpasten auf eine umlaufende Polierwalze, mit einem intermittierend
betätigbaren, die Platten im wesentlichen radial gegen die Polierwalze vorschiebenden
Anstelltrieb.
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Das automatische Austragell stangenförmiger Polierpasten auf ver@ältnismäßig
schmale Polierscheiben mittels irgendeines Anstelltriebes ist beispielsweise bereits
durch die deutsche atentschrift 613 a4G, die deutsche Auslegeschrift 1 055 993,
das deutsche Gebrauchsmuster 1 813 906 und die USA-Patentschrift 2 702 57D selçanntgeworden.
Lie deutsche Auslegeschrift 1 O5n 993 sieht überdies vor, daß der Anstelltrieb für
die Polierpaste seitlich, d. h. in Axialricntung der Scheibe, einstellbar ist.
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sofern man indessen bisher Polierwalzen mit verhältnismäßig großer
axialer Länge verwendete, kam bislang in der Regel nur eine Aufbringung der Polierpaste
von Hand in Frage, sofern man nicht auf ein flüssiges Poliermittel auswich, das
etwa im Falle der USA-Patentschrift 2 t377 219 und des deutschen Gebrauchsmusters
1 997 213 durch eine an der Walze entlangführbare Spritzdüse aufgebracht wird.
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Darüber hinaus ist es jedoch durch das deutsche Gebraucsmuster 6
925 795 bereits bekanntgeworden, zu Platten geformte Polierpasten auf eine umlaufende
Polierwalze aufzubringen, wobei die hauptebene der Platte die Walzenachse trifft.
Hierbei besteht jedoch die Gefahr, daß sich die Polierwalze, die ja gewöhnlich einen
Borstenbesatz aufweist oder aus Lappenscheiben besteht, ungleichmäßig in die Polierpastenpiatte
einarbeitet.
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Dies trifft insbesondere dann zu, wenn es sich um eine aus Einzelpolierscheiben
zusaniniengesetzte salze handelt, wie sie unter anderem in dem deutschen Gebrauchsmuster
1 992 399 auftritt und etwa zum Polieren der Innenfläche von Löffellaffen Verwendung
findet.
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Aufgabe der erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen, d. h., eine
Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben, bei der ein stellenweises einarbeiten
in die Polierpastenpiatten selbst im letztgenannten Fall unterbunden ist.
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Viese Aufgabe wird erfindungsgem durch mindestens ein zusätzliches
Antriebsglied oder ein Übertragungs- und/oder Führungsglied innerhalb des Anstelltriebes
für die Platten gelöst, das den Platten neben ihrer Radialbewegung in Bezug auf
die Polierwalze eine Axialbewegung erteilt.
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Vorzugsweise werden beide Bewegungen von einem Linearmotor, wie einem
Arbeitszylinder oder Bubmagneten, oder aber einer Zahnstange, einem Seil, einer
Kette oder dgl. abgeleitet, die bzw.
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das in herkömmlicher Weise angetrieben sein kann.
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falls kein eigenes Antriebsglied für die Axialbewegung Verwendung
findet, kann die letztere von demjenigen für die Radialbewegung,beispielsweise über
Lenker oder eine urvenfläche,abgeleitet werden. Insbesondere in letzterem Falle
erscheint es zweckmäßig, die Halterung der Polierpastenplatten mit einer Nachstellvorrichtung
auszustatten.
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Zur weiteren erläuterung der Erfindung sind nachfolgend einige Ausfünrun'0sbeispiele
in Verbindung mit den figuren beschrieben.
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Fig. 1 zeigt in schematischer Form ein erstes Ausführungsbeispiel
der erfindung mit getrennten Antriebsgliedern für die Radial- und die Axialbewegung
der Polierpasten; iPig, 2 zeigt ein Beispiel, bei dem beide Bewegungen von einem
einzigen Antriebsglied abgeleitet werden; Fig. 3 stellt eine ähnliche Ausführung
dar, bei der die zi.ialbewegung jedoch auf andere Weise gewonnen wird, und Fig.
4 zeigt eine Möglichkeit für die Ausbildung der erwähnten iiachstellvorrichtung.
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In den Figuren 1 bis 3 ist mit 1 jeweils eine Polierwalze angegeben,
bei der auf der Welle 2 mit gegenseitigen Abständen einzelne Polierscheiben 3 aufgebracht
sind. bei solchen l'olierwalzen tritt das zu lösende Problem am deutlichsten zutage.
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weben der Polierwalze 1 ist jeweils die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum automatiscnen Auftragen der Polierpaste angeordnet, die im Falle der Fig. 1
im wesentlichen aus einem in Lagern 4 und 5 parallel zu der Walzenachse hin- und
herbeweglichen Gehäuse 6 in Verbindung mit einem Antrieb - der noch erläutert wird
- und einer gegenüber dem Gehäuse 6 radial in Bezug auf die Polierwalze 1 verschiebbaren
alterung 7 für die Polierpastenplatte 8 besteht. Gehäuse 6 und Halterung 7 können
aus Blech gebildet sein.
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An der Halterung 7 greift über einen Gelenkbolzen 9 die Rolbenstange
10 eines vorzugsweise pneumatisch betriebenen Arbeitszylinders 11 an. Der Zylinder
11 ist selbst in einem ortsfesten
Lager 12 schwenkbar gelagert,
um dem Gehäuse 6 mitsamt der darin geführten Ifalterung 7 die Axialbewegung zu gestatten0
Zwischen der Stirnfläche des Zylinders 11 und der Angriffsstelle an der Halterung
7 ist die li,olbenstange 10 zur Rückführung von einer Druckfeder 13 umgeben.
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In den Lagern 4 und 5 ist das Gehäuse G über prismatische Zapfen
14 bzw. 15 gelagert. Der Zapfen 14 ist zwischen dem Lager 4 und der Stirnseite des
Gehäuses 6 von einer Druckfeder 1u umgeben, die das Gehäuse in der Figur nach rechts
in seine Ausgangsstellung zurückzuführen sucht. Die Axialverschiebung des Gehäuses
erfolgt in diesem beispiel durch einen weiteren Arbeitszylinder, 17, der selbst
ortsfest angeordnet ist und dessen Lolbenstange 18 an der Stirnfläche des Zapfens
15 angreift.
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Die beiden Zylinder 11 und 17 sind vorzugsweise so gesteuert, daß
der Zylinder 17 erst kurz nach dem Zylinder 11 in Tätigkeit tritt, um die Polierpastenplatte
8 erst bei Anlage an der Polierwalze axial zu verschieben.
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In den beiden folgenden Beispielen sind die halterung 7 wie auch
die Ausbildung und Lagerung des Gehäuses 6 im wesentlichen die gleichen wie im ersten
Falle, so daß sich eine Beschreibung dieser Teile erübrigt. Selbstverständlich sind
hierin manciierlei Abwandlungen nach den Gegebenheiten des Einzelfalles im Rahmen
der Erfindung möglich.
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Nach Fig. 2 übernimmt ein Arbeitszylinder 19 die Erzeugung sowohl
der radialen Anstellbewegung der Platte B als auch der Axialbewegung der letzteren.
Der Zylinder 19 ist in diesem Falle im wesentlichen parallel zu der Walzenachse
angeordnet und stützt sich gelenkig in einem ortsfesten Lager 20 ab. Seine Liolbenstange
21 greift an einem WinI.elhebel 22 an, der an seiner Knickstelle über einen Bolzen
23 in dem Gehäuse 6 gelagert ist. Lin ebensolcher Winkelhebel, 24, ist auf gleiche
Weise in der Nähe des anderen Gehäuseendes gelagert und mit dem Winkelhebel 22 über
eine
Verbindungsstange 25 verbunden, so daß die beiden Winkelhebel ein Paar von Lenkern
bilden. An ihrem anderen, innerhalb des Gehäuses 6 liegenden Schenkel tragen beide
Winkelhebel jeweils eine Rolle 2U, die sich an der rückseitigen Fläche der Halterung
7 abzuwälzen vermag. Auf diese Weise erfährt die Halterung '7 bei @inzug der Kolbenstange
21 durch den Zylinder 19 eine Radialbewegung in Bezug auf die lsolierwalze 1, indem
die Rollen 26 um die Lagerstelle der Winkelhebel 22 und 24 Kreisbolzen beschreiben.
Zur Rückführung der Halterung 7 in die Ausgangsstellung sind in diesem Falle zwei
Zugfedern 27 vorgesehen.
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ist die Radialbewegung der Platte 8 durch Anlage an der Policrwalze
1 zum iibschluß gekommen, so überträgt sich die weitere BeweÖung der Kolbenstange
21 über die beiden Winkelhebel und deren Lagerung auf das Gehäuse 6, das fortan
unter Komprimierung der leder ib eine Axialbewegung erfährt. Es versteht sich, daß
die @bersetzungsverhältnisse in Verbindung mit der Spannung bzw. Lärte der ledern
16 und 27 in diesem Falle so festgelegt sein müssen, daß, wie beschrieben, die Radialbewegung
im wesentlichten abgesciilossen ist, bevor sich die Feder 16 komprimieren läßt.
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Im Beispiel der Fig. 3 wirkt der einzige Arbeitszylinder 28, der
ortsfest angeordnet ist, über einen Rollenstößel 29 auf eine Kurvenfläche 30 ein,
die von der liypotenuse eines an der Rückseite der Halterung 7 angebrachten rechtwinkligen
Dreiecks 31 gebildet wira.
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auch nier wiederum sind ledern 16 und 27 vorgesehen, welche die bieicile
Funktion erfüllen wie im vorhergeüenden Fall. D. h., da@ auch hier die Feder 1G
dich erst dann komprimiert, wenn die Federn 27 sich soweit bespannt haben, daß die
platte 8 an der Polierwalze l anliegt.
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Da insbesondere in den beiden zuletzt beschriebenen Fällen der Zeitpunkt
der Anlage der Polierpastenplatte 8 an der Solierwalze
eine Pille
spielt, ist zweclumäi3igerweise eine Vorrichtung vorgesehen, mit der die Platte
8 entsprechend ihrer Abnutzung gegenüber ihrer Halterung verstellt werden kann.
Eine solche Vorrichtung zeigt die Figur 4. Im übrigen läßt diese Figur eine Abwandlung
des Antriebes zur Erzeugung der radialen Anstellbewegung erkennen, indem der Zylinder
32 über ein mit ihm auf einer Grundplatte 33 gelagertes Winkelhebelsystem 34 an
der halterung 35 angreift. Mit der Grundplatte 33 ist die gesamte Vorrichtung durch
einen weiteren Zylinder 36 parallel zu der walzenachse verschiebbar.
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Die Vorrichtung zum nachstellen der Platte 8 besteht aus einer an
der Halterung 35 gelagerten Ratsche 37, die durch einen Handhebel 38 fortschaltbar
ist. Diese Ratsche wird in bekannter Weise von einem Klinkenrad gebildet, in das
ein federbelasteter Stift einzufallen vermag. Das Klinkenrad ist mit einem Arm 39
verbunden, der mit einem Zwischenglied 40 ein tiebelsystem bildet, über das er am
Boden 41 der Halterung angreift.
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An diesem Boden stützt sich die Platte 8 ab. Da sie im gezeigten Fall
von oben her gegen die Polierwalze 1 geführt wird, ist sie gegenüber der Halterung
35 durch eine Elemnplatte 42 fixiert, die durch eine Druckfeder 43 innerhalb eines
seitlichen Ansatzes der Halterung 35 gegen eine Seitenfläche der Platte 8 gedrückt
wird.
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Vielerlei weitere Ausgestaltungen und Abwandlungen gegenüber den
hier gezeigten Beispielen sind selbstverständlich im Rahmen der Erfindung möglich.
Beispielsweise können an die Stelle der Zylinder elektrische Hubmagnet aber auch
Zahnstangen, Seile oder Ketten treten, die in irgendeiner leise von einem umlaufenden
Motor angetrieben werden. Auch kann bei Wegfall der Rollen 26, Lager 4 und 5 sowie
Zapfen 14 und 15 bei einer Ausführung nach Fig. 2 das Gehäuse 6 selbst auf den Winkelhebeln
gelagert sein, um nit diesen einen reis zu beschreiben. Die Zugfedern 27 sind dann
allerdings durch Druckfedern zu ersetzen, die nachgeben, sobald die Platte 8 an
der Walze 1 zur Anlage gekommen ist.