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Einrichtung zum Betrieb eines Schlachthofes Die Erfindung bezieht
sich auf eine Einrichtung zum Betrieb eines Schlachthofes, bei dem das Lebendtier
der Schlachtstätte zugeführt, betäubt, getötet, entblutet und danach den einzelnen
Schlachtvorgängen unterworfen wird, worauf die Tierhälften und die Innereien getrennt
abgeführt werden.
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Das Konstruktionsprinzip des heutigen Schlachthofbaues besteht in
der totalen Integration der betrieblichen Einrichtung mit dem eigentlichen Baukörper.
Diese Struktur des Schlachthofbaues rührt durch den engen Verbund der funktionellen
Einrichtung mit der Baukonstruktion zu einem hohen Aufwand fUr die Bauausführung.
Der hohe Investitionsanteil ergibt sich hierbei dadurch, daß alle Lasten aus der
technischen Einrichtung an der Tragkonstruktion der äußeren HUlle, d.h. des umschließenden
Bauwerks, hängen. Es handel sich um sehr hohe Gewichte, welche durch die Tragkonstruktion
auf zunehmen sind, wobei eine enge Verflechtung zwischen Bau und Technik sich nicht
vermeiden ließ. Diese verbundene
Bauweise macht den Schlachthofbau
teuer und unwirtschaftlich. Sie erlaubtsnicht die Anwendung des Fertigteilbaus,
da bei diesem die Fertigteile nicht geeignet sind, zusätzliche Lasten übernehmen
zu können.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einrichtung zum Betrieb eines Schlachthofes
zu schaffen, die die Anwendung des Fertigteilbaus für den Schlachthof ermöglicht
und zugleich den Betriebsfunktionsablauf im Schlachthof erlelchtert und verbessert.
Die Einrichtung zum Betrieb eines Schlachthofes zeichnet sich gemäß der Erfindung
durch die Anlieferung der Lebendtiere in Behältern bis zur Betäubung bzw. Tötungszone,
durch den Transport des getöteten Tieres in der Schlachtzone auf einem bodenverfahrbaren
Schlachtwagen und die Ab förderung der Schlachtteile wie Tierhälften, Innereien
u.igl mittels Sammelgestelle aus.
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Durch eine solche Einrichtung ist eine völlige Entflechtung von Betriebsfunktion
und Bau möglich. Es wirken keine Lasten an der Tragkonstruktion des Gebäudes, vielmehr
werden alle Lasten auf die Bodenebene übertragen.
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Ferner sind alle Produktions- und Transportfunktionen ebenfalls in
die Bodenebene verlegt. Hierdurch läßt sich ein Höchstmaß an Mechanisierung der
Produktionswege erzielen. Durch die vollständige Trennung von Eau und Funktion im
Schlachthofbau kann die wirtschaftlichste und leichteste Fertigkonstruktion für
das Gebäude Verwendung finden.
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Die Verwendung von Behältern für die Anlieferung der Lebendtiere bis
unmittelbar zur ersten Schlachtstation hat den Vorteil, daß die bisher verwendeten
fest installierten Buchten entfallen+ Hierdurch entfällt auch daj T@@iben der Tlere
bis zur Entbluteste.lle; Hierdurch
wird die relativ hohe Sterblichkeit,insbesondere
bei Schweinen, welche durch den Transport im allgemeinen und das Treiben im besonderen
auftritt, entscheidend herabgesetzt. Diese Behälter stellen praktisch Wanderboxen
dar, die es ermöglichen, daß das zu schlachtende Tier von dem Erzeugerort bis zu
der Schlachtstation seinen Platz nicht mehr zu verlassen braucht. Der Schlachtwagen
nimmt das entblutete Tier auf und ist so gestaltet, der sowohl das entblutete Schlachttier
als auch die während des Schlachtvorganges anfallenden Schlachtteile aufzunehmen
vermag. Alle Schlachtteile eines Tieres bleiben beisammen, wodurch eine ungeteilte
Fleischbeschau gewährleistet ist. Die Schlachtteile, die Organe, das Darmpaht u.dgl.
verbleiben beim Tierkörper und durchlaufen mit ihm zusammen die Untersuchung, worauf
die Teie erst dann auf getrennten Wegen abgefördert werden.
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Hierfür dienen die Sammelgestelle, die die Schlachtteile gleicher
Art in sich aufnehmen. Auch durch die Sammelgestelle wird erreicht, daß keine Lasten
an der Decke hängen bzw. auf die Tragkonstruktion übertragen werden.
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Die Gesamtheit der beschriebenen Einrichtung bringt wesentliche Vorteile
nicht nur auf dem Bausektor, sondern auch auf dem Gebiet der Schlacht- und Verfahrenstechnik.
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Der Lebendtierbehälter soll stapelbar ausgebildet sein und kann von
der Anlieferstation mittels einer Fördereinrichtung u.dgl. unmittelbar der Entblutestation
zugeführt werden. Für den entleerten LebeXtier-Behälter ist auf einem abgezwe$ten
Weg eine Wasch- und Desinfizierungsstation vorgesehen.
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Der Schlachtwagen selbst ist vorzugsweise in der Weise ausgebildet,
daß er ein Fahrgestell und einen darauf stehenden Schlachtgalgen aufweist. Neben
dem Schlacht-
galgen sind in Etagen angeordnete Ausleger, Schalen
u. dgl. vorgesehen, die die Aufnahme aller beim Schlachten des Tieres anfallenden
Teile ermöglichen. Das Schlachtwagenfahrgestell kann durch eine im Boden gelagerte
Fördervorrichtung, z.B. Kette o.dgl. mittels eines Zuggliedes o.dgl. angetrieben
werden. Hierbei ist es zweckmäßig, wenn das Fahrgestell selbst auf fest verlegten
Schienen läuft.
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Auch das Sammelgestell als Transportbehälter für die geschlachteten
Teile ist stapelbar ausgebildet. Es ist zweckmäßig als offenes Behältergestell gestaltet,
so daß eine Luftumspülung gewährleistet ist. Das Sammelgestell nimmt entweder die
Tierhälften auf oder es kann als flacher Rahmen mit in Etagen angeordneten Hakenleisten
ausgebildet sein, um entsprechende Innereiteile aufnehmen zu können. Das Sammelgestell
durchläuft die Gefrier- und Kühlräume und dient zugleich als Transportgerät bis
zu dem Bestimmungsort der Schlachtteile. Vorteilhaft ist das Sammelgestell als Palettengestell
ausgebildet.
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Die Erfindung wird anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
nachstehend erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Schlachthofeinrichtung gemäß der Erfindung im Grundriß
schematisch, Fig. 2a und 2b veranschaulichen einen Längsschnitt nach der Linie II-II
ebenfalls im Schema.
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Fig. 3 zeigt eSn kastenförmiges Sammelgestell als rechtecigen TransportbehRlter
in Ansicht während des Beladevorganges.
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In den Fig.4 und 5 ist ein Schlachtwagen im größeren Maßstab in Vorderansicht
und Seitenansicht dargestellt.
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Fig. 6 und 7 zeigen ein Sammelgestell als Flachrahmen in Vordersansicht
und in Seitenansicht in größerem Maßstab. und Die AnlieferuniAtstallung der Lebendtiere
erfolgt nach dem Prinzip des Container-Transportes. Es sind Stahl- oder Kunststoffbehälter
1 vorgesehen, die die zum Schlachttransport vorgesehenen Lebendtiere aufnehmen.
Diese Behälter haben einen festen Boden mit Sammelrinne für den Abfall. Eine Seite,
vorzugsweise die Stirnseite,ist aufklappbar gestaltet. Der Behälter selbst ist fahrbar
ausgebildet. Ferner ist der Behälter stapelbar gestaltet, d.h. er kann z.B. Eckansätze
besitzen, die bei übereinander angeordneten Behältern sich selbst orientierend ineinandergreifen.
Ferner sind die Behälter mit Tragösen o.dgl. ausgestattet. Die Benutzung von solchen
Lebendtierbehältern erlaubt es,die Aufstallung im Schlachthof unmittelbar Ubereinander
gestapelt vornehmen zu können, und zwar unmittelbar vor der Entblutungszone. Man
spart dadurch wesentlich an Platz und Raum ein. Der Behälter selbst stellt die bisher
verwendete Bucht dar. Je nach der Größe des Tieres kann der Behälter ein oder mehrere
Tiere aufnehmen. Von dem Lebendtier-Behälterstapel, der sich an der Anlieferrampe
des Schlachthofes befindet, Werden die Behälter nacheinanderfolgend mittels einer
mechanischen Transportvorrichtung,z.B. mittels eines Fahrzeugkrahns o.dgl. an die
Entblutungsstation 6 gesetzt. Noch in dem Behälter kann das Tier betäubt und getötet
werden. Je nach Transportbedingungen u.dgl. sind die Behälterwände durchbrochen
ausgebildet. Nach dem Entladen des getöteten Tieres gelangt der Behälter von der
Eintriebsstelle 2 mittels einer entsprechenden Fördervorrichtung in eine
Wasch-
und Desinfektionsanlage 3, wobei eine benachbarte Dunklege den Unrat aus dem Behälter
aufnimmt und abführt. Der gesäuberte Lebendtierbehälter gelangt sodann zum Lagerplatz
oder zur Abholung und Wiederverwendung im Erzeugergebiet.
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Da die Lebendtierbehälter als sogenannte Wanderboxen auf den mechanischen
Zuführungsluinien des Transportsystems des Schlachthofes einschließlich entladen,
waschen unddesinfizieren von einem Steuerpult aus durch einen einzigen Mann gesteuert
werden können, entfällt ein ganz erheblicher manueller Arbeitsaufwand, was zur Wirtschaftlichkeit
des Gesamtbetriebes beiträgt. Ein solches Transportprinzip gewährleistet einen schnellen
und reibungslosen Transport der Tiere von der Anlieferstelle bis zur Entladung in
die Entb tezone.
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Nachdem die Tiere den gleichzeitig als Tötebucht dienenden Behälter
verlassen haben, werden sie im betäubten Zustand von einem Entblutergestell 5 übernommen.
Dieses ist längs einer Blutsammelrinne verfahrbar. Es besitzt einen schwenkbaren
Ausleger; an dem das Tier hängt. Nach dem Entbluten wird das Tier durch Verschwenken
des Auslegers einer Ausschlachtvorrichtung übergeben.
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Diese Ausschlachtvorrichtung ist als Schlachtwagen 7 ausgebildet,
an dem alle Schlachtvorgänge ausgeführt werden können. Dieser Schlachtwagen 7 ist
im wesentlichen als schwerpunkt-günsttger Schlachtgalgen auf einem Fahrgestell 9
gestaltet. Der obere Holm 8a, an dem das Tier hängt, ist mit einer Spreizvorrichtung
10 ausgerüstet. Die Ende des Holms 8a sind, ujr das ESn- oder Ausscheren zu ermöglichen,
abgebogen und er die Begrenzungsmaße des eigentlichen Galgens binaus verlängert.
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Dieser Wagen 7, welcher als eine Einheit eines gesamten mechanisch
betriebenen Schlachtbandes zu betrachten ist, läuft in einem Bodenkanal 11 auf Schienen,
in dem auch der mechanische Antrieb für die Schlachtwagen angeordnet ist. Indem
Bodenkanal ist zweckmäßig ein Kettenförderer o.dgl. untergebracht. Die Verbindung
mit dem Schlachtwagen kann mittels eines einhängbaren Zuggliedes 12 od. dgl. hergestellt
werden.
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Die Schlachtwagen bewegen sicieiner hinter dem anderen in einem endlosen
Kreis-lauf durch den Schlachthof, wobei die Bewegungsgeschwindigkeit dem Arbeitsrhythmus
entsprechend den verschiedenen Arbeitsphasen angepaßt wird. Die unterschiedlichen
Arbeitshöhen an dem endlos laufenden Schlachtwagenband können dadurch ermöglicht
werden, daß entweder die Schlachtwagen mittels Gefälle bzw. Steigungsstrecke auf
die Jeweils erforderliche Arbeitshöhe gebracht oder durch Podeste die Arbeitshöhen
erreicht werden.Der Schlachtwagen 7 ist an der freien Seite der Galgensäule 8 mit
in Etagen vorgesehenen Auslegern 13 versehen und aBerdem mit Behälten 14 ausgestattet,
die abnehmbar oder schwenkbar gelagert sind.
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Die Ausleger 13 und die Becken bzw. Schalen 14 dienen zur Aufnahme
einerseits der Brustorgane und andererseits der Pansen und des Darmpaketes an dem
jeweiligen Arbeitsplatz. Auf diese Weise ist eine ungeteilte Fleischbeschau garantiert,
weil die Organe und das Darmpaket u.dgl. bei dem Tierkörper ver bleiben und mit
ihm zusammen die Untersuchung durchlaufen.
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Der Schlachtwagen 7 durchläuft die üblichen Stationen beim Schlachtvorgang,
z.B. beim Großtier folgende Stationen:
15 Enthäuten, 16 Restenthäuten,
17 Ausschlachten, 18 Untersuchung. Bei dem Schlachtband für Kleintiere sind die
Stationen: 15A Brühen, Enthäuten, Nachputzen, 16A Ausschlachten.
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Nach Abschluß der Untersuchung werden von dem Schlachtwagen Pansen
und Darmpaket an der Stelle 19 bzw. 19A an die Kuttelei 20 abgegeben, während die
gesamten Innereien Sammelgestellen 21 übergeben werden . Diese Gestelle 21 weisen
einen Rahmen 22 auf, an denen mehrere Hakenleisten 23 angeordnet sind. Die Gestelle
21 können als Standgestelle oder auch fahrbar ausgebildet sein. Mehrere Gestelle
21, bei denen die Innereien auf den Hakenleisten hängen, kommen sodann in einen
gemeinsamen Behälter 24, der als Container geschlossen oder offen ausgebildet sein
kann. Die in den Behältern 24 gesammelten Innereien werden sodann in den Kühlraum
25 gebracht und können von dort über die Verladerampe 26 abtransportiert werden.
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Die Tierhälften durchlaufen zunächst die Brauseeinvichtungen 27. Ferner
können sie eine Wiegeeinrichtung 2E, durchlaufen, Der Schlachtwagen 7 gelatlgt sodann
zu den Sammelgestellen als Transportbehälter 29 (Fig. 3). Diese Sammelgestelle 29
sind im oberen Teil mit mehreren Stangen 30 versehen, an denen die Tierhälftt£n
aufgehängt werden.
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Die Sammelgestelle 29 als Kühlcontainer sind allseits offen. Sie sind
zweckmäßig als Stahlgestell ausgebildet, das mit Abweisern aus Leichtmetall, z.B.
Aluminium,versehen rist, so daB einerseits das Fleisch nicht mit den Stahlteilen
in Berührung kommt und andererseits eine gute Luftumspülung möglich Ist.
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Nachdem die Sammelcontainer 29 gefüllt sind, werden diese in den Schockkühlraum
31 verbracht, was durch Hubstapler erfolgen kann. Durch die stapelbare Ausbildung
der Sammelgestelle 29 ist die Möglichkeit gegeben, diese Gestelle übereinander,
z.B. drei Stück übereinander, stapeln zu können, so daß sich die Grundfläche für
Gefrier- und Kühlräume auf weniger als die Hälfte der normalen Lagerung reduzieren
läßt. Auch im Bereich der Kühlung gilt das Prinzip, daß keine Lasten an der Decke
hängen bzw. auf die Tragkonstruktion übertragen werden. Auch ist der Hygiene weitgehend
Rechnung getragen, da das Fleisch nach dem Schlachten bzw. Verwiegen bis zum Transport
an seinen Bestimmungsort nicht mehr berührt wird. Nach der Schockkühlzeit von etwa
1 bis 2 Stunden werden die Sammelgestelle bzw.- behälter 29 entweder der Lagerkühlung
zugeführt oder aber über die Abholrampe 26 direkt in den Nah-versand(etwa 100 km)
gebracht. Es können die Sammelgestelle 29 auch in die Zerlegeräume zur Kleinzerlegung
wrbracht werden.
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Die Transportsammelbehälter 29 können nach der AbkUhlzeit mittels
einer mechanischen Einrichtung von der Abholrampe aus direkt in de Kühltransporter
verladen und ihrem Bestimmungsorten zugeführt werden. Nach der Entleerung am Bestimmungsort
werden diese Behälter entweder leer oder wieder beladen zurückgeführt.
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Die Transportbehälter 29 können noch so ausgebildet sein, daß auch
Paletten für die Kühlung von Innereien oder Fertigfabrikaten eingebaut werden können.
Der Behälter kann somit gleichzeitig als Palettengestell dienen. Durch diese universelle
Ausbildung des Behälters ist er sowohl für Tierhälften als auch für Fertigfabrikate
verwendbar. Mittels dieser Behälter können auch lntete Transporte innerhalb des
Schlachthofes oder der Fleischwarenfabrik durchgeführt werden.