DE204460C - - Google Patents
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C3/00—Pulping cellulose-containing materials
- D21C3/04—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides
- D21C3/16—Pulping cellulose-containing materials with acids, acid salts or acid anhydrides nitrogen oxides; nitric acid nitrates, nitrites
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Description
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 204460 KLASSE 55 ö. GRUPPE
Dr. CARL G. SCHWALBE in DARMSTADT.
Verfahren zur Herstellung von Holzzellstoff.
c= ■
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1907 ab.
Es ist schon des öfteren versucht worden, Holz mit Salpetersäure aufzuschließen. Abgesehen
von der Unwirtschaftlichkeit der Verfahren, sind diese an der Apparatur gescheitert,
indem flüssiger Salpetersäure bei erhöhter Temperatur auf die Dauer nur die schwer zu
dichtenden Stein- oder Steinzeuggefäße wider-, stehen.
Es wurde nun gefunden, daß man mit Vorteil die Salpetersäure durch gasförmige Stickoxyde
ersetzen kann, wie sie besonders durch elektrische Verfahren hergestellt werden. Wird
feingebrochenes Holz mit Stickstoffoxyden zusammengebracht, so werden letztere gierig
absorbiert. Das Holz nimmt eine rötlichgelbbraune Farbe an. Nach mehrstündigem Stehen
hat sich eine weitgehende Oxydation des Lignins vollzogen. Vermutlich wird nur. der
Sauerstoff der Stickoxyde festgehalten und Stickstoff wieder abgeschieden. Eine Analyse
der verbrauchten Gase ergab Abwesenheit von Stickoxyden. Kohlendioxyd scheint nicht in
größeren Mengen aufzutreten.
Wird derartig vorbehandeltes Holz kürzere Zeit ι bis 3 Stunden im offenen Kessel mit
verdünnter Natronlauge gekocht, so färbt sich die Lauge tief braun, das Holz löst sich in einzelne
Fasern auf. Die schwach gelbliche Farbe der Fasern kann durch ganz geringe Ghlorkalkmengen
oder durch andere Bleichmittel entfernt werden. Die Lauge enthält beträchtliche Mengen Oxalsäure.
Bei dem neuen Verfahren zur Herstellung von Holzzellstoff wird die teuere und schwer
zu behandelnde Salpetersäure vermieden und durch die billigen Stickoxyde ersetzt, die sich
schon in gußeisernen Gefäßen zur Anwendung bringen lassen. Da es sich um einen bei gewöhnlicher
Temperatur durchführbaren Prozeß handelt, würden übrigens Tongefäße eine sehr viel längere Lebensdauer und besseren, dichten
Schluß als bei den Verfahren mit flüssiger Salpetersäure besitzen.
Nun ist es zwar bekannt, Stickstoffdioxyd zum Aufschließen von Maisstengeln zu verwenden,
jedoch ist hierbei die gleichzeitige Verwendung von direktem Dampf vorgeschrieben.
Bei Beendigung dieses Prozesses muß die Flüssigkeit im Apparat eine Dichte von 1,4 haben; sie stellt also starke Salpetersäure
vor.
Das neue Verfahren vermeidet diese Übelstände völlig. Es ist besonders geeignet, die
dünnen, nur 2 bis 3 Prozent Stickoxyde enthaltenden Gase nutzbringend zu verwerten.
Selbstverständlich können aber Stickoxyde irgendwelcher Herkunft, etwa Abfallgase der
Salpetersäurefabrikation usw., Anwendung finden.
Das Auskochen des nitrosierten Holzes kann in offenen Gefäßen und in kurzer Zeit geschehen.
Es ist also nicht die kostspielige Druckkesselapparatur des Natronzellstoffverfahrens
erforderlich, außerdem wird beträchtlich an Heizdampf, Zeit und Lohn gespart. Endlich ist das neue Verfahren dadurch ausgezeichnet,
daß zum ersten Male bei der ZeIlstoffgewinnung das in die Lauge gelangende
Lignin bzw. seine Zersetzungsprodukte nutzbringende Verwendung finden, indem es zum
großen Teil als Oxalsäure gewonnen werden ■kann. -
Man verfährt etwa wie folgt: Über feingebrochenes Holz läßt man Stickoxyde ' enthaltende
Gase streichen, solange das Holz solche aufnimmt. Das Holz hat zweckmäßigerweise
etwa 15 bis 20 Prozent absolute Feuchtigkeit.
Auf 100 Teile sind etwa 0,1 bis 1 Teil N
(aus Stickoxyden berechnet) erforderlich. Nach etwa 3 stündigem Lagern wird das Holz in
kochende verdünnte Natronlauge (etwa 2prozentig) eingetragen. Unter lebhaftem Schäumen
saugt sich das Holz voll Flüssigkeit und zerfällt bei anhaltendem Kochen sehr rasch zu
einem Faserbrei. Sind die Holzstücke dicker als ι bis 2 mm bei einer Länge von 4 cm und
Breite von 2 cm, so bleibt leicht ein Stück Holz im Kern unverändert, so daß sehr sorgfältiges
Feinbrechen des Holzes vorteilhaft ist.
Die Ablauge kann mit Kalkmilch gefällt, der oxalsäure Kalk abfiltriert werden. Die
Lauge kann bis zur völligen Erschöpfung zum Aufschluß weiteren Holzes verwendet werden.
Sie wird schließlich nach den in der Natronzellstofffabrikation üblichen Methoden regeneriert.
Claims (1)
- Patent-An Spruch:Verfahren zur Herstellung von Holzzellstoff, dadurch gekennzeichnet, daß man gasförmige Stickoxyde auf feingebrochenes Holz einwirken läßt und nach einiger Zeit die entstandenen Oxydationsprodukte mit Natronlauge oder anderen alkalischen Mitteln entfert, indem man mit diesen mit oder ohne Druck kocht.:
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE204460C true DE204460C (de) |
Family
ID=466789
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE204460C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2526084A1 (de) * | 1974-06-11 | 1976-01-02 | Canadian Ind | Verfahren zum bleichen von lignocellulosematerial |
DE3239608A1 (de) * | 1981-10-27 | 1983-05-05 | Mo och Domsjö AB, 89191 Örnsköldsvik | Verfahren zur herstellung von zellulosepulpe |
-
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Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2526084A1 (de) * | 1974-06-11 | 1976-01-02 | Canadian Ind | Verfahren zum bleichen von lignocellulosematerial |
DE3239608A1 (de) * | 1981-10-27 | 1983-05-05 | Mo och Domsjö AB, 89191 Örnsköldsvik | Verfahren zur herstellung von zellulosepulpe |
AT378378B (de) * | 1981-10-27 | 1985-07-25 | Mo Och Domsjoe Ab | Verfahren zur herstellung von zellulosemassen aus holz nach der sulfatmethode |
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