DE204361C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- Jig 204361 KLASSE 221 GRUPPE

Zusatz zum Patente 199753 vom 8. Juli 1906.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Februar 1907 ab. Längste Dauer: 7. Juli 1921.

Wie in dem Hauptpatent gezeigt wurde, lassen sich Perborate mit Vorteil zum Löslichmachen von Stärke verwenden.

Durch weitere Untersuchungen wurde gerunden, daß man die Reaktion auch auf andere, der Stärke ähnliche Körper ausdehnen kann. Dies betrifft die im Wasser unlöslichen Gummiarten, Algen, Flechten u. dgl., welche durch geringe Mengen Perborat sehr leicht in Lösung gebracht werden können. Die hier zur Verwendung kommenden Ausgangsprodukte bilden wichtige Handelsartikel und sind im Verkehr unter den Bezeichnungen ostindisches Gummi, Bassoringummi, unlösliches Gummi usw. bekannt. Auch bezieht sich die Verwendung von Perborat auf Tragant, Agar-Agar, Caragheenmoos, isländisches Moos usw.

Die meisten dieser Naturprodukte werden als Verdickungen in der Druckerei und Appretur verwendet. Man läßt sie in kaltem Wasser quellen und kocht dann meist unter erhöhtem Druck 10 bis 12 Stunden. Man hat für eine der oben genannten Substanzen, für das Agar-Agar, bereits versucht, durch Ozon eine Erhöhung der Löslichkeit herbeizuführen. Indessen ist dieser Weg ein recht,= kostspieliger und für diejenigen Fabriken, welche als Verbraucher der unlöslichen Gummis in erster Linie in Frage kommen, nämlich die Textilfabriken, um so unbequemer, als dieselben nur in Ausnahmefällen über Ozonisieranlagen verfügen. Das vorliegende Verfahren liegt dagegen vollkommen im Rahmen der üblichen Tätigkeit der Textilfabriken, indem die Behandlung der Gummis mit Perboratlösungen gar keine Schwierigkeiten bereitet, und außerdem der zurückbleibende Borax die Verwendung der Präparate als Schlichten usw. nicht stört, vielmehr meistens fördert." Durch die Behandlung mit Perborat wird die Kochdauer beim Auflösen des Gummis zum Gebrauch wesentlich verkürzt und gleichzeitig ein bedeutend löslicheres Endprodukt erzielt.

Man verwendet das Perborat in der Weise, daß man die Gummiarten bereits in einer Perboratlösung aufquellen läßt und dann unter weiterem Wasserzusatze kocht, bis man Lösungen von gewünschter Konzentration erhält. Im allgemeinen genügt bereits 1 Prozent Perborat vom Gewichte des angewendeten Gummis.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Abänderung des durch das Patent 199753 geschützten Verfahrens zum Löslichmachen von Stärke, dadurch gekennzeichnet, daß man zwecks Gewinnung löslicher Produkte aus unlöslichen Gummiarten, Algen, Flechten u. dgl., diese Substanzen in verdünnfen Perboratlösungen quellen läßt und dann kocht.