DE2042804C3 - Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material - Google Patents

Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material

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DE2042804C3 DE19702042804 DE2042804A DE2042804C3 DE 2042804 C3 DE2042804 C3 DE 2042804C3 DE 19702042804 DE19702042804 DE 19702042804 DE 2042804 A DE2042804 A DE 2042804A DE 2042804 C3 DE2042804 C3 DE 2042804C3
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Description

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)ie Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufbrin-
einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild »endes elektrographisches oder elektrophotographies Material mit einer elektrisch leitfähigen Rückicht.
■in geeignetes Verfahren zum Fixieren entwickelter 6S ier besteht darin, diese mit einem Lacküberzug ier Lackschutzschicht) zu versehen. Es sind bereits verschiedensten Methoden zum Aufbringen solcher Lacküberzüge bekannt. Die bekannteste Methode be steht darin, eine Harzlösung auf das entwickelte Bil< aufzusprühen. Eine andere Methode besteht darin eine Harzlösung mittels einer Auftragswalze aufzu bringen. Beide Methoden haben jedoch den Nachteil daß dabei die verwendete Harzlösung der Luft ausge setzt ist, was zur Folge hat, daß die Lösung vorzeitij eintrocknet. Dies führt wiede.um dazu, daß die Auf tragsvorrichtung verharzt bzw. verklebt. Ein weitere: Nachteil dieser Methoden besteht darin, daß da: Lösungsmittel für das Harz von der für der. ^Entwickle: verwendeten inerten Trägerflüssigkeit verschieden unc in der Regel damit nicht verträglich ist. Wegen diesel Unverträglichkeit muß daher ein flüssig entwickelte; Bild vor dem Auftragen der Harzlösung sorgfältig ge trocknet werden. Dabei tritt häufig die Schwierigkeil auf, daß toxische oder gefänrliche Lösungsmitteldämpfe abgeführt werden müssen.
Aus der USA.-Patentschrift 28 98 279 ist zwar bereits ein Verfahren zum Beschichten von Oberflächen auf elektrophoretischem Wege bekannt, bei dem sich zwischen zwei Elektroden eine Dispersion von Kunststoffteilchen in einer isolierenden Flüssigkeit befindet und bei dem nach dem Anlegen einer Spannung die dispergierten Teilchen zu einer der Elektroden wandern, dieses Verfahren wurde bisher jedoch stets nur zum Aufbringen einer elektrophotographischen Schicht auf einen geeigneten Papierträger angewendet.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material mit einer elektrisch leitfähigen Rückschicht anzugeben, das technisch einfach durchführbar ist und wirksame und beständige Schutzüberzüge liefert.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe dadurch gelöst werden kann, daß man in dem aus der USA.-Patentschrift 28 98 279 bekannten elektrophoretischen Beschichtungsverfahren als elektrophoretisch wandernde Teilchen bestimmte Pfropfmischpolymerisatteilchen verwendet.
Die Erfindung geht von einem Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material mit einer elektrisch leitfähigen Rückschicht aus und ist dadurch gekennzeichnet, daß man in geringem Abstand von der das Bild tragenden elektrographischen oder elektrophotographischen Schicht eine Elektrode anbringt, zwischen Elektrode und der leitfähigen Rückschicht eine Spannung anlegt, zwischen Elektrode und elektrographischem oder elektrophotographischem Material eine Dispersion eines Pfropfmischpolymerisats, das aus einem in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit löslichen, ungesättigten Polymerisat mit linearer Gerüstkette durch Umsetzung mit Acryl- oder Methacrylsäureestern hergestellt wurde, in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit einbringt, anschließend die Elektrode von dem elektrographischen oder elektrophotographischen Material trennt und schließlich die elektrisch isolierende Flüssigkeit verdampft.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich auf technisch einfache Weise zum Fixieren von auf elektrographischem oder elektrophotographischem Wege erzeugten Bildern Schutzüberzüge aufbringen, die beständig und sehr wirksam sind. Die in dem erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Polymerisatdispersion hat außerdem den Vorteil, daü sie stabil,
-J1J Verstellbar und während ihrer Verwendung leicht unlösliche Teilchen aus einem Pfropfmischpolymerisat
regenerierbar ist. mit einer linearen Gerüstkeite enthält, das durch Um-
Gemäß bevorzugten Ausgestaltungen der Erfindung setzung eines in der Flüssigkeit löslichen Polymerisats
hält man eine ganz besonders stabile Polymerisat- mit Acrylsäure- oder Methaciylsäureestern hergestellt
e ' n, wenn man als elektrisch isolierende Flüs- 5 worden ist. Auf die Gerüstkette sind Seitenketten auf-
sigkeit eine flüchtige organ.sche Flüssigkeit, insbeson- gepfropft, die praktisch alle in der Flüssigkeit unlöslich
dereeinen fluchtigen Kohlenwasserstoff und als Pfropf- sind. Im allgemeinen sind 75 Gewichtsprozent der end-
mischpolymensat ein solches, dessen Gerüstkette aus ständigen polymeren Seitenketten in der Flüssigkeit
Isopren-, Butadien- 2,3-Dimethy butadien-, Chloro- unlösiich. Die Seitenketten bestehen aus wiederkehren-
ren- oder Styrol-, Homo- oder -Mischpolymerisaten 10 den Einheiten, die von einem oder mehreren Monome-
besteht, oder ein solches verwendet, in dem das Ge- ren des weiter unten beschriebenen Typs abgeleitet
wichtsverhältnis von Seitenkettenmonomerem zu Ge- sind.
rüstpolymerisat 15:1 bis 1:1 beträgt. Besonders vor- Die in dem Verfahren der Erfindung verwendbaren teiihafte Schutzuberzuge erhalt man, wenn man als Dispersionen können auf verhältnismäßig einfache Art Pfropfmischpolymensat ein solches mit einer Glas- 15 und Weise hergestellt werden. Eine verdünnte Lösung Umwandlungstemperatur von unterhalb 65 Q vor- des löslichen Polymerisats, welches die Gerüstkette zugsweise von unterhalb 35 C, verwendet. bildet, wird hergestellt unter Verwendung eines flüs-Das Verfahren der Erfindung wird in der Praxis so sigen Kohlenwasserstofflösungsmittels, welches die durchgeführt, daß nach der Sichtbarmachung des elektrisch isolierende Flüssigkeit der fertigen Harzelektrostatischen Ladungsbildes auf einem elektro- 10 dispersion darstellt. Anschließend wird zu der Lösung graphischen oder elektrophotographischen Aufzeich- zusammen mit einem freie Radikale liefernden Initiator nungsmaterial unter Verwendung eines der bekannten ein im wesentlichen unlösliches Monomeres zugegeben. Flüssig- oder Trockenentwickler, der gegebenenfalls Diese Kombination wird dann erhitzt und es tritt dabei Farbpigmentteilchen oder Harzteilchen enthalten kann, eine Polymerisation unter Bildung unlöslicher Pfropfeine gleichmäßige Schicht aus dem Pfropfmischpoly- 25 mischpolymerisatteilchen in Form einer konzentrierten merisat auf die gesamte Bildoberfläche des elektro- stabilen Dispersion in dem Kohlenwasserstofflösungsgraphischen oder elektrophotographischen Bildträger- mittel auf. Diese konzentrierte Dispersion kann dann materials elektrophoretisch aufgebracht wird. Die mit einem flüssigen Kohlenwasserstoff verdünnt werelektrophoretische Beschichtung wird in der Weise den unter Bildung der gebrauchsfertigen Harzdisperdurchgeführt, daß man eine Elektrode (gelegentlich 30 sion der gewünschten Konzentration. Die so hergeauch als Gegenelektrode bezeichnet) in geringem Ab- stellten konzentrierten Dispersionen können auch zur stand von der das Bild tragenden Oberfläche des Bild- Regenerierung einer Arbeitsdispersion verwendet werträgermaterials anbringt und zwischen dieser Elektrode den, die während ihrer Verwendung verbraucht worden und der elektrisch leitfähigen Rückschicht des Bildträ- ist.
germaterials eine Vorspannung anlegt. Die Elektrode 35 Das Verfahren der Erfindung hat den Vorteil, daß
befindet sich normalerweise in einem Abstand von V4 die Pfropfmischpolymerisatteilchen und die Harz-
bis 6, vorzugsweise von V2 bis 2 mm von der Bildober- dispersionen in einer Stufe gebildet werden. Die dabei
fläche des Bildträgermaterials. Dieser Abstand kann erhaltenen Dispersionen haben auch den Vorteil, daß
jedoch nach den jeweiligen Erfordernissen variiert sie nur plus zwei Komponenten, nämlich den Pfropfwerden. Die zwischen die Elektrode und die elektrisch 40 mischpolymerisatteilchen und dem Dispersions- oder
leitfähige Rückschicht angelegte Vorspannung kann Trägermedium, bestehen.
je nach dem Abstand der Elektrode einen Wert inner- Die verwendbaren Ausgangspolymerisate können halb des Bereiches von 500 bis 5000 Volt haben. Ein unter den verschiedensten Stoffen ausgewählt weirden. bevorzugter Bereich für diese Vorspannung liegt zwi- Die Ausgangspolymerisate müssen in der verwendeten sehen 800 und 2000 Volt, die Spannung kann natürlich A5 elektrisch isolierenden Flüssigkeit löslich sein und sie aber in Abhängigkeit nach der jeweils verwendeten müssen imstande sein, mit dem verwendeten Monopfropfmischpolymerisatdispersion variiert werden. Die meren ein Pfropfmischpolymensat zu bilden. Im allelektrisch leitfähige Rückschicht ist gewöhnlich gegen- gemeinen handelt es sich bei den Ausgangspolymeriüber der Elektrode negativ aufgeladen, dies kann säten um ungesättigte Polymerisate, z. B. verschiedene jedoch je nach Polarität der Pfropfmischpolymerisat- 5» Polyene. Typische Beispiele für Polymerisate dieses teilchen in der Harzdispersion geändert weiden. Typs sind solche, die aus Isopren, Butadien, 2,3-Di-Anschließend wird nach dem Verfahren der Erfin- methylbutadien, Chloropren sowie Mischungen davon dung die Pfropfmischpolymerisatdispersion in den erhalten werden. Gewünschtenfalls können auch geZwischenraum zwischen der Elektrode und der das sättigte Polymerisate, z. B. ataktisches Polypropylen, entwickelte Bild tragenden Oberfläche des Bildträger- 55 verwendet werden, wenn sie oxydiert sind, unter BiI-materials eingeführt. Man kann diese Dispersion durch dung von Pfropf Zentren. Die verdünnten Ausgangsden Zwischenraum hindurchströmen lassen oder das polymerisatlösungen können je nach Molekularge-Bildträgermaterial kann in die Mischpolymersatdisper- wicht des Ausgangspolymerisats 0,25 bis 20 Gewichtssion eingetaucht und anschließend wieder heraosge- prozent Polymerisat enthalten. Bei Polymerisaten mit nommen werden. Die Vorspannung wird abgeschaltet 6o hohem Molekulargewicht, z, B. Naturkautschuk, soll- und anschließend wird das Bildträgermaterial erhitzt ten die geeigneten Polymerisatkonzentrationen den oder anderweitig behandelt, um die überschüssige Wert von 1 % nicht übersteigen. Bei Polymerisaten mit Trägerflüssigkeit zu entfernen und das auf der gesam- niedrigerem Molekulargewicht kann die Konzentraten Oberfläche des Bildträgermaterials gleichmäßig tion jedoch auf 20 Gewichtsprozent erhöht werden, verteilte Pfropfmischpolymerisat zu fixieren. 65 Als Flüssigkeiten, die sowohl als Lösungsmittel für Die in dem Verfahren der Erfindung verwendbaren das Ausgangspolymerisat als auch als Dispergier-Harzdispersionen bestehen im allgemeinen aus einer medium für die fertigen Pfropfmischpolymerisatteilelektrisch isolierenden Flüssigkeit, die darin gebildete chen geeignet sind, können die verschiedensten elek-
Irisch isolierenden Flüssigkeiten verwendet werden, z. B. aliphatische Kohlenwasserstoffe, in denen das Ausgangspolymerisat löslich ist und in denen das Pfropfmischpolymerisat unlöslich ist. Die geeigneten Flüssigkeiten müssen verhältnismäßig flüchtig sein, um das Trocknen nach dem Aufbringen der Harzschutzschicht zu erleichtert. Die Flüchtigkeit kann durch die Zeit definiert werden, die erforderlich ist, um 0,5 cm3 der Flüssigkeit von einem Filterpapier bei Raumtemperatur und Atmosphärendruck zu verdamp- xo fen. Kerosin weist nach dieser Definition eine Verdampfungsgeschwindigkeit von mehr als 300 Minuten auf und dieser Wert stellt die untere Grenze der Flüchtigkeit geeigneter Flüssigkeiten dar. Außerdem sollten die bevorzugt verwendeten Flüssigkeiten einen hohen Entflammungspunkt von vorzugsweise oberhalb 30" C (Schalenprüfung gemäß ASTM-Verfahren-D 1310) haben, da bei Verwendung von hicht flüchtigen Stoffen mit einem niedrigeren Entflammungspunkt Explosionsgefahr besteht. Natürlich können Flüssigkeiten ao mit einem niedrigen Entflammungspunkt gefahrlos verwendet werden, wenn sie mit einer Flüssigkeit mit einem höheren Entflammungspunkt gemischt werden. Außerdem sollte für den Fall, daß das mit der Schutzschicht zu überziehende Bild flüssig entwickelt, jedoch nicht getrocknet worden ist, elektrisch isolierende Flüssigkeit in der Harzdispersion mit der elektrisch isolierenden Flüssigkeit des Entwicklers verträglich sein. Aus diesem Grunde sollten die beiden Flüssigkeiten mischbar oder löslich sein und die beiden Flüssigkeiten 3" sollten nicht miteinander reagieren. Außerdem sollte das Dispersionsmedium praktisch keine Lösungswirkung auf die vorher abgelagerten Tonerteilchen ausüben. Als elektrisch isolierende Flüssigkeiten sind die verschiedensten, verhältnismäßig flüchtigen organisehen Flüssigkeiten geeignet. Beispiele für geeignete Flüssigkeiten, die allein oder in Mischung verwendet werden können, sind aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Cyclohexan, η-Hexan, n-Heptan, n-Decan, halogenierte Kohlenwasserstoffe, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, kurzkettige Chlor-Fluor-Alkane und Isoparaffinkohlenwasserstoffe.
Als Monomere, die der verdünnten Ausgangspolymerisatlösung zugegeben werden können, können die verschiedensten Acryl- und Methacrylsäureester verwendet werden. In dem Verfahren der Erfindung können aber auch Gemische dieser Monomeren verwendet werden. Alkylacrylate und Alkylmethacrylate einschließlich ihrer Mischungen mit 2 bis 18 Kohlen-Nach Herstellung des Pfropfmischpolymerisats auf die oben angegebene Weise wird die konzentrierte Dispersion durch Zugabe von weiterer elektrisch isolierender Flüssigkeit auf eine geeignete Arbeitskonzentration verdünnt. Im allgemeinen wird die Pfropfmischpolymerisatkonzentration bei einem verhältnismäßig niedrigen Wert von Vs bis 10· vorzugsweise V4 bis 5 g pro Liter gehalten. Die Pfropfmischpolymerisatkonzentration ist natürlich variabel, wobei die jeweilige Konzentration von den gewünschten Ergebnissen abhängt.
Die erwünschten Eigenschaften der in dem Verfahren verwendbaren Pfropfmischpolymerisate sind folgende: hoher Glanz und hohe Härte, eine wasserklare Farbe und Transparenz, Beständigkeit gegen Zersetzung durch ultraviolettes Licht, hohe Abriebfestigkeit, Beständigkeit gegen Verfärbung bei verhältnismäßig hohen Temperaturen und Beständigkeit gegenüber Wasser, Alkohol und verdünnten Säuren und Alkalien. Eine weitere bevorzugte Eigenschaft des Pfropfmischpolymerisais ist die, daß es nach der Ablagerung auf einem Bildträgermaterial auf diesem dauerhaft fixiert werden kann. Die verwendeten Pfropfmischpolymerisate fixieren vorzugsweise von selbst und sie werden daher auf einfache Weise dauerhaft fixiert, wenn die elektrisch isolierende Flüssigkeit entfernt wird. Bevorzugt verwendete selbstfixierende Pfropfmischpolymerisate haben eine Glasumwandlungstemperatur von unterhalb 35' C. Unter Glasumwandlungstemperatur (Tg) ist hier die Temperatur zu verstehen, bei der sich ein polymerer Stoff von einem glasartigen Polymerisat in ein kautschukartiges Polymerisat umwandelt. Diese Temperatur (Tg) kann durch thermische Differentialanalyse, wie sie in »Techniques and Methods of Polymer Evaluation«, Bd. 1, Marcel Dekker, Inc., New York, 1966, beschrieben ist, bestimmt werden. Geeignet sind auch solche Pfropfmischpolymerisate, die durch schwaches Erwärmen zum Schmelzen oder zum Vernetzen fixiert werden können, wobei sie eine Schutzschicht bilden. Pfropfmischpolymerisate dieses zuletzt genannten Typs haben im allgemeinen eine Glasumwandlungstemperatur von unterhalb 65° C.
Die gute Stabilität der in dem Verfahren der Erfindung verwendeten verschiedenen Pfropfmischpolymerisatdispersionen hängt von der Konzentration der zur Herstellung der Dispersion verwendeten Monomeren und Polymerisate ab. Im allgemeinen werden brauchbare Ergebnisse erzielt, wenn ein Gewichts
stoffatomen in dem Alkylrest sind sehr geeignet, wobei 5° verhältnis von Monomerem zu Polymerisat von 15:1
solche mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen besonders bevorzugt sind. Der Alkylrest dieser Monomeren kann verzweigt oder unverzweigt sein.
Nach Zugabe der Monomeren zu der verdünnten Ausgangspolymerisatlösung wird der Mischung ein freie Radikale liefernder Initiator zugesetzt. Beispiele für Katalysatoren oder Initiatoren mit freien Radikalen, die zur Verwendung bei der Pfropfmischpolymerisation geeignet sind, sind lösliche organische Peroxyde. Die Temperatur, bei der die Polymerisation durchgeführt wird, hängt natürlich von der Zersetzungsgeschwindigkeit des Peroxydinitiators ab. Die Umsetzung wird im allgemeinen bei Temperaturen oberhalb Raumtemperatur durchgeführt, wobei die obere Temperaturgrenze bei 1500C liegt. Bei Verwendung von Benzoylperoxyd wird die Umsetzung beispielsweise bei einer Temperatur von 8O0C durch-
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60 bis 1:1, vorzugsweise von 12:1 bis 2:1 angewendet wird. Diese Grenzen können natürlich je nach den gewünschten Ergebnissen und je nach den verwendeten speziellen Monomeren variiert werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiel 1
Unter Verwendung von 5 Gewichtsprozent Polyisopren in einem Isoparaffinkohlenwasserstofflösungsmittel mit einem Siedebereich von etwa 160 bis 180° C wurde unter 15stündigem Rühren bei 1400C eine Lösung hergestellt. Die dabei erhaltene Lösung wurde mit weiterem Lösungsmittel verdünnt, bis die Polyisoprenkonzentration 2,5 Gewichtsprozent betrug. Zu ml dieser 2,5%igen Lösung wurden 10 g Äthylmethacrvlat und 0,10 g Benzoylperoxyd zugegeben.
Die Mischung wurde kurz mit Stickstoff gespült und wickler auf der Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials
20 Stunden lang in ein bei 80° C gehaltenes Bad ge- nicht gut haftete. Selbst nach starkem Erhitzen trat
bracht, wobei während dieser Zeit die Pfropfmisch- keine merkliche Verbesserung der Heftung des ent-
polymerisation ablief. Nach dieser Zeit wurde eine wickelten Bildes ein.
stabile konzentrierte Dispersion von Pfropfmischpoly- 5 Das entwickelte Bild wurde dann unter Verwendung
merisatteilchen aus dem Bad entnommen und mit der in Beispiel I beschriebenen Pfropfmischpolymeri-
weiterem Isoparaffinkohlenwasserstoff verdünnt, bis satdispersion mit positiver Polarität elektrophoretisch
der Feststoffgehalt 2 Gewichtsprozent betrug. Die mit einer Schutzschicht überzogen. Das auf diese Weise
dabei erhaltene verdünnte Dispersion war stabil und erhaltene entwickelte elektrophotographische Auf zeich-
die Pfropfmischpolymerisatteilchen setzten sich nicht 10 nungsmaterial wurde parallel zu einer Elektrode in
ab. Die Pfropfmischpolymerisatteilchen wiesen eine einem Abstand von 1 mm angeordnet. Zwischen die
positive elektrostatische Ladung auf. Elektrode und die elektrisch leitfähige Schicht des
elektrophotographischen Aufzeichnungsmaterials wur-
n . -I0 de eine Vorspannung (positiv gegenüber der Elektrode)
Beispiel 2 15 von 1000 Volt angelegt. Während des Anlegens dieser
Nach dem in Beispiel 1 beschriebenen Verfahren Spannung ließ man 20 bis 30 ml der Mischpolymerisatwurde aus 2 g Styrol/Butadien-Mischpolymerisat in suspension des Beispiels 1 durch den Zwischenraum 100 ml des in Beispiel 1 verwendeten Isoparaffinkohlen- zwischen der Elektrode und der Oberfläche des das Wasserstoffs eine Lösung hergestellt. Anschließend entwickelte Bild tragenden Aufzeichnungsmaterials wurden zu der das Styrol/Butadien-Polymerisat ent- ao fließen. Die elektrische Vorspannung lieferte ein aushaltenden Lösung 0,10 g Benzoylperoxyd und 10 g reichend starkes elektrische« Feld, unter dessen EinÄthyl methacrylat zugegeben. Die Mischung wurde wirkung die Pfropfmischpolymerisatteilchen auf der mit Stickstoff gespült und 20 Stunden lang in ein bei gesamten Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials voll-8O0C gehaltenes Bad gebracht, wobei während dieser ständig und gleichmäßig abgelagert wurden. Nach der Zeit die Pfropfmischpolymerisation ablief. Das dabei »5 Ablagerung des Pfropfmischpolymerisats wurde die erhaltene Produkt war eine stabile konzentrierte Di- Trägerflüssigkeit mit Hilfe eines warmen Luftstromes persion von Pfropfmischpolymerisatteilchen, die in verdampft und das Aufzeichnungsmaterial wurde dann dem Isoparaffinkohlenwasserstoff dispergiert waren. auf einer heißen Platte auf eine Temperatur von 120 C Zur Herstellung einer Harzdispersion mit der ge- erhitzt, um das Harz zu erweichen und auf der ObOrwünschten Arbeitskonzentration wurde zu dem Reak- 30 fläche des Aufzeichnungsmaterials zu fixieren. Das tionsprodukt weiterer Isoparaffinkohlenwasserstoff zu- dabei erhaltene Bild war physikalisch beständig, wies gegeben. eine glatte Oberfläche auf, die beträchtliche physikalische Mißhandlungen aushielt. Der transparente Beispiel 3 Pfropfmischpolymerisatüberzug beeinträchtigte die
Aus den folgenden Bestandteilen wurde ein Suspen- 35 Bildqualität nicht und er verschlechterte auch nicht
sionsentwicklcr hergestellt: die optische Lesbarkeit oder Auskopierbarkeit des
_ n ,. ... . Bildes.
Ruß dispergiert in einem sojamodifizierten Phthalsäurealkydharz 0,75g Beispiel 4
Bindemittel/Pigment <50/50)-Dispersion 4o ^ .fl ^ 3 beschriebene Verfahren wurde
mit einem mit einem trocknenden Öl wiederholt, wobei diesmal jedoch die in Beispiel 2
modi inerten Alkydharz als Binde- hergestellte Pfropfmischpolymerisatdispersion verwen-
£ £kU?? ^T Ue ( η πο det wurde. Auch in diesem Falle stellte der mit dem
Γ u Pigment in 1 Pfropf mischpolymerisat des Beispiels 2 erhaltene Harz-
cyclonexan ... J 45 überzug einen physikalisch beständigen SchutzüberzuE
^/„,geCobaltnaphthenatlosung...... 1,2 ml mit glafter Oberfläche dar, der auch physikalische Miß":
Isoparaffinkohlenwasserstoff (wie ,η handlungen aushielt. Auch in diesem Falle wurde
beisP'el 1) v/umi durch den transparenten Pfropfmischpolymerisat-
Der Entwickler wurde hergestellt, indem man die schutzüberzug die Qualität des Bildes nicht beein-
beiden Dispersionen in einer Lösung von Cyclohexan 5<> trächtigt und die optische Lesbarkeit und Auskopier
und einer Cobaltnaphthenatlösung vermischte unter fähigkeit desselben wurden nicht verschlechtert.
Bildung eines Entwicklerkonzentrats. Dann wurde zu
dem Konzentrat der Isoparaffinkohlenwasserstoff zu- Beispiel 5
gegeben unter Bildung des fertigen Entwicklers. Dieser p
elektrophotographische Suspensionsentwickler wurde 55 Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurdi
dann zur Entwicklung eines auf einem elektrophoto- wiederholt, wobei diesmal die 3 g Athylmethacryla
graphischen Aufzeichnungsmaterial erzeugten Bildes durch 3 g Äthylacrylat ersetzt wurden. Die dabe
verwendet, das aus einem Poly(äthylenterephlhalat)- erhaltene Dispersion wurde dann wie in Beispiel 3 zu
schichtträger und einer aufgedampften, elektrisch leit- Herstellung eines kontinuierlichen Schutzüberzugs au
fähigen Nickelschicht und einer darauf aufgebrachten 6o einem entwickelten elektrophotographischen Aufzeich
photoleitfähigen Schicht mit 4,4'-Diäthylamino-2,2'- nungsmaterial verwendet. Das unter Verwendung de
dirnethyltriphenylmethan als Photoleiter in einem Poly- Dispersion dieses Beispiels angewendete Verfahre
carbonatbindemittel bestand. unterschied sich von dem Verfahren des Beispiels
Das elektrophotographische Aufzeichnungsmaterial dadurch, daß das Harz nach der Ablagerung nicri
wurde elektrostatisch aufgeladen, bildmäßig belichtet 65 geschmolzen wurde. Nach dem einfachen Trockne
und mit dem oben genannten Entwickler entwickelt an der Luft zur Entfernung des Trägermediums bildet
unter Bildung eines sichtbaren Bildes. Das dabei er- sich ein klarer, kontinuierlicher Schutzüberzug, de
haltene Bild war praktisch nicht fixiert, da der Ent- das darunterliegende Bild wirksam schützte.
Beispiel 6
Das in Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde wiederholt, wobei diesmal jedoch das Äthylmethacrylat durch 5 g Äthylacrylat und 5 g Methylmetliacrylat ersetzt wurde. Die dabei erhaltene Mischpolymerisat-
dispersion wurde dann wie in Beispiel 5 zur H stellung eines selbslfixierenden Schutzüberzuges einem entwickelten elektrophotographischen Aufzei nungsmaterial verwendet. Auch in diesem Falle wu ein klarer, kontinuierlicher Schutzüberzug erhalten, das darunterliegende Bild wirksam schützte.

Claims (7)

9 •0 Patentansprüche:
1. Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material mit einer elektrisch leitfähigen Rückschicht, dadurch gekennzeichnet, daß man in geringem Abstand von der das Bild tragenden elektrographischen oder elektrophotographischen Schicht eine Elektrode anbringt, zwischen Elektrode und der leitfähigen Rückschicht eine Spannung anlegt, zwischen Elektrode und elektrographischem oder elektrophotographischem Material eine Dispersion eines Pfropfmischpolymerisats, das aus einem in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit löslichen, ungesättigten Polymerisat mit linearer Gerüstkette durch Umsetzung mit Acryl- oder Methacrylsäureestern hergestellt wurde, in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit einbringt, anschließend die Elektrode von dem elektrographischen oder elektrophotographischen Material trennt und schließlich die elektrisch isolierende Flüssigkeit verdampft.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pfropfmischpolymerisat, verwendet, dessen Gerüstkette aus Isopren-, Butadien-, 2,3-Dimethylbutadien-, Chloropren- oder Styrol-, Homo- oder -Mischpolymerisaten besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pfropfmischpolymerisat verwendet, in dem das Gewichtsverhältnis von Seitenkettenmonomerem zu Gerüstpolymerisat 15:1 bis 1:1 beträgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pfropfmischpolymerisat mit einer Glasumwandlungstemperatur von unterhalb 65°C verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Pfropfmischpolymerisat mit einer Glasumwandlungstemperatur von unterhalb 35°C verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als elektrisch isolierende Flüssigkeit eine flüchtige organische Flüssigkeit verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennteichnet, daß man als elektrisch isolierende Flüssigkeit einen flüssigen Kohlenwasserstoff verwendet.
50
DE19702042804 1969-08-29 1970-08-28 Verfahren zum Aufbringen einer Schutzschicht auf ein ein entwickeltes Bild tragendes elektrographisches oder elektrophotographisches Material Expired DE2042804C3 (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
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US85431469 1969-08-29

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DE2042804A1 DE2042804A1 (de) 1971-03-11
DE2042804B2 DE2042804B2 (de) 1975-08-21
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