DE2040845B2 - Verfahren zur Montage von Klaviersaiten - Google Patents
Verfahren zur Montage von KlaviersaitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Montage von Klaviersaiten.
Bislang war es üblich, Saiten-Stimmwirbel-Einheiten
manuell in den Stimmstock eines Klaviers einzusetzen, wobei alle Diskantsaiten von Hand zugeschnitten und
mit dem Endabschnitten auf einem Stimmwirbel aufgewickelt wurden. Dann wurden die Saiten-Stimmwirbel-E'.inheiten einzeln auf dem Stimmstock montiert.
Dies erfordert viele geübte Handgriffe, die nur schwer fertigungstechnisch rationalisiert werden können.
Aufgabe der Erfindung ist die Entwicklung eines Verfahrens und einer Vorrichtung zur Montage von
s Klaviersaiten in Gruppen zu mehreren Saiten-Stimmwirbel-Einheiten. Die in den beigefügten Ansprüchen
gekennzeichnete Lösung erlaubt ein schnelles und wirtschaftliches Einsetzen der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten, die getrennt vom Ort des Zusammenbaus
ίο separat auf der Richtplatte vorbereitet werden können.
Es gestattet die Vorfertigung von Saiten-Stimmwirbel-Einheiten getrennt von dem eigentlichen Bespannen
des Klavierrahmens mit Saiten.
Die Erfindung ist nachstehend anhand einer in den
Zeichnungen dargestellten Ausführungsform ausführlich erläutert Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht einer typischen
bei der Anwendung der Erfindung verwendeten Saiten-Stimmwirbel-Einheit;
F i g. 2 einen Grundriß einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Richtplatte mit eingesetzten Saiten-Stimmwirbel-Einheiten;
F i g. 3 einen Schnitt 3-3 gemäß F i g. 2 mit einem auf die freiliegenden oberen Teile der Stimmwirbel
aufgesetzter« Träger;
F i g. 4 die Montage der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten auf einem Klavierrahmen, nachdem sie mit dem
Träger vereinigt worden sind;
F i g. 5 ein«i perspektivische Ansicht des Lösens des
Gemäß F i g. 1 besitzt eine Saiten-Stimmwirbel-Einheit 10 einen Teil 12 glatten, nicht aufgewickelten
Klavierdrahtes. Der Klavierdrahtteil besitzt vorzugsweise zwischen seinen Enden eine durch ein Biegever-
fahren od. dgl. geformte Plattenstift-Schleife 14. Der Klavierdrahtteil 12 ist auf ein geeignetes Maß
abgelängt Die entgegengesetzten Enden des Klavierdrahtteiles 12 sind in kurzen Drahtspulen (18) auf
Stimmwirbel 16 aufgewickelt; dem Stand der Technik
gemäß sind die Drahtenden durch Querbohrungen der
Stimmwirbel 16 gesteckt. Ferner besitzt jeder Stimmwirbel 16 dem Stand der Technik gemäß einen unteren
Feingewindeschaft 20 und einen oberen Schlüsselschaft 22. Der Schlüsselschaft 22 besitzt vorzugsweise einen
quadratischen Querschnitt, so daß er sich mit einem Schraubenschlüssel oder einem anderen Werkzeug zum
Eingriff bringen läßt. Die Fertigung der Ausgangs-Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 läßt sich auf verschiedene Arten durchführen, z. B. gemäß der deutschen
so Patentanmeldung P19 44 809.0.
Erfindungsgemäß werden mehrere Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 auf einer Richtplatte 24 gemäß F i g. 3
und 2 vor ihrer Montage auf einem Klavierrahmen 40 ausgerichtet Die Richtplatte 24 dient zur Aufnahme
einer geeigneten Anzahl von Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10; geeigneterweise dient die Richtplatte 24 zur
Aufnahme aller Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 gleicher Drahtlänge. In F i g. 2 und 3 ist eine Ausführungsform der Richtplatte 24 dargestellt die zur Aufnahme
aller Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 des Klavierdrahtes 13 dient Die Gruppierung nach Drahtlängen ist
jedoch nur ein geeignetes Kriterium für die Ausbildung der Richtplatte 24; Drähte verschiedener Längen lassen
sich je nach Wunsch miteinander kombinieren oder
voneinander trennen.
In jedem Fall besitzt jede Ausführungsform der Richtplatte, wie z. B. die Richtplatte 24, mehrere
Öffnungen 26, die zur Aufnahme des unteren Schaftes 20
der Stimmwirbel 16 auf leicht saugende jedoch frei gleitende Art dienen. Auf diese Weise liegen die
Schlüsselschafte 22 der Stimmwirbel 16 oberhalb der Richtplatte 24 frei.
Ferner sind die öffnungen 26 erfindungsgemäß in einem Muster angeordnet, das den perforierten Bereich
des Stimmwirbel-Aufnahmeteiles eines Kiavierrahmens imitiert. Die Position jeder öffnung 26 entspricht der
Position einer Stimmwirbel-Aufnahmebuchse des KJavierrahmens.
Zur exakten Ausrichtung des Drahtteiles 12 der Saiten-StimKiwirbel-Einheiten 10 ist die Richtplatte 24
zusätzlich mit einer geeigneten Anzahl imitierter Plattenstifte 28 ausgerastet Jeder imitierte Plattenstift
28 ist in der gleichen Konfiguration einem Satz von Stimmwirbel-Offnungen 26 zugeordnet, die die wirklichen
Plattenstifte des Klavierrahmens relativ zu den ihnen zugeordneten Stimmwirbel-Aufnahmebuchsen
einnehmen.
Nachdem die Richtplatte 24 mit passenden Saiten-Stimmwirbel-Einheiten
10 gefüllt worden ist, wird gemäß Fi g. 3 ein Träger 30 auf die oberen Schafte 22
der Stimmwirbel 16 aufgesetzt Der Träger 30 ist in einem Muster durchlöchert, das dem Muster der
öffnungen 26 deckungsgleich ist Ferner besteht der Träger 30 vorzugsweise aus einem flexiblen elastomerischen
Material, z. B. aus einer Venylplastisolplatte. Die elastomerischen Eigenschaften des Trägers 30 ermöglichen
einen saugenden, jedoch lösbaren Sitz zwischen dem Träger 30 und den Stimmwirbeln 16. Die
Flexibilität des Trägers 30 gestattet eine exakte Manipulation der einzelnen Stimmwirbel 16, wenn sie τη
den Klavierrahmen eingesetzt werden. Während die Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 exakt ausgerichtet auf
der Richtplatte 24 gehaltert sind, ist es vorteilhaft die Saiten 12 der Einheiten 10 durch ein die Positionen
aufrecht erhaltendes Befestigungsmittel miteinander zu verbinden, bevor die Einheiten 10 von der Richtplatte 24
gelöst werden; diesen Zweck erfüllt ein gefaltetes Klebeband 31.
Erfindungsgemäß besteht die Richtplatte 24 aus einem ersten die die Stimmwirbel 16 aufnehmenden
öffnungen 26 enthaltenden steifen Block 32 und aus einem zweiten mit Hilfe eines bündig angeordneten
Scharnieres 36 schwenkbar an dem ersten Block 32 angelenkten steifen Block 34. Die Blöcke 32 und 34
können falls gewünscht von einer Grundplatte 38 getragen werden. Das Scharnier 36 ist vorzugsweise
unmittelbar unterhalb des Drahtteiles 12 der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 in die Oberseite der Blöcke
32 und 34 eingelassen. Gemäß F i g. 2 und 3 trägt der zweite Block 34 die imitierten Plattenstifte 28, die zur
Sicherung der Befestigung der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 generell von den Stimmwirbeln aufnehmenden
öffnungen 26 weggeneigt sind. Es ist offensichtlich, daß durch ein Falten der Richtplatte 24 um das
Scharnier 36 die Drahtteile 12 der Einheiten 10 von den imitierten Plattenstiften 28 freigegeben werden, so daß
sich der Träger 30 und die an ihm hängenden Saiten-Wirbelstift-Einheiten 10 leicht von der Richtplatte
24 abheben lassen.
Der Träger 30 und das gefaltete Klebeband 31 halten während des nachfolgenden Transportes und der
nachfolgenden Handhabungen die einzelnen Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 in der mit Hilfe der
Richtplatte 24 hergestellten Ordnung. Demgemäß lassen sich die Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 an
einem Ott herstellen, der von dein Platz an dem die
abschließende Montage-Operation der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 durchgeführt wird, entfernt ist
Ferner lassen sich Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10
ίο vorfertigen und für den tatsächlichen Bedarf speichern.
Dadurch wird dem Fertigungsbetrieb ein beträchtlicher Spielraum gegeben.
Gemäß F i g. 4 und 5 ist ein metallischer KJavierrahmen
40 mit hölzernen Stimmwirbel-Aufnahmebuchsen 42 und mit integrierten Plattenstiften 44 ausgerüstet
Zur Montage der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 wird ein Träger 30 mit einer ausgewählten Gruppe
vorgerichteter Saiten-Stimmwirbel-Einheiten 10 über dem Klavierrahmen 40 positioniert, und die Plattenstift-Schleifen
14 gemäß Fig.4 über die zugeordneten Plattenstifte 44 gehängt Gemäß Fig.4 werden die
Stimmwirbel 16 zunächst über die zugeordneten Buchsen 42 gesetzt und leicht in die Buchsen 42
eingeführt; der geordnete Zustand der Stimmwirbel 16 und die Flexibilität des Trägers 30 ermöglichen diese
Operation. Nachdem die Stimmwirbel 16 ausgerichtet worden sind, werden sie flach in die Buchsen 42
eingesetzt Danach reicht infolge ihrer Anordnung in dem Träger 30 ein leichter Schlag auf die oberen Enden
22 der Stimmwirbel 16 mit z. B. einem Holzhammer aus, um sie festzusetzen, so daß sich der Träger 30 gemäß
F i g. 5 von den oberen Enden 22 der Stimmwirbel 16 abziehen läßt Die Stimmwirbel 16 lassen sich dann auf
die exakte Tiefe eintreiben und drehen, um die Saiten zu spannen. Danach läßt sich für die weitere Bearbeitung
des Klavierrahmens 40 das Klebeband 31 entfernen. Es
ist offensichtlich, daß sich diese letzte Operation, falls gewünscht ausführen läßt bevor der Träger 30
abgezogen wird.
Aus der vorangegangenen Beschreibung ist ersichtlich, daß die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zur
Montage von Klaviersaiten in vorgerichteten Gruppen von Saiten-Stimmwirbel-Einheiten schafft Das erfindungsgemäße
Verfahren ist schnell, wirksam und wirtschaftlich. Das erfindungsgemäße Verfahren bringt
der Klavierfertigung eine beträchtliche Flexibilität da es die Vorfertigung von Saiten-Stimmwirbel-Einheiten
in von der tatsächlichen Saitenmontage getrennten Fertigungsabteilungen gestattet
so Die Erfindung besteht also im wesentlichen in einem Verfahren zur Montage von Klaviersaiten, das eine
Richtplatte mit in einem dem Stimmwirbel aufnehmenden Bereich eines Klavierrahmens imitierenden Muster
angeordneten öffnungen zur Aufnahme von Stimmwirbein
benutzt Nachdem die Stimmwirbel in die Richtplatte eingesetzt worden sind, wird ein Träger auf
die freiliegenden oberen Enden der Stimmwirbel der vorgefertigten Saiten-Stimmwirbel-Einheiten aufgesetzt
Danach wird der Träger mit den Saiten-Stimmwirbel-Einheiten von der Richtplatte gelöst Schließlich
werden die vorgerichteten in dem Träger gehalterten Stimmwirbel in einen Klavierrahmen eingesetzt
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Montage von Klaviersaiten, dadurch gekennzeichnet, daß die Stimmwirbel (16) mehrerer vorgefertigter Saiten-Stimmwirbel-Einheiten (10) in Öffnungen (26) einer
Richtplatte (24), in der die Öffnungen (26) nach einem den stimmwirbelaufnehmenden Bereich eines
Klavierrahmens (40) imitierenden Muster angeordnet sind, derart eingesetzt werden, daß die oberen,
werkzeugaufnehmenden Enden (Schlüsselschäfte 22) der Stimmwirbel (16) oberhalb der Richtplatte
(24) freiliegen, worauf ein Träger (30) auf die freiliegenden, werkzeugaufnehmenden Enden der
Stimmwirbel aufgesetzt und mit den Saiten-Stimmwirbel-Einheiten (10) von der Richtplatte (24) gelöst
wird, daß hiernach die vom Träger (30) gehalterten Stimmwirbel (16) der Saiten-Stimmwirbel-Einheiten
(10) in einen Klavierrahmen (40) eingesetzt werden und schließlich der Träger (30) von den Stimmwirbeln (16) gelöst wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saiten der Saiten-Wirbel-Einheiten
(10) über in der Richtplatte (24) angeordnete, emittierte Plattenstifte (28) gehängt, und untereinander mit positionserhaltenden Befestigungsmitteln
(31), vorzugsweise Klebeband, verbunden werden, bevor die Einheiten (10) von der Richtplatte (24)
gelöst werden.
3. Vorrichtung zur Montage von Klaviersaiten, vorzugsweise zur Ausführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine Richtplatte (24), die in einem ersten Abschnitt
mit Öffnungen (26) versehen ist, welche nach einem den Stimmwirbel aufnehmenden Bereich eines
Klavierrahmens (40) emittierenden Muster angeordnet sind, und die in einem zweiten Bereich (34) mit je
einem Satz von den Stimmwirbel-Öffnungen (26) zugeordneten, emittierten Plattenstiften (28) ausgerüstet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite Abschnitt der
Richtplatte (24) mittels eines Scharniers (36) miteinander verbunden sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der erste und der zweite
Abschnitt aus je einem massiven, steifen Block besteht und daß wenigstens einer der Blöcke (32,34)
mit einer Grundplatte (38) verbunden ist.
6. Vorrichtung insbesondere nach einem der Ansprüche 3 bis 5 gekennzeichnet durch eine
flexible, vorzugsweise aus Vinylplastisol bestehende Kunststoffplatte (30), welche mit Öffnungen versehen ist, deren Anordnung dem Muster der
Stimmwirbel-Öffnungen (26) auf der Richtplatte (24) entspricht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2040845A DE2040845B2 (de) | 1970-08-18 | 1970-08-18 | Verfahren zur Montage von Klaviersaiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE2040845A DE2040845B2 (de) | 1970-08-18 | 1970-08-18 | Verfahren zur Montage von Klaviersaiten |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2040845A1 DE2040845A1 (de) | 1972-02-24 |
DE2040845B2 true DE2040845B2 (de) | 1978-10-12 |
DE2040845C3 DE2040845C3 (de) | 1979-06-13 |
Family
ID=5779992
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2040845A Granted DE2040845B2 (de) | 1970-08-18 | 1970-08-18 | Verfahren zur Montage von Klaviersaiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2040845B2 (de) |
-
1970
- 1970-08-18 DE DE2040845A patent/DE2040845B2/de active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2040845A1 (de) | 1972-02-24 |
DE2040845C3 (de) | 1979-06-13 |
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