DE2039715C3 - Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure und deren Verwendung zur Herstellung von Calciumhypochlorit - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure und deren Verwendung zur Herstellung von Calciumhypochlorit

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DE2039715C3 DE19702039715 DE2039715A DE2039715C3 DE 2039715 C3 DE2039715 C3 DE 2039715C3 DE 19702039715 DE19702039715 DE 19702039715 DE 2039715 A DE2039715 A DE 2039715A DE 2039715 C3 DE2039715 C3 DE 2039715C3
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Description

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45
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure, die im wesentlichen frei von Chlorid und Chlor sind, durch Extraktion wäßriger, unterchlorige Säure und Chlorid enthaltender Lösungen mit einem organischen Lösungsmittel.
Unterchlorige Säure wird im allgemeinen in Form ihrer wäßrigen Lösungen in einer großen Anzahl chemischer Prozesse in technischem Maßstab verwendet. Bei der Herstellung organischer Chlorhydrine wird z. B. eine Lösung der unterchlorigen Säure mit ungesättigten organischen Verbindungen, wie Olefinen, z. B. Äthylen, Propylen, Butylenen oder Amylenen, Acetylenkohlenwasserstoffe^ z. B. Acetylen, Propin oder Butin, Diolefinen, z. B. Propadien, Butadien oder Isopren, Alkoholen, z. B. Allylalkohol oder Zimtalkohol, Aldehyden oder Ketonen, z. B. Acrolein oder Mesityloxid, Estern, z. B. Allylacetat, Äthern, z. B. Allyläther, Halogeniden, z. B. Vinylchlorid, Allylbromid, Allylchlorid, Methallylchlorid oder Acetylendichlorid, oder mit Homologen oder Anologen der vorgenannten Verbindungen, umgesetzt Unterchlorige Säure wird auch manchmiil zur Herstellung von Hypochloriden verwendet, insbesondere wenn die Herstellung hochwirksamer Hypochlorite, die im wesentlichen frei von Verunreinigungen sind, gewünscht wird.
Ein herkömmliches Verfahren zur Herstellung von unterhalogenigen Säuren besteht in der Umsetzung von Wasser mit einem Halogen. Die Herstellung von unterchloriger Säure verläuft z. B. nach folgender Reaktionsgleichung:
H2O + Cl2-HOCl + HCl
Zur Neutralisierung des bei der Reaktion entstehenden Chlorwasserstoffs wird üblicherweise eine Base, wie Natrium- oder Calciumhydroxid, verwendet Durch Verwendung dieser Basen entstehen jedoch gleichzeitig mit der Neutralisierung der Säure anorganische Halogenide, die in den meisten Fällen wasserlöslich sind. Auf diese Weise entstehen wäßrige Lösungen von unterchloriger Säure, die einen mehr oder weniger großen Gehalt an Halogenidionen aufweisen. Die Gegenwart anorganischer Halogenide ist in hohem Maße unerwünscht, wenn die unterchlorige Säure zur Darstellung der Chlorhydrine aus den vorgenannten organischen Verbindungen dienen soll. Die Gegenwart von Halogenidionen führt nämlich bei der Chlorhydrinierung zu unerwünschten Nebenprodukten in Form organischer Halogenide oder Polyhalogenide. Wenn z. B. Allylchlorid mit einer wäßrigen Lösung von unterchloriger Säure, die freie Chloridionen enthält, innig vermischt wird, entsteht ein Reaktionsprodukt, das übermäßige Mengen organischer Chloride vom Typ des Trichlorpropans und Tetrachlorpropyläthers enthält. In ähnlicher Weise erhält man bei der Chlorhydrinierung von Äthylen mit chloridhaltiger unterchloriger Säure neben dem Äthylenchlorhydrin auch Äthylendichlorid. Selbst wenn die Chlorhydrinierung ungesättigter organischer Verbindungen mit chloridhaltiger unterchloriger Säure unter den günstigen Bedingungen vorgenommen wird, enthalten die Reaktionsprodukte einen relativ hohen Anteil an organischen Chloriden.
Hierzu ist es bereits bekannt, wäßrige Lösungen von unterchloriger Säure von den begleitenden Stoffen durch Extraktion mit polyhalogenierten Aliphaten abzutrennen. Hierbei werden jedoch nur Spuren der unterchlorigen Säure aus den wäßrigen Lösungen extrahiert. Weiterhin ist beschrieben, daß man in Gegenwart geringer Mengen eines Alkohols bessere Ergebnisse erhält. Es ist jedoch bekannt, daß sich Alkohole mit unterchloriger Säure rasch zu organischen Hypochloriten umsetzen, so daß man bei der Extraktion von unterchloriger Säure in Gegenwart eines Alkohols nicht Lösungen von unterchloriger Säure sondern Lösungen von Verbindungen der unterchlorigen Säure erhält (vgl. hierzu Sandmeyer, Ber. 18 [1885] 1767; 19 [1886] 859; Taylor und Mitarb., J. Am. Chem. Soc. 47 [1925] 395, sowie USA.-Patentschriften 14 81 039, 14 81 040,16 32 483,16 32 484 und 16 32 485).
Aufgabe der Erfindung war deshalb, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure, die im wesentlichen chloridfrei sind, zu entwickeln. Diese Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
Somit betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure durch Extraktion wäßriger, unterchlorige Säure und Chlorid
enthaltender Losungen mit einem organischen Lösungsmittel, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als Lösungsmittel ein Dialkylketon, ein Alkylcyanid oder einen Alkylester einer Alkansäure, mit jeweils 1 bis 5 C-Atomen im Alkylrest, verwendet und die Extraktion bei Temperaturen von +10 bis -30° C durchführt.
Überraschenderweise ist es bei Verwendung der vorgenannten Lösungsmittel möglich, Lösungen von unterchloriger Säure, die im wesentlichen frei von Chloridionen sind, mit guter Ausbeute herzustellen.
Spezielle Beispiele der als Extraktionsmittel für das Verfahren der Erfindung geeigneten Lösungsmittel sind Aceton, Methyläthylketon, Methylisobutylketon, Diäthylketon, Di-n-propylketon, Acetonitril, Propionitril, Methylacetat, Äthylacetat oder Methylpropionat
Darüber hinaus wurde gefunden, daß die Extraktion nicht in einer gesonderten Verfahrensstufe durchgeführt werden muß, sondern daß die Extraktionsmittel auch während der Bildung der unterchlorigen Säure anwesend sein können. Das Extraktionsmittel kann deshalb als Co-Lösungsmitte] verwendet werden, wobei die unterchlorige Säure nach Maßgabe ihrer Bildungsgeschwindigkeit aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion entfernt wird.
Die für das Verfahren der Erfindung verwendeten wäßrigen Ausgangslösungen der unterchlorigen Säure können z. B. durch Einleiten von Chlor in wäßrige, eine Base enthaltende Lösungen hergestellt werden. Bevorzugte Basen sind Alkali- und Erdalkaliverbindungen, wie Oxide, Hydroxide oder Carbonate. Spezielle Beispiele sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid, Natriumcarbonat, Calciumoxid, Calciumhydroxid oder Calciumcarbonat.
Durch Veränderung des Wassergehaltes der zu extrahierenden wäßrigen Lösung der unterchlorigen Säure und durch Veränderung des Anteils am Extraktionsmittel kann die HOCl-Konzentration in den entstehenden Lösungen der unterchlorigen Säure in den organischen Extraktionsmitteln auf Molalitäten von 0,1 oder weniger bis 10 oder mehr, entsprechend 0,525 bis 52,5 Gewichtsprozent, eingestellt werden. Lösungen mit einer Molalität von etwa 0,5 bis 5 lassen sich leicht herstellen, lagern und verwenden. Diese Lösungen sind lagerstabil bei Temperaturen unter 0°C und besitzen bei Raumtemperatur eine ausreichende Lagerstabilität von einigen Tagen.
Bei der Herstellung der wäßrigen Ausgangslösungisn von unterchloriger Säure für das Verfahren der Erfindung durch Einleiten von Chlor in eine wäßrige Base entstehen nach der vorgenannten Reaktionsgieichung Chloridionen. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird der wäßrigen unterchlorigen Säure oder der wäßrigen Base zusätzlich Chlorid zugegeben. Hierdurch wird der Gefrierpunkt der wäßrigen Phase erniedrigt, wodurch die Chlorierung und Extraktion bei niedrigeren Temperaturen erfolgen kann. Vorzugsweise wird die Chlorierung bei Temperaturen von etwa 0 bis — 30° C vorgenommen.
Die Extraktion der unterchlorigen Säure wird bei Temperaturen von +10 bis —300C durchgeführt, da die Stabilität der unterchlorigen Säure in dem organischen Extraktionsmittel etwas besser ist als in wäßriger Lösung.
Die Erfindung betrifft ferner die Venvendung der Lösungen unterchloriger Säure in organischen Lösungsmitteln zur Herstellung von Calciumhypochlorit durch Umsetzung mit Kalk.
Die Anwesenheit von anorganischen Halogeniden in herkömmlichen Lösungen von unterchloriger Säure ist bei der Umsetzung mit Kalk zur Herstellung von Calciumhypochlorit in hohem Maß unerwünscht Das hierbei entstehende Calciumchlorid beeinflußt die Stabilität des Calciumhypochlorits und führt zu unerwünschten Verlusten an wirksamen Chlor während der Lagerung. Im Gegensatz zu Calciumchlorid führt die übliche Verwendung von Natriumchlorid als inertes Verdünnungsmittel im Calciumhypochlorit zu einer Verbesserung der Lagerstabilität
Auf Grund der Tatsache, daß die erfindungsgemäß hergestellten Lösungen von unterchloriger Säure im wesentlichen chloridfrei sind, ist auch das hieraus durch Reaktion mit Kalk hergestellte Calciumhypochlorit im wesentlichen frei von Calciumchlorid. Aus diesem Grund besitzt das Produkt einen hohen Gehalt an wirksamen Chlor und eine sehr gute Lagerstabilität.
Vorzugsweise wird die Herstellung von Calciumhypochlorit mit Lösungen von unterchloriger Säure in Methyläthylketon, die 0,5 bis 50 Gewichtsprozent unterchlorige Säure und 0,1 bis etwa 5% Wasser enthalten, durchgeführt Hierbei werden die HOCl-Lösungen mit festem ungelöschten oder gelöschten Kalk, vorzugsweise in feinverteilter Form, unter Rühren umgesetzt, wobei in dem organischen Lösungsmittel, z. B. Methyläthylketon, ein Schlamm von Calciumhypochloritdihydrat der Formel Ca(OCl)2 · 2 H2O entsteht Vorzugsweise wird die Reaktion bei Temperaturen von etwa 0 bis —25° C ausgeführt Die Reaktionstemperatur spielt jedoch keine besondere Rolle, z. B. sind Temperaturen bis etwa 30°C geeignet Die Hauptreaktion ist bei diesen Temperaturen in einigen Stunden beendet. Vorzugsweise wird die Reaktion bei niedrigen Temperaturen bis zu 3 Tagen durchgeführt, um eine vollständige Umsetzung zu erreichen. Das feste Reaktionsprodukt wird in herkömmlicher Weise, z. B. durch Filtration oder Zentrifugieren abgetrennt, der erhaltene Kuchen wird vorzugsweise unter vermindertem Druck zur Entfernung von Lösungsmitteln und Feuchtigkeit getrocknet. Die Ausbeute beträgt im allgemeinen 90% oder mehr.
Bei der Herstellung von Calciumhypochlorit beträgt das Molverhältnis von unterchloriger Säure zu Kalk mindestens 2 :1 und das entstehende Calciumhypochlorit-Dihydrat wird vorzugsweise bis auf einen Restwassergehalt von weniger als 2 Gewichtsprozent Wasser getrocknet.
Die Beispiele erläutern die Erfindung. Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht.
Beispiel 1
Extraktion wäßriger Lösungen
von unterchloriger Säure
In einer Versuchsreihe werden wäßrige Lösungen von unterchloriger Säure auf -250C gekühlt und mit einem kalten Lösungsmittel in einem Kolben vermischt. In einigen Fällen wird der wäßrigen Phase zusätzlich Natriumchlorid oder Calciumchlorid zugegeben. Die so erhaltenen Gemische werden jeweils in einen kalten Scheidetrichter gefüllt und in organische und wäßrige Phase getrennt. Beide Schichten werden gewogen und ailf unterchlorige Säure analysiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle I zusammengestellt:
Tabelle I
Lösungsmittel Salzzugabe % Lösungsmittel Extrahiertes Bemerkung
(g/g der HGCl
wäßrigen
Phase (%)
Aceton CaCl2 25 1 9a + Sehr langsame Zersetzung bei 0uC
Weniger als 5% in 10 Stunden
Acetoniiiil CaCl2 25 I 87 Die Lösung ist V2 Stunde bei 00C
stabil
Diäthylketon - - 1 81 Lösung bei 0"C stabil
Diäthylketon NaCl 22 0,67 92
Äthylacetat CaCI2 25 1 90 + Die Lösung ist bei 0°C stabil,
zersetzt sich jedoch allmählich bei
Raumtemperatur
Di-n-propylketon NaCl 22 0,67 92
Methyläthylketon CaCl2 25 0,52 95 Lösung bei 0"C stabil
Methyläthylketon NaCl 22 0,57 96 Lösung bei 0"C stabil
Methyläthylketon - 1 79 Lösung bei 0"C stabil
Beispiel 2
Herstellung von chloridfreien HOCl-Lösungen
aus Ätznatron
Ein 1 Liter fassender Weithalskolben, der mit einem Rührer aus nicht-rostendem Stahl mit Teflonhülse und O-Ringdichtung, Thermometer und Chloreinleitungsrohr ausgerüstet ist wird mit 34,0 kg (0,833 Mol) NaOH, 144 g NaCl und 655 g H2O beschickt. Das Reaktionssystem wird auf — 200C abgekühlt und auf einen Unterdruck von 723 Torr gebracht Unter schnellem Rühren werden aus einer Bombe 60 g Chlor in 6 Minuten eingeleitet. Trotzdem während der Reaktion die Badtemperatur auf —33° C erniedrigt wird, steigt die Temperatur im Reaktionsgefäß auf —13°C an. Man rührt noch 1 bis 2 Minuten bei -20 bis -25° C und gibt dann 446 g Methyläthylketon (MEK) von -25°C zur Extraktion der unterchlorigen Säure zu. Die Phasentrennung erfolgt in einem vorgekühlten Scheidetrichter. Eine zweite Extraktion wird mit 171 g MEK vorgenommen. Die Analyse des Extraktes und der wäßrigen Schicht ist in Tabelle II zusammengestellt:
Tabelle II Beispiel 3
Herstellung von chloridfreien HOCI-Lösungen
aus gelöschtem Kalk
Ein 1 Liter fassender Dreihalsrundkolben, der mit Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr versehen ist, wird mit 25,9 g (0342 Mol) Ca(OH)2, 194 g Calciumchlorid und 647 g Wasser beschickt Nach dem Abkühlen auf —25° C mit Trockeneis/Aceton werden durch ein Gasströmungsmeßgerät in 45 Minuten 50 g (0,705 Mol) Chlor eingeleitet Nach 15minütigem Spülen mit Stickstoff zur Entfernung überschüssigen Chlors wird die unterchlorige Säure mit 472 g auf — 25° C abgekühltem MEK in einem vorgekühlten Scheidetrichter extrahiert Die Analyse der wäßrigen und der MEK-Phase ist in Tabelle III zusammengestellt:
Mol
HOCl
Cl2
NaOCl Cl
Tabelle HI
MEK 642 0,816 0,006 0 0,01
Wäßrig 853 0,003 0 0,005
Die Ausbeute an unterchloriger Säure im MEK beträgt 98,9%, bezogen auf Chlor und 99,5%, bezogen auf NaOH.
Bei der mehrmaligen Wiederholung dieses Beispiels bei Temperaturen von —11 bis —25° C erhält man im wesentlichen die gleichen Ergebnisse.
In einem Versuch wird die kalte MEK-Lösung, die 0,006 Mol gelöstes Chlor in 642 g MEK enthält, mit 50 g einer lOprozentigen wäßrigen Lösung von Natriumhydrogencarbonat gewaschen. Nach dem Ausfrieren der wäßrigen Lösung wird filtriert. Die hierbei erhaltene HOCl-Lösung in MEK enthält kein freies Chlor.
Phase
HOCl
(Mol)
% H2O % MEK
MEK
Wäßrig
442
927
0,59
0,03
6,5
8,2
Die Ausbeute an unterchloriger Säure in der MEK-Lösung beträgt 97,5%, bezogen auf Chlor und 95,8%, bezogen auf Ca(OH)2.
Bei der mehrmaligen Wiederholung dieses Beispiels bei Temperaturen von -25 bis -300C erhält man im wesentlichen die gleichen Ergebnisse. Die Konzentration der unterchlorigen Säure im MEK beträgt etwa 6 bis 7%.
Beispiel 4
Herstellung von unterchloriger Säure
aus gelöschtem Kalk in wäßrigem MEK
3,70 g (0,049 Mol) Ca(OH)2 werden in 90 ml MEK und 10 ml Wasser aufgeschlämmt. Nach Abkühlen dieses Gemisches auf —25°C unter kräftigem Rühren werden 10OmMoI Chlor über einen Gasströmungsmesser mit einer Geschwindigkeit von 7 mMol/Minute eingeleitet.
Nach Abstellen des Rührers und Absetzen der Feststoffe werden aliquote Teile für die Chlor- und HOCl-Analyse entnommen. Die Volumina der organischen Schicht und der wäßrigen Schicht betragen etwa
85 bzw. 11 ml. Die Analyse der MEK-Lösung ergibt einen Gehalt von 3,5 mMol Chlor und 84 mMo! HOCl. Die Ausbeute beträgt 86%, bezogen auf gelöschten Kalk. Die Reaktion wird unter heftigem Rühren ausgeführt, um ein Ausfrieren der wäßrigen Phase zu vermeiden.
Beispiel 5
Herstellung von HOCl ausgelöschtem Kalk
in wäßrigem Aceton
Beispiel 4 wird unter Verwendung von Aceton anstelle von MEK wiederholt. Hierbei betragen die Volumina der organischen und der wäßrigen Schicht 81 bzw. 14 ml bei -25°C. Nach 3stündigem Rühren ergibt die Analyse einen Wert von 14 mMol Chlor und
86 mMol HOCl für die Acetonlösung. Die Ausbeute beträgt 88%, bezogen auf gelöschten Kalk. Nach der Trennung von organischer und wäßriger Phase wird die HOCI-Lösung in wäßrigem Aceton bei O0C gehalten. Die Lösung enthält etwa 5,6% HOCl.
Beispiel 6
Herstellung von chloridfreier unterchloriger Säure
aus Zellflüssigkeit
Ein 3 Liter fassender Dreihalsrundkolben, der mit Rührer, Thermometer und Chloreinleitungsrohr ausgerüstet ist, wird mit 569 g einer Diaphragma-Zellflüssigkeil. die 15.0% NaCl. 11.8% (L68 Mol) NaOH, und 1174 g Salzwasser, die 15,0% NaCl enthalten, beschickt. Nach Abkühlen der Lösung auf - 17°C unter kräftigem Rühren werden 116 g (1,63 MoI) Chlor während 11 Minuten eingeleitet. Die chlorierte Lösung wird noch 3 Minuten gerührt und dann zweimal mit 475 g MEK extrahiert. Die Analysenergebnisse sind in Tabelle IV zusammengestellt.
Tabelle IV
HOCl
(Mol)
MaOCl
(Mol)
pH
Extrakt 1
Extrakt 2
Wäßrig
487
485
1838
1,30
0,23
O
O
O
0,044
8,1
55
Die HOCI-Molalität des Extrakts 1 beträgt 2,66, die Ausbeute an HOCl, bezogen auf Chlor, beträgt 98%.
Beispiel 7
Herstellung von konzentrierter
unterchloriger Säure
Ein 2 Liter fassenden Kolben, der mit Rührer, Thermometer und einem Chloreinleitungsrohr mit Zerstäuber versehen ist, wird mit 34,0 g (0,833 Mol) 98prczentigem Natriumhydroxid beschickt, das in einer wäßrigen Salzlösung (144 g NaCl in 656 g Wasser) gelöst wird. Unter kräftigem Rühren werden in die auf -200C abgekühlte Lösung während 6 bis 8 Minuten 59,1 g (0,833 Mol) Chlor eingeleitet. Anschließend wird noch 2 Minuten gerührt. Nach Zugabe von 80 g von auf -25°C gekühltem MEK wird das Gemisch 1 Stunde heftig gerührt. Dann werden organische und wäßrige Phase in einem vorgekühlten Scheidetrichter getrennt. Die organische Phase wiegt 80 g und enthält 0,36 Mol HOCI (24%), entsprechend einer Molalität von 4,50.
Die Beispiele 8 bis 13 betreffen die Herstellung von Calciumhypochlorit.
Beispiel 8
63,3 g einer Lösung aus 9OmMoI HOCl in MEK werden mit 3,33 g (43 mMol) gelöschtem Kalk versetzt. Dieses Gemisch wird unter gelegentlichem Umschütteln bei einer Temperatur von -25°C 3 Tage stehengelassen. Dann wird das Gemisch filtriert, das Lösungsmittel unter vermindertem Druck entfernt und der Rückstand unter 0,1 Torr bei 50 bis 69"C getrocknet. Das getrocknete Calciumhypochlorit enthält 78,2% wirksames Chlor. Die Ausbeute, bezogen auf Kalk, beträgt 91%.
Beispiel 9
75 g einer auf -25° C gekühlten Lösung von 208 mMol HOCl in MEK werden mit einem Gemisch aus 7,0 g (93 mMol) eines 98,2prozentigen gelöschten Kalks und 4 g Natriumchlorid als inertes Verdünnungsmittel versetzt. Es tritt eine spontane Reaktion unter Temperatursteigerung auf etwa 300C ein. Nach einigen Stunden bei -25°C wird das Reaktionsgemisch filtriert und der nasse Filterkuchen wird unter Wasserstrahlva-
jo kuum getrocknet. Man erhält 22,6 g des lösungsmittelfreien Produkts, das 63,9% wirksames Chlor, bezogen auf Trockenmasse, sowie 2,6% nicht umgesetztes Ca(OH)2, Rest NaCI, enthält. Das Filtrat enthält 27 mMo! an nicht umgesetztem HOCl. Die Ausbeute an Ca(OCl)2, bezogen auf Kalk, beträgt 94%.
Beispiel 10
5,6 g (98 mMol) 97,8prozentiges Calciumoxid werden in 140,5g einer auf -25°C abgekühlten l,5molalen Lösungen von HOCl in MEK aufgeschlämmt. Nach 24stündigem Stehen bei -25° C unter gelegentlichem Umrühren wird das Gemisch über eine grobe Fritte filtriert Der Rückstand wird unter Wasserstrahlvakuum von restlichem Lösungsmittel befreit. Das Filtrat enthält 12 mMol an nicht umgesetztem HOCl. Man erhält 18,4 g lösungsmittelfreies Produkt, das 76,6% Ca(OCl)2, bezogen auf Trockenmasse, und 4,8% Ca(OH)2 enthält. Die Ausbeute an Ca(OCl)2, bezogen auf Kalk, beträgt 92%.
Beispiel 11
Gemäß Beispiel 10 werden 7,4 g (98 mMol) eines 98,2prozentigen gelöschten Kalks mit 138,5 g einer kalten l,5molalen HOCI-Lösung in MEK umgesetzt Die Menge an nicht umgesetzten HOCl beträgt 3 mMol. Man erhält 18,5 g lösungsmittelfreies Produkt, das 803% Ca(OCl)2, bezogen auf Trockenmasse, und 3,2% Ca(OH)-. enthält Die Ausbeute an Ca(OCl)2, bezogen auf Kalk, beträgt 92%.
Beispiel 12
Gemäß Beispiel 8 erhält man unter Verwendung einer HOCI-Lösung in Aceton ein gleichartiges Produkt
Beispiel 13
Gemäß Beispiel 10 erhält man unter Verwendung von Diäthylketon, Acetonitril, Di-n-propylketon, Propionitril und Methylpropionat anstelle von Methylethylketon gleichwertige Produkte.

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von Lösungen unterchloriger Säure durch Extraktion wäßriger, unterchloriger Säure und Chlorid enthaltender Lösungen mit einem organischen Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel ein Dialkylketom, ein Alkylcyanid oder einen Alkylester einer Alkansäure mit jeweils 1 bis 5 C-Atomen im Alkylrest verwendet und die Extraktion bei Temperaturen von +10 bis — 300C durchführt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Methyläthylketon verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrigen, unterchlorige Säure und Chlorid enthaltenden Lösungen durch Einleiten von Chlor in ein Gemisch aus Wasser und einer Aikali- oder Erdalkaliverbindung hergestellt worden sind.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Lösungsmittel während der Chlorierungsreaktion zugibt
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Lösung der unterchlorigen Säure im Lösungsmittel mit einer wäßrigen Alkalihydrogencarbonatlösung, vorzugsweise Natriumhydrogencarbonatlösung, wäscht
6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Lösung der unterchlorigen Säure im Lösungsmittel bei einer Temperatur von unter 30°C hält.
7. Verwendung der nach Anspruch 1 bis 6 hergestellten Lösungen von unterchloriger Säure zur Herstellung von Calciumhypochlorit
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