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Verfahren zum Ent- und/oder Beladen von Ladeeinheiten, insbesondere
Container, enthaltenden Schiffen an Häfen und Förderanlage zur Durchführung des
Verfahrens (Zusatz zum Patent ..... (Patentanmeldung P 20 31 127.7 vom 24. Juni
1970)) Das Hauptpatent bezieht sich auf ein Verfahren zum Ent-und/oder Beladen von
Ladeeinheitell, insbesondere Container, enthaltenden Schiffen an Häfen bei dem wenigstens
eine auf die jeweilige Ladeposition verfahrbare und einstellbare Ladebrücke die
Ladeeinheiten zwischen dem jeweils tibernehmenden oder abgebenden Schiff und den
Zu- und/oder Äbfahrtransportmitteln befördert.
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Die ErSindung nach dem Hauptpatent besteht darin, daß die Bahreinhei-ten
des jeweils eingesetzten landseitigen Iiaupttransportmittels ausgehend von wenigstens
einer Beschickungsstation auf einem in sich geschlossenen Förderweg in mit der oder
den Ladebrücken ausrichtbare schiffsseitig angeordnete Bickenauf- oder -abgabestationen
undjaort zu mehreren, für verschiedene weiterfördernde landseitige Transportmittel
vorgesehenen Transportauf- oder -abgabestationen befördert werden und an diesen
letztgenannten Sta-tionen entweder die mit den Ladeeinheiten beladenen Fahreinheiten
oder die Ladeeinheiten selbst aus dem in
sich geschlossenen Förderweg
entnommen und den einzelnen weiterführenden Transportmitteln zu-geführt oder aus
den zuführenden Transportmitteln entnommen und in den Förderweg eingeführt werden,
Hierdurch wird im wesentlichen erreicht, daß sowohl ein Direktumschlag der Ladeeinheiten
als auch ein unmittelbarer Sortiervorgang ermöglicht werden, so daß einerseits die
im Hafen erforderlichen Stellflächen wesentlich verringert werden können und andererseits
die Beschickung der verschiedenen Zu-und Abfahrtransportmittel vereinfacht, erleichbrt
und beschleunigt werden kann; Die Erfindung bezweckt eine weitere Ausgestaltung
dieses Verfahrens und zwar in dem Bereich des Binnenterminals Es hat sich gezeigt,
daß eine Sortierung und Zusammenstellung von Eisenbahnzügen vor der Beschickung
des geschilderten Hauptförderwegs oder eine sortierende Aufteilung der aus dem Hauptförderweg
entnommenen und zu Zügen zusammengestellten Sisenbahnwagen einerseits die Umscnlaggeschwindigkeit
weiter erhöhen kann und andererseits den Be- und Entladevorgang am Schiff vereinfachen
kann, Durch das Verfahren nach der Zusatzerfindung wird dies dadurch erreicht, daß
vor der Beschickung in den oder nach der Entnahme aus dem in sich geschlossenen
Hauptförderweg für das Schiff die die Ladeeinheiten enthaltenden Sisenbahnfahrzeuge
in einem weiteren in sich geschlossenen Susatzförderweg mit Auf- und Abgabestationen
für die Eisenbahnfahrzeuge und andere Landtransportmittel befrdert und an diesem
Pörderweg über wenigstens eine Be- oder Entladestation zu Eisenbahnzügen für die
Beschickung des Hauptförderwegs zusammengestellt oder aus den von dem Hauptförderweg
kommenden EisertbahnzüXen entnommen werden. Dadurch ist es für den Beladevorgang
des Container-Schiffes möglich, so-genannte Blockzüge über den Zusatzförderweg entsprechend
den Bedingungen im Seeterminal zusammenzustellen, und zwar derart, daß ein Schiff,
das mehrere Häfen anläuft, entsprechend seinem Fahrplan beladen werden kann, ohne
daß hierfür ein mehrfaches Verschieben der Ladebrücke am Hauptförderweg notwendig
wurde, Beim Entladevorgang ist es möglicht aus dem Haupttöederweg susafnmengestellte
Blockzüge rioch
weiter differenziert über den Zusatzförderweg zu
sortieren und an die verschiedenen weiterführenden Transportmittel abzugeben.
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Im Zusatzförderweg können die Eisenbahnfahrzeuge derart gespeichert
werden, daß entweder das Eisenbahnfahrzeug oder dessen Ladeeinheiten nach Richtung
sortiert zusammengestellt werden können. Durch Vor- und Rückbewegung innerhalb des
Zusatzförderwegs können die ungeordnet ankommenden Ladeeinheiten, z.B.
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Container, sortiert und den Blockzügen zur Schiffsbeladung zugeführt
werden, oder es können solche von dem Hauptförderweg herkommende Blockzüge durch
entsprechende Vor- und Rückbewegung im Zusatzförderweg gespeichert und dann an die
weiterführenden Transportmittel abgegeben werden, so daß eine höchst differenzierte
und trotzdem sehr schnelle Bewnltigung des anfallenden Ladeguts im Binnenterminal
erreicht wird.
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Der in sich geschlossene Zusatzförderweg kann in der gleichen Weise
ausgeführt sein, wie dies hinsichtlich des Hauptförderwegs im Hauptpatent beschrieben
worden ist. Für den Zusatzförderweg ist am einfachsten und zweckmäßigsten ein in
sich geschlossener kreisförmiger Förderweg, z.B. in Gestalt einer in beiden Richtungen
drehbaren Drehscheibe anzusehen. Das Verfahren nach der Zusatz erfindung soll anhand
einer derartigen Drehscheibe beschrieben werden: An geeigneter Stelle auf der Fläche
des Binnenterminals ist z.B. eine Drehscheibe angeordnet. An dieser Drehscheibe
und über deren Förderweg ist ein Ladekran aufgebaut. Im Ladebereich dieses Ladekrans
sind mehrere an der Drehscheibe vorbeiführende Schienenwege angeordnet, auf denen
die jeweiligen Blockzüge verfahrbar sind und die zu dem Hauptförderweg für die Schiffsbe-
und -entladung führen. Um auf diesen Gleisen die Blockzi.ige entsprechend den Bedingungen
im Seeterminal zusammenzustellen, sind im Zusatzförderweg, hier also der Drehscheibe,
mehrere Auf- und Abgabestationen für die Landtransportmittel und insbesondere die
Eisenbahnfahrzeuge vorgesehen. Die über die verschiedenen Transportwege ungeordnet
ankommenden Transportfahrzeuge mit den Ladeeinheiten, insbesondere die Eisenbahnfahrzeuge,
werden in den Zusatzförderweg
aufgegeben und dort somit gespeichert
und dann durch geeignete Vor- und Rückbewegung im Zusatzförderweg und durch Abnahme
mit Hilfe des Ladekrans sortiert und entsprechend den Bedingungen im Seeterminal
zu den Blockzügen auf den Gleisen zusammengestellt. Die zusammengestellten Blockzüge
mit den vorsortierten Eisenbahnfahrzeugen und Ladeeinheiten werden dann dem Hauptförderweg
über dessen Beschickungsstation zugeführt und dann in der im hauptpatent beschriebenen
Weise in das Schiff gelclden, wobei infolge der Vorsortierung der Ladevorgang wesentlich
vereinfacht wird. Für den Entladevorgang gilt Entsprechendes. Die aus dem Hauptförderweg
kommenden Blockzüge werden den Gleisen im Bereich des Ladekrans zugeführt und dann
in den Zusatzförderweg mit ililfe des Ladekranz überführt, wo dann die gewünschte
Sortierung nach den einzelnen weiterführenden Transportmitteln utld Trallsportwegen
erfolgt.
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Das Verfahren nach der Zusatzerfindung ist auch olme unmittelbaren
Anschluß an den Hauptförderweg ausführbar, so daß auch zwischenzeitlich innerhalb
des Binnenterminals die geschilderten Sortier- und Zusammenstellungsvorgänre ausgeführt
werden können Die Zusatzerfindung betrifft auch eine Förderanlage zur Durchführung
des geschilderten Verfahrens. Diese Förderanlage ist dadurch gekennzeichnet, daß
der in sich geschlossene Zusatzförderweg, im Beispiel also die Drehscheibe, gegenüber
dem angrenzenden fransportniveau heb- und senkbar ist. Hierdurch ist es möglich,
den Zusatzförderweg oder die Drehscheibe als Ablaufberg für die Eisenbahnfahrzeuge
zu benutzen, wenn sich an den Zusatzförderweg in bekannter Weise geneigte Ebenen
anschließen. Hierdurch kann im Vergleich zu den bekannten Verfahrensweisen am Ablaufberg
der Bedarf an Zugmitteln, z B. gesamter Gleislänge, Spinnen oder Gleisschiebern,
weitgehend herabgesetzt werden. Außerdem führt die Sortierung über eine Förderanlage
nach der Zusatzerfindung zu einer wesentlicil schonenderen Behandlung der Ledeeinlleiten,
insbesondere der Container, die nur geringe Bescheiuiigungswerte
ertragen
Besonders aufwendige und kostspielige Stoßverzehreinrichtungen können eingespart
werden.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Zusatzerfindung ist die von dem
Zusatzförderweg umschlossene Innenfläche, also im Beispiel die Innenfläche der Drehscheibe,
von mehreren auf den Zusatzförderweg mündenden Schienenwegen durchquert.
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Hierdurch wird die Beweglichkeit des Systems beim Sortiervorgang noch
erhöht. Schließlich ist es möglich, an den Zusatzförderweg, also an die Drehscheibe,
Speichergleise anzuschließen, die eine Auflösung von längeren EisenbahnzEigen während
des Sortiervorgangs nach Art von Pufferspeichern ermöglichen.
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ie die vorstehende Beschreibung zeigt, bietet das Verfahren nach
der Zusatzerfindung eine außerordentlich vielfältige Sortiermöglichkeit für die
Ladeeinheiten und insbesondere für die Ladeeinheiten tragenden Eisenbahnfahrzeug,
wodurch der Umschlag der Ladeeinheiten innerhalb des Binnenterminals bereits wesentlich
vereinfacht und beschleunigt werden kann, darüber hinaus ferner der Umschlag zwischen
Schiff und Hauptförderweg stark vereinfacht und ebenfalls beschleunigt werden kann.
Beide Sortiermöglichkeiten innerhalb des Hauptförderwegs und innerhalb des Zusatzförderwegs
ermöglichen somit ein vollintegriertes Containersystem über den gesamten infrage
kommenden Transportweg von Schiff, Schiene und Straße.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Zusatzerfindung
schematisch in der Draufsicht dargestellt, und zwar in Gestalt einer Förderanlage
nach der Zusatzerfindung mit zwei Zusatzförderwegen irl Form jeweils einer Drehscheibe.
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An geeigneter Stelle innerhalb des Binnenterminale sind zwei kreisförmige
ZusatzZörderwege in Form von Drehscheiben 5 angeordnet, die gegenüber dem angrenzenden
Pransportniveau heb- und senkbar sind Zwischen den beiden Drehscheiben verlaufen
zwei Eisenbahngeleise 4, die zwischen sich noch ein 'ah-tstralVe fr andere Land
transportmittel, insbesondere
Kraftfahrzeuge, einschließen. Die
Geleise 4 und die zugehörigen Be- und Entladestationen 8 der Drehscheiberl von einem
Ladekran 3 verspannt. An den Drehscheiben sind ferner Auf- und Abgabestationen 9
für aus verschiedenen Richtungen kommende oder in verschiedene Richtungen abgehende
Eisenbahnzüge ti, F und B und Auf- und Abgabestationen 10 und 11 für andere kommende
oder abgehende Landtransportmittel vorgesehen. Zusätzlich kann die Beschickunsstation
6 für Eisenbahnzüge an jedem Zusatzförderweg, also den Drehscheiben 5', angeordnet
sein. Ein eine Ladeeinheit enthaltendes Eisenbahnfahrzeug ist bei 1? auf jeder Drehscheibe
5, dargestellt. Ferner wird jeder Zusatzförderweg, nämlich jede Drehscheibe 5',
von zwei sich kreuzenden Schienenwegen 13 durchquert.
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Die Pfeile 7 zeigen eine für den Sortiervorgang mögliche Förderrichtung
in den Drehscheiben 5 an. Sollen auf den Geleisen 4 Blockzüge für die Beschickung
des Hauptförderwegs am Seeterminal gemäß dem Hauptpatent zusammengestellt werden,
so werden je nach der geforderten Reihenfolge der Ladeeinheiten oder Container in
den Blockzügen und damit für das zu beladende Schiff aus den einzelnen Aufgabestationen
6 und 9 bis 11 die Ladeeinheiten oder beladenen Eisenbahnfahrzeuge in den Zusatzförderweg
5 entnommen und durch entsprechende Bewegung innerhalb des Zusatzförderwegs durch
Drehen der Drehscheibe 5, die auch entgegengesetzt zur Pfeilrichtung 7 und in abwechselnden
Richtungen erfolgen kann, diese Eisenbahnfahrzeuge 12 dem Ladekran 3 in der Be-
und Entladestation 8 zugeführt und von dem Ladekran 3 sogleich in der gewünschten
Sortierung in die Blockzüge auf dem Geleis 4 überführt. Diese Blockzüge werden dann
dem Hauptförderweg des Seeterminals zugeführt. Die Zeichnung läßt klar erkennen,
daß das Verfahren und die -;örderarllage nach der Zusatzer findung eine nußerordentlizll
differenzierte und schnelle Sortierung mit einfachen Mitteln erlauben. Für einen
Entladevorgang vom Seeterminal her, also für eine Entladung der Blockzüge auf den
Geleisen A, unter differenzierter Sortierung
auf die einzelnen Abgabestationen
6 und 9 bis 11 wird das Verfahren mit entsprechender vorteilhafter Wirkung in umgekehrter
Folge angewandt. Die Fahrstraße zwischen den Geleisen 4 ermöglicht einen weiteren
Be- und Entladevorgang innerhalb des Gesamtablaufs.
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Die Anzahl der Geleise 4 und der übrigen Auf- und Abgabestationen
kann je nach dem Anwendungsbereich und den Erfordernissen des Binnen- oder Seeterminals
gewählt werden.