DE2037647A1 - Produkt und Verfahren zur Behandlung von Dungergranulat - Google Patents
Produkt und Verfahren zur Behandlung von DungergranulatInfo
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Description
Patentanwälte
ch 2, Rosental 7
Tel. 261989
29. Juli 1970
LES BLANCS MINERAUX DE PARIS, P a r i s / Frankreich
Die Erfindung betrifft ein Produkt und ein Verfahren zur Behandlung von Düngergranulat zur Verhütung von Staubbildung.
Es ist bekannt, Düngergranulat zur Vermeidung der Klumpenbildung mit einem pulverförmigen mineralischen Produkt,
wie Kreide oder Kaolinton, zu umhüllen. Dieses Produkt kann gegebenenfalls mit einer Fettsäure und/oder einem aminierten Produkt oder einem Netzmittel behandelt
werden, wodurch die Klumpenbildung noch stärker verhindert wird. '
Die Verwendung derartiger Ümhüllungsmittel hat jedoch den
Nachteil, daß bei der Umhüllung des Düngers und bei dessen Transport und dergl. eine stärke Staubentwicklung eintritt.
Dieser Nachteil wird noch größer, wenn das Umhüllungsmittel.
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zur Erhöhung seiner die Klumpenbildung verhütenden Wirkung
auf die oben beschriebene Weise behandelt wird.
Zur Verhütung der Klunienbildung von Düngergranulat vmrde
unter anderem bereits vorgeschlagen, das Granulat mit pulverförmigen,
mineralischen Produkten zu umhüllen, die zuvor entweder mit wässrigen Lösungen von mehrwertigen Alkoholen
oder Zellulosederivaten oder mit stark konzentrierten wässrigen Lösungen von hygroskopischen Salzen (NaCl
oder CaCIo) behandelt werden, die ferner Zusätze, wie Fettamide
oder mineralische gelatinöse Träger enthalten können* Die mit diesen Lösungen in das Umhüllungsmittel eingeführte
Feuchtigkeit kann in gewissen Fällen die Nebenwirkung haben, daß die Staubentwicklung bei der Umhüllung des Düngergranulats
mit diesem Umhüllungsmittel oder bei der späteren Beförderung des Düngers o.dgl» Tätigkeiten verringert wird.
Angesichts dessen jedoch, daß in erster Linie der Schutz des
Düngers gegen Klumpenbildung erreicht werden soE, wurde im
allgemeinen eine Verbesserung der Umhüllung des Granulats zur Bildung einer hygroskopischen Barriere mit einem möglichst
geringen Feuchtigkeitsgehalt angestrebt, so daß das Wiederablösen des durch das Umhüllungsmittel erzeugten Staubes
auf sehr unvollkommene Weise verhindert werden konnte.
Ziel der Erfindung ist es, ein Produkt, ^ur Behandlung von
Düngergranulat zu benutzen, das die Staubbildung beträchtlich verringert und durch das gleichzeitig die die Klumpenbildung
verhütende Wirkung der pulverförmigen Umhüllungsmittel beibehalten oder sogar erhöht wird. .
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Im folgenden wird unter Umhüllungsmittel jedes pulverförmige
mineralische Produkt, wie feinzerkleinerte Kreide oder ein Kaolinton, verstanden, das für die Umhüllung von Dünger-Granulat
zur Verhütung der Klumpenbildung benutzt wird und das zur Erhöhung seiner klumpenverhütenden Wirkung vorbehandelt
werden kann oder nicht.
Zu diesem Zweck ist das erfindungsgemäße Produkt dadurch
'gekennzeichnetj daß es aus einer wässrigen Lösung von o,1
bis 1o % eines organischen, die Rückhaltung des Wassers
der Lösung durch das Umhüllungsmittel begünstigenden Stoffes
und o,1 bis 1o # eines die Klumpenbildung verhütenden f
Mittels aus der Reihe der Fettamine oder -diamine oder ihrer
Derivate besteht.
Die Behandlung des Düngergranulats mit dieser Lösung bewirkt
in erster Linie die Assoziierung des Wassers mit dem
Umhüllungsmittel und die Verringerung der Staubablösung. Dieses Wasser fördert jedoch nicht die Klumpenbildung des
Düngrs bei seiner Lagerung. Das organische Produkt dieser Lösung bewirkt nämlich die Rückhaltung d'es Wassers durch
das Umhüllungsmittel und stabilisiert dessen Feuchtigkeit auf einem Gehalt, der gegebenenfalls höher als die normale
Feuchtigkeitsaufnahme des Umhüllungsmittels bei Lagerung M
unter normalen Umständen sein kann. ™
Als geeignete organische Produkte sind insbesondere Stärke, vorgelierte Stärke, veresterte Stärke, Gelatine, Saccharose
und ihre Derivate, wie Sorbitol und Sorbose, und insbesondere natürlicher pflanzlicher Gummi, wie Guargummi, verwendbar.
009887/1537 BADORlQtNAl.
Guargummi ist ein oxhydrilreiches Polysaccharide das
aus einer Hülsenfrucht des Pakistans extrahiert wird. Er besitzt eine sehr starke Rückhaitungswirkung, selbst
wenn er nur in geringem Anteil in der Lösung enthalten ist, und löst sich bei Temperaturen von etwa 7° bis 9o C
sehr leicht in Wasser auf.
Das in die Lösung eingebrachte, die Klumpenbildung verhütende Mittel" kann eines der in Wasser löslichen' Fettaminderivate
sein, beispielsweise eines der'Polyoxyäthylenderivate
oder ein Fettaminsäuresalz, wie ein. Essigsäuresalz
von Stearylamin oder ein Polyoxyäthylenstearyldiamin. Es genügt, dieses Mittel in sehr geringen Dosen
anzuwenden, um die die Klumpenbildung verhütende Wirkung des mineralischen Umhüllungsmittels selbst beizubehalten
oder sogar zu verbessern. Mit geringen Dosen Guargummi und die Klumpenbildung verhütenden Mittels besitzt die
Behandlungslösung bei der Benutzungstemperatur eine geringe, der des Wassers nahekommende Viskosität, so daß
sie leicht vor, während oder nach der Umhüllung des Düngergranulats mit dem mineralischen Umhüllungsmittel aufgestaubt
werden kann. Derartige die Klumpenbildung verhütende Mittel besitzen ferner bakterizide und fungizide
Wirkung, wodurch die Zerstörung ctes Rückhalteprodukts durch Mikroorganismen bei der Lagerung des behandelten
Düngers vermieden wird.
Die erfindungsgemäße Lösung zur Behandlung des Düngers
kann ferner ein Benetzungsmittel enthalten, das bei geringeren Dosen an Lösung (bezogen auf die Düngermasse)
deser Lösung eine stärkere Staubverhutungswirkung ver-
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leiht. Dies wird infolge einer starken Senkung der Oberflächenspannung
der Lösung durch Bildung wesentlich dünnerer Häute erreicht. Ferner kann die Konzentration der in
der Lösung gelösten Produkte verringert werden, ohne daß diese ihre Wirksamkeit verliert. Die Benetzungsmittel können
in Konzentrationen von o,o1 bis 2 # angewandt werden.
Als Benetzungsmittel kann beispielsweise ein quaternäres
Ammoniumsalz mit 1 oder 2 Fettketten oder ein Benetzungsmittel mit gleichzeitig anionischer und kationischer Wirkung
benutzt werden, d.h. ein Benetzungsmittel, das einerseits ein oder mehrere primäre oder sekundäre Aminfunktionen
und andererseits eine organische Säurefunktion oder ein Metallsalz dieser organischen Säure besitzt, wobei alle
diese Funktionen getrennt an der Kohlenstoffkette des Fettradikals mit 8 bis 21 C-Atomen fixiert sind. In diesem
Fall kann durch die amphotere Wirkung dieses anionischen
und kationischen Benetzungsmittels eine bessere Dispersion und eine Verringerung der Dosis des Benetzungsmittels in
der Lösung erreicht werden. Ferner besitzt dieses Benetzungsmittel eine korrosionshemmende Wirkung, so daß den
Werkstoffen des Behälters, der Leitungen, der Pumpen und
der Spritzeinrichtungen der Vorrichtungen zur Zerstäubung
der Behandlungslösung keine besondere Aufmerksamkeit ge- ,
schenkt werden muß. ™
Die für ein Düngegranulat zu benutzende Menge an Lösung hängt von ihrer Konzentration, von der Art des Umhüllungsmittels
und des Düngers sowie von seinen Anwendungsbedingungen ab. Im allgemeinen wird o,1 bis o,5 Gew.-Teile
Behandlungslösung auf 1oo Teile Dünger benutzt.
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Im folgenden werden einige Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben:
Es wird eine wässrige Lösung mit o,2 % Guargummi und o,1 %
Stearylaminacetat gebildet. 3 % dieser Lösung werden auf
ein die Klumpenbildung verhütendes Mittel aufgestäubt, das aus einem feinzerkleinerten und mit 1 # Stearylamin behandelten
Kaolinton besteht·
Dieses Mittel wird zur Umhüllung eines Düngergranulats aus Stickstoff 17, Phosphor 17, Kalium 17 benutzt, in welchem
der Stickstoff die Form von Ammoniumnitrat und Harnstoff hat.
Mit der Behandlungslösung gemäß Beispiel 1 wird direkt das
Düngergranulat 17» 17j 17 behandelt, indem o,2 # Lösung
(bezogen auf das Gewicht des Düngers) aufgestäubt werden. Anschließend wird das Granulat sogleich mit 1 % des aus
feinzerteiltem und as seinerseits mit 1 % Stearylamin behandelten
Kaolinton bestehenden Umhüllungsmittels behandelt,
2 % der Lösung gemäß Beispiel 1 werden auf ein die Klumpenbildung
verhütendes Mittel aufgesprüht, das aus feinzerkleinerter Kreide besteht; dieses Mittel wird anschließend
mit 1 % Stearylamin behandelt. Mit diesem Umhüllungs-
009887/1537
mittel wird ein Ammonitratdungergranulat mit 34,5 %
Stickstoff behandelt, wobei - bezogen auf den Dünger
- 2 JIi Umhüllungsmittel verwendet werden.
Es kann auch zuerst die Lösung auf den Dünger aufgestäubt und anschließend dieser mit dem behandelten Umhüllungsmittel
eingehüllt werden.
Bei den durch die Behandlung gemäß den oben stehenden Beispielen erhaltenen Produkten wird die Staubbildung
stark verringert oder vollständig ausgeschaltet. Bei diesen Produkten wurde bei den gebräuchlichen Versu- %
chen oder nach zweimonatiger Lagerung in Polyäthylensäcken keine Klumpenbildung festgestellt.
Es wird eine wässrige Lösung mit o,5 # Guargummi und
5 % Aminacetat, wie ein Essigsäuresais von Stearylafflh,
hergestellt. Diese Lösung kann vor, während oder nach
der Umhüllung des Düngers mit dem Umhüllungsmittel auf den Dünger aufgestäubt werden.
Bei diesem Produkt wurde neben einer Verbesserung der
die Klumpenbildung; verhütenden Wirkung eine vollständige
Ausschaltung der Staubbildung festgestellt.
Es wird eine wässrige Lösung von o,5 % dargummi, Λ %
Stearylaminacetat und o,2 quaternäre Ammoniumsalze mit 1 oder 2 Fettketten hergestellt.
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. BADORlGiNAL
Es wird eine Lösung von ο,5 % Guargummi, 1 % Stearylaminacetat
und o,1 % Propion-yl-Stearyldiamin oder sein Natriumsalz
hergestellt.
Die Lösungen der beiden vorangehenden Beispiele können
vor, während oder nach der Umhüllung mit dem die Klumpenbildung verhütenden mineralischen Produkt auf das Düngergranulat
in Dosen von o,o1 bis ο,5 auf 1oo Teilen Dün-
Λ ger aufgestäubt werden. Auf diese Weise kann die Staubbildung
praktisch völlig ausgeschaltet werden.
Die erfindungsgemäßen Lösungen können in konzentrierter
Form in den Handel gebracht und später verdünnt werden.
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Claims (3)
1. Produkt zur Verhütung der Staubbildung für die Behandlung von durch mineralische Umhüllungsmittel gegen Klumpenbildung
geschütztem Düngergranulat, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer wässrigen Lösung von o,1 bis
1o % eines organischen, die Rückhaltung des Wassers der Lösung durch das Umhüllungsmittel begünstigenden Stoffes
und o,1 bis 1o % eines die Klumpenbildung verhütenden Mittels
aus der Reihe der lettamine oder -diamine oder ihrer
Derivate besteht.
2. Produkt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das die Wasserrückhaltung begünstigende Produkt ein ■
pflanzlicher Gummi, wie Guargummi, vorgelierte oder nicht vorgelierte Stärke, veresterte Stärke, Gelatine, Saccharose
oder ihre Derivate ist.
3. Produkt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ferner o,o1 bis 2 % Netzmittel, beispielsweise
ein quaternäres Fettsäureammoniumsalz, enthält.
4·. Produkt nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner o,o1 bis M- % eines korros ionshemmenden Netz- g
mittels mit anionischer und kationischer Funktion enthält, das eine oder mehrere primäre oder sekundäre Aminfunktionen
und eine organische Säurefunktion oder ein Metallsalz dieser
Säure besitzt, wobei diese Funktionen getrennt an der Kohlenstoffkette des Fettradikals mit 8 bis 21 O-Atomen fixiert
sind.
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-1ο-
5· Verfahren zur Behandlung von durch ein mineralisches
Produkt gegen Klumpenbildung geschütztem Düngergranulat zum Zweck der Verhütung der Staubbildung, dadurch gekennzeichnet,
daß o,o1 bis o,5 % der Lösung nach einem der vorhergehenden Ansprüche vor, während oder nach der Umhüllung
des Granulats mit dem pulverförmigen, mineralischen Umhüllungsmittel auf das Düngergranulat aufgesprüht
wird.
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