DE2036968C3 - 3-Chlor-4-n und i-Propoxyphenylharnstoffe, ihre Herstellung und diese enthaltende Schädlingsbekämpfungsmittel - Google Patents
3-Chlor-4-n und i-Propoxyphenylharnstoffe, ihre Herstellung und diese enthaltende SchädlingsbekämpfungsmittelInfo
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Description
CH3
in der R1 eine Methoxygruppe und R2 eine n-Propyl-
oder i-Propylgmppe darstellen, oder R1 eine
Methylgruppe und R2 eine n-Propylgruppe bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung von Phenylharnstoffen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise einen Hydroxyphenylharnstoff der allgemeinen Formel
HO
O R'
Il /
A^HH- C — N
Cl
CH3
in der R1 die angegebene Bedeutung hat, mit einer
Verbindung der allgemeinen Formel ZR2 in Gegenwart von Basen reagieren läßt, wobei R2 die
angegebene Bedeutung hat und Z eine abspaltbare Gruppe bedeutet
Die Erfindung betrifft 4-n- und -i-Propoxy-ß-chlorphenylharnstoffe,
ihre Herstellung und ihre Verwendung in Schädlingsbekämpfungsmitteln.
R2O
Die erfindungsgemäßen Verbindungen entsprechen der allgemeinen Formel
NH-C —N
CH,
(I)
in der R1 eine Methoxygruppe und R2 eine n-Propyl- Die Phenylharnstoffe der allgemeinen Formel (I)
oder i-Propylgruppe darstellen, oder R1 eine Methyl- werden nach an sich bekannten Methoden dargestellt,
gruppe und R;l eine n-Propy!gruppe bedeuten. 4<
> z. B. nach Schema A oder B.
Schema A ZR2
COCI, R2O^ /-NO2
i O R1
R2O -( )-- NH C N
ei ^11'
Cl
selektives
Reduktionsmittel
Reduktionsmittel
Cl
-OR2
O R1
Il /
Z —C-N
CH,
(I)
Neu und von besonderem technischen Vorteil ist das folgende Verfahren:
Schema B
N=C=O
Variante 2
CH3
R2O
Es ist einleuchtend, daß nach Herstellung der Schlüsselverbindung (C) diese in Gegenwart von Basen
O-alkyliert werden kann. Dieses Verfahren erlaubt es —
ausgehend von einem Hydroxyphenylharnstoff (C) —, mit den verschiedensten Alkylierungsmitteln mehrere
neue Produkte zu bekommen.
Im Schema A und B haben R' und R2 die für die allgemeine Formel I angegebene Bedeutung.
Z und Z' sind abspaltbare Gruppen, wie Chlor, Brom oder Jod. Als Basen können z. B. Triäthylamin und
Pyridin, Kalium- oder Natriumbicarbonat oder Kaliumoder
Natriumcarbonat verwendet werden. Diese Aufzählung hat illustrativen und nicht limitierenden
Charakter.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel (I) weisen eine breite biozide Wirkung auf und können zur
Bekämpfung von sehr verschiedenartigen pflanzlichen und tierischen Schädlingen eingesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen besitzen vor allem selektive Wirkung gegen Unkräuter in Nutzpflanzenkulturen.
Die Wirkung läßt sich im Vorauflauf- und im Nachauflaufverfahren erzielen und wird vornehmlich
in wichtigen Großkulturen, wie Getreide, Reis, Mais, Zurckerrüben, Soja, Erbsen, Baumwolle, Luzerne,
Kartoffeln und anderen, beobachtet. Dabei können die Aufwandsmengen in weiten Grenzen schwanken, z. B.
zwischen 0,1 bis IO kg Wirkstoff pro Hektar, vorzugsweise werden jedoch 0,5 bis 5 kg pro Hektar eingesetzt.
Totalherbizide und auch entblätternde Wirkung wird in höheren Aufwandmengen beobachtet, die immer dann
von Vorteil ist, wenn der Nutzboden für eine neue Pflanzung vorbereite', werden soll, während noch
Überreste einer vorherigen Kultur vorhanden sind.
CH3
Die Erfindung bezieht sich gleichfalls auf die Verwendung der neuen Verbindungen der allgemeinen
Formel I in Schädlingsbekämpfungsmitteln.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten außer den Wirkstoffen der Formel (I) Träger urd/oder andere
Zuschlagstoffe. Geeignete Träger und Zuschlagstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der
Formulierungstechnik üblichen Stoffen, z. B. natürlichen oder regenerierten mineralischen Stoffen, Lösungs-,
Dispergier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- oder Düngemitteln.
Die erfindungsgemäßen Mittel können auch zur Beeinflussung des Pflanzenwachstums, z. B. zur Reifebeschleunigung
bei Pflanzen durch vorzeitiges Austrocknen, ferner auch zur Vermehrung des Fruchtansatzes,
Verzögerung der Blüte, zur Verlängerung der Lagerbeständigkeit von Ernteprodukten oder auch zum
Froitfestmachen eingesetzt werden.
Auch kann die Anwendung des wachstumshemmenden Mittels nicht nur durch die Unterdrückung des
Unkrauts zu einer Ertragssteigerung führen, sondern auch dadurch, daß dieses Mittel Einflüssen entgegenwirkt,
welche das Wachstum der Kulturpflanzen in unerwünschte Richtung stimulieren, wie z. B. hohe
Temperatur oder reichliche Düngung. Andererseits können die Herbizide bei der Ausrottung zählebiger
Unkräuter auf lange Sicht von Interesse sein, wenn die Selektivität des Mittels nicht genügt, um eine Ertragsminderung der im Zeitpunkt der Anwendung angebauten
Pflanzen auszuschließen.
Die erfindungsgemäßen Mittel können in Form von Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Granulaten oder
Stäubemittel zur Anwendung gelangen. Die Anwen-
dungsformen richten sich nach den Verwendungszwekken
und müssen eine feine Verteilbarkeit der Wirkstoffe
gewährleisten. Insbesondere bei der totalen Vertilgung von Pflanzen, bei der vorzeitigen Austrocknung sowie
der Entblätterung kann die Wirkung durch die Verwendung von an sich phytotoxischen Trägerstoffen,
wie z. B. hochsiedenden Mineralölfraktionen oder Chlorkohlenwasserstoffen, verstärkt werden; andererseits
kommt die Selektivität der Wachstumshemmung bei der Verwendung von gegenüber Pflanzen indif feren- ι ο
ten Trägerstoffen, z.B. in der selektiven Unkrautbekämpfung, im allgemeinen deutlich zur Geltung.
Zur Herstellung von Lösungen kommen Lösungsmittel, wie insbesondere Alkohole, z.B. Äthyl- oder
Isopropylalkohol, Ketone, wie Aceton oder Cyclohexanon, aliphatische Kohlsnwasserstoffe, wie Kerosin, und
cyclische Kohlenwaserstoffe, wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetrahydronaphthalin, alkylierte Naphthaline, ferner
chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachloräthan, Äthylenchlorid, und endlich auch mineralische und
pflanzliche Öle oder Gemische der obengenannten Stoffe in Frage.
Bei den wäßrigen Zubereitungen handelt es sich vorzugsweise um Dispersionen. Die Wirkstoffe werden
als solche oder in einem der obengenannten Lösungsmittel, vorzugsweise mittels Netz- oder Dispergiermitteln,
in Wasser homogenisiert An kationaktiven Dispergiermitteln seien als Beispiele quaternäre Ammoniumverbindungen
genannt, an anionaktiven z. B. Seifen, aliphatische Iangkettige Schwetelsäuremono- 3η
ester, aliphatisch-aromatische Sulfonsäuren, Iangkettige Alkoxyessigsäuren, an nichtionogenen, Polyglykolether
von Fettalkoholen oder Äthylenoxidkondensationsprodukte mit p-tert-Alkylphenolen. Andererseits können
auch aus Wirkstoff, Dispergator und eventuell Lösungs- J5 mittel bestehende Konzentrate hergestellt werden, die
sich vor der Anwendung zur Verdünnung mit Wasser eignen.
Stäubemittel können durch Mischen oder gemeinsames Vermählen des Wirkstoffes mit einem festen 4η
Trägerstoff hergestellt werden. Als solche kommen z. B. Talkum, Diatomeenerde, Kaolin, Bentonit, Calciumcarbonat,
Borsäure, Tricalciumphosphat, aber auch Holzmehl, Korkmehl, Kohle und andere Materialien
pflanzlicher Herkunft in Frage. Andererseits können die Substanzen auch mit einem flüchtigen Lösungsmittel auf
die Trägerstoffe aufgezogen werden. Durch Zusatz von Netzmitteln und Schutzkolloiden können pulverförmige
Präparate und Pasten in Wasser suspendierbar und als Spitzmittel verwendbar gemacht werden.
In vielen Fällen ist die Anwendung von Granulaten zur gleichmäßigen Abgabe von Wirkstoffen über einen
längeren Zeitraum von Vorteil. Diese lassen sich durch Lösen des Wirkstoffes in einem organischen Lösungsmittel,
Absorption dieser Lösung durch granuliertes so Mineral, z. B. Attapulgit oder S1O2, und Entfernen des
Lösungsmittels herstellen. Sie können auch so hergestellt werden, daß die Wirkstoffe der allgemeinen
Formel (I) mit polymerisierbaren Verbindungen vermischt werden, worauf eine Polymerisation durchgeführt wird, von der die Aktivsubstanzen unberührt
bleiben und wobei noch während der Polymerisation die Granulierung vorgenommen wird.
In Form der einen oder anderen Anwendung kann die Applikation solcher Mittel auch durch großflächige
Verteilung (Versprühen oder Verstäuben) mit Hilfe von Flugzeugen durchgeführt werden.
Die verschiedenen Anwendungsformen solcher Mittel können in üblicher Weise durch Zusatz von Stoffen,
welche die Verteilung, die Haftfestigkeit, die Regenbeständigkeit und eventuell das Eindringungsvennögen
verbessern, z. B. Fettsäuren, Harze, Netzmittel, Leim, Casein oder Alginate, den Verwendungszwecken näher
angepaßt werden.
(p
stoff der Formel
stoff der Formel
CH3
-C3H7O-^ >-NH—C —N
Cl
CH3
Zu einem Gemisch aus 19 ml Dimethylamin, 200 ml
Petroläther (Kp. 50 bis 70), 20 ml Essigester und 0,1 g Triethylendiamin [1 ^-Diaza-bicyclo^^ijoccan]
wurden unter kräftigem Rühren 31,8g S-ChloM-isopropoxy-pherfylisocyanat 15%ig in
Essigester zugetropft. Es wurde 3 Stunden gerührt und anschließend das ausgefallene Produkt abgenutscht
Der Rückstand wurde aus Benzol-Benzin umkristallisiert.
F. 108 bis 1090C; Ausbeute 36,5 g.
Auf analoge Weise wurden auch die folgenden Verbindungen hergestellt:
Auf analoge Weise wurden auch die folgenden Verbindungen hergestellt:
1.2 n-C3H7O
NH-C-N
CH3
F. 118 bis 119
1.3 i-C3H7O
O CH3
NH-C-N F. 74 bis 76
OCH3
O CH,
1.4 n-C3H7O-^^NH-C-N
Cl
Cl
F. 79 bis 80
OCH3
Präparate
Stäubemittel
Stäubemittel
Gleiche Teiis eines Wirkstoffes der Formel (I) und gefällte Kieselsäure wurden feinvermahlen. Durch
Vermischen mit Kaolin oder Talkum konnten daraus jtsubemittel mit bevorzugt 1 bis 6% Wirkstoffgehalt
hergestellt werden.
Spritzpulver
Zur Herstellung eines Spritzpulvers wurden beispielsweise die folgenden Komponenten gemischt und
feinvermahlen:
50 Teile Wirkstoff gemäß Erfindung.
20 Teile hochadsorptive Kieselsäure,
25 Teile Bolus alba (Kaolin),
1,5 Teile l-ber'zyl-2-slearyl-benzimidazol-
20 Teile hochadsorptive Kieselsäure,
25 Teile Bolus alba (Kaolin),
1,5 Teile l-ber'zyl-2-slearyl-benzimidazol-
6,3'-disulfosaures Natrium,
3,5 Teile Reaktionsprodukt aus p-tert.-Octylphenol und Äthylenoxid.
Emulsionskonzentrat
Gut lösliche Wirkstoffe wurden al«; Emulsionskonzentrat
nach folgender Vorschrift formuliert:
Teile Wirkstoff.
Teile Xylol,
Teile einer Mischung aus einem Reaktionsprodukt
eines Alkylphenols mit Äthylenoxid und Calci-
umdodecylben7o!sulfonat
werden gemischt. Beim Verdünnen mit Wasser auf die gewünscht- Konzentration entstand eine spritzfähige
Lmulsion.
Granulate
7.5 g eines Wirkstoffes der Formel (I) wurden in ml Aceton gelebt und die so erhaltene acetonische
l.ösnnr auf 92g granuliertes Attapulgit gegeben. Das
Ganze wurde gut vermischt und das I.ösungsmittcl im Man erhielt ein
Rotationsverdampfer abgezogen. Granulat mit 7,5% Wirkstoffgehalt.
Anwendungsbeispiel
Im Gewächshaus wurden folgende Pflan/enarten
angesät: Triticum vulgäre, Hordeum, Zea mays, Oryza, Gossypium, Soja, Alopecurus, Poa, Amaranthus. Panieum,
Chrysanthemum, Linum, Sorghum, Calendula, Stellaria, Digitaria, Galium, Beta, Brassica und Ipomoea.
Die Postemergent-Behandlung der genannten Pflanzenarten erfolgte mit einer 1°/oigen 'väürigen Lö'ur.g
der Verbindungen 1.1, 1.2, 1.3 und 1.4 ca. 10 bi.s 'U I agc
nach der Aussaat, im 2-3-Blattstadium, in einer Aufwandmenge von I kg Wirkstoff pro Hektar.
Die Preemergent-ßehandlung erfolgt mit gleicher
Aufwandmenge, aber bereits 24 Stunden nach der Aussaal.
Die Auswertung erfolgte bei beiden Verfahren ca. T.iee nach der Behandlung und fi,-ir-ti_· /u den in du
folgenden Tabelle wiedergegebenen Werten.
Pflan/cnart | Verb. 1.1 |
1 kg/hekiar | |
pro | |
Triticum | 1 |
Hordeum | 2 |
/ea Mais | 2 |
Ory/a | - |
Gossypium | - |
Soja | - |
Digitaria | 6 |
Sorghum | |
Panicum | - |
Poa | 7 |
Alopecurus | 7 |
Beta | 7 |
Galium | - |
Calendula | 9 |
Chrysanthemum | 8 |
ι inum | 8 |
Brassica | 9 |
Ipomoea | 9 |
Stellaria | 9 |
Amaranthus | 9 |
Bewertungsschema
Verb. 1.2 1 kg/Hektar
Verb. 1.3
1 kg/llcktar
1 kg/llcktar
post pro
8
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
9
1 3
1 9
7 9 9 9
9 9 9 9 9 9 9
Verb. I kg/Hektar
posl pro
Wirkung
WirkuriE
Schaden an Pflanzen
1 | 0 | keine | keine |
-} | bis -12.5 | sehr gering | leichte |
bis -25 | gering | leichte - mittlere | |
4 | bis -37.5 | mäßig | mittlere |
bis -50 | mittelmäßig | mittlere - starke | |
ft | bis -62.5 | noch nicht genügend | starke |
7 | bis -75 | knapp genügend | starke, die teils zum Absterben führen |
8 | bis -87.5 | gut | starke, die zum Absterben führen |
9 | bis -1(XJ | sehr süt | totale (Pflanzen abgestorben) |
Claims (1)
1. 3-Chlor-4-n- und -i-propoxyphenylharnstoffe
der allgemeinen Formel
R1
R2O
Cl
NH-C —N
ίο
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