DE2035754C3 - Liefervorrichtung - Google Patents
LiefervorrichtungInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Liefervorrichtung für laufende Fäden mit einem Speicherkörper, dem der Faden
zur Bildung eines Umwindungsvorrates tangential zuläuft und von dem der Faden in Achsrichtung über
Kopf abgezogen wird, wobei dem mit Durchbrechungen versehenen polygonalen Speicherkörper eine über
die Fadenzulaufebene vortretende, der Fadenzulaufstelle
nachlaufende Stoßfläche zum Vorschieben des Umwindungsvorrates zugeordnet ist.
Bei einer bekannten derartigen Ausgestaltung (DT-AS 16 35 899) besitzt der Speicherkörper vom
Stirnrand ausgehende Längsschlitze, in welche auswärts gerichtete Finger einer innerhalb des Speicherkörpers
gelagerten Taumelscheibe ragen. Diese den Speicherkörper überragenden Finger bilden die zum
Vorschieben des Umwindungsvorrates dienende Stoßfläche. Nachteilig an dieser Ausgestaltung ist die Tatsache,
daß die für das Aufwickeln des Fadens sowieso notwendige Drehbewegung noch in eine aus dieser
Drehbewegung abgezweigte Taumelbewegung der Scheibe umgeformt werden muß. Ferner ist es erforderlich,
die Taumelscheibe drehgesichert anzuordnen, um das Schleifen der Finger an den Längsschlitzkanten
zu vermeiden. Die Konstruktion ist daher aufwendig, und die Grenzen der Aufwickelgeschwindigkeit liegen
sehr tief. Im übrigen sind die Kräfteverluste durch diese
getriebemäßige Abzweigung einer Taumelbewegung ungünstig, so daß die Antriebsleistung deshalb relativ
groß wird. Hierzu trägt auch bei, daß eine erhebliche Anlage zwischen Faden und Speicherkörper vorliegt.
Ungünstig an dieser Ausgestaltung ist auch die Tatsache, daß der Umwindungsvorrat vom polygonalen Bereich
in den zentrischen Bereich des Speicherkörper! vorgeschoben werden muß. Dies verlangt eine Ausdeh
nung des Umwindungsvorrates beim Übertritt, so daC das Vorschieben zusätzlichen Kraftaufwand erfordert
Es kann daher geschehen, daß zufolge eines solcher Widerstandes sich Fadenlagen übereinanderlegen.
Bei einer anderen bekannten Ausgestaltung wird kei ne gefingerte Taumelscheibe verwendet (DTPS
11 49 960). Die Taumelscheibe übergreift den balliger
Rand des Speicherkörpers und schiebt mit ihrer die Stoßfläche bildenden Stirnkante den Umwindungsvorrat
vor. Auch diese Bauform verlangt einen erheblicher konstruktiven Aufwand, um die zum Aufwickeln sowieso
benötigte Drehbewegung in eine Taumelbewegung dieser Scheibe zu übersetzen. Ferner eignet sich diese
Ausgestaltung im wesentlichen nur für steife Materialien wie Draht od. dgl. Relativ dünnes Garnmaterial so
wie Hanf, Jute od. dgl. lassen sich, da eine Einzwängungsgefahr
besteht, nicht sicher speichern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße Liefervorrichtung einfachen Aufbaues anzugeben, die
unter Vermeidung vorstehender Nachteile mit großer Arbeitsgeschwindigkeit bei geringer Antriebsleistung
arbeitet, derart, daß die Steuerung der Stoßfläche unmittelbar aus der sowieso für das Aufwickeln notwendigen
Drehbewegung erfolgt, ohne daß es einer Umsetzung der Drehbewegung in eine Taumelbewegung bedürfte.
Gelöst ist diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß der Speicherkörper von an den Ecken des Polygones
liegenden Einzelstäben gebildet ist, welche an ihren Fadenzulaufenden die Mantelfläche einer die nachlaufende
Stoßfläche bildenden und mit der Windevorrich tung fest verbundenen Kurvenscheibe übergreifen, wobei
letztere im Bereich zwischen den Einzelstäben in radialer Richtung über die Verbindungslinie der Polygonecken
auf die Fadenwindungen einwirkend, vortritt.
Zufolge derartiger Ausgestaltung ist eine gattungsgemäße Liefervorrichtung geschaffen, die sich einerseits
durch einen erhöhten Gebrauchswert und andererseits durch einen einfachen Aufbau auszeichnet.
Zur Bildung des Speicherkörpers dienen ausschließlich die polygonal ausgerichteten Einzelstäbe. Man erhält
dadurch eine gewichtssparende Bauform. Einzelstäbe und Windevorrichtung einschließlich fest mit ihr verbundener
Kurvenscheibe sind derart aufeinander abgestimmt, daß ohne die Gefahr etwaigen Einzwängens
der Fäden mit lediglich drehenden Teilen das Aufwikkeln und Vorschieben des Umwindungsvorrates erreicht
wird. Dabei sind neben einem einfachen Aufbau auch noch die Vorteile einer hohen Arbeitsgeschwindigkeit
erreichbar wegen ausschließlich drehender Teile. Es ist die Drehbewegung nicht in eine Taumelbewegung
umzuformen, so daß man auch mit einer geringen Antriebsleistung auskommt. Hierzu trägt noch die Tatsache
bei, daß die Fäden nur eine ganz geringe Reibungsfläche mit den Einzelstäben gemein haben. Es besteht
die Möglichkeit, den polygonalen Speicherkörper anzutreiben, die Windevorrichtung nebst Kurvenscheibe
stehenzulassen oder einen stillstehenden Speicherkörper mit umlaufender Windevorrichtung und Kurvenscheibe
zu wählen. Die in radialer Richtung über die Verbindungslinie der Polygonecken vortretende Kurvenscheibe
führt zu einem sicheren Vorschieben der Fadenlagen durch die der Fadenzulaufstelle nachlaufend
gesteuerte Stoßfläche. Das über die Umfangslänge des Speicherkörpers fortschreitende, abschnittsweise
Vorschieben des Umwindungsvorrates trägt mit zur
Aufrechterhaltung der Einlagigkeit bei.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung besteht erfindungsgemäß darin, daß die Einzelstäbe in winkelsymmetrischer
Anordnung von einer Fußplatte, welche am Ende der die Liefer- und Speichervorrichtung tragenden
Achse befestigt ist, zum Fadenzulauf ragend ausgehen. Es liegt dadurch eine insgesamt einfache Bauform des
Speicherkörpers vor. Die Fußplatte erfüllt dabei sogar eine Doppelfunktion, indem sie einerseits die Einzelstäbe
zusammenfaßt und andererseits als Anlagefläche beim Fadenabzug dient.
Schließlich ist es gemäß der Erfindung noch günstig,
wenn die F.inztlstäbe im Bereich der Fadenzulaufenden
mit innenliegenden Aussparungen versehen sind. Trotz im Durchmesser dickerer Einzelstäbe läßt sich dadurch
ein größerer radialer Überstand der Kurvenscheibe über die Verbindungslinie der Polygonecken verwirklichen.
Dieses begünstigt den Vorschub des Umwindungsvorrates auf dem Speicherkörper.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der F i g. 1 bis 6 erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Seitenansicht der Liefervorrichtung,
F i g. 2 den Querschnitt durch die Liefervorrichtung nach der Linie H-II der F i g. 1,
F i g· 3 eine der F i g. 1 entsprechende Darstellung, jedoch bei in eine anschließende Stellung gelaufener
Windevorrichtung,
Fig.4 einen Längsschnitt durch die Liefervorrichtung,
F! g. 5 eine Rückansicht in Richtung des Pfeiles A
der F i g. 4 und
F i g. 6 eine gleiche Rückansicht bei weitergedrehter Windevorrichtung.
Die Liefervorrichtung besitzt das feststehende Lagergehäuse 1. Darin sitzt undrehbar die zum Abzugsende
hin frei ausladende zentrale, starre Achse 2. Ferner lagert in dem Lagergehäuse konzentrisch umlaufend
zur starren Achse 2 die Tragbüchse 3, die an ihrem freien Ende die aus einer Scheibe 4 und darin
sitzender Fadenöse 5 bestehende Windevorrichtung aufweist.
Die zentrale Achse trägt an dem Abzugsende die Fußplatte 6. Von dieser gehen in Richtung des Fadenzulaufes
vier in winkelsymmetrischer Anordnung vorgesehene Eiiizelstäbe 7, 8, 9 und 10 aus. Letztere sind
als Rundstäbe ausgebildet und formen den polygonalen Speicherkörper. Dieser steht bei Arbeit der Liefervorrichtung
still.
Fest verbunden mit der Windevorrichtung 4, 5 ist die Kurvenscheibe 11. Die profilierte Stirnfläche 12 der
Kurvenscheibe 11 bildet mit ihrem höchsten Scheitelpunkt eine über die Fadenzulaufebene x-x der Fadenöse
5 vortretende Stoßfläche 12' aus. Die Profilierung der Stirnfläche 12 der Kurvenscheibe 11 ist derart, daß
ein kontinuierlicher Anstieg bis auf die scheitelseitige Sioßfläche 12' vorliegt, welche sich über einen gewissen
Winkelbetrag erstreckt und von dort aus wieder ein kontinuierliches Abfallen auf den tiefsten Punkt 12" der
Stirnfläche 12 vorliegt Die Stoßfläche 12' befindet sich winkelversetzt zur Fadenöse 5, so daß sie der Fadenöse
5 ständig nachläuft.
Der Durchmesser der Kurvenscheibe 11 ist derart, daß ihre Mantelfläche 11' in radialer Richtung über die
Verbindungslinie der Einzelstäbe 7 und 8,8 und 9,9 und
10 und 10 und 7 vorsteht, auf welchen Verbindungslinien sich der von der Windevorrichtung 4, 5 aufgewikkelte
Faden Ferstreckt, siehe F i g. 2.
Die Einzelstäbe 7, 8, 9 und 10 sind im Bereich der Fadenzulaufenden mit innenseitig liegenden Ausparungen
13 versehen. Zufolge dieser Aussparungen 13, in welche die Kurvenscheibe 11 eingreift, ist erreicht, daß
die Einzelstäbe 7, 8,9 und 10 mit einem Teil ihres Querschnittes über die Mantelfläche 11' der Kurvenscheibe
11 ragen. Die Stoßfläche 12' kann daher über eine große
Länge mit dem jeweils vorzuschiebenden Fadenabschnitt in Kontakt bleiben.
Der Fußplatte 6 ist ein mit ihrer Randkante 6' zusammenarbeitender
elastischer Dämpfungsring 14 zugeordnet, unter welchem der Faden Fabgezogen wird.
Der Dämpfungsring 14 kann beispielsweise mit einzelnen Borsten 14' ausgestattet sein, die auf die Randkante
6' aufdrücken.
Zur Erzielung einer Undrehbarkeit der zentralen Achse 2 ist diese am rückwärtigen Ende mit einem exzentrich
angeordneten Achsstummel 15 versehen. Dieser lagert in einer Tragplatte 16, die ihrerseits wieder in
einer exzentrischen Öffnung 17 des Bodens 18 des Lagergehäuses 1 drehbar gelagert ist und mindestens
eine Durchbrechung aufweist. Die Tragplatte 16 läuft zusammen mit der Tragbüchse 3 um, und zwar zufolge
Kupplung durch einen Stift 19, der in einen Radialschlitz 20 der Tragplatte 16 formschlüssig eingreift. Im
übrigen besitzt die Tragbüchse 3 einen Längskanal 21 mit einer Auslauftülle 22. Längskanal 21 und Auslauftülle
22 liegen vorzugsweise nahezu in der gleichen Ebene wie die Fadenöse 5. Zufolge der entsprechenden
Ausbildung der Tragplatte 16 und deren mit der Tragbüchse 3 gewährleisteten Drehbewegung kann der Faden
von der Bodenseite des Lagergehäuses 1 in Richtung des Pfeiles y in den Längskanal 21 eingeführt, aus
der Tülle 22 ausgeführt und anschließend durch die Fadenöse 5 hindurchgezogen werden. Diese Bauform gewährleistet,
daß trotz starrstehender Achse 2 und damit feststehendem Speicherkörper ein freier Umlauf der
Windevorrichtung 4, 5 möglich ist unter Eintritt des Fadens Firn bodenseitigen Bereich des Lagergehäuses 1.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Liefervorrichtung für laufende Fäden mit einem Speicherkörper, dem der Faden zur Bildung
eines Umwindungsvorrates tangential zuläuft und von dem der Faden in Achsrichtung über Kopf abgezogen
wird, wobei dem mit Durchbrechungen versehenen polygonalen Speicherkörper eine über
die Fadenzülaufebene vortretende, der Fadenzulaufstelle nachlaufende Stoßfläche zum Vorschieben
des Umwindungsvorrates zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Speicherkörper
von an den Ecken des Polygones liegenden Einzelstäben (7,8,9,10) gebildet ist, welche an ihren
Fadenzulaufenden die Mantelfläche (11) einer die nachlaufende Stoßfläche (12') bildenden und mit der
Windevorrichtung (4, 5) fest verbundenen Kurvenscheibe (II) übergreifen, wobei letztere im Bereich
zwischen den Einzelstäben (7, 8, 9. 10) in radialer Richtung über die Verbindungslinie der Polygonekken
auf die Fadenwindungen einwirkend, vortritt.
2. Liefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstäbe (7, 8, 9, 10) in
winkelsymmetrischer Anordnung von einer Fußplatte (6), welche am Ende der die Liefer- und
Speichervorrichtung tragenden Achse (2) befestigt ist, zum Fadenzulauf (5) ragend ausgehen.
3. Liefervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelstäbe (7, 8, 9, 10) im
Bereich der Fadenzulaufenden mit innenliegenden Aussparungen (13) versehen sind.
Priority Applications (12)
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DE2035754C3 true DE2035754C3 (de) | 1976-03-25 |
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