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Vorrichtung zum Ent- und/oder Verriegeln der Seitenrichtbewegung
eines Periskops.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ent- und/oder Verriegeln
der Seitenrichtbewegung eines die Visierlinie bestimmenden Periskops relativ zu
einer ebenfalls seitenrichtbaren Abschußvorrichtung für fernlenkbare Flugkörper
in einer Richtlage, in der die Richtachsen von Periskop und Abschuß vorrichtung
zusammenfallen.
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Bei der Fernlenkung von Flugkörpern, die nach dem sogenannten Zieldeckungsverfahren
in ihr Ziel gelenkt werden, besteht die Aufgabe des Lenkschützen darin, durch geeignete
Lenksignale den zu lenkenden Flugkörper stets auf der das Auge des Lenkschützen
mit dem vom Flugkörper zu erreichenden Ziel verbindenden Geraden zu halten. Erfolgt
das Lenken von einer Panzerdeckung aus, so dient zur Bestimmung der Visierlinie
ein Periskop. Hier wird die Zieldeckungsgerade durch die optische Achse des
Periskops
bestimmt, das der Schütze bei sich bewegendem Ziel diesem ständig nach Seite und
Höhe nachzuführen hat. Darüberhinaus ist für die fernzulenkenden Flugkörper eine
Abschuß vorrichtung vorhanden, die vor dem Start eines Flugkörpers in die Zielrichtung
zu bewegen ist. Die Richteinrichtung, nämlich die den Flugkörper tragende Abschußvorrichtung,
und die Nachführeinrichtung, also das Periskop, sind gegeneinander drehbeweglich
angeordnet, um zu vermeiden, daß nach dem Start des Flugkörpers die Genauigkeit
der Nachführbewegung durch ein Bewegen zu großer Massen beeinträchtigt wird. Normalerweise
ist bis zum Start des Flugkörpers das Periskop mit der Richteinrichtung starr verbunden.
Beide Einrichtungen werden also gemeinsam auf das Ziel ausgerichtet, so daß die
Achse der Abschußvorrichtung parallel zur optischen Achse des Periskops liegt. Ein
genaues Ausrichten von Periskop und Abschußvorrichtung ist besonders dann erforderlich,
wenn ein Flugkörper bereits beim Start in den sehr kleinen Auffaßbereich eines mit
dem Periskop zusammenwirkenden IR-Ortungsgerätes gelangen soll, durch welches eine
selbsttatige Bestimmung der Ablage des Flugkörpers von der Zieldeckungsgeraden und
damit eine Vereinfachung des Lenkvorganges möglich ast, Nach dem Start des Flugkörpers
wird diese starre Verbindung gelöst und die Nachführbewegung der Visierlinie um
die Hochachse erfolgt durch Verdrehen des Periskops, während für die Höhenrichtung
ein im Periskop vorgesehenes totalreflektierendes Bauteil,z.B0 ein Spiegel, um eine
waagerechte Achse bewegt wird0 Das Periskop ist also nach Beendigung des gelenkten
Fluges eines Flugkörpers gegen-über der Abschußvorrichtung nach Höhe und Seite verstellt.
Für einen erneuten Richtvorgang zum Abschuß eines weiteren Flugkörpers muß also
die Nachführeinrichtung in bezug auf die Abschußvorrichtung erneut die oben definierte
Ausgangslage exakt einnehmen und in dieser verriegelt werden.
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Den Anforderungen an die Winkelgenauigkeit der Riegelstellung von
Periskop und Abschußvorrichtung genügen die bekannten Einrichtungen nicht. Bei einer
bekannten Einrichtung zum Arretieren der Seitenrichtbewegung eines Periskops wird
beispielsweise über ein Magnetsystem eine den Okularteil des Periskops senkrecht
durchsetzende Stange mit einer einen Zapfen tragenden Verriegelungsvorri¢htung-derart
bewegt, daß der Zapfen entweder in eine Nut in der Periskophalterung einrastet oder
zur Freigabe des Periskops nach dem Start eines Flugkörpers aus dieser herausbewegt
wird.
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Nut und Zapfen Verbindung sind bekanntlich infolge des notwendig gen
Lagerspiels wenig geeignet eine Winkellage zwischen zwei relativ zueinander beweglichen
Bauteilen genau genug zu bestimmen, insbesondere, wenn die in Ubereinstimmung zu
bringenden Teile an relativ langen Hebelarmen angeordnet sind. Die Riegelorgane
müssen sich nämlich bei einer solchen Verbindung exakt fluchtend gegenüberliegen,
zumal sie wegen der großen Trigheitsmomente ohnehin einem nicht vernachlässigbaren
Verschleiß unterliegen. Das Riegelorgan, also der Zapfen, ist bei dieser Vorrichtung
starr angeordnet, so daß beispielsweise Erschütterungen des Fahrzeuges sich voll
auf die Verriegelungsvorrichtung auswirken können. (vgl. USA-PatentZ schrift 3 466
968).
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine neue Vorrichtung
zum Verriegeln und erneuten Entriegeln der Seitenrichtbewegung eines Periskops in
einer definierten Lage zu schaffen, in der die optische Achse des Periskops exakt
parallel zur Achse der Abschußvorrichtung liegt und die auch bei unvermeidlichem
Verschleiß über längere Zeit genau und sicher arbeitet, wobei die hierfür vorzusehenden
Mittel konstruktiv einfach, kleinbauend und leichtgängig und sowohl selbsttätig
als auch von Hand betätigbar auszubilden sind.
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Ausgehend von einer Vorrichtung zum Ent- und/oder Verriegeln der Seitenrichtbewegung
eines die Visierlinie bestimmenden Periskops relativ zu einer ebenfalls seitenrichtbaren
Abschußvorrichtung für fernlenkbare Flugkörper in einer Hichtlage, in der die Richtachsen
von Periskop und Abschußvorrichtung zusammenfallen, ist diese Aufgabe nach der Erfindung
dadurch gelöst, daß in an sich bekannter Weise selbstzentrierend ausgebildete, miteinander
korrespondierende Verriegelungselemente vorgesehen sind, von denen eines über ein
kraftschlüseines sich selbst zentrierendes Hebelgetriebe bewegbar ist, das in seiner
verriegelnden Endlage kraftschlüssig von einer getrennt angetriebenen federbelasteten
Sperre gehalten ist.
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Das Hebelgetriebe besteht nach der Erfindung aus einem gehäusefest
gelagerten etwa U-förmigen treibenden Hebel und einem etwa Tförmi;en Arretierungshebel,
der mittels einer keilförmigen Ausnehmung am Ende seines T-Steges um den gehäusefesten
Drehpunkt des treibenden Hebels greift und mit seinem das Verriegelungselement tragenden
Querbalken mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung mit dem zugeordneten Ende des
treibenden Hebels gelenkig verbunden ist, Wobei eine Druckfeder zwischen beiden
Hebeln diese in den durch die gelenkige Verbindung gegebenen Grenzen auseinanderhält,,und
das ferner dadurch gekennzeichnet ist, daß an der Stift-Schlitz-Verbindung mindestens
eine gehäusefest angeordnete Zugfeder angreift, welche der am treibenden Hebel angreifenden,
unterhalb der Stift-Schlitz-Verbindung angeordneten Sperre entgegenwirkt.
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Durch die selbstzentrierende Lagerung des das Riegelorgan tragenden
Hebels ist auch bei nicht genau fluchtender winekelstellung von Periskop und Richteinrichtung
eine exakte Ausrichtung der relativ zueinander beweglichen Einrichtungen möglich,
ohne daß dabei nicht zu vernachlässigende
3eschadigungen eintreten.
Selbst die nicht vermeidbaren AbnUtzungen können sich auf die Genauigkeit der Riegelstellung
auch bei längerem Gebrauch der Vorrichtung nicht auswirken.
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Ein solches kraftschlüssiges Hebelgetriebe zeichnet sich ferner durch
Einfachheit und Robustheit aus. Es hat einen sehr geringen Raumbedarf und ist wartungsfrei.
Die kraftübertragenden Glieder können einfach und kleinbauend gestaltet sein, so
daß die gesamte Vorrichtung einschließlich ihrer Betätigungsmittel unmittelbar unterhalb
der Panzerdeckung angebracht werden kann.
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Damit entfallen besondere Gestänge zur Betätigung der Verriegelungsvorrichtung.
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Die Erfindung ist an Hand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung
mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 eine Ansicht der Verriegelungsvorrichtung
mit abgenommenem Gehäusedeckel, Fig. 2 eine als Periskop ausgebildete Nachrühreinrichtung
von vorn, Fig. 3 die Betätigungsmittel zur Entriegelung der Vorrichtung.
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Ein in Fig. 2 dargestelltes Periskop 2 besteht aus einem Gehäuse 3,
das in einer Periskophalterung 5 drehbar gelagert ist. Mit dem Gehäuse 3 ist das
Okularteil 4 fest verbunden. Die Periskophalterung 5 umschließt das Gehäuse 3 in
dem Bereich, in dem das Periskop 2 einen hier nicht näher gezeigten Träger 7, z.B.
in einer Panzerz deckung, durchdringt. Der Träger 7 weist eine konische Nut 6 auf,
die mit einem Verriegelungselement 8 einer unterhalb der Periskophalterung 5 am
Okularteil 4 angeordneten Verriegelungsvorrichtung 10 korrespondiert, wie sie in
Fig. 1 im einzelnen dargestellt ist. Mit dem Träger 7 ist die hier nicht dargestellte
Abs chußvorrichtung verbunden.
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Diese Verriegelungsvorrichtung 10 besteht aus einer geschlossenen,
in einem Gehäuse 12 untergebrachten Baueinheit, nämlich aus einem Hebelgetriebe
13 und einer Sperre 45.
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Das Hebelgetriebe 13 besteht aus einem am Punkt 16 gehkuseN fest gelagerten,
etwa Uförmigen treibenden Hebel 15 und einem etwa T-rörmigen Arretierungshebel 20,
der mittels einer offenen keilförmigen Ausnehmung 17 am Ende seines TSteges um den
gehäusefesten Drehpunkt 16 des treibenden Hebels 15 greift und mit seiner das ballige
und selbstzentrierend ausgebildete Verriegelungselement 8 tragenden Querbalken 19
mittels einer Stift-Schlitz-Verbindung 18 mit dem zugeordneten Ende des treibenden
Hebels 15 verbunden ist. Das VerriegelungsZ element 8 ist durch eine hier nicht
sichtbare Öffnung im Gehäuse 12 über das Gehäuse hinaus in seine Wirkstellung bewegbar,
in der es mit der schon erwähnten. koni..schen Ausnehmung 6 in der Periskophalterung
5 korrespondiert.
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Der Stift der Stift-Schlitz-Verbindung 18 des Hebel getriebes 13 besteht
aus einem lose durch die aufeinanderliegenden Langlöcher 21,22 in den Hebeln 15
bzwc 20 geführten Bolzen 23, an dessen freien Enden jeweils eine Zugfeder 26,27
(Fig.3) angreift, die jeweils an im Boden 28 des Gehäuses 12 angeordneten Zapfen,
z.B. dem hier allein sichtbaren Zapfen 31, angreifen. Zwischen den langen Schenkeln
der Hebel 15 und 20 ist eine Druckfeder 29 angeordnet, die das Bestreben hat, die
Hebel im Rahmen des durch die gelenkige Verbindung gegebenen Spiels auseinanderzuhalten.
Die an dem Bolzen 23 angreifenden Federn 26,27 haben dagegen das Bestreben, die
Hebel 15 und 20 ständig nach unten in ihre entriegelnde Lage zu bewegen, so lange
diese Bewegung nicht durch die schon erwähnte Sperre 45 verhindert wird.
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Der dem Drehpunkt 16 zugeordnete Schenkel des treibenden Hebels 15
weist an seinem dem Drehpunkt abgewandten Ende einen Ansatz 30 auf. Diesem Ansatz
zugeordnet ist ein von außen das Gehäuse 12 durchdringender Bedienungsknopf 33,
der gegen den Druck einer Feder 34 in einer Bohrung 35 des Gehäuses geführt und
durch einen Bund 36 gehalten ist. Dieser
Bedienungsknopf 33 dient
in noch näher zu beschreibender Weise zur Überführung des Hebels 20 in seine in
Fig. 1 dargestellte wirksame Lage.
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Die Sperre 45 ist als um eine Achse schwenkbarer Hebel 46 ausgebildet,
der in der Riegelstellung kraftschlüssig eine Fase 50 des Hebels 20 untergreift
(Fig. 1 und Fig.3). Die Schwenk achse des Hebels 46 ist ein mit einem Druckknopf
51 versehener Bolzen 52, der in einer Ausnehmung 55 in dem Gehäuseboden 28 der Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen ist. Der Bolzen 52 ist in der Ausnehmung 55 axial gegen den Druck einer
Feder 57 verschieblich, die sich mit einem Ende an dem Bolzen und mit ihrem anderen
Ende am Boden der Ausnehmung 55 abstützt.
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Der Hebel 46 weist in seinem mit dem Bolzen 52 verbundenen unteren
Teil eine Kurve 58 auf, in die ein senkrecht zur Längsachse des Bolzens an diesem
angeordneter Stift 60 eingreR£tO Die Steigung der Kurve 58 ist so gewählt, daß beim
Verschieben des Bolzens die Kraft der Feder 57 überwunden wird, und der Hebel 46
aus seiner in Fig. 1 gezeigten Riegelstellung herausgeschwenkt wird. Die axiale
Beweglichkeit des Bolzens 52 ist in beiden Richtungen durch einen in einer Eindrehung
61 im Gehäuseboden 28 verschieblichen Bund 59 an dem Bolzen 52 begrenzt.
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Neben der Betätigung der Entriegelungsvorrichtung von Hand gemäß Fig.
1 und 3 kann ein Magnet 62 vorgesehen sein, dessen von einer Feder 63 beaufschlagter
Magnetanker 65 mit dem Hebel 46 verbunden ist. Beim Einschalten des Magneten wird
der Hebel entgegen dem Druck der Feder 63 zurückgezogen und die Arretierung des
Hebelgetriebes 13 aufgehoben. In gleicher Weise kann selbstverständlich auch'der
Bedienung knopf 33 über einen Magneten betätigt werden.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Am sunde des gelenkten
Fluges eines Flugkörpers, wenn das Periskop 2 gegenüber der Abschußvorrichtung in
der Seitenrichtung verstellt ist W die Höhenrichtung ist hier, da sie nicht zur
Erfindung gehört, vernachlässigt - werden Periskop und Abschußvorrichtung grob ausgerichtet,
so daß ihre Achsen annähernd parallel verlaufen0 Durch Hereindrücken des Bedienungsknopfes
33 entgegen dem Druck der Feder 34 gegen den Ansatz 30 des Hebels 15 wird dieser
um seinen Drehpunkt 16 in seine in Fig. 1 gezeigte Lage geschwenkt, wobei der Hebel
15 den Hebel 20 mitnimmt. Das ballig ausgebildete Verriegelungselement 8 wird nun
in die konische Ausnehmung 6 einrasten, wenn die erforderliche genaue Zuordnung
erreicht ist, wobei geringe Winkelverschiebungen des Periskops 2 unter Berücksichtigung
der Selbstzentrierung der Verriegelungselemente durch geringfügiges Bewegen, also
Nachstellen, des Periskops ausgeglichen werden können.
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In der exakt definierten Riegelstellung drückt die Feder 63 den Hebel
46 in seine Raststellung gemaß Fig. 1Q Zum Lösen dieser Arretierung nach dem Start
des Flugkörpers wird entweder der Druckknopf 51 betätigt oder der Magnet 62 eingeschaltet,
um den Hebel 46 entgegen dem Druck der weder 63 bzw. den Bolzen 52 entgegen dem
Druck der Feder 57 zu bewegen.
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Patentansprüche: