DE2035118A1 - Vaccineherstellung - Google Patents
VaccineherstellungInfo
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- DE2035118A1 DE2035118A1 DE19702035118 DE2035118A DE2035118A1 DE 2035118 A1 DE2035118 A1 DE 2035118A1 DE 19702035118 DE19702035118 DE 19702035118 DE 2035118 A DE2035118 A DE 2035118A DE 2035118 A1 DE2035118 A1 DE 2035118A1
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- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K39/00—Medicinal preparations containing antigens or antibodies
- A61K39/02—Bacterial antigens
- A61K39/0241—Mollicutes, e.g. Mycoplasma, Erysipelothrix
Description
Dr Dieter F. Morf. ^.U JS) I I 8
Dr: Hans-A. Brauns
ahn86w««»uer>w;aB
15. Juli 1970 12 200
MERCK & CO., INC. .
126 East Lincoln Avenue, Rahway, N.J., V.St.A.
Vaccinehersteilung
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Vaccinen, bei denen das Antigen von einem pleuropneumonieerregerartigen Organismus (nachfolgend auch abgekürzt: PP1O) gebildet wird, der
in einem"eine fraktionierte Serumkomponente, wie eine aus Kalbsserum erhaltene Komponente, enthaltenden Kulturmedium
gezüchtet worden ist. PP1O für die Zwecke der Erfindung sind
Mycoplasma pharyngis, M. hominis, M. salivarium, M. fermentens,
M. orale (Typ 2), "T"~Stämme, M. arthritidis, M. bovigenitalium,
M. gallisepticum, M. canis, M. mycoides, M. agalactiae, M. spumans, M. plumonis, M. neurolyticum und insbesondere M, pneumoniae.·Speziell sieht die Erfindung die Reduzierung oder Entfernung des anaphylaktischen Faktors aus dem
Kalbsserum vor, der in diesem inhärent vorliegt und sonst in die Vaccine gelangen kann.
Es ist seit langem bekannt, dass verschiedene, unter pneumonieartigen
Synptomen Leidende nicht mit den klassischen
■-. 1 -
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Pneumonokokken-Bakterien infiziert sind, sondern ein Syndrom
einer "primären, atypischen Pneumonie" zeigen. Ausgedehnte
Untersuchungen in den letzten zwanzig Jahren haben gezeigt, dass diese Erkrankung von einem pleuropneumonieartigen Organismus
(PP10) hervorgerufen wird, den man als Mycopla3ma pneumoniae oder Eaton's Agent bezeichnet. Dieser Organismus
igt klein genug, um der Filtration zu entgehen, weist aber eine zellulare Organisation auf und ist nicht als Virus eingestuft.
Die Sterblichkeitsrate der Krankheit ist zwar ausserordentlich
gering, aber die Erkrankung zeitigt bei Befallenen häufig einen Inaktivierungseffekt. Man hat dementsprechend
Versuche unternommen, das M. pneumoniae zur Herstellung einer Vaccine für die Immunisierung gegen den auslösenden Organismus
in entsprechender Menge zu reproduzieren*
Frühe Untersuchungen des Wachsens von M-. pneumoniae für die Vaccineherstellung haben beste Züchtungsergebnisse mit Pferäe-3erum
enthaltenden Medien erbracht. Da.jedoch dieses Nährmaterial
nicht allgemein als für die parenterale Injektion beim Menschen voll akzeptabel betrachtet wird, ist man bemüht
gewesen, -es durch andere Nährmedien zu ersetzen, die
aber zu einem schlechten Inkubationswachstum des M. pneumoniae geführt oder andere Probleme- ergeben haben, durch 4ie
sie als nicht praktikabel betrachtet werden mussten.
Ein solcher Versuch ist in einem Artikel von K.E. Jensen u.a., "An Inactivated Mycoplasma Pneumoniae Vaccine" in JAMA 19^,
248 bis 252 (1965)» beschrieben. Dabei wurde ein Kulturmedium
eingesetzt, das den Chloroformextrakt der Dotter Embryonen enthaltender Hühnereier enthielt*und auch ein recht gutes
Wachsen des M. pneumoniae ergab, aber eine medizinisch akzeptable Vaccine ist aus dieser Quelle der Öffentlichkeit nicht
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verfügbar geworden. Andere Versuchsvaccinen sind durch Züchten
des M, pneumoniae in einem Kulturmedium hergestellt worden, das. Kalbsserum als wesentlichen Bestandteil enthält,
wobei aber ein Gehalt des Kalbsserums an einem oder mehreren,
sensibilisierenden Paktor(en) in Erscheinung trat, der häufig mit in die Vaccine übergeht. Prüfungen bei Meerschweinehen
haben gezeigt, dass diese letztgenannte Vaccineart eine tödliche anaphylaktisehe Schockreaktion hervorrufen kann und
für die Regelinjektion beim Menschen ungeeignet sein würde.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass
sich der oder die zu tödlichem oder paralytischem Anaphylaxiesehock führende(n) Paktor(en) im Kalbsserum unter die Peststellbarkeitsgrenze,
bestimmt mittels einer ausserordentlich empfindlichen in-vivo-Anaphylaxiebewertungsmethode, reduzieren
lässt, indem man eine Reihe sorgfältig gelenkter Stufen. bzw. Schritte in vorgeschriebener Reihenfolge durchführt.
Jeder der Schritte allein erscheint als zur Entfernung des oder der anaphylaktIschen Paktors/en unwirksam, aber ihre
aufeinanderfolgende Anwendung führt, wie sich gezeigt hat,
zur Bildung einer PPIO-Vaccine, die von der Kalbsserum-Komponente,
die in dem Vaccinebildungsmedium eingesetzt wird, oder der Pferdeserum-Komponente, die in dem zur Zeit der ursprünglichen
Isolierung vom erkrankten Menschen· angewandten Medium Verwendung findet, zuzuschreibender Anaphylaxie frei
ist. Die wesentlichen Schritte bzw. Stufen des Verfahrens gemäsa der Erfindung sind
1. Vorbehandlung des Kalbsserums,
2. Züchtung des PP1Q in einem bestimmten pH-Wert-Bereich und
3· gelenktes Waschen des PPIO-Wachstumsgutes.
- 3 - . ' 009887/2045
12 200 · . '. 2035Π8
Das bei der Durchführung der Erfindung eingesetzte Kalbsserum stellt das gewöhnliche, kommerziell erhältliche Material
dar. Vorzugsweise wird es inaktiviert, indem man in herkömmlicher, dem Stand der Technik entsprechender Weise
20 bis 60 (vorzugsweise 30) Min. bei etwa 56° C erhitzt.
Mit Ausnahme dieser Erhitzungsperiode und der Behandlung gemäss der Erfindung soll das Serum bei 0 bis -20 und vorzugsweise
bei etwa -20° G gehalten werden.
1. Vorbehandlung des Kalbsserums
Die Vorbehandlungsmethode gemäss der Erfindung hat die Aufgabe,'
so viel wie möglich an Paktor(en) im Kalb,sganzs.erum
zu entfernen, die ein anaphylaktisches Ansprechen im Wirt
bewirken. Man erreicht dies im allgemeinen mit einer Fraktionierung, die zur Abtrennung bestimmter, proteinartiger
Stoffe aus dem Serum führt, ohne das Vermögen des fraktionierten
Serums zur Stützung des Wachsens des PPlO zu beeinträchtigen.
In der Tat hat sich als ein weiteres Merkmal der Erfindung gezeigt, dass die Vorbehandlung das Vermögen des Serums,
das Wachsen des PP10 zu stützen, durch anscheinend Entfernung wachsturnsinhibierender Paktoren aus dem Kalbsganzserum
wesentlich verbessert. Während Konzentrationen des letzteren in dem Wachstumsmedium von über etwa 10 i<>
das Wachsen des PP10 vermindern, führen Konzentrationen des behandelten
Kalbsserums gemäss der Erfindung von über 10 $ zu einem verstärkten Wachsen des PP10.
Die Vorbehandlungen im lähmen der Erfindung sind z.B. eine
Proteinfällung mit(a) Salzen wie Ammoniumsulfat oder durch (b) Wärmebehandlung:
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200 ■ . ·λ . ■■■·■■
a) In der Praxis wird man zur Vorbehandlung mit Ammoniumsulfat
gemäss der Erfindung etwa 250 bis 300 mg Ammoniumsulfat/ml Kalbsganzserum hinzugeben, vorzugsweise etwa
278 mg/ml im Verlaufe von 1 bis etwa'5 Min. allmählich einrühren. Nach fortgesetztem Rühren v.on 2 bis 10, vorzugsweise
etwa 5 Min. Dauer stellt man den pH-Wert unter Verwendung konzentrierter Mineralsäure, wie 5 bis 12 η
Salzsäure, auf einen Wert im Bereich von 6,0 bis 8,0, vorzugsweise
auf 6,8 ein.
Diese Suspension wird dann 1 bis 24» vorzugsweise etwa 4 Std. bei mittlerer Geschwindigkeit gemischt oder gerührt,
um eine maximale Fällung durch das Ammoniumsulfat sicherzustellen, worauf man die Ausfällung abfiltriert und bzw.
oder abschleudert. Das Schleudern erfolgt 5 bis 20 Min. bei etwa 8000 bis 12000 S in einer Vorrichtung in Art
einer Zentrifuge der Bauart'Spinc ο, Modell L2-65, unter
Einsatz eines Rotors Nr. 19 bei etwa 10 000 U/Min.
Man diälysiert nun dasüberstehende Gut 12 bis 48, vorzugsweise
24 Std. an laufendem Leitungswasser unter Verwendung einer herkömmlichen, auf Ammoniumsulfatpassage ausgelegten Cellulosehülle, und hierauf an phosphatgepufferter
Kochsalzlösung mit einem pHrWert von 6,5 bis 7,5, vorzugsweise etwa 6,8, und einer ionischen Stärke von etwa 0,15,
bis unter etwa 10 jag/ml an (NH.)"1" verblieben sind, was
normalerweise etwa 16 bis 48 Std. erfordert.
Nach dieser Dialyse wird die Serumfraktion durch Filtrieren
sterilisiert. Nach einer zweckentsprechenden Arbeitsweise setzt man zuerst ein Millipor-e-(g,% -Vorfilter und darauf Millipore-(R)-Filter von 0,45 bis 0,22 η ein. Diese
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Serumfraktion wird, wie später beschrieben, in dem Kulturmedium
eingesetzt. .
Beispiel 1,a
In 1075 ml Kälbsserum von 5° C (zuvor wärmebehandelt) wurden
allmählich 299 g (278 mg/ml) Ammoniumsulfat eingerührt.
Nach 5 Min. Rühren wurde der pH-Wert mit 10 η HCl auf 6,8
eingestellt, die Suspension 4 Std. bei 5 C gerührt und dann
in einem Rotor Nr. 19 bei 11 000 U/Min.+'geschleudert. Das
überstehende Gut wurde jeweils dekantiert, zus'ammenge geben
und das Gesamtgut in 4 Beuteln· (68,6 χ 2,5 cm, flach) 24 Std,
an laufendem Leitungswasser und dann 16 Std. bei 5° G an
phosphatgepufferter Salzlösung (aus 7 g NaGl, 1,7 g Na2HPO,.'
•12H20, 0,2 g NaH2PO4-H2O pro 1 Wasser) dialysiert, hierauf
der Inhalt der Dialysebeutel zusammengegeben, (Endvolumen etwa 1600 ml) und dieses Gesamtgut dann durch eine 142-mm-jZi-Vorfilter/0,45-ju-Millipore-(R)-Kombination
filtriert und das Piltrat mit ungefähr 75 ml/Ampulle in Ampullen abgefüllt.
Die Auswirkung der Ammoniumsulfat-Vorbehandlung auf das Vermögen
des Kalbsserums, das Wachsen von PP1Ö in einem Wachstumsmedium
der in Beispiel 2 beschriebenen Art zu stützen, bestimmt durch Analyse auf DNA, wird von Tabelle I erläutert.
Auswirkung der Ammoniumsulfatvorbehandlung auf das Wachstumsstützungspotential
von Kalbsserum
Medium DNA, :·Υ1ΟΟ ml, bei einer Serumkonzentra-
von
5,0 Tu. 0~
Kalbsganzserum 123 103
Vorbehandeltes 83 180
Kalbs3erum ·
,+) 10 Min.
009βΙ?72045
12 200 *
b) Bei einer alternativen- Vorbehandlung gemäss der Erfindung
zur Eliminierung des anaphylaktischen Faktors aus Kalbsganzserum erfolgt eine Erhitzung auf erhöhte Temperatur, Das Serum wird, wie oben beschrieben, in herkömmlicher Weise 20 bis 60 Min. bei etwa 56 bis 60° C
erhitzt. Als Merkmal der Erfindung hat sich gezeigt, dass ein Erhitzen von 30 bis 60 Min., vorzugsweise etwa
60 Min., auf 65 bis 70° C eine starke Keduzierung des
oder der vorliegenden, anaphylaktisehen Paktors/en ergibt. Zwar eliminiert diese Wärmebehandlung nicht den
oder die gesamten toxischen Faktor(en), aber das Produkt
ist, ähnlich dem bei der oben beschriebenen Aramoniumsulfatfällung
erhaltenen, den weiteren Enttoxikationsstufen gemäss der Erfindung besser zugänglich.
Die Wirksamkeit der Wärmebehandlung gemäss der Erfindung
zur Verminderung des oder der in Kalbsganzserum vorliegenden, anaphylaktischen Faktors/en zeigt klar die Tabelle
II an einem Vergleich der Sensibilisierungskapazität von Kalbsganzserum, das der herkömmlichen Inaktivierungs-Wärmebehandlung
bzw. der Wärmebehandlung gemäss der Erfindung unterworfen worden ist, bestimmt an den reziproken
Serumverdünnungen, bei denen 50 % sensibilisierter
Meerschweinchen eine tödliche Anaphylaxie erleiden.
Sensibilisierungsmaterial: Belastung mit Kalbsganz-Kalbsganzserum serum
' 30 Min. ' 60 Min.
■■'■■"' :~ 56° c - 6^° c
30 Min. bei 56° C erhitzt 1:1000 -1:325
60 Min. bei 65° C erhitzt 1:199 1:159
■ ■- 7-009887/20 4 5
Wie oben festgestellt, ergibt die Wärmebehandlung eine starke Reduzierung des oder der vorliegenden, anaphylaktischen
F^ktors/en. Sie ergibt auch eine Eliminierung von Wachsturnsinhibitoreh
aus dem Ganzserum, wie sie bei der Ammoniumsulfatvorbehandlung eintritt, was somit eine höhere P?1O~Wachstumsausbeute
je Raumeinheit Kalbsserum und auch höhere Seruiskonzentrationen
je Raumeinheit Wachstumsmedium erlaubt«
Die Tabelle III erläutert die Auswirkung von Temperatur und Erhitzungszeit auf das Vermögen des behandelten Kalbsserums,
PP1O-Wachstum in einem Medium der später unter 2. beschriebenen
Art zu stützen, bestimmt an Hand einer Analyse auf DNA.
Auswirkung der Wärmevorbehandlung auf das Wa-chstumsstützungspotential
von Kalbsserum für M. pneumoniae
Behandlung Temperatur, 0 C |
Zeit Min. |
DNA, //10O ml konzentration, |
81 | b · | ·'. | 10 | bei einer Serum- fo% von |
56 | 30 | 5 | 116 | 71 | 20 | ||
60 | 30 · | 106 | 46 | 48 | |||
65 | 30 | 100 | 186 | 16 | |||
65 | 60 | — | 223 | — | |||
70 | 30 | 187 | |||||
B e i s ρ i | el 1, | 272 | |||||
Eine Flasche Kalbsganzserum von -20° 0 wurde in ein auf 65° C gehaltenes Wasserbad getaucht und nach 1 Std. die mo-
- 8
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bile Phase des Serums, die etwa 75 % des Gesamtvolumens
ausmacht, von einem gelatinösen, proteinartigen Rückstand dekantiert. Die mobile Phase stellt das vorbehandelte Serum
dar, das in dem Nährmedium zur Propagierung des PP10 eingesetzt wird.
2. Züchtung von M". pneumoniae
In der zweiten Stufe des Verfahrens gemäss der Erfindung
erfolgt die Züchtung des PP1O in einem ein vorbehandeltes
Kalbsserum enthaltenden Medium. Diese vorbehandelten Kalbssera, werden in herkömmlicher Weise in einem an sich bekannten
Nährmedium zur Züchtung des PP1O eingesetzt. Ein solches
Nährmedium stellt das von R. M. Chanock u.a. in "Proe. Natl.
Acad. Sei.", 48, 41 bis 49 (1962), besprochene dar. Anstelle
des von Chanock benutzten Pferdeserums gibt man das vorbehandelte
Kalbsserum gemäss der Erfindung in einer Volumenkonzentration von 5 bis 20 $ des Endvolumens des Basismediums
hinzu. ■
Die Inkubation wird in herkömmlicher Weise durchgeführt, z.B. nach der in der vorstehenden Literaturstelle beschriebenen
Arbeitsweise.
Man kann den PP1O auf Glas oder anderen Flächen, z.B. Glasflasehen
nach Blake oder Brockway, oder in Glasperlen von 4 bis 5 mm Durchmesser enthaltenden Flaschen dieser Art
züchten oder auch eine Massenkultivierung in einer Etagen-Mehrboden-Kulturapparatur
durchführen. Der PP10-Organismus
kann auch unterlagelos in einer herkömmlichen Submerskultur
gezüchtet werden.
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Unabhängig von den mechanischen Gegebenheiten erfolgt nach einer der Ausführungsformen der Erfindung die pH-Einstellung
des Fermentationsmediums. Wie in Tabelle IV gezeigt, wird der Wachstumsbetrag von kleinen pH-Wert-Änderungen deutlich beeinflusst.
Wie sich gezeigt hat, wird ein maximales Wachstum bei einem Anfangs-pH-Wert von etwa 7,0 bis 8,0, vorzugsweise
bei etwa 7,5 bis 8,0 erhalten.
Als Agens für die pH-Wert-Einstellung wird Alkalibicarbonat bevorzugt, wie Kalium- oder Natriumbicarbonat, aber auch andere
Methoden zur pH-Wert-Lenkung sind anwendbar, wie ein verträgliches Puffersystem.
Auswirkung des pH-Wertes auf das Wachstum von M.pneumoniae
im 5,0 io Kalbsganzserum enthaltenden Medium
Probenbezeichnung DNA, /*/i00 ml pH-Wert der Ernteauflageschicht
W-1, | kein | Bicarbonat | Bicar.bonat | > | Il | 36,5 | 6,7, | 6,75 |
W-2, | It | Il | Il | 58,5 | 6,8, | 7,0 | ||
W-3, | It | Il | ti | 48,0 | 6,75, | 6,8 | ||
W-4, | It | Il | Il | 54,5 | 6,9, | 6,9 | ||
W-5, | Il | It | 51,5 | 7,0, | 7,1 | |||
W-6, | 170,0 | 7,5, | 7,5 | |||||
W-7, | 161,5 | 7,15, | 7,25 | |||||
W-8, | 150,0 · | '7,2, | 7,4 | |||||
W-H1 | 118,0 | 7,65, | 7,7 | |||||
W-12. | 123*0 | 7,5, | 7,55 |
Der pH-Wert hat neben dem in Tabelle IV gezeigten Effekt bezüglich des Wachstumspotentials des Serums auch eine ein-•
deutige, demonstrierbare Auswirkung auf die Antigenwirksamkeit. Zur Sicherung einer maximalen Antigenwirksamkeit bei
der Vaccindarstellung ist es wesentlich, den pH-Wert des
Wachstumsmediums zur Zeit der Ernte auf 6,8 oder darüber, vorzugsweise im Bereich von 7,0 bis 7,2 zu halten.
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t ro |
• | Versuch | - | Auswirkung des pH-Wertes Wirksamkeit von M. |
DNA, /710( (an Glas) |
auf die Antigen- pneumoniae |
Antigen-Extinktions- t'iter bei Meerschwein- "chen (CR50) |
^o O O |
|
I | 1. Antigen- Untersuchung MA-IV |
Inkuba tionszeit bei 360C, Tage |
36,0 44,5 42,0 |
) ml Ernte- pH ■ |
1:263 ■ . 1:83 1:32 ·. . |
||||
2. Pl-gc Nr.17 Bicarbonatzusatz (7,5$ Gew./Vol.) 3,0 ml/100 ml |
4 6 8 |
0 0 8,0 7,5 |
6,8 5,8 5,4 |
O 1:2 O |
|||||
600 | 1 (Bicarbonat) (kein Bicarb.) 2 (Bicarbonat) (kein Bicarb.) |
60,0 58,0 |
7,5 7,8 7,1 7,85 |
1:3 1:10 |
|||||
ce ' co |
3 (Bicarbonat) (kein Bicarb.) |
54,0 80,0 |
6,7. . 7,5 |
1:5" * 1:27 f1 |
|||||
O | 4 (Bicarbonat) (kein Bicarb») |
• 30,0 109,0 |
5,9 7,1 |
O 1:40 |
|||||
5 (Bicarbonat) (kein Bicarb.) . |
130,0 | 5,5 6,85 |
• 1:25 | ||||||
6 (Bicarbonat) (kein Bicarb.) |
145,0 | 6~7 | 1:13 | ||||||
7 (Bicarbonat) (kein.Bicarb.) |
'5,9 | ||||||||
Nachfolgend sei eine typische Permentationsmethode unter
Verwendung, des Produktes von Beispiel 1,a oder 1,b beschrieben. ·
Es wurde ein Kulturmedium folgender Zusammensetzung hergestellt:
ml
Difco-PPiO-Brühe 70,0
Hefeextrakt, 25gew./vol.$ wässrig 10,0 '
Kalbsserum von Beispiel 1 "20,0· ■
NaHCO5, 7,5 gew./vol.$>
wässrig 4,0 Glucose, 50,0 gew./vol.$ wässrig 2,0
Dieses Medium wurde keimfrei so in 0,9-1-Plaschen mit flachen
Seiten (wie nach Brockway oder Blake) abgefüllt, dass jede Flasche 100 ml enthielt. Der hier eingesetzte PP10
war ursprünglich von einem an atypischer- Pneumonie (Stamm
14,82, Pr. 4) Erkrankten gewonnen worden, wobei eine Folgepassage
die Bezeichnung MAS-27 trug; vor der Züchtung in dem
obigen Medium erfolgten 5 Passagen. Jede Flasche wurde mit
10 ml des Organismus (P5) beimpft und die Inkubation bei
horizontaler, stationärer Anordnung der Flaschen bei 36 bis
3.7° 0 durchgeführt. ■
Nach zweitägiger Inkubation zeigte die mikroskopische Beobachtung
dieser 6-Passagen-Kultur (P6) eine massige Zahl von
an der Glasoberfläche des Züchtungsgefässes sitzenden PPIO-Kolonien
(von geringer und von mittlerer Grosse). Die infizierten Fluid· von Passage 6 wurden In frisohes Medium (P7)
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20351 Iff
der obigen Zusammensetzung geleitet. Die Passage 8 erfolgte
mit Passage-T-Pluiden nach 3tägiger Inkubation. Eine mikroskopische
Untersuchung von Passage 7 zeigte eine Schicht an der Glasoberfläche sitzender, zusammengewachsener PPIO-Kolonien
(von geringer bis erheblicher Grosse). Nach viertägiger Inkubation bei 36 bis 37° O in horizontaler, stationärer
Lage wurden die Flaschen der 8. Paaaage abgeerntet.
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009887/204$
Tab e lie
VI
Züchtung von Ii. pneumoniae in den genannten
Medium nach Inkubation bei 36° C
Medium nach Inkubation bei 36° C
Ver | ι | GB-2 | Medium | Inkubations | |
such | _» | zeit bei 360G | |||
^ GB-IB' | Tage | ||||
GB-1A | ι | .5 ■# Kalbs | 7 . | ||
ganzserum | |||||
O | |||||
5 i» Kalbs | 7 | ||||
iß
OO |
ganz serum | ||||
OO •ο |
20 <fo KaIb- | 4 | |||
Ammonium- | |||||
aulfat- | |||||
O | fralction |
33NA, /7i00 ml
Brühe .+
Glas
Glas
■3Ο8
305
438
305
438
Brühe
100
200
Glas
162
205
143
Erntewaschgut
18
22
3. Waschen des
Zur Ernte des· PPiO-Gutes dekantiert man das darüberstehende
Medium und' wäscht das am Glas haftende Wachstumsgut mit phosphatgepufferter Kochsalzlösung, die Thimerosal und
Formaldehyd enthält. Mit Ausnahme einer kleinen Menge an Restfluid bei der zweiten Waschung, in dem die Kultur suspendiert
ist, werden das darüberstehende Medium und die Waschflüssigkeit verworfen. Im allgemeinen erfolgen zwei
weitere Waschbehandlungen der PPIO-Suspension in der Ultrazentrifuge
bei 15000 bis 30000 α und bei 0 bis 10° C.
Beispiel 3
Das überstehende Medium in jeder der 27 Flaschen (0,9-1-Flaschen
nach Brockways) wurde abgegossen und verworfen. Die an der Glasoberfläche sitzenden Organismen wurden zweimal (100,0 ml je Flasche je Waschbehandlung) mit der phosphatgepufferten
Kochsalzlösung nach Beispiel 1,a gewaschen, die zusätzlich Formaldehyd und Thimerosal in ungefähren Endkonzentrationen
von 90 bis 100 bzw* 50 bis 60 ^ml enthielt.
In jeder der 27 Flaschen wurden 3 bis 4 ml des zweiten
Waschfluides belassen, und die am Glas sitzenden Organismen
wurden von der Oberfläche unter Anwendung keimfreier Techniken mit keimfreien, an Glasstäbe angesetzten Gummifahnen
abgekratzt. Das verbleibende Fluid wurde aus jeder Flasche mit einer keimfreien^ serologischen Pipette entnommen
und vereinigt. .
Das vereinigte Produkt .wurde in einer Ultrazentrifuge (Bauart
Spinco, Modell L, Rotor Hr« 21) zweimal 1 Std. bei 4° C
- 16
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12 200 .
und 15 000 U/Min, gewaschen. Nach der letzten Waschbehandlung
wurde das Fluidvolumen unter Verwendung der formaldehyd-
und thimerosalhaltigen, phosphatgepufferten Kochsalzlösung
auf 45 ml (1/60 des ursprünglichen Erntevolumens)
eingestellt. ' ■
Die Vor- und Nach-Zentrifuge-Konzentrate wurden auf sedimentierbare
DNA und nichtdialysierbares Gesaratprotein bestimmt:
DNA, /ftnl, Protein, <f7ml
Vorkonzentrat (20 x) 51»8 nicht verfügbar
Nachkonzentrat (60"x) 148,0 2304,0
Die Ergebnisse der DNA- und Protein-Bestimmungen geben einen
Hinweis auf den Gesamtgehalt an an der Oberfläche sitzendem
PP10-Organismus.
Das obige Nachkonzentrat ist direkt als Vaccine verwendbar. Man kann hierzu 0,5 oder 1,0 ml intramuskulär injizierten bzw.
dieses Konzentrat in Einzeldosis- oder Mehrfachdosis-Behälter
abfüllen und verschliessen.
Zum Nachweis des völligen oder wesentlichen Preiseins einer
Vaccine, die aus in einem die Kalbsserumfraktionen gemäss der
Erfindung enthaltenden Medium gezüchteten PP10 hergestellt worden ist, von dem oder den Kalbsserum-Sensibilisierungsfaktor(en)
aind Anaphylaxieversuche bei Meerschweinchen beider
Geschlechter von 375 bis 450 g Gewicht durchgeführt worden. Die Tiere wurden hierzu durch subcutane Injektion der Vaccine
aensibilisiert. Zwischen den insgesamt 3 Sensibilisierungs-Injektionen
lag jeweils ein Zwischenraum von 4 bis 6 Tagen.
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30 bis 35 Tage nach der letzten Sensibilisierungsinjektion erhielten die Tiere eine vorbestimmte Belastungsinjektion
mit Kalbsganzserum oder Pferdeserum unter intracardialer Verabreichung, worauf die Tiere auf die üblichen anaphylaktischen
Schocksymptome, Reiben der Nase, Niesen (1 ), Husten/Schweratmen und Unvermögen zum Geradeauslauf (2+),.
Paralyse irgendeines Gliedes oder aller Glieder (3+) und
Tod (4+), beobachtet wurden., Der Versuch umfasste zu Kontrollzwecken
auch Meerschweinehen,, denen bekannte Sensibilisierungsmittel
injiziert worden waren, wie auch Tiere ohne Injektion. Die Ergebnisse dieser Versuche nennt die
Tabelle VII. .
- 18 -
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T a b e 1 1 e
VII
ο ο co co
VD I
Sensibilisierungsmaterial
A)
PPIO-Züehtung
in fraktioniertes Kalbsserum enthaltendem Medium; (NHd)2S04-ge-
fäiit?
Anaphylaxie-SchockreaktiOn von mit den genannten
Eaton-PPTO-Vaccinen sensibilisierten Meerschweinchen
Belastung3- Anaphylakbischer Schock Reaktionen
material tödlich ■ nie it, tödlich
ZähTT
Zahl+)
DNA pH-Wert
,-;
bei
/7ml Ernte
0/11 | 0 | 0/11 | 0 | 11/11 | 100 | 37,5 | 6,8 |
0/10 | 0 , | 2/10 | 20 | 8/10 | 80 | 35,8 | 7,35 |
0/12 | 0 | 1/1.2 | 8 | 11/12 | 92 | 34,0 | 7,0 |
0/12 | 0/12 | 0 | 12/12 | 100 | 35,7 | 5,6 | |
0/12 | 0 | 0/12 | 0 | 12/12 | 100 | 35,6 | 6,1 |
1. Probe.-SV-1/6· Kalbs-
2. Probe SV-17 . fS55S
3. Probe 171-1
4. Probe 171-2
5. Probe 171-3
B)
PPIO-Ziichtung · Pferdein Pferdeganz- ganz- ■
serum enthalten- serum dem Medium
+) Zahl der ansprechenden Tiere/Zahl der .belasteten Tiere
6/6 100
5,0
.ro ο O
Tabelle VII (Forts.)
PO
Sensibilisierungsmaterial
C)
Kontrolle
1. Kalbsganzserum
2. Pferdeganz -
serum
3. ohne Injektion
Belastung?- Anaphylaktischer Schock Reaktionen DUA
material tödlich ^icht'tQdlicn
Zahl-f) jo Zahl^) % Zahl ) %
Kalbsganzserum
Pferdeganz-
serum
Kalbsganzserum 5/6 83 1/6 17 0/6 0
6/6 100 0/6 0/12 0 0/12
0/6.0
12/12 100
12/12 100
pH-Viert
bei
Ernte '
Ernte '
to ο ο
+) Zahl der ansprechenden Tiere/Zahl der belasteten Tiere
Die Tabelle IV zeigt, dass bei Verwendung einer durch Züchten
des PP10 in der Kalbsaerumfraktion gemäsa der Erfindung
hergestellten Vaccine sich kein Exitus einstellte. Gelegentlich
trat eine nichttödliche Reaktion auf, die aber nur dem unbedeutenden Typ 1+ oder 2+ angehörte. .
- 21 -
009887/204$
Claims (1)
- Patentansprüche1. Verfahren zur .Herstellung einer nichtanaphylaktischen. · PPIO-Vaccine, dadurch gekennzeichnet, dass man(a) von Kalbsganzserum anaphylaktische und wachstumsin» hibierende Paktoren abfraktioniert,(b) den PP10 in einem das fraktionierte Kalbsserum enthaltenden Züchtungsmedium bei gelenktem pH-Wert propagiert,(c) den PP1O wäscht, sammelt und konzentriert.2. Verfahren nach Anspruch 1., dadurch gekennzeichnet, daoi man als PPIO Mycoplasma pneumoniae einsetzt.3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man in Stufe (b) in einem Uährmedium mit einem Gehalt an dem fraktionierten Kalbsserum von 5 bis 20 $ arbeitet.4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 öl;·, . dadurch gekennzeichnet, dass man in Stufe (b) bei ei.-::.. pH-Wert von 6,0 bis 8,0, insbesondere 7*0 bis 8,0 arl.iitet.5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis '. dadurch gekennzeichnet, dass man in Stufe (a) das Kalbsganzserum mit 250 bis 300 mg Ammoniumsulfat/ml Kalbsg^-izserum behandelt,, das Präzipitat von dem überstehenden Gut abtrennt und das letztere als Serumfraktion in Stufe (b) einsetzt.- 22 -009887/204512 200Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 oio 4 dadurch gekennzeichnet, dass man in Stufe (a) das KaIxsganzserum 30 bis 60 Min. auf 65 bis 70° C erhitzt, die mobile Phase dekantiert und diese in Stufe (b) als Ser-.r.-fraktion einsetzt.Fraktioniertes Kalbsserum zum Einsatz beim Züchten vor PP10, erhalten durch Behandeln von Kalbsganzserum mi; 250 bis 3OO rag Ammoniumsulfat/ml Kalbsganzserum bei pH-Wert 6 bis 8, Abtrennen des Präzipitates und Dialyse des überstehenden Gutes.8. Fraktioniertes Kalbsserum zum Einsatz beim Züchten vor. ?P10, erhalten durch 30 bis 60 Min. Erhitzen von Kai..2-ganzserum bei 65 bis 70° C und Abtrennen der anfaller.c ei einzusetzenden mobilen Phase von einer gelatinösen Ph.? ^- 23 0 09887/204S
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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