DE2033961A1 - Verfahren zum Entschwefeln von sauren Raffinationsruckstanden - Google Patents
Verfahren zum Entschwefeln von sauren RaffinationsruckstandenInfo
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- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10M—LUBRICATING COMPOSITIONS; USE OF CHEMICAL SUBSTANCES EITHER ALONE OR AS LUBRICATING INGREDIENTS IN A LUBRICATING COMPOSITION
- C10M175/00—Working-up used lubricants to recover useful products ; Cleaning
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- Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)
Description
betreffend
Bei der Raffination gewisser Mineralölprodukte, wie z.B0
der sogenannten "Altöle", welche beim Gebrauch von Schmierölen anfallen, entstehen hochschwefelhaltige Raffinationsrückstände,
deren Beseitigung aus sozialhygienischen Gründen immer schwieriger wird. Diese Rückstände, "Säureharze" genannt,
enthalten den Schwefel in Form stark saurer Verbindungen und sind außerdem sehr giftig. Bislang hat man solche Abfälle in
sogenannten "Deponien" eingegraben und dadurch aus der Welt
geschaffte Speziell der Gewässerschutz verlangt aber, daß mit dieser Übung Schluß gemacht wird und es erhebt sich somit die
Frage nach einer Vernichtung dieser Rückstände durch Verbren-, nung, wobei gleichzeitig kalorische Energie gewonnen werden
kann.
Die einfachen Verbrennung solcher saurer, hochschwefelhaltiger Rückstände unter gleichzeitiger Gewinnung von kalorischer Energie,
stehen jedoch gewisse Schwierigkeiten entgegen. Zunächst würden die emittierten SOg-Mengen in einer starken Konzentration
anfallen, wodurch es zu einer argen Luftverpestung und
untragbaren Schädigung von Mensch, Tier und Vegetation in der
-z-
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Umgebung der Anlage käme. Andererseits würden die metallischen
Austauschflächen in einem Kessel oder Rekuperator unter den hohen
Konzentrationen der Rauchgase an Schwefeloxiden durch Korrosionen stark in Mitleidenschaft gezogen werden.
Sicherlich wäre es theoretisch möglich, derartige Säureharze mit anderen schwefelarmen Brennstoffen zu mischen, um so die Konzentration
der Rauchgase an Schwefeloxiden herabzusetzen. Außerdem könnte man durch Einblasen von Magnesiumoxid das anfallende SOz
aus dem Rauchgas entfernen und auf diese Weise die Korrosionsgefahr
bannen. Es wären dazu jedoch sehr große Mengen an Magnesiumoxid notwendig, womit gleichzeitig sich aber auch das Problem
'einer Abscheidung der großen Mengen an anfallenden Reaktionsaschen ergäbe.
Vom technischen und wirtschaftlichen Standpunkt erschien es daher
zweckmäßig, derartige hochschwefelhältige saure Raffinationsrückstände zunächst einer Vorbehandlung zu unterwerfen, wodurch sie
neutralisiert und entschwefelt werden, so daß man sie wie ein gewöhnliches Schweröl verheizen kann.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man diese Vorbehandlung
mit einem aktiven Magnesiumoxid vornehmen kann, wodurch die Hauptmerige der sauren Schwefelverbindungen in wssaerlSaliehe
Magneeiumealze, vorwiegend Magnesiumsulfat, umgewandelt wird. Diese
löslichen Magnesiumsalze können dann in einer sweokmäBigen Vorrichtung
aus dem Säureharz mit Wasser extrahiert worden, so daß das behandelte
Hare nur sehr einen Bruchteil des int rohen Mar* ursprünglich
BAD ORIGINAL
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enthaltenen Schwefels enthält. Dan behandelte Harz kann dann wie
ein normales Schweröl in einem Kessel verfeuert werden. Die anfallende Asche hat basischen Charakter, weil in ihr der bei der
Verbrennung gebildeten SO3~Henge etwas mehr als die äquivalente
Menge an Magnesiumoxid gegenübersteht. Ea kann somit zu keinen
Korrosionen der metallischen Austauschflächen durch SO5 oder H2SO/
kommen. Was die Emission von SO2 betrifft, so entsprechen sie jenen,
wie sie bei schweröIgefeuerten Kesseln üblich sind.
Es hat sich weiter gezeigt, daß das behandelte Harz etwa die physikalischen
Eigenschaften vom Weichasphalt aufzeigt, das heißt bei
ca. 80 0C so flüssig ist, daß es sich als Beimengung zu Schweröl
ohne weiteres verfeuern läßt.
Die der Erfindung zugrundeliegende Vorbehandlung saurer, hochschwefelhältiger
Baffinationsrückstände sieht gewisse Verfahrensschritte vor, die genau eingehalten werden müssen, da sonst der gevriinschte
Effekt ausbleibt. Nach Durchführung zahlreicher Versuche wurde folgender Verfahrensweg gefunden: Das Säureharz oder andere saure, hochschwefelhältige
Raffinationsrückstände werden in einen heizbaren Mischkneter gegeben und auf eine Temperatur von 5O- 10O 0C gebracht. Dann
wird aktives Magnesiumoxid von einer bestimmten physikalischen Beschaffenheit eingemischt und durchgearbeitet. Die zugesetzte MgO-Menge
soll so groß sein, daß sie dem 1,1 - 1,5-fachen Mol.-Verhältnis in Bezug auf die S-Menge im Abfallprodukt entspricht. Durch die freiwerdende
Neutralisationswärme erwärmt sich das Gemisch auf über 100 0C, wobei
gleichzeitig ein mehr oder weniger heftiges Aufschäumen eintritt. Nach
Abklingen dieser heftigen Reaktion setzt man heißes Wasser zu, jedoch
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darf dessen Menge nicht so groß sein, daß die Temperatur des Gemisches
unter etwa 70 OC absinkt» Das Wasser muß restlos in der
Reaktionsmasse verschwinden und es darf sich keine überstehende wässrige Phase "bilden. Nach einem 1/4-bis 1/2-stündigen Durcharbeiten
des Gemisches kann nochmals die gleiche Menge heißes Wasser zugesetzt werden, so daß sich eine überstehende wässrige
Phase bildet, die abgezogen wird. Die wässrige Phase enthält bereits einen großen Anteil des im Säureharz ursprünglich vorhandenen
Schwefels in der Form von löslichen Salzen, hauptsächlich von
oder mehr Magnesiumsulfat. Man setzt dann noch 3-ma]/etwa die gleiche Menge
insbesondere
an heißem Wasser wie vordem zu, knetet jedesmal/etwa 1o - I5 Minuten
durch und zieht jedesmal die überstehende wässrige Phase ab.
Die wässrigen Extrakte zeigen einen pH-Wert von 6-7 und die Asche
des behandelten Säureharzes hat alkalischen Charakter. Das behandelte Säureharz zeigt die Beschaffenheit von Weichasphalt, das heißt, es
ist bei 80 0C bereits dickflüssig und kann im Gemisch mit einem
normalen Schweröl ohne weiteres verfeuert werden. Der Schwefelgehalt des behandelten Säureharzes entspricht dem eines Schweröles·
Von der beschriebenen Verfahrensweise darf in keiner Einzelheit abgegangen
werden, da sonst der gewünschte Effekt nicht gegeben ist. Dies gilt vor allem für den Zusatz von heißem V/asser nach der Reaktion des
Säureharzes mit dem aktiven Magnesiumoxid» Ist die zugegebene Menge
zu groß, so ist es nicht möglich, eine weitgehende Entschwefelung durch späteres Durchkneten und Ausziehen mit Wasser zu erreichen.
Weiters ist besonders wichtig, daß die Temperatur des Semisches während der gesamten Prozedur nicht wesentlich unter 100 °t auf keinen Fall
unter 7,0 oc absinkt, da sonst gewisse Speltvorgänge eowi© die Wirk-
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samkeit der Base Magnesiumoxid nicht im gewünschten Maße gegeben
sind.
50 Gew.-Teile Säureharz mit 13,8 °/o Schwefel wurden in einem beheizten
Misohknetapparat auf eine Temperatur von ca. 80 0O erwärmt
und mit I5 Gew.-Teilen eines aktiven Magnesiumoxids von
besonderer Beschaffenheit versetzt und durchgearbeitet. Das Gemisch erwärmte sich dabei auf ca. I50 °ty wobei gleichzeitig ein
starkes Aufschäumen eintrat. Nach Abklingen der heftigen Reaktion wurden unter stetigem Durcharbeiten 100 Gew.-Teile Wasser von ca.
80 0C zugesetzt, welches in der Reaktionsmasse verschwand. Nach
einem Durcharbeiten von I5 Minuten Dauer wurden abermals 100 Gew.-Teile
Wasser von 80 0G zugemischt, worauf sich eine überstehende
wässrige Phase bildete, die abgezogen wurde. Schließlich wurde noch
3-mal mit jedesmal der gleichen Menge an heißem Wasser wie vordem versetzt, durchgearbeitet und die wässrige Phase dekantiert*
Wesentlich war1 daß während der gesamten Prozedur die Temperatur
des Reaktionegemieches in dem Mischknetapparat nicht unter 80 0C "
absinken konnte, das durch eine Beheizung des Misohgefäßes von außen bewerkstelligt wurde.
Das Ergebnis des Versuches war folgendes; I II
1.) S-Gehalt dee Säureharzes vor der Behandlung! 13,8 $ 13,8 fo
2.) S-Gehalt der gesamten wässrigen Auszüge; 9,3 % 9»3tf*
3.) S-Gehalt des behandelten Säureharzest 4»5 $ 4»5 $
4.) Entschwefelungseffekt demnaohs 67,3 $ &7«3 $>
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- f-
-8,76 | 81 |
Ί» | 25 |
7» | 02 |
68, | 02 |
O9 | 87 |
S9 | 11 |
Qn |
Bas behandelte Säureharz wurde ferner vorsichtig verascht, wobei
ein Aschenrückstand von 17»9 $ anfiel. In Wasser aufgeschlemmt ergab
die Asche einen pH-Wert von 8,0. Die Aschenzusainmensetzung ist in der nachstehenden Aufstellung in Gew.% angegeben?
SiO2
Al2O5
Fe2O5
CaO
MgO
'K2O
Na2O
SO5
Y2O5
Y/ie man sieht, befinden sich in der Asche die "basisdien Oxide, insbesondere
das Magnesiumoxid} gegenüber den sauren Oxiden in einem
starken Überschuß, woraus der basisch© Sharakter der Asche resultiert. Selbst wenn man nun annimmt,, daß bei ä@r Yerhexzwag eines
derartigen Produktes der gesamte aosh im Tb®hamcl@lt®n Säurehars foe»
findliche Schwefel in -der Asche gebunden. v/irä,, @© kann ®s zu keinem
Überschuß an SOz und somit zu keiner Korrosion -von metallischen
Wärme aus tauschflächea durch SO^ odgs1 H2SO/1 kommeno Bies beweisen
die nachstehenden Analysenwerte9 wobei äi® ©xiiisohsn Bestsndtsil©
zunächst in Gew„^ und zut besserea und schneller©»
ihrer Wirksamlseit aueh ia Mol^fe ausgedrüekt
SiOg 1,30
5 ' e„76
" 1,81
MgO . 68j©2 61,1
1 Q 9 8 1 2 / U 7 3
K2O | * 0 |
SO5 | |
V2O | 5 |
0,02 0,05
0,40 0,25
65,95 29,7
0,11 0,00
Nach den praktischen Erfahrungen beim Einblasen von Magnesiumoxid
als pulverförmiges Korrosionsschutzmittel und Mittel zur Verhinderung
von rauchgasseitigen Verschmutzungen enthält die anfallende
Plugasche auch noch genügend freies MgO, so daß es zu keinen
Verschmutzungen der Austauschflächen und damit zu keinem Absinken
der Kesselleistung kommen kann.
Es sei nochmals hervorgehoben, daß die Extraktionswässer einen pH-Wert
von 6 - 7 haben, also praktisch neutral sind, und keinerlei Giftstoffe
enthalten, so daß man sie ohne weitere Behandlung in den Vorfluter "
lassen kann.
Patentansprüche
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Claims (5)
1. Verfahren zum Entschwefeln von sauren Abfällen aus.
der Raffination von Erdölprodukten, wie z. 3. von Säreuharz aus der
Raffination von Aicölen, dadurch gekennzeichnet, daß man das
saure Abfallprodukt bei Temperaturen von 50 - 100 C mit aktivem
Magnesiumoxid lischt und durcharbeitet, wobei die zugesetzte HgO-Menge
de::. 1,1-bis I, 5-fache η Mol-Verhältnis in bezug auf die S-Keηge
i:r. saurer. Abfallprodukt entspricht, und dann nach Abklingen
der heftigen Reaktion mit einer so beschränkten Menge an hei Pem
Nasser versetzt und durcharbeitet, daß dieses restlos ohne Bildung
einer wässerigen Phase vom Reaktbnsgemisch .aufgenommen wird
und di.3 Temperatur des Reaktionsgemisches hiebei nicht unter 7 C C absinkt, worauf ein mehrmaliges Auswaschen des gebildeten
"a^nesiumsulfates und anderer wasserlöslicher Magnesiumverbindungen
unter ständigem Kischkneten bei einer Temperatur von nicht unter 70 C und nachfolgendem Dekantieren der wässerigen
Phase vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dai·
die· 2-ehandlung mit dem aktiven Magnesiumoxid bei Temperaturen
zwischen /Ound 90 C ausgeführt wird, indem man das Säureharz
zunächst auf diese Temperaturen bringt und während der Behandlung rr.it dem aktiven Magnesiumoxid ein Absinken der Temperatur des
"·. j ikticnsgemisches verhindert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß r.cch Abklingen der heftigen Reaktion mit dem aktiven Magnesiumoxid
109812/U73 BAD ORIGIWAL
2033861Ä
das Realctionsgemisch mit der 1 - 2-fachc-n Gew..-Menge, bezogen
auf die eingesetzte Kenje an sauren Raffinationsa!-fall, an v/asser
von 70 - 90 C versetzt und ca. 10 - 15 Minuten lang durchge-■
knetet wird.
4. Verfahren, nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß '
man nach dem erster. Versetzen des Reaktionsgemisches mit der
beschränkten Menge an heißem Wasser das ausreagierte Gemisch
nochmals mit der gleichen Men^e an heiPem Wasser wie vordem
versetzt und bei einer Temperatur von ''7O - 900C durchknetet, wonach
die sich /bildende überstehende wässerige Phase abgezogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß während'der gesamten Verfahrensvorgänge die
Temperatur des Gemisches gegebenenfalls durch eine zusätzliche Wärmezufuhr auf 70 - 90° C gehalten wird.
10981 2/ 14 73 . '. «P omcmnmT
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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AT660069A AT294287B (de) | 1969-07-09 | 1969-07-09 | Verfahren zum Entschwefeln von sauren Raffinationsrückständen |
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Publication Number | Publication Date |
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DE2033961A1 true DE2033961A1 (de) | 1971-03-18 |
DE2033961B2 DE2033961B2 (de) | 1973-03-01 |
DE2033961C3 DE2033961C3 (de) | 1973-10-04 |
Family
ID=3587931
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702033961 Expired DE2033961C3 (de) | 1969-07-09 | 1970-07-08 | Verfahren zum Entschwefeln von sauren Raffinationsrückständen |
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---|---|---|---|---|
DE3421966A1 (de) * | 1984-06-13 | 1985-12-19 | Erwin Herber | Verfahren und vorrichtung zum verarbeiten von saeureharzen oder dgl. |
-
1969
- 1969-07-09 AT AT660069A patent/AT294287B/de active
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1970
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- 1970-07-08 DE DE19702033961 patent/DE2033961C3/de not_active Expired
- 1970-07-08 FR FR7025298A patent/FR2051623A1/fr active Granted
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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FR2051623A1 (en) | 1971-04-09 |
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Legal Events
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