DE2033961B2 - Verfahren zum entschwefeln von sauren raffinationsrueckstaenden - Google Patents
Verfahren zum entschwefeln von sauren raffinationsrueckstaendenInfo
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Description
Sicherlich wäre es theoretisch möglich, derartige Säureharze mit anderen schwefelarmen Brennstoffen
zu mischen, um so die Konzentration der Rauchgase an Schwefeloxiden herabzusetzen. Außerdem könnte
man durch Einblasen von Magnesiumoxid das anfallende SO3 aus dem Rauchgas entfernen und auf diese
Weise die Korrosionsgefahr bannen. Es wären da/u jedoch sehr große Mengen an Magnesiumoxid not-
Säureharz zunächst auf diese Temperaturen 30 wendig, womit gleichzeitig sich aber auch das Probringt
und während der Behandlung mit dem ak- blem einer Abscheidung der großen Mengen an antiven
Magnesiumoxid ein Absinken der Tempe- fallenden Reaktionsaschen ergäbe,
ratur des Reaktionsgemisches verhindert. Vom technischen und wirtschaftlichen Standpunkt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- erschien es daher zweckmäßig, derartige hochkennzeichnet,
daß nach Abklingen der heftigen 35 schwefelhaltige saure Raffinationsrückstände zuReaktion
mit dem aktiven Magnesiumoxid das nächst einer Vorbehandlung zu unterwerfen, \vo-Reaktionsgemisch
mit der 1- bis 2fachen Ge- durch sie neutralisiert und entschwefelt werden, so wichtsmenge, bezogen auf die eingesetzte Menge daß man sie wie ein gewöhnliches Schweröl veran
saurem Raffinationsabfall, an Wasset von 70 heizen kann,
bis 90D C versetzt und etwa 10 bis 15 Minuten 40
serlöslicher Magnesiumverbindungen unter ständigem Mischkneten bei einer Temperatur von
nicht unter 70- C und nachfolgendem Dekantieren der wässerigen Phase vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit dem aktiven
Magnesiumoxid bei Temperaturen zwischen 70 und 90° C ausgeführt wird, indem man das
lang durchgeknetet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem ersten Versetzen
des Reaktionsgemisches mit der beschränk- _ _ ten Menge an heißem Wasser das ausreagierte 45 sulfat, umgewandelt wird. Diese löslichen Magne-Gemisch
nochmals mit der gleichen Menge an siumsalze können dann in einer zweckmäßigen Vorheißem
Wasser wie vordem versetzt und bei einer
Temperatur von 70 bis 90° C durchknetet, wo-
Temperatur von 70 bis 90° C durchknetet, wo-
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man diese Vorbehandlung mit einem aktiven Magnesiumoxid
vornehmen kann, wodurch die Hauptmenge der sauren Schwefelverbindungen in wasserlösliche
Magnesiumsalze, vorwiegend Magnesium-
nach die sich bildende überstehende wässerige
richtung aus dem Säurcharz mit Wasser extrahiert werden, so daß das behandelte Harz nur mehr einen
Bruchteil des im rohen Harz ursprünglich vorhande-
Phase abgezogen wird. 50 nen Schwefels enthält. Das behandelte Harz kann
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 dann wie ein normales Schweröl in einem Kessel ver-
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß während der gesamten Verfahrensvorgänge die Temperatur
des Gemisches gegebenenfalls durch eine zusätzliche Wärmezufuhr auf 70 bis
wird.
Bei der Raffination gewisser Mineralölprodukte, wie z. B. der sogenannten »Altöle«, welche beim Gebrauch
von Schmierölen anfallen, entstehen hochschwefelhaltige R^fmationsrückstände, deren Be-
seitigung aus sozialhygienischen G.iinden immer schwieriger wird. Diese Rückstände, »Säureharze«
genannt, enthalten den Schwefel in Form stark saurer
feuert werden. Die anfallende Asche hat basischen Charakter, weil in ihr der bei der Verbrennung gebildeten
SOj-Menge etwas mehr als die äquivalente 90° C gehalten 55 Menge an Magnesiumoxid gegenübersteht. Es kann
somit zu keinen Korrosionen der metallischen Austauschflächen durch SO3 oder H2SO4 kommen. Waü
die Emission von SO2 betrifft so entspricht sie jenen, wie sie bei schwerölgefeuerten Kesseln üblich sind.
Es hat sich weiter gezeigt, daß das behandelte Harz etwa die physikalischen Eigenschaften vom
Weichasphalt aufzeigt, d. h. bei etwa 80° C so flüssig
ist, daß es sich als Beimengung zu Schweröl ohne weiteres verfeuern läßt.
Die der Erfindung zugrunde liegende Vorbehandlung saurer, hochschwefelhaltiger Raffinationsrückstände
sieht gewisse Verfahrensschritte vor, die genau eingehalten weiden müssen, da sonst der ge-
wünschte Effekt ausbleibt. Nach Durchführung zahlreicher Versuche wurde folgender Verfahrensweg
gefunden: Das Säureharz oder andere saure, hochschwefelhaltige Raffinationsrückstände werden in
einen heizbaren Mischkneter gegeben und auf eine Temperatur von 50 bis 100° C gebracht. Dann wird
aktives Magnesiumoxid von einer bestimmten physikalischen Beschaffenheit eingemischt und durchgearbeitet.
Die zugesetzte MgO-Menge soll so groß sein, daß sie dem 1,1- bis l,5fachen Molverhältnis in
bezug auf die S-Menge im Abfallprodukt entspricht. Durch die frei werdende Neutralisationswärme erwärmt
sich das Gemisch auf über 1000C, wobei gleichzeitig ein mehr oder weniger heftiges Aufschäumen
eintritt. Nach Abklingen dieser heftigen Reaktion setzt man heißes Wasser zu, jedoch darf
de- sen Menge nicht so groß sein, daß die Temperalu γ des Gemisches unter etwa 70° C absinkt. Das
V.'.i^ser muß restlos in der Reaktionsmasse vers;
h-.vinden, und es darf sich keine überstehende wässerige Phase bilden. Nach einem 1Ai- bisVsstiinditvn
Durcharbeiten des Gemisches kann nochmals die t; .-iche Menge heißes Wasser zugesetzt werden, so
c iLi sich eine überstehende wässerige Phase bildet,
;! .· abgezogen wird. Die wässerige Phase enthält bere ils einen großen Anteil des im Säureharz ursprünglich
vorhandenen Schwefels in der Form von löslichen Salzen, hauptsächlich von Magnesiumsulfat.
Mim setzt dann noch 3mai oder mehr als 3mal etwa
die gleiche Menge an heißem Wasser wie vordem zu, knetet jedesmal insbesondere etwa 10 bis 15 Minuten
υ .ch und zieht jedesmal die überstehende wässerige
Phase ab. Die wässerigen Extrakte zeigen einen pH-Wert von 6 bis 7, und die Asche des behandelten
Siiureharzes hat einen alkalischen Charakter. Das behandelte Säureharz zeigt d^e Beschaffenheit von
Weichasphalt, d. h., es ist bei 80° C bereits dickflüssig und kann im Gen.isch mit einem normalen
Schweröl ohne weiteres verfeuert werden. Der Schwefelgehalt des behandelten Säureharzes entspricht
dem eines Schweröles.
Von der beschriebenen Verfahrensweise darf in keiner Einzelheit abgegangen werden, da sonst der
gewünschte Effekt nicht gegeben ist. Dies gilt vor allem für den Zusatz von heißem Wasser nach der
Reaktion des Säureharzes mit dem aktiven Magnesiumoxid. Ist die zugegebene Menge zu groß, so ist
nicht möglich, eine weitgehende Entschwefelung durch späteres Durchkneten und Ausziehen mit Wasser
zu erreichen. Weiter ist besonders wichtig, daß die Temperatur des Gemisches während der gesamten
Prozedur nicht wesentlich unter 100° C, auf keinen Fall unter 70° C absinkt, da sonst gewisse
Spaltvorgänge sowie die Wirksamkeit der Base Magnesiumoxid nicht im gewünschten Maße gegeben
sind.
50 Gewichtsteile Säureharz mit 13,8% Schwefel wurden in einem beheizten Mischknetapparat auf
eine Temperatur von etwa 80° C erwärmt und mit 15 Gewichtsteilen eines aktiven Magnesiumoxids von
besonderer Beschaffenheit versetzt und durchgearbeitet. Das Gemisch erwärmte sich dabei auf etwa
150° C, wobei gleichzeitig ein starkes Aufschäumen eintrat. Nach Abklingen der heftigen Reaktion wurden
unter stetigem Durcharbeiten 100 Gewichtsteile Wasser von etwa 80° C zugesetzt, welches in der
Reaktionsmasse verschwand. Nach einem Durcharbeiten von 15 Minuten Dauer wvrden abermals
100 Gewichtsteile Wasser von 8O0C zugemischt,
worauf sich eine überstehende wässerige Phase bildete, die abgezogen wurde. Schließlich wurde noch
3mal mit jedesmal der gleichen Menge an heißem Wasser wie vordem versetzt, durchgearbeitet und die
wässerige Phase dekantiert. Wesentlich war, daß während der gesamten Prozedur die Temperatur des
Reaktionsgemisches in dem Mischknetapparat nicht unter 80° C absinken konnte, das durch eine Beheizung
des Mischgefäßes von außen bewerkstelligt wurde.
Das Ergebnis des Versuches war folgendes:
I Π
1. S-Gehalt des Säureharzes
vor der Behandlung 13,8Vo 13,8%
2. S-Gehalt der gesamten
wäßrigen Auszüge 9,3 Vo 9,3 Vo
3. S-Gehalt des behandelten
Säureharzes 4,5 Vo 4,5 %
4. Entschwefelungseffekt
demnach 67,3Vo 67,3Vo
Das behandlete Säureharz wurde ferner vorsichtig verascht, wobei ein Aschenrückstand von 17,9 °/« anfiel.
In Wasser aufgeschlämmt ergab die Asche emen pH-Wert von 8,0. Die Aschenzusammensetzung ist
in der nachstehenden Aufstellung in Gewichtsprozent angegeben.
SiO, 1,30
Al0O3 8,76
FeIp3 1,81
CaO 7,25
MgO 68,02
K2O 0,02
Na,O 0,40
SOj 6,87
V2O5 0,11
Wie man sieht, befinden sich in der Asche die basischen Oxide, insbesondere das Magnesiumoxid,
gegenüber den sauren Oxiden in einem starken Überschuß, woraus der basische Charakter der Asche
resultiert. Selbst wenn man nun annimmt, daß bei der Verheizung eines derartigen Produktes der gesamte
noch im behandelten Säureharz befindliche Schwefel in der Asche gebunden wird, so kann es
zu keinem Überschuß an SO3 und somit zu keiner Korrosion von metallischen Wärmeaustauschflächen
durch SO., oder H2SO4 kommen. Dies beweisen die
nachstehenden Analysenwerte, wobei die oxydischen Bestandteile zunächst in Gewichtsprozent und zur
besseren und schnelleren Vergleichbarkeit ihrer Wirksamkeit auch in Molprozent ausgedrückt sind.
Gewichts- Molprozent prozent
SiO, 1,30 0,8
Al0O3 8,76 3,1
Fe0O1 1,81 0,4
Cab' 7,25 4,6
MgO 68,02 61,1
KnO 0,02 0,05
Nä,O 0,40 0:25
SO" 65,95 29,7
V10 0,11 0,00
Nach den praktischen Erfahrungen beim Ein- keinem Absinken der Kesselleistung kommen
blasen von Magnesiumoxid als pulverförmiges kann.
Korrosionsschutzmittel und Mifel zur Verhinde- Es sei nochmals hervorgehoben, daß die Extrak-
rung von rauchgasseitigen Verschmutzungen ent- tionswässer einen pH-Wert von 6 bis 7 haben, also
hält die anfallende Flugasche auch noch ge- 5 praktisch neutral sind, und keinerlei Giftstoffe ent-
nügend freies MgO, so daß es zu keinen Ver- halten, so daß man sie ohne weitere Behandlung in
schmutzungen der Austauschflächen und damit zu den Vorfluter geben kann.
Claims (1)
1. Verfahren zum Entschwefeln von sauren Abfällen aus der Raffination von Erdölprodukten,
wie z. B. von Säureharz aus der Raffination von Altölen, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem sauren Abfallprodukt bei Temperaturen von 50 bis 100° C unter Durcharbeiten
desselben aktives Magnesiumoxid zuführt, wobei io schwefelhaltiger Rückstände unter gleichzeitiger Gedie
zugesetzte MgO-Menge dem 1,1- bis l,5fachen winnung von kalorischer Energie, stehen jedoch ge-Molverhältnis
in bezug auf die S-Menge im sauren wisse Schwierigkeiten entgegen. Zunächst würden
Abfallprodukt entspricht, und dann die Mischung die emittierten SO,-Mengen in einer starken Konzsnnach
Abklingen der heftigen Reaktion mit einer tration anfallen, wodurch es zu einer argen Luftverso
beschränkten Menge an heißem Wasser ver- 15 pestung und untragbaren Schädigung von Mensch,
setzt und durcharbeitet, daß dieses restlos ohne Tier und Vegetation in der Umgebung der Anlage
Bildung einer wässerigen Phase vom Reaktions- käme. Andererseits würden die metallischen Ausgemisch
aufgenommen wird und die Temperatur tauschflächen in einem Kessel oder der Rekuperator
des Reaktionsgemisches hierbei nicht unter 70° C unter den hohen Konzentrationen der Rauchgase an
absinkt, worauf ein mehrmaliges Auswaschen des 20 Schwefeldioxiden durch Korrosionen stark in Mitgebiideten
Magnesiumsulfates und anderer was- leidenschaft gezogen werden.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
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---|---|---|---|---|
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1970
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- 1970-07-08 DE DE19702033961 patent/DE2033961C3/de not_active Expired
- 1970-07-08 FR FR7025298A patent/FR2051623A1/fr active Granted
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DE2033961A1 (de) | 1971-03-18 |
FR2051623B1 (de) | 1974-08-09 |
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