DE2032431C3 - Verfahren zur Erhöhung der Zerreißfestigkeit von Kohlenstoffasern - Google Patents
Verfahren zur Erhöhung der Zerreißfestigkeit von KohlenstoffasernInfo
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- D01F—CHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
- D01F11/00—Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture
- D01F11/10—Chemical after-treatment of artificial filaments or the like during manufacture of carbon
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Description
Das Verfahren zur pyrolytischen Abscheidung von 35 Kohlenstoff auf den Kohlefasern kann vorteilhaft bei
Drücken über Atmosphärendruck ausgeführt werden.
Zu einer kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Ziehgeschwindigkeit
der zu behandelnden Kohlenstoffasern durch
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur 40 den verwendeten Ofen und dessen Länge so gewählt.
Erhöhung der Zerreißfestigkeit von Kohienstoffasern daß sich die Fasern im auf 1500° C gehaltenen zendurch
pyrolytische Abscheidung von Kohlenstoff tralen Ofenbereich zumindest 7 Minuten lang aufmittels
Zersetzung von gasförmigen Kohlenstoff- halten und ein kontinuierlicher Inertgasstrom durch
verbindungen bei einer Temperatur über 800° C in den Ofen aufrechterhalten wird, wobei im Ofen
Anwesenheit eines inerten Trägergases. Dabei kann 45 selbst eine Quelle für Tetrachlorkohlenstoff oder
es sich um Kohlefasern oder -fäden handeln. Methylenchlorid vorgesehen wird.
Kohienstoffasern können mit hoher Zerreißfestig- Es folgen Beispiele zur Erläuterung der Erfindung,
keit und hohem Young-Modul hergestellt werden. und zwar zunächst zum Vergleich ein Beispiel einer
Ein Verfahren zur Herstellung solcher Kohlenstoff- Arbeitsweise mit einem qualitativ bekannten Gemisch
fasern wird in der britischen Patentschrift 1110 791 so aus Stickstoff bzw. Argon und Methan, das, abbeschrieben.
Dieses Verfahren kann für eine Chargen- weichend vom bekannten Verfahren, quantitativ zuweise
Produktion angewandt werden, bei der die sammengesetzt war und bei Überdruck verwendet
Kohlefasern oder -fäden in Bündeln von bestimmter wurde, und anschließend Beispiele der erfindungs-Länge
hergestellt werden, oder für eine kontinuier- gemäßen Arbeitsweise mit einem Gemisch aus
liehe Produktion, bei der Kohlefasertaue in kon- 55 sauerstofffreiem Stickstoff und Tetrachlorkohlenstoff
tinuierlichen Längen erzeugt werden. bzw. Methylenchlorid.
Es ist ein Verfahren der eingangs genannten Art
bekannt (DT-OS 1 469 498), bei dem die Fäden, Beispiel
Garne oder Gewebe mit einem wenigstens einen gas- . .
förmigen Kohlenwasserstoff enthaltenden Inertgas- 60 a' Verg|eicn
strom über der Cracktemperatur der Kohlenwasser- Kohlefasertaue wurden aus Polyacrylnitrilfasern
stoffe, insbesondere bei 1800 bis 2000° C, in Be- nach einem Verfahren und unter Anwendung einer
rührung gebracht werden, um die Fäden mit Kohlen- Vorrichtung erzeugt, wie sie in der britischen Patentstoff
zu überziehen. Vorzugsweise arbeitet man mit schrift 1 168 619 beschrieben sind. Bei diesem Vereinem
Gemisch aus 100 Volumteilen Argon und 65 fahren werden oxydativ behandelte Fasern beim
20 bis 120 Volumteilen Methan, wobei auch mit ver- Durchgang durch einen eine nicht oxydierende
mindertem Druck und höherer Methankonzentration Atmosphäre enthaltenden Ofen bei 10000C verkokt
gearbeitet werden kann. bzw. verkohlt. Nach dem Verkoken wurden die
Fasern dann durch einen Ofen gezogen, durch den ein kontinuierlicher Inertgasstrom mit einer Geschwindigkeit
von 2000 cms/min zusammen mit Methan von 5 bis 20 cms/min geleitet wurde. Die
Ofenlänge betrug 53 cm, und die Temperatur wurde derart eingeregelt, daß ein zentraler Bereich des
Ofens von einer Länge über zumindest 30,5 cm bei 15000C gehalten wurde. Das Kohlefasertau (bzw.
Werg oder Hede) wurde mit einer Geschwindigkeit von 4,27 m/Std. durch den Ofen gezogen. Im Ofen
wurde ein Überdruck von 0,35 kg/cm£ aufrechterhalten.
Bei diesem Beispiel wurden Stickstoff bzw. Argon getrennt als Trägergas für Methan verwendet. Die
Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt, in der zum Vergleich auch die mit
Stickstoff und Argon allein erhaltenen Werte aufgeführt sind.
Ofenatmosphäre
Stickstoff
2000 cc/min
2000 cc/min
Stickstoff
2000 cc/min
Methan
5 bis 20 cc/min
Argon
2000 cc/min
2000 cc/min
Argon
2000 cc/min
Methan
5 bis 20 cc/min
Beispiel (1) 18
21
Beispiel (1) 23
Beispiel (2) 23
22
Beispiel (3) 26 Young-Modul
(kg/cm*)
1,97· 106
2,11· 100
2,11· 100
1,83· 106
1,97· 10e
1,97· 10e
2,25· 10«
1,97· ΙΟ«
1,97· ΙΟ«
Faserdurch
messer
messer
(μ)
8,7
8,8
8,8
9,1
7,9
8,5
8,5
Es wurde gefunden, daß der Anteil des Kohlenwasserstoffs in der Ofenatmosphäre und die Dauer
der Behandlung für das Ergebnis wesentlich sind. Eine Konzentration von mehr als 3%>
Methan führt unter sonst gleichen Bedingungen zu starken Ablagerungen oder Inkrustieningen auf dem ursprünglichen
Kohlefasertau, das dann inflexibel und schwierig zu handhaben wird.
Der Überdruck kann zur Erhöhung der Eindringtiefe des Gases in die Fasern auf über 0,35 kg/cm2
erhöht werden.
b) Erfindungsgemäßes Verfahren
Weitere Versuche wurden in dem gleichen Ofen und unter den gleichen Bedingungen unter Verwendung
von sauerstofffreiem Stickstoff als inertes Trägergas ausgeführt, allerdings wurde das Methan
durch eine Quelle für ein halogenides Kohlenwasserstoffderivat, nämlich Tetrachlorkohlenstoff
oder Methylenchlorid, ersetzt, das periodisch in einer Menge von 2 cm8 in Abständen von 20 Minuten in
den Ofen injiziert wurde.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachfolgenden Tabelle zusammengefaßt:
Unbehamielle Kohlefaser
Zerreißfestigkeit
(kg/cms)
(kg/cms)
Young-Modul
(kg/cm1)
Inertes
Trägergas Injiziertes
Derivat
Trägergas Injiziertes
Derivat
Behandelte Kohlefaser
Durchmesser
(μ)
Zerreißfestigkeit (kg/cm*)
Young-Modul (kg/cmä)
18,6-103
18,6· 10»
1,83-IG«
1,83- 10«
sauerstofffreier
Stickstoff
Stickstoff
sauerstofffreier
Stickstoff 2 cc
Stickstoff 2 cc
Tetrachlorkohlenstoff 2 cc
Methylenchlorid 8,2
9,0
29-10»
20,9- 10»
2,25 · 108
2,11 ■ 10«
Das erfindungsgemäße Verfahren kann ebenso zur Abscheidung von Kohlenstoff in den Poren und an
der Oberfläche von Kohlenstoffasern verwendet werden, die in chargenweiser Produktion erzeugt
werden.
Es ist klar, daß die Erfindung nicht auf Kohlefasern beschränkt ist, die, ausgehend von Polyacrylnitril,
hergestellt wurden. Beispiele für Fasern, deren Zerreißfestigkeit gemäß der Erfindung verbessert
werden kann, sind Fasern, die, ausgehend von aliphatischem Nylon, Polyvinylalkohol, Polyvinylidenchlorid,
aromatischem Polyester, aromatischem Polyamid und Cellulosederivaten, wie regenerierter
Cellulose oder Reyon, erhalten wurden.
Claims (4)
1. Verfahren zur Erhöhung der Zerreißfestig- 5 die relativ kurzen und verschlungenen Fasern verkeit
von Kohlenstoffasern durch pyrolytischc bindenden Matrix abgeschieden wird. Die dabei
Abscheidung von Kohlenstoff mittels Zersetzung erreichte Bruchfestigkeit hegt jedoch nur bei nahezu
von gasförmigen Kohlenstoffverbindungen bei 20 kg/mm2.
einer Temperatur über 800° C in Anwesenheit Der Erfindung liegt die Aufgabe 7-runde, das
eines inerten Trägergases, dadurch gekenn- " eingangs genannte Verfahren so auszugestalten, daß
zeichnet, daß man als gasförmige Kohlen- sich damit Kohlenstoffasem höherer Zerreißfestigkeit
Stoffverbindungen Tetrachlorkohlenstoff oder als nach den bekannten Verfahren mit einfachem
Methylenchlorid verwendet. Aufwand erzeugen lassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Es wurde gefunden, daß die Zerreißfestigkeit von
kennzeichnet, daß als Trägergas sauerstofffreier 15 Kohlenstoffasern durch pyrolytische Kohlenstoff-Stickstoff
verwendet wird. abscheidung aus gasförmigen Kohlenstoffverbindun-
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gen erhöht werden kann, wenn man eine gemäßigte
gekennzeichnet, daß der Druck für die Be- pyrolytische Abscheidung von Kohlenstoff innerhalb
handlung der Kohlenstoffasern über dem Atmo- der Poren und an der Oberfläche der Fasern bewirkt,
sphärendruck liegt. »o Die genannte Aufgabe wird in diesem Sinn da-
4. Verfahren nach Anspruch 3 mit kontinuier- durch gelöst, daß man als gasförmige Kohlenstofflichem
Durchziehen der zu behandelnden Kohlen- verbindungen Tetrachlorkohlenstoff oder Methylenstoffasern
durch einen Ofen mit der Behandlungs- chlorid verwendet.
atmosphäre, dadurch gekennzeichnet, daß die Als inertes Trägergas kann sauerstofffreier Stick-
Ziehgeschwindigkeit und die Ofenlänge derart »5 stoff oder Argon verwendet werden,
gewählt werden, daß sich die Fasern im auf Die Temperatur, bei der die erfindungsgemäße
gewählt werden, daß sich die Fasern im auf Die Temperatur, bei der die erfindungsgemäße
1500° C gehaltenen zentralen Ofenbereich zu- Behandlung stattfindet, liegt vorzugsweise bei zumindest
7 Minuten lang aufhalten und ein kon- mindest 1500° C, und die Fasern werden bei dieser
tinuierlicher Inertgasstrom durch den Ofen auf- Temperatur für eine Zeitdauer gehalten, die von
rechterhalten wird, wobei im Ofen eine Quelle 30 ihrem Durchmesser, der Art der Kohlenstoffasern
für Tetrachlorkohlenstoff oder Methylenchlorid und der angewandten Gasatmosphäre abhängt und
vorgesehen wird. gegebenenfalls durch entsprechende Vorversuche
einfach bestimmt werden kann.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3289569 | 1969-06-30 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2032431A1 DE2032431A1 (de) | 1971-01-14 |
DE2032431B2 DE2032431B2 (de) | 1974-10-03 |
DE2032431C3 true DE2032431C3 (de) | 1975-05-22 |
Family
ID=10345649
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702032431 Expired DE2032431C3 (de) | 1969-06-30 | 1970-06-30 | Verfahren zur Erhöhung der Zerreißfestigkeit von Kohlenstoffasern |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2032431C3 (de) |
GB (1) | GB1319955A (de) |
-
1969
- 1969-06-30 GB GB1319955D patent/GB1319955A/en not_active Expired
-
1970
- 1970-06-30 DE DE19702032431 patent/DE2032431C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2032431B2 (de) | 1974-10-03 |
DE2032431A1 (de) | 1971-01-14 |
GB1319955A (en) | 1973-06-13 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |