DE20310C

DE20310C - Neuerung an Breithaltern für Webstühle

Info

Publication number: DE20310C
Application number: DENDAT20310D
Authority: DE
Original assignee: M. lindner in Chemnitz, Moritzstrafse 181

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 86: Weberei.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom ig. April 1882 ab.

Bekanntlich wird bei Tuchen und allen den Stoffen, deren Leistenfäden aus offenem Material bestehen, bei Anwendung eines Breithalters die Sahlleiste mehr ausgedehnt als die übrige Waare, so dafs man gezwungen ist, die Sahlleiste durch angehängte Gewichte straff zu halten, damit sie zwischen Breithalter und Blatt keine Falten bildet.

Mit der Anwendung ,dieser Gewichte ist aber die Bedienung des Stuhles beträchtlich erschwert, da man in sehr kurzen Zeitintervallen die Gewichte, sobald sie in die Nähe des Brustbaumes kommen, wieder zurückhängen mufs.

Die auf beiliegender Zeichnung dargestellte Neuerung dient dem Zwecke, die Sahlleiste zwischen Blatt und Breithalter, ohne Anwendung der erwähnten Gewichte, stets gespannt zu halten.

Fig. ι zeigt den Breithalter im Schnitt,
Fig. 2 und 3 von unten,
Fig. 4 von oben gesehen.

Fig. 5 stellt das Klinkwerk von oben gesehen dar.

Von den beiden in die Sahlleiste eingreifenden Stifträdchen T₁ und r₂ wird r₂ durch Anstofsen der Lade L bezw. der an ihr befestigten Feder / an den Stift s des Klinkhebels h bewegt, indem sich der Zahn ζ in die Zähne des mit dem Rädchen r₂ auf derselben Welle steckenden und dadurch mit denselben verbundenen Sperrrades α einlegt und dasselbe, sowie auch das Rädchen r₂ zwingt, an der Vorwärtsbewegung der Lade theilzunehmen. .

Bei der Rückwärtsbewegung der Lade legt sich eine der Klinken k k_x in das Sperrrad a ein und verhindert das Zurückdrehen desselben, die Feder c zieht den Hebel h wieder zurück.

Wenn die Sahlleiste zwischen Blatt und Breithalter straff ist und die Lade sich noch weiter bewegt, giebt die Feder f nach, damit nicht etwa das Rädchen r₂ weiter bewegt wird, als die Sahlleiste es gestattet.

Die Fig. 6 zeigt den Lauf der Waare durch die Breithalter und die Lade L im Grundrifs; Fig. 7 zeigt dasselbe im Profil.

Die Wirkungsweise des Stiftrades r_% ist folgende :

Der Stoff e ist, wie dies Fig. 8 verdeutlicht, mit der Sahlleiste in die Stifte des Rädchens r₂ eingehängt und wird, wenn die Lade anschlägt, durch Antreffen der Lade bezw. der Feder / an den Stift ί des Hebels h vorwärts bewegt und an der Rückwärtsbewegung durch eine der Sperrklinken k Ii₁ gehindert. Es mufs demnach die Sahlleiste zwischen Blatt und Stifträdchen r₂ straff bleiben und kann nur zwischen Stifträdchen r₂ und dem Brustbaum d durchhängen, Fig. 7. Will man die Waare bei etwa vorkommenden Schufsfehlern zurückarbeiten (repetiren), so zieht man den mit dem Hebel h verbundenen, vorn den Zahn ζ bildenden Riegel b zurück, wodurch gleichzeitig die Klinken k und Iz₁ ausgehoben werden, so dafs das Rädchen r_s zurücklaufen kann.

Bei manchen Stoffen dürfte man den Hebel h ersparen können, wenn das Anschlagen des Blattes an die fertige Waare unmittelbar eine Vorwärtsbewegung des Rädchens r₂ bewirkt, und hätte man in diesem Falle nur nöthig, das Rädchen r₂ durch Sperrklinken an der Rückwärtsbewegung zu hindern.

Claims

Patent-Anspruch:

An Breithaltern für Webstühle die Anwendung eines durch den Ladenschlag vorwärs bewegten und durch Sperrklinken an der Rückwärtsbewegung gehinderten Stifträdchens zum Anspannen der Leiste zwischen Blatt und Breithalter.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.