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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Klemmkörper für eine Lüsterklemme bestehend aus einem
rahmenförmigen
Blechbiegeteil mit einem etwa U-förmigen ersten Wandungsabschnitt
mit einem vorzugsweise bogenförmigen
Kontaktschenkel und zwei Seitenschenkeln und einem beide Seitenschenkel
verbindenden zweiten Wandungsabschnitt, so dass eine geschlossene
Umfangswandung vorhanden ist, wobei im zweiten Wandungsabschnitt mindestens
eine Gewindeöffnung
für eine
Klemmschraube vorhanden ist, wobei in einem der Seitenschenkel das
Blechbiegeteil mit seinen Enden stumpf aneinanderstoßend verbunden
ist.
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Ein
derartiger Klemmkörper
ist aus der DE-A1 3626239.0 bekannt. Die in einem Wandabschnitt
vorgesehenen kragenförmigen
Ansätze
mit Innengewinde zum Einschrauben von Klemmschrauben haben hierbei
eine relativ große Höhe, um eine
hinreichende Gewindelänge
zu gewährleisten,
wobei diese Ansätze
einseitig nach aussen abstehen. Hierdurch ergeben sich äussere Abmessungen
der fertigen Anschlussklemme einschließlich Isolierkörper, die
relativ groß sind.
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Weiterhin
sind Klemmkörper
für Lüsterklemmen
(Europaklemmen) bekannt, die aus einem Massivteil bestehen. Dieses
weist eine axial durchgehende zylindrische Bohrung zur Bildung der
Leitereinführungsöffnüngen auf,
so dass die Wandstärke
je nach Querschnittsbereich variiert und auch innerhalb der Querschnittsbereiche
selbst unterschiedlich ist. Die Klemmkörper bestehen aus Messing und
werden wegen ihrer normbedingten Form durch spanabhebende Bearbeitung
hergestellt. Um diese Bearbeitung zu verbessern, ist es üblich, den
Werkstoff des Klemmkörpers
mit Blei zu versehen. Diese Bleizusätze sind jedoch nachteilig,
wenn es darum geht, die Lüsterklemme
bzw. den Klemmkörper
zu recyceln bzw. die EU-Richtlinie für bleifreie Erzeugnisse (Stoffverbotsverordnung
der Elektroindustrie oder die Altfahrzeug-verordnung) zu erfüllen. Ausserdem
ist die Herstellung derartiger Klemmkörper relativ teuer.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Klemmkörper der
eingangs genannten Art zu schaffen, der in seinen Abmessungen kompakter
ausführbar
ist, wobei der Klemmkörper den
EU-Richtlinien und den Stoffverbotsverordnungen entspricht sowie
recyclingfähig
und konstruktiv einfach sein soll.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass beidseitig der Gewindeöffnung durch
Fließformtechnik
hergestellte kragenförmige Ansätze mit
Innengewinde ausgebildet sind. Durch die beidseitig der Gewindeöffnung ausgebildeten kragenförmigen Ansätze wird
eine hinreichende Traglänge
des Innengewindes erreicht, wobei nur ein geringer nach aussen ragender Überstand
der Ansätze
erforderlich ist, da durch die nach innen ragenden Ansätze die
Traglänge
des Gewindes hinreichend lang ausgebildet werden kann. Hierbei werden die
beidseitig vorhandenen Ansätze
in einem Arbeitsgang hergestellt, wodurch sich günstige Herstellkosten ergeben.
Im Übrigen
kann der Klemmkörper
als Blechformteil, insbesondere als Stanzbiegeteil hergestellt werden,
wobei als Herstellungsmaterial übliche
elektrisch leitende Materialien ohne Bleizusätze verwendet werden können.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
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An
Hand eines Ausführungsbeispiels,
wie in den folgenden Zeichnungen dargestellt, wird die Erfindung
näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine Querschnittsdarstellung
eines erfindungsgemäßen Klemmkörpers,
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2 eine perspektivische Darstellung
des erfindungsgemäßen Klemmkörpers,
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3 eine perspektivische Darstellung
des in 2 gezeigten Klemmkörpers von
einer anderen Seite gesehen,
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4 eine weitere perspektivische
Darstellung des in den 2 und 3 gezeigten Klemmkörpers aus
einem anderen Blickwinkel,
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5 eine Schnittdarstellung
des Klemmkörpers
gemäß den Schnittlinien
A–A in 6,
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6 eine Ansicht des Klemmkörpers von unten,
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7 eine Ansicht des Klemmkörpers von der
Seite,
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8 eine Ansicht des Klemmkörpers von oben.
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Im
Folgenden sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 zeigt einen Querschnitt
eines erfindungsgemäßen Klemmkörpers 1 einer
Lüsterklemme,
die auch als Europaklemme bezeichnet wird. Die Lüsterklemme ist in bekannter
Weise mit einem Isolierkörper
(nicht dargestellt) versehen.
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Der
Klemmkörper 1 besteht
aus einem etwa U-förmigen
ersten Wandungsabschnitt 9 mit einem vorzugsweise bogenförmigen Kontaktschenkel 42, zwei
Seitenschenkeln 40, 41 und einem beide Seitenschenkel 40, 41 verbindenden
zweiten Wandungsabschnitt 10, so dass eine geschlossene
Umfangswandung 7 vorhanden ist. Im zweiten Wandungsabschnitt 10 sind
vorzugsweise zwei Gewindeöffnungen 20, 22 für jeweils
eine nicht dargestellte Klemmschraube vorhanden.
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Wie
in 2 veranschaulicht
ist, wird der Klemmkörper 1 erfindungsgemäß als Blechformteil und
vorzugsweise als einstückiges
Stanzbiegeteil hergestellt. Der Klemmkörper 1 weist zwei
Stirnseiten 2, 3 auf. An jeder Stirnseite 2, 3 ist
eine Leitereinführungsöffnung 4 bzw. 5 vorhanden. 2 zeigt, dass der zweite
Wandungsabschnitt 10 die Stirnseiten 2, 3 verbindet.
Die Leitereinführungsöffnungen 4,5 sind endseitig
einer durchgehende Längsöffnung ausgebildet
(vgl. Achse X in 3).
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Um
eine Herstellung als insbesondere Stanzbiegeteil zu ermöglichen,
ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass die Wandstärke
der geschlossenen Umfangswandung 7 konstant ist, wobei
zwei Kanten 11, 12 des Stahlblechs stumpf aneinander stoßen, wie 1 zeigt.
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Vorzugsweise
im ersten Wandungsabschnitt 9 – vorzugsweise in einem Übergang
von einem bogenförmigen
Teilbereich 14 zu einem gradlinigen Teilbereich 15 (1) – ist eine Verbindungsnaht 17 vorhanden
ist, wobei die Verbindungsnaht 17 insbesondere formschlüssig verbunden
ist. Diese Verbindung wird insbesondere durch mehrere – vorzugsweise zwei – schwalbenschwanzartige
Verbindungskonturen 18 erreicht, wobei die eine positive
und negative Kontur ineinander greifen. Die Form der Verbindungskonturen
kann grundsätzlich
auch anders sein, beispielsweise rund. Die Verbindungskonturen 18 werden
beim Stanzvorgang des Stanzbiegeteils gebildet. Durch die Verbindungskonturen 18 wird,
wie die 2 und 5 veranschaulichen, ein Auseinanderbiegen
des Klemmkörpers 1 beim
Einschrauben von Klemmschrauben verhindert.
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In
einer alternativen, nicht gezeigten Ausführungsform kann das Stanzbiegeteils
eine sich längs erstreckende
geradlinige Verbindungsnaht aufweisen. Diese wird vorzugsweise durch
stoffschlüssige Verbindung
gehalten. Diese Verbindung kann beispielsweise durch Verschweißung hergestellt
werden, wobei die Verbindungskonturen 18 entfallen können.
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Wie
in den 2, 3 und 8 dargestellt ist, ist der Klemmkörper 1 auf
seinem zweiten Wandungsabschnitt 10 mit drei Öffnungen 20, 21, 22 versehen, wobei
die beiden äusseren Öffnungen
die Gewindeöffnungen 20, 22 sind.
Zusätzlich
ist eine weitere mit der mittleren Öffnung 21 fluchtende Öffnung 23 (4, 7) im Bereich des bogenförmigen,
ersten Wandungsabschnittes 9 (unten) ebenfalls vorhanden.
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Die
beiden Gewindeöffnungen 20, 22 dienen zur
Aufnahme der nicht dargestellten Klemmschrauben, derart, dass ein
an der Leitereinführungsseite 4 oder 5 eingeführter Leitungsdraht
durch die jeweilige Klemmschraube gegen den bogenförmigen Bereich gedrückt werden
kann. Weil die Wandstärke
im zweiten Wandungsabschnitt 10, d. h. im Bereich der Gewindeöffnungen 20, 22,
relativ dünn
ist, ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass im Bereich der Gewindeöffnungen
beidseitig kragenförmige
Ansätze 25 (1, 5) vorhanden sind.
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Durch
die zweiseitige Ausbildung wird eine hinreichende Traglänge des
Einschraubgewindes in den Ansätzen 25 erreicht.
Gleichzeitig ist jedoch nur eine geringe überstehende Höhe der Ansätze 25 vorhanden,
wodurch die Bauhöhe
reduziert wird. Jedoch ist diese Höhe ausreichend, um den Klemmkörper 1 innerhalb
des Isolierkörpers
gegen Längsverschiebung
zu fixieren. Da wegen des äusseren
Ansatzes 25 der innere Ansatz eine geringere Bauhöhe im Vergleich
zum Stand der Technik haben kann, entsteht im Innern ein maximaler
Klemmraum bzw. Leitereinführungsraum.
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Die
Ansätze 25 werden
durch eine an sich bekannte Fließformtechnik gebildet. In einem
ersten Arbeitsschritt werden, vor oder nach einem Biegen des Klemmkörpers 1,
die Gewindeöffnungen 20, 22 durch
ein dornartiges sich drehendes Fließformer-Werkzeug geschaffen.
Durch das Eintauchen des Werkzeugs in das Blechmaterial wird es
auf beiden Seiten derart verdrängt,
dass sich kragenförmige Ansätze bilden,
die sowohl nach innen als auch nach aussen ragen. Das Werkzeug wird
bei diesen Vorgängen
mit einer Umdrehungszahl von etwa 1.000 bis 5.000 Umdrehungen pro
Minute, vorzugsweise etwa 3.000 Umdrehungen pro Minute gedreht.
Mit einem zweiten Werkzeug wird dann in bekannter Weise ein Gewinde
geformt. Das Gewinde ist vorzugsweise M3, kann aber ein anderes
für Lüsterklemmen typisches
Gewinde sein.
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Die
kragenförmigen
Ansätze 25 sind
bei dünnwandigen
Lüsterklemmen-Klemmkörpern 1 besonders
vorteilhaft, weil die Ausbildung von mehreren Gewindegängen möglich ist.
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Die
mittleren Öffnungen 21 und 23 dienen zur
Befestigung einer Drahtschutzfeder 27, die innerhalb des
Klemmkörpers 1 angeordnet
ist, wie in 7 angedeutet
ist. Beim Klemmen empfindlicher Leiter oder besonders kleiner Querschnitte
mit der Schraubklemme verhindern plattenförmige Feder-Kontaktschenkel 29, 30 zwischen
der Klemmschraube und dem Leiter ein Abscheren oder Wegdrücken des
Leiters.
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Die
Drahtschutzfeder 27 kann derart angeordnet sein, dass die
Feder-Kontaktschenkel 29, 30 zwischen einem eingeführten Leitungsdraht
und der Wandung 7 im zweiten (oberen) Wandungsabschnitt 10 bzw.
den Klemmschrauben angeordnet sind. Diese Variante hat den Vorteil,
dass die Drahtschutzfeder 27 einen Durchsteckschutz bildet.
Hierbei ist die Drahtschutzfeder 27 in ihrer Mitte etwa
V-förmig
ausgebildet, wobei sich die Feder-Kontaktschenkel 29, 30 parallel
zum eingeführten
Leiter erstrecken. Der Vförmige
Abschnitt 31 wird in der Öffnung 23 gehalten,
wie 7 zeigt. Die Drahtschutzfeder 27 kann zusätzlich an
jedem Seitenschenkel 40, 41 durch eine in einen
Innenraum des Klemmkörpers 1 ragende
Körnung 32 gehalten
sein. Alternativ zu dieser Ausführungsform
kann der V-förmige
Abschnitt 31 auch relativ kurz ausgeführt sein, wobei er an der (oberen) Öffnung 21 auf
der Seite des zweiten Wandungsabschnitts 10 befestigt ist.
Diese Anordnung ist durch die punktierte Linie 33 angeordnet.
Ein Durchsteckschutz ist bei dieser Variante nicht vorhanden. Die
jeweils gegenüberliegende Öffnung,
d. h. Öffnung 21 im
ersten Fall (gestrichelte Linie) bzw.
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Öffnung 23 im
zweiten Fall (punktierte Linie) dient dazu, um mit Hilfe eines Montagewerkzeugs
die Drahtschutzfeder 27 bzw. 33 zu befestigen.
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Der
Klemmkörper 1 besteht
vorzugsweise aus einer Stahllegierung, insbesondere St4K50. Da die
verwendeten Blechmaterialien keine Bleizusätze enthalten, sind die erfindungsgemäßen Klemmkörper ohne
Weiteres recycelbar und entsprechen den EU-Richtlinien und den nationalen Gesetzen
in Bezug auf Stoffverbote (bleifrei).
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Die
Wandstärke
der Wandung 7 beträgt
vorzugsweise 0,3 bis 1 mm. Die Länge
L ( 6) des Klemmkörpers 1 z.
B. 10 bis 30 mm, vorzugsweise 12 mm. Die Höhe beträgt vorzugsweise 5,6 mm und
die Breite vorzugsweise 4,35 mm. Weiterhin beträgt der Abstand der äusseren Öffnungen 20, 22 8
mm.
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In
einer weiteren nicht dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Klemmkörpers ist
dieser aus einem Blechbiegeteil gefertigt. Im Gegensatz zu der Stanzbiegeteilvariante
ist die Verbindungsnaht im zweiten (oberen) Wandungsabschnitt, vorzugsweise
mittig, angeordnet. Die Verbindungsnaht ist vorzugsweise verschweißt. Ansonsten
besteht im Bezug auf alle übrigen
Maßnahmen
kein wesentlicher Unterschied.
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Die
Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt,
sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden
Ausführungen.
Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch
1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch
jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller
insgesamt offenbarten Einzelmerkmalen definiert sein. Dies bedeutet,
dass grundsätzlich
praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen bzw. durch
mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal
ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein
erster Formulierungsversuch für
eine Erfindung zu verstehen.
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- 1
- Klemmkörper
- 2
- Stirnseite
- 3
- Stirnseite
- 4
- Leitereinführungsseite
- 5
- Leitereinführungsseite
- 6
- Wandung
- 9
- erster
Wandungsabschnitt
- 10
- zweiter
Wandungsabschnitt
- 11
- Kante
- 12
- Kante
- 14
- Teilbereich
- 15
- Teilbereich
- 17
- Verbindungsnaht
- 18
- Verbindungskonturen
- 20
- Gewindeöffnung
- 21
- mittlere Öffnung (oben)
- 22
- Gewindeöffnung
- 23
- mittlere Öffnung (unten)
- 25
- Ansätze
- 27
- Drahtschutzfeder
- 29
- Feder-Kontaktschenkel
- 30
- Feder-Kontaktschenkel
- 31
- V-förmiger Abschnitt
- 32
- Körnung
- 33
- Drahtschutzfeder
(Variante)
- 40
- Seitenschenkel
- 41
- Seitenschenkel
- 42
- Kontaktschenkel