DE2030492B2 - Neue, durch den Chinuclidinylrest substituierte Dibenzo eckige Klammer auf b/eckige Klammer zu azepine - Google Patents
Neue, durch den Chinuclidinylrest substituierte Dibenzo eckige Klammer auf b/eckige Klammer zu azepineInfo
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- C07D—HETEROCYCLIC COMPOUNDS
- C07D453/00—Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids
- C07D453/02—Heterocyclic compounds containing quinuclidine or iso-quinuclidine ring systems, e.g. quinine alkaloids containing not further condensed quinuclidine ring systems
Description
in an sich bekannter Weise mit einem Chinuclidinderivat der Formel
CH7-Z
oder
in der Z ein Halogenatom oder einen reaktionsfähigen Esterrest darstellt, in einem inerten organischen
Lösungsmittel bei der Siedetemperatur des Lösungsmittels in Gegenwart eines alkalischen
Kondensationsmittels umsetzt.
4. Pharmazeutische Zubereitung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer Verbindung gemäß
einem der Ansprüche I und 2 und üblichen Trägerstoffen oder Verdünnungsmitteln besteht.
40
Die vorliegende Erfindung betrifft die neuen Derivate des Dibenzo[b,fjazepins, nämlich 5-(Chinuclidinyl
- (2) - methyl) -10,11 - dihydro - dibenzo[b,f]-azepin
und 5-(Chinuclidinyl-(3)-)-10,11-dihydrodibenzo[b,f]azepin,
denen folgende Formeln zukom-
CH
Φ-
CH,Z
oder
60
Gegenstand vorliegender Erfindung sind die obigen Verbindungen selbst, ihre Salze und ihre quaternären
Ammoniumderivate. Ferner betrifft die vorliegende Erfindung die Herstellung dieser Verbinin
der Z ein Halogenatom oder einen reaktionsfähigen Esterrest (beispielsweise einen Arylsulfonyloxy-
oder Alkylsulfonyloxyrest) darstellt, in einem
inerten organischen Lösungsmittel, wie beispielsweise Toluol oder Xylol, bei der Siedetemperatur
des Lösungsmittels in Gegenwart eines alkalischen Kondensationsmittels, beispielsweise eines Alkalimetalle
oder eines Derivats davon (beispielsweise eines Alkalimetallhydrids, -amids, -hydroxide oder eines
geeigneten metallorganischen Derivats), umsetzt.
Die neuen Produkte können gegebenenfalls durch physikalische (z. B. Destillation, Kristallisation, Chromatographie)
oder chemische Methoden (z. B. Salzbildung und Regenerierung der Base durch Behandeln
der Salze in alkalischem Medium) gereinigt werden. Die Verbindungen können in Additionssalze überführt
werden durch Behandlung mit Mineralsäuren oder organischen Säuren in geeigneten Lösungsmitteln
(beispielsweise in Alkoholen. Äthern, Ketonen oder chlorierten Lösungsmitteln). Ferner können unter
Einwirkung von Mineralsäureestern oder organischen Estern Ammoniumsalze gebildet werden, gegebenenfalls
in einem Lösungsmittel, wobei bei Raumtemperatur oder schwach erhöhter Temperatur gearbeitet
werden kann.
5-(ChinuclidinyH2)-methyl)-10,ll-dihydrodibenzo[b,f]azepin
Zu einer Suspension von 1,9 g Natriumamid in 100 ml wasserfreien Xylols werden auf einmal 7.8 g
Iminodibenzyl zugesetzt. Das Gemisch wird unter Rühren am Rückfluß erhitzt. Nach beendeter Ammoniakentwicklung
werden im Verlauf von 90 Minuten portionsweise 3,9 g 2-Chlormethyl-chinucIidinhydrochlorid
zugegeben, dann wird noch 40 Stunden lang am Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur
wird das Reaktionsgemisch mit 100 ml destillierten Wassers und 50 ml Äthylacetat behandelt.
Die wäßrige Lösung wird 2ma! mit insgesamt 100 ml Äthylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen
Lösungen werden mit 50 ml destillierten Wassers gewaschen, über Kieselgur filtriert und 3mal
mit insgesamt 300 ml einer eiskalten wäßrigen 2 n-Methansulfonsäurelösung extrahiert. Die vereinigten sauren
Extrakte werden mit 50 ml Äthylacetat gewaschen, in einem Eisbad abgekühlt und durch Zusatz von
65 ml 10 η-Natronlauge basisch gestellt. Das sich abscheidende öl wird 3mal mit insgesamt 250 ml
Äther extrahiert. Die vereinigten Ätherextrakte werden
mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und bei vermindertem Druck auf dem Wasserbad bei 40° C
eingedampft Man erhält 4,2 g eines Öls, das im Verlauf von 2 Tagen kristallisiert. Eine Probe von
3Jg in 15 ml absoluten Äthanols gelöst, wird mit
einer siedenden Lösung von 1,16 g Fumarsäure in 10 ml absoluten Äthanols behandelt Nach 2stündigem
Abkühlen auf 3° C werden die gebildeten Kristalle abgesaugt, mit 5 ml eiskalten absoluten
Äthanols gewaschen und bei 400C unter 1 mm Hg
getrocknet Man erhält 2,5 g des sauren Fumarats von 5 - (Chinuclidinyl - (2) - methyl) - 10,11 - dihydrodibenzo[b,f]azepin
vom Schmelzpunkt 204 bis 205 C. Durch Zersetzung des Fumarats in alkalischem Medium
erhält man die reine Base vom Schmelzpunkt 123°C.
Das Hydrochlorid des 2-Chlormethyl-chinuclidins
kann nach Prelog & Mitarb., Ann. 545 (1940), 259, hergestellt werden.
5-(Chinuclidinyl-(3)-H 0,11-dihydrodibenzo[b,f]azepin
Zu einer Suspension von 0,36 g Natriumamid in 50 ml wasserfreien Toluols werden auf einmal 3,9 g
Iminodibenzyl zugegeben. Das Gemisch wird 6 Stunden lang am Rückfluß gekocht. Dann wird der am
Rückfluß kochenden Suspension im Verlauf von 75 Minuten eine Lösung von 5,34 g 3-Phenylsulfonyloxy-chinuclidin
in 15 ml wasserfreien Toluols zugetropft, und nach beendeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch
noch 150 Minuten lang am Rückfluß gekocht. Nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur
wird das Gemisch mit 75 ml destillierten Wassers und 75 ml Äthylacetat behandelt. Die wäßrige Phase
wird abdekantiert und 3mal mit insgesamt 150 ml Äthylacetat extrahiert. Die vereinigten organischen
Lösungen werden über Kieselgur nitriert und 3mal mit insgesamt 150 ml einer wäßrigen, eisgekühlten
1 n-Methansulfonsäurelösung extrahiert. Die vereinigten
sauren Extrakte werden in einem Eisbad mit 30 ml lOn-Natronlauge alkalisch gestellt. Das sich
abscheidende öl wird 4mal mit insgesamt 200 ml Äther extrahiert Die vereinigten Ätherextrakte werden
12mal mit insgesamt 360 ml destillierten Wassers gewaschen, über wasserfreiem Magnesiumsulfat in
Gegenwart von 0,3 g Tierkohle getrocknet und bei vermindertem Druck auf dem Wasserbad von 40' C
eingedampft. Der so erhaltene ölige Rückstand (3,8 g) wird in 30 ml siedenden Acetonitrile gelöst. Nach
3stündigem Kühlen bei 30C werden die gebildeten Kristalle abgesaugt, mit 5 ml Acetonitril gewaschen
und bei Raumtemperatur und vermindertem Druck getrocknet. Man erhält auf diese Weise 1,6 g 5-(Chinuclidinyl
- (3) -) - 10,11 - dihydro - dibenzo[b,f]azepin vom Schmelzpunkt 1500C.
Das 3-Phenylsulfonyloxy-chinuclidin kann nach
Mikhlina&Mitarb., J. Gen. Chem. URSS30
(1960), 2943, hergestellt werden.
Die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen zeigen interessante pharmakologische Eigenschaften, insbesondere
Antihistaminwirkung, zentrale und periphere anticholinergische Wirkung, spasmolytische
Wirkung und antidepressive Wirkung (Inhibierung der depressiven Wirkung von Reserpin, Verstärkung
der Wirkung der Katecholamine und des Amphetamins).
Die Verbindungen besitzen somit unter anderem antidepressive Eigenschaften, die man durch pharmakodynamische
Methoden nachweisen kann.
Diese Eigenschaften wurden nach 3 Hauptmethoden 5 gemessen:
1. Inhibierung der Reserpin-Hypothermie bei der Maus, nach Theobald und Morpugo,
Med. PharmacoL Exp. 12 (1965), 226 bis 232,
die einen Hinweis auf antidepressive Wirkung darstellt
2. Verstärkung der Amphetamin-Hyperthermie bei
der Ratte nach Theobald und Morpugo, Med. PharmacoL Exp. 12 (1965), 226 bis 232 und Europ. J. PharmacoL 2 (1967), 287 bis 294.
15 Diese Wirkung ist für Antidepressiva spezifisch.
3. Verstärkung dss Adrenalin-Hochdrucks bei der Ratte nach Bonnacorsi
Es wurde ferner die zentrale Wirkung, die chino-20 lyrische Wirkung, die Anti-Tremorwirkung, die lokalanästhetische
Wirkung, Antihistaminwirkung und Herzwirkung gemessen.
Hinsichtlich dieser Wirkungen zeigten die untersuchten Verbindungen den bekannten tricyclischen
25 Antidepressiva Imipramin, Desipramin u.dgl. ähnliche Eigenschaften. Folgende Ergebnisse wurden
ermittelt:
1. Antireserpin-Wirkung
30 Erhöhung der Temperatur der Speiseröhre bei der
mit Reserpin behandelten Maus (mittlere Temperatur der Tiere 22°C)
Dosis | Temperaturanstieg nach | 4Std. | 6Std. | |
Produkt | mg/kg | 2Std ' | + 8° | + 6° |
S. C. | + 6C | + 5° | +2° | |
[mipramin | 3 | + 7' | +8° | +-5° |
5 | + 8' | +2,3° | +2 | |
10 | +2,5° | +4,0° | + 3C | |
Verbindung von | 3 | + 3,4° | + 5° | + 5' |
Beispiel 1 (Me- | 10 | + 6° | ||
thansulfonat) | 30 | |||
2. Verstärkung der Amphetamin-Hyperthermie
Verbindung | Verbindung | Imipramin | AmitriptyKn | |
Dosis | vom | vom | ||
mg/kg | Beispiel 1 | Beispiel 2 | -0,7 | |
1 | + 1,9 | + 0,5 | + 0,75 | + 0,3 |
3 | + 2,6 | + 3,5 | + 1,9 | + 0,5 |
5 | + 2,25 | +0,8 | ||
10 | + 3,3 | + 2,1 | ||
60 (Die Werte stellen die Summe der Temperaturerhöhungen nach 2, 4 und 6 Stunden dar).
3. Verstärkung des Adrenalin-Hochdrucks
Imipramin, 1 mg/kg i. ν 57%
65 Verbindung von Beispiel 1
(Methansulfonat) 1 mg/kg i. ν 63%
Ferner wurden noch folgende Tests durchgeführt:
4. Inhibierung der tonischen Krise
durch Nicotin bei der Mau», ED50
mgs.c.
Verbindung von Beispiel 2 3,2
Imipramin 3,5
3-Chlor-5-(3-dimethylaminopropyl^
10,10-dihydro-5H-dibenz[b/]azepin 6
5. Antihistaminwirkung
(gemessen an Meerschweinchen nach der Methode von B υ ν e t und S t a u b, C. R. Soc BioL 124
[1937], 547)
Es wird die Anzahl der tödlichen Histamin-Dosen (intravenös), die nach subkutaner Verabreichung von ι
20 mg/kg der Testverbindung überlebt werden, ermittelt:
Verbindung von Beispiel 2 500
Imipramin 20
Für die Toxizitäten der erfindungsgemäßen Produkte und der Vergleichssubstanzen wurden folgende
Werte ermittelt: (Angenäherte letale Dosis DLA und LD50; s. Deichmann, Leblanc, J. Md.
Hyg. Toxicol.25, 415 [1943] bezüglich DLA und Karber, Arch. Exp. Path, und Pharmak. 162, 480
(1931KbCZUgIiChLD50).
der therapeutischen Verwendung der erfin-
T ^AriOaSdir Behandlung ab. Sie fegt
■ IgfSSSSSaS
DlA (mg/kg) Maus ι Maus s. c
37 37
30 24
420 180
420 180
LD50 (Raue)
mg/kg p.o.
1680
35 oralen Verabreichung können Tabletten, Dra-Granulate,
Emulsionen, Suspense,
1350
Imipramin
3-Chlor-5-(3-dimethyl-
aminopropyl)-10,l 1 -di-
hydro-5 H-dibenz[b,f]-
azepin
Amitryptilin
Verbindung gemäß
Beispiel 1
Verbindung gemäß
Beispiel 2
Beispiel 2
Klinische Arbeiten mit der Verbindung gemäß Beispiel 2 ergaben folgendes:
Mit der Verbindung lassen sich ähnliche Ergebnisse wie mit Imipramin erzielen. Die beanspruchte Verbindung
ist jedoch in zweierlei Hinsicht überlegen:
1. Sie wirkt bei niedrigeren Dosen. Gleiche Ergeb- einer Tablette von
nisse werden mit 10 bis 20mg der beanspruchten 50 ponenten verwendet:
Verbindung einerseits und 75 bis 150 mg Imipramin andererseits erzielt. 5-(Chinuclidinyl-(2)-methyl)-10,l 1-di
2. Sie wirkt rascher, denn der Stimmungsumschwung erfolgt mit der beanspruchten Verbindung
gewöhnlich nach weniger als einer Woche, mit Imipramin dagegen erst nach 3 Wochen.
wäßnge
sk
folg»* Korn-
Chinudy(
hydro-dibenzo[b,f]azepin 25 mg
Mannit 92 mg
Maisstärke 20 mg
Stearinsäure 8 mg
Talk 5 mg
Claims (3)
- Patentansprüche:L 5 - (Chinuclidinyl - (2) - methyl) - 10,11 - dihydro - dibenzo[b,fjazepin, dessen Salze und quaternäre Ammoniumde civate.
- 2. 5 - (Chinuclidinyl - (3) -) -10,11 - dihydro - dibenzo[b,f]azepin, dessen Salze und quaternäre Ammoniumderivate.
- 3. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Dibenzo[b,f]azepin der Forme!IO düngen sowie pharmazeutische Zubereitungen, die die Verbindungen enthalten.Die obigen Verbindungen besitzen interessante Eigenschaften, die sie als Antihistamine, anticholinergische Mittel und Medikamente fur das Zentralnervensystem (insbesondere bei depressiven Zuständen) geeignet machen.Die neuen Verbindungen der allgemeinen Formel I können erfindungsgemäß hergestellt werden, indem man Dibenzo[W]azepin »n an sich bekannter Weise mit einem Chinudidinylderivat der Formel
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB3124169 | 1969-06-20 | ||
GB3124169 | 1969-06-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2030492A1 DE2030492A1 (de) | 1971-02-11 |
DE2030492B2 true DE2030492B2 (de) | 1974-10-24 |
DE2030492C3 DE2030492C3 (de) | 1977-03-10 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2011091050A1 (en) | 2010-01-19 | 2011-07-28 | Nektar Therapeutics | Oligomer-tricyclic conjugates |
US8569380B2 (en) | 2007-11-28 | 2013-10-29 | Nektar Therapeutics | Oligomer-tricyclic conjugates |
US9090535B2 (en) | 2010-12-10 | 2015-07-28 | Nektar Therapeutics | Hydroxylated tricyclic compounds |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2011091050A1 (en) | 2010-01-19 | 2011-07-28 | Nektar Therapeutics | Oligomer-tricyclic conjugates |
US9090535B2 (en) | 2010-12-10 | 2015-07-28 | Nektar Therapeutics | Hydroxylated tricyclic compounds |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
NL7008578A (de) | 1970-12-22 |
ZA703866B (en) | 1971-02-24 |
GB1252320A (de) | 1971-11-03 |
DE2030492A1 (de) | 1971-02-11 |
NL167965B (nl) | 1981-09-16 |
SE370398B (de) | 1974-10-14 |
JPS4811115B1 (de) | 1973-04-10 |
NL167965C (nl) | 1982-02-16 |
AT299210B (de) | 1972-06-12 |
BE751092A (fr) | 1970-11-03 |
CH518282A (fr) | 1972-01-31 |
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