DE2027528C - Antibaktenelles Arzneimittel - Google Patents

Antibaktenelles Arzneimittel

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DE2027528C
DE2027528C DE2027528C DE 2027528 C DE2027528 C DE 2027528C DE 2027528 C DE2027528 C DE 2027528C
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DE
Germany
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rin
coli
rifampicin
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nalidixic acid
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English (en)
Inventor
Shozo Prof Kyoto Ikeda Osamu Tokio Nakazawa, (Japan)
Original Assignee
Danchi Seiyaku Co , Ltd , Tokio
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Description

1 2
Die Erfindung betrifft ein neues antibakterielles Verhältnis schwankt jedoch je nach der Art des Arzneimittel, welches Nalidixinsäure und Rifampicin Organismus oder des Wiriskörpers, der Gesamtmenge enthält Bei diesem Arzneimittel tritt eine synergistische der Dosierung oder anderen Bedingungen.
Verstärkung-der antibakteriellen Eigenschaften der Das durch Versuche ermittelte bevorzugte Kombeiden Verbindungen ein. Das anfängliche Minimum 5 binationsverhältnis (Gewichtseinheiten NA/RIN) beder inhibitorischen Konzentration bleibt bei dem trägt 0,08 bis 0,2 oder 1 bis 7:1.
erfindungsgemäßen Arzneimittel erhalten, ohne daß Das erfindungsgemäße Arzneimittel läßt sich sowohl sich selbst bei wiederholtem Gebrauch eine Ge- intravenös als auch oral verabreichen. Beide Verwöhnung einstellt. bindungen können auch gemeinsam mit anderen
Nalidixinsäure und Rifampicin wurden klinisch als io Medikamenten oder pharmazeutisch brauchbaren
ausgezeichnete antibakterielle Mittel und natürliche Trägern angewendet werden.
Antibiotika angewendet. Aus In-vitro-Untersuchungen Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden
ist jedoch bekannt, daß sehr rasch eine Resistenz Beispiele weiter erläutert:
gegen Rifampicin bei Staphyrococcus aureus oder Die erfindungsgemäßen Arzneimittel lassen sich
Escherichia coli eintritt. Ebenso wie bei Rifampicin 15 auf folgende Weise in eine Verabreichungsform
wurde bei fast allen gramnegativen Organismen, ein- bringen:
schließlich E. coli, eine rasche Resistenzentwicklung Als Ausgangsmaterial wurde beispielsweise die fol-
gegenüber Nalidixinsäure festgestellt . genden Substanzen in den angegebenen Mengen-
Die Erfindung betrifft ein Arzneimittel, in welchem Verhältnissen verwendet:
durch eine neuartige Kombination von Rifampicin 20
und Nalidixinsäure die Entwicklung einer Arznei- 1) NA 200 g
mittelresistenz verhindert wird. Erfindungsgemäß 2) RIN 40 g
wurde dabei von der Überlegung ausgegangen, daß 3) Lactose 240 g
Rifampicin die Inhibierung der Ribonucleinsäure- 4) Gelatine 5 g
Synthese bei Mikroorganismen bewirkt, während 25 5) Stärke 100 g
Nalidixinsäure eine Inhibierung der Desoxyribo- 6) Magnesiumstearat 2 g
nucleinsäuresynthese bewirkt. 7) Talkum 13 g
Untersuchungen in vitro und in vivo ergaben, daß 500 g
ein erfindungsgemäßes Arzneimittel, welches '/9 bis
9 Gewichtsteile Nalidixinsäure pro Gewichtsteil Ri- 30 Zur Tablettenherstellung wurde ein homogenes
fampicin enthält, eine verstärkte Wirkung gegen Gemisch aus 1), 2) und 3) hergestellt; ferner wurde
grampositive oder gramnegative Organismen auf- 4) und einem Teil von 5) eine Paste hergestellt,
weist, ohne daß eine Resistenz eintritt. Die Paste wurde mit dem homogenen Gemisch
Diese verstärkte oder synergistische Wirkung wurde und dem Rest von 5) vermischt und so eine homogene
bei verschiedenen Mikroorganismen, z. B. bei E. coli, 35 Masse hergestellt, welche dann granuliert und ge-
Proteus vulgaris, Shigella dysenteriae, Salmonella trocknet wurde,
typhi, Klebsiella pneumoniae u. ä., festgestellt. Dann wurden die Bestandteile 6) und 7) zugegeben
Die bemerkenswerteste synergistische Wirkung tritt und die so erhaltene Masse zu 1000 Tabletten ver-
bei dem Bakterienstamm E. coli NIH ein, wie aus arbeitet.
Tabelle I im Beispiel 2 ersichtlich: 40 An Erwachsene wurden 4 bis 5 Tabletten pro Tag
Gemäß diesem Beispiel wird durch ein erfindungs- verabreicht,
gemäßes Arzneimittel, welches 1 Gewichtsteil Nalidixinsäure pro 8 Teile Rifampicin enthält, das Wachs- Herstellung eines Arzneimittels mit der
turn der Organismen bei einer Konzentration von gewünschten Resistenzfestigkeit
0,39 mg/ml (= MIC-Wert) verhindert. Dagegen be- 45
trugen die MIC-Werte bei alleiniger Anwendung von 1. 1 g pulverförmiges RIN wurde gründlich mit 1 g
Nalidixinsäure 6,25 mg/ml und bei alleiniger An- pulverförmigem NA zu einem Präparat vermischt,
wendung von Rifampicin 100 mg/ml. Falls man Unter Inkubation bei 37° C unter Verwendung von
dagegen ein Arzneimittel anwendet, welches beide Herzinfusions-Bouillon-Medium wurde der MIC-Wert
Verbindungen im Verhältnis NA zu RIN = 1 bis 4:1 50 des Präparats bei E. coli NIH-J, Ikaken, 0-55 und
enthält, (Nalidixinsäure wird hier und im folgenden Proteus vulgaris OX-19 im Vergleich zur alleinigen
mit »NA« und Rifampicin mit »RIN« bezeichnet), Anwendung von NA oder RIN bestimmt,
so beträgt der MIC-Wert des Mittels gegen E. coli Die Untersuchungen erfolgten gemäß dem Reihen-
NIH 0,78 mg/ml. Generationen-Züchtungsverfahren, bei dem eine In-
Mit dem erfindungsgemäßen Arzneimittel wurde 55 kubation von 24 Stunden als eine Generation des zu eine beträchtliche Verhinderung der Gewöhnung bei untersuchenden Organismus zugrunde gelegt wurde, verschiedenen Kombinationsverhältnissen von NA Wie aus den F i g. 1 bis 4 ersichtlich, trat nur ganz und RIN erzielt. Wie aus Beispiel 1 und F i g. 2 er- langsam eine Resistenz gegen das Präparat ein, und sichtlich, wird bei einem Mittel, welches gleiche es wurde eine synergistische Wirkung bei der ersten Mengen NA und RIN enthält, der MIC-Wert selbst 60 Generation beobachtet. Beispielsweise betrug der bei der 8. Generation von E. coli 0-55 bei 6,25 mg/ml MIC-Wert des Präparats bei der 8. Generation lediggehalten. Dieser MIC-Wert ist überraschend (V8 bis lieh 6.25 mg/ml. Bei Anwendung von NA allein betrug Y500) niedriger als bei alleiniger Anwendung von der MIC-Wert dagegen 50 mg/ml und bei Anwendung NA oder RIN. von RIN allein 3200 mg/ml (vgl. F i g. 2).
Das Kombinationsverhältnis der beiden Verbin- 65 2. Der obige Versuch wurde wiederholt, wobei als
düngen, innerhalb dessen beträchtliche Wirkungen Versuchsbakterien Staphylococcus aureus 209 P-JC
erzielt werden, reicht allgemein von'/9 bis 9 Gewichts- (in der 7. Generation) verwendet wurden. Der MIC-
teile NA pro Gewichtsteil RIN. Das zweckmäßigste Wert betrug bei dem erfindungsgemäßen Präparat
3,125 mg/ml; bei alleiniger Anwendung von NA betrug der MIC-Wert dagegen 200 mg/ml, und bei alleiniger Anwendung von RIN betrug der MIC-Wert 6,25 mg/ml in derselben Generation.
Hieraus ergibt sich, daß bei dem erfindungsgemäßen Präparat kaura eine Resistenz gegen Staphylococcus und E. coli eintritt.
Synergistische Wirkung in vitro Die synergistische Wirkung zwischen NA undKW wurde nachdem Flüssigkeits-Verdünnungverf^ unter Inkubation bei Anwendung \°n Heronfusions Bouillon-Medium untersucht. ^ !nkubation wu de Stunden bei 36°C ausgeführt Die Ergebnisse sind in den folgenden Tabellen I und II dargestellt.
Tabelle I
E. coli NIH MIC-Werte
NA, mg/ml:
12,5
6,25 ...
3,125 ..
1,56 ..
0,78 ..
0,39 ..
200
100
50
RJN, mg/ml 6,25 .
I
3,125
— ' ■-
1,56
0,78
125 I I I I I I I + I I I I I I I + I I I 1 I + + + +
+
+
I I I I. I I I +
Tabelle II Proteus vulgaris OX-19
100 RIN, mg/ml 6,25 I 3,125
NA, mg/ml:
100
50
25
12,5
6,25 3,125..
1,56 ..
0,78 ..
0,39 ..
Aus den obigen Tabellen ergibt sich, daß durch gemeinsame Anwendung von NA und RIN eine starke synergistische Wirkung gegenüber diesen Mikroorganismen erzielt wird.
Chemotherapeutische Wirkung bei Mäusen bei künstlicher Coli-lnfektion
NA, RlN oder ein Gemisch der beiden in verschiedenen Mengenverhältnissen wurde in 0,5% CMC suspendiert. Mäuse wurden intraperitoneal mit der drei- oder vierfachen Menge der LD5n von E. coli NIH, in Kombination mit 3% Mucin infiziert. 1 oder
2 Stunden nach der Injektion wurde eine gemäß oben beschriebenem Verfahren hergestellte Suspension an die infizierten Mäuse oral verabreicht. Der Einfluß auf die. Verlängerung der Uberlebenszeit wurde gegenüber einer Vergleichsgruppe bestimmt.
Die als Versuchstiere verwendeten Mäuse bestanden aus einem dd-Stamm mit einem Körpergewicht von 19 ± Ig. Jede Gruppe bestand aus 10 Mäusen. Die bei diesem Versuch erzielten Ergebnisse sind in den F i g. 5 bis 10 dargestellt. Die gemäß den F i g. 5, 6 und 7 erzielten Ergebnisse wurden durch Verabreichen der Medikamente 2 Stunden nach dem Infizieren
mit einer dreifachen LD50-Menge E. coli erhalten; die gemäß den Fi g. 8, 9 und 10 erzielten Ergebnisse wurden in analoger Weise 1 Stunde nach dem Infizieren mit einer vierfachen LD50-Menge erhalten. Aus den Figuren ergibt sich eine starke synergistische Wirkung bei Anwendung einer NA und RIN enthaltenden Suspension.
Es wurden Suspensionen angewendet, welche NA und RIN in verschiedenen Mengenverhältnissen und 0,5% CMC enthielten. Mäuse wurden mit etwa der *o dreifachen LD50-Menge E. coli NIH durch intraperitoneale Injektion infiziert. Dann wurde die Sus pension an.die Mäuse verabreicht und die Schutz wirkung auf gleiche Weise wie im Beispiel 3 bestimmt. Die Ergebnisse, angegeben als Überlebensverhältnis, "5 sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt:
Tabelle III
Verhältnis Dosierung, rag/Maus 1 0,5 0,25
NA zu RIN 0 0 0
10:0 12,5 12,5 0
9:1 12,5 25 0
4:1 12,5 0 0
2:1 75 25 0
1:1 100 87,5 0
1:2 100 75 12,5
1:4 100 87,5 12,5
1:9 87,5 75 0
0:10
Es wurde etwa die fünffache LD50-Menge Staphylococcus aureus 50774 als Untersuchungsbakterien angewendet, und es wurden analoge Versuche wie im Beispiel 4 ausgeführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV zusammengestellt.
Tabelle IV
Verhältnis 0,02 Dosierung, mg/Maus 0.005
NA zu RIN 87,5 0
10:0 100 12,5
9:1 100 12,5
4:1 100 0
2:1 75 0
1:1 25 0
1:2 12.5 0
1:4 0 0
1:9 0 0
0:10
0,01
0
50
37,5
0
12,5
0
0
0
0
Auftreten einer Resistenz bei verschiedenen Verhältnissen von NA und RIN gegen E. coli NIH
Es wurden verschiedene Präparate mit verschiedenen Kombinationsverhältnissen von NA und RIN angewendet. Bei jeder Generation wurden die MIC-Werte in bezug auf E. coli auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 bestimmt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in F i g. 2 graphisch wiedergegeben.
Synergistische Wirkung des Präparats NA zu RIN = 4:1 gegen verschiedene Mikroorganismen
Bei Anwendung eines Mittels mit einem Zusammensetzungsverhältnis NA zu RIN = 4:1 wurden jeweils die MIC-Werte auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 bestimmt. Die hierbei erzielten Ergebnisse sind k Tabelle V zusammengestellt:
Tabelle V
Untersuchter Mikroorganismus NA RIN Präparat
(NA/RIN = 4)
Sta. aureus 209P JC
Sta. aureus terajima
B. subtilis PCN 291
E coli NIH
>100
>100
0,4
3,12
25
3,12
>100
6,25
3,12
>100
12^
0,006
0,012
0,05
12,5
25
12,5
>100
6,25
6,25
>100
25
0,025
0,025
0,4
1,56
12,5
3,12
50
6,25
3,12
>100
6,25
Aerobactor aerogenes
Sahnonella typhosa T-287 ·
Sahnonella enteritidis ·
Shigella dysenteriae EW-7
Shigella flexneri Komagorne
Pseudomonas aeruginosa No. i2 ·
Proteus vulgaris OX-19 ...;
Einfluß des Präparats NA zu RIN = 4:1 auf die Wachstumskurve von E. coli
In der Anfangsstufe der Züchtung von E. coli wurde jedes Medikament oder Präparat (mit einem Zusammensetzungsverhältnis NA zu RIN = 4:1) in einer Menge von 25 mg/ml zugesetzt und die Inkubation bei 37°C ausgeführt Die Entwicklung der Anzahl der Zellen wurde nephelometrisch bestimmt Die erhaltenen Ergebnisse sind in F i g. 12 zusammen gestellt
In F i g. 13 sind auf analoge Weise erzielte Versuchs ergebnisse zusammengestellt, wobei jedoch die Me dikamente oder Präparate 6 Standen nach Begin der Züchtung zugegeben wurden.
2478
Die in dem erfindungsgemäßen antibakteriellen Präparat enthaltenen Wirkstoffe entsprechen der folgenden chemischen Formeln:
COOH
C2H5 Nalidixinsäure
HO
H3C CH3
CH1COO
CH3
CH=N-N N-CH3
Rifampicin

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Antibakterielles Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoffe % bi 9 Gewichtsteile Nalidixinsäure pro Gewichtsteil Rifampicin enthält.
    Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
    2478

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