DE202695C - - Google Patents
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J19/00—Chemical, physical or physico-chemical processes in general; Their relevant apparatus
- B01J19/08—Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor
- B01J19/087—Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor employing electric or magnetic energy
- B01J19/088—Processes employing the direct application of electric or wave energy, or particle radiation; Apparatus therefor employing electric or magnetic energy giving rise to electric discharges
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— M 202695 KLASSE 12Λ. GRUPPE
Patentiert im Deutschen Reiche vom 2. August 1904 ab.
Es ist bekannt, bei der Durchführung endothermisch verlaufender Reaktionen in
Gasen und Gasgemischen mit Hilfe des elektrischen Lichtbogens diesen letzteren der
Einwirkung eines Magnetfeldes auszusetzen, um die Verwendung sehr kräftiger Lichtbogen
zu ermöglichen und dadurch eine bessere Ausbeute zu erreichen. Die bis jetzt zu diesem Zwecke verwendeten Öfen waren
mit großen hufeisenförmigen Eisenkernen zwecks Erregung des erforderlichen magnetischen
Feldes versehen, was die Anlage verteuerte und auch den für die Öfen erforderlichen
Raumbedarf bedeutend yergfößerte. Wird ein Lichtbogen zwischen in einer senkrechten Ebene liegenden Hörnerelektroden
eingeleitet, ohne daß durch besondere Vorrichtungen eine magnetische Beeinflussung
derselben stattfindet, so kann allerdings eine Verschiebung des Lichtbogens zufolge der bekannten elektrodynamischen
Wirkungen zwischen dem Lichtbogen und den durch die Hörnerelektrbden zufließenden
Strömen eintreten; die Erfahrung zeigt aber,
daß diese Erscheinung nicht genügt, um bei Verwendung starker Ströme eine wünschenswerte
Ausbeute derselben zu erreichen.
Zweck der vorliegenden Erfindung ist, die obigen Ubelstände zu beseitigen. Die Erfindung
kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß auf den Lichtbogenstrom durch besondere Ströme von passender Stromstärke,
welche durch die Elektroden bzw. besondere, in deren Nähe vorgesehene Leiter hindurchgeleitet
werden, eine verstärkte elektrodynamische Wirkung ausgeübt wird. Die zwischen den Elektroden in geeigneter Weise
eingeleiteten Lichtbogen werden dabei mit solcher Geschwindigkeit durch die zu behandelnde
Gasmasse verschoben, "fraß sie als
eine zusammenhängende flächenartige Lichtbogenflamme erscheinen. Bei elektrodynamischer
Beeinflussung der zwischen hörnerförmigen Elektroden eingeleiteten Lichtbogen
gemäß dieser Erfindung wird der besondere Vorteil erreicht, daß die das Kraftfeld erzeugenden
Leiter in die Ebene der Lichtbogenfläche, d.h. an die kurzen Seiten des für gewöhnlich flachen Ofens verlegt werden.
Es wird hierdurch möglich, eine beliebige Anzahl von Ofenkammern dicht nebeneinander
aufzureihen, bzw. lange öfen zu bauen, welche durch Zwischenwände in eine größere
Anzahl flache Ofenkammern geteilt sind, und dadurch eine beträchtliche Ersparnis an Raum
und Kosten zu erreichen. s .
Auf der beiliegenden Zeichnung sind einige Ausführungsformen von Apparaten nach
dieser Erfindung schematisch dargestellt.
Der als erste Ausführungsform in Fig. 1 dargestellte Apparat besitzt in gewöhnlicher
Weise eine Reaktionskammer a, die die zu behandelnden Gase, beispielsweise Luft, enthält
und mit Öffnungen b, c für den Em-
bzw. Austritt der Gase ausgestattet ist. Die Elektroden d, d, die selbstverständlich von den
Wandungen der Reaktionskammer α isoliert sein müssen, wenn diese aus elektrisch leitendem
Material bestehen, sind innerhalb der Reaktionskammer umgebogen und in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise angeordnet.
Die einander entlang gehenden Teile e, e der Elektroden sind in bekannter Weise hörnerförmig
gestaltet.
Um die Lichtbogen entstehen zu lassen und das Durchschlagen der Gasschicht zu
erleichtern, sind die Elektroden an dem Punkte/ einander näher gebracht, wobei beispielsweise
die Bildung der Lichtbogen durch zweckmäßige Spannungssteigerungen an den
Elektroden mittels besonderer Hochspannungsumformer in Verbindung mit Kondensatoren
oder durch Beleuchtung mit ionisierenden Strahlen erleichtert werden kann. Nachdem
der als beweglicher Leiter zu betrachtende Bogen bei f entstanden ist, äußert der aus
den festen Elektroden gebildete Teil der Strombahn auf den Bogen eine elektrodynamische
Wirkung, die eventuell den Bogen längs den Elektroden durch die Reaktionskammer verschiebt.
Die genannte elektrodynamische Wirkung ist indessen sehr gering, so daß die Bewegung
des Lichtbogens in etwa demselben Grade von der Strömung der Gase durch die Reaktionskammer abhängig . wird. Eine
Verschiebung der Lichtbogen lediglich auf Grund dieser elektrodynamischen Wirkung
ist zu klein, um eine den praktischen Bedürfnissen entsprechende Konzentration der
Energie in demselben Lichtbogen zu ermöglichen, indem die von dem Lichtbogen getroffene Gasmasse gegenüber der verbrauchten
Energiemenge allzu klein ist. Verstärkt man dagegen die genannte elektrodynamische
Einwirkung auf den Lichtbogen, so kann die Bewegungsgeschwindigkeit des Lichtbogens beliebig groß und nahezu unabhängig
von der Geschwindigkeit der Gasmasse werden.
Zu diesem Zwecke sind die Elektroden gemäß dieser Erfindung für sich in besondere
Stromkreise eingeschaltet, durch welche separat erzeugte Ströme geleitet werden.
Dynamomaschinen g, g sind mit je einer Elektrode in Verbindung, so daß letztere mit
der Stromquelle und den Zuleitungen eine in sich geschlossene Strombahn bildet. Der den
Bogen bildende Hauptstrom sowie die von den Stromquellen g erzeugten Ströme können
jede beliebige Stromform haben, wobei die auf die Lichtbogen wirkenden Kräfte gemäß
den Gesetzen der elektrodynamischen Einwirkung der Ströme aufeinander konstant nach der einen oder anderen Richtung wirken,
oder eine immer wechselnde Richtung erhalten, die von der jeweiligen Richtung der
Ströme abhängig ist. Demzufolge werden auch die Lichtbogen in der einen oder anderen
Richtung verschoben oder erhalten in der Längsrichtung der Elektroden eine hin und
her gehende Bewegung.
Statt die gesondert erzeugten Ströme zur Beeinflussung der Lichtbogen durch die
Elektroden zu leiten, kann man für diese Ströme auch besondere Leiter verwenden,
welche im Apparat derart angebracht sind, daß die hindurchgehenden Ströme eine geeignete
elektrodynamische Einwirkung auf die Lichtbogen ausüben. Eine solche Ausführungsform
ist in Fig. 2 dargestellt. Die Stromkreise der Dynamomaschinen g, g sind
bei dieser Ausführungsform durch besondere Leiter e1, e1 geschlossen, die längs den Teilen
e, e der Elektroden und von diesen isoliert angeordnet sind.
Einen dritten, besonders für Wechselströme geeigneten Apparat zeigt Fig. 3. Die
den Lichtbogenstrom zuführenden Leiter h bilden Primärkreise i von Wechselstromumformern
und führen dann zu den Elektroden d, deren Enden in Verbindung mit den Sekundärkreisen k der genannten Umformer
stehen, so daß die Zuleitungen zu den Elektroden und die Elektroden selbst geschlossene Stromkreise bilden. Die Wirkungsweise
dieses Apparates ist folgende: Ist der Lichtbogen bei f gebildet worden,
so wird durch den die Primärwicklungen i durchfließenden Strom in den Sekundärwicklungen k ein Strom erregt, dessen Stärke
von dem Verhältnis der Windungszahlen der Primär- und Sekundärwicklung des Umformers
abhängt. Man kann somit in den sekundären Wicklungen Ströme erhalten, welche z. B. 10, 100, 1000 oder mehrmal
stärker sind als der Strom des Lichtbogens, wodurch sich eine in gleichem Verhältnis
stärker verschiebende Wirkung auf den Lichtbogen ergibt.
Eine andere Ausführungsform des Apparates zeigt Fig. 4, bei welcher die Elektroden
in Schraubenlinien gewunden sind. Der Apparat besitzt eine Umformeeinrichtung, wie eine solche schon in Fig. 3 dargestellt
ist. Die Teile e, e der Elektroden, zwischen denen die Lichtbogen überspringen, sind in
Schraubenlinien von gleicher Steigung, aber mit verschieden großem Durchmesser gewunden,
wobei der schraubenförmige Teil der einen Elektrode innerhalb des schraubenförmigen
Teiles der anderen Elektrode angebracht ist. Während des Betriebes laufen die gebildeten Lichtbogen den Windungen
entlang und üben an verschiedenen Punkten der Gasmasse ihre Wirkung aus, :
Die innere Elektrode kann auch durch einen geraden Leiter ersetzt werden, wie die
Ausführungsform nach Fig. 5 zeigt. Bei dieser Ausführungsform wird der den Lichtbogen
beeinflussende besondere Strom lediglich durch die schraubenförmige Elektrode geleitet. Auch bei den in Fig. 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsformen kann es unter Umständen genügen, die den Lichtbogen beeinflussenden
Ströme lediglich durch die eine Elektrode bzw. durch einen besonderen Leiter
zu führen.
Ist die eine oder sind beide Elektroden nicht linear, so können die besonderen Ströme
für den Antrieb der Lichtbögen durch elektromagnetische Induktion direkt in der einen
oder in den beiden der nicht linearen Elektroden erzeugt werden, welche dann selbst
geschlossene Strombahnen für diese besonderen Ströme bilden. Die Ausführungsform
nach Fig. 6 zeigt eine derartige Anordnung, bei welcher die eine Elektrode von einem
Blechzylinder / gebildet ist und die andere in einer Schraubenlinie gewunden ist. Die Elektrode
m ist um einen Eisenkern η gewickelt, dessen Enden durch Teile n1 miteinander verbunden
sind, um einen geschlossenen magnetischen Kreis zu bilden. Das die Lichtbögen beeinflussende Kraftlinienfeld wird
hierbei hauptsächlich von den in dem Blechzylinder / induzierten starken Sekundärströmen
erzeugt, indem diese Ströme in dem zwischen dem Eisenkern η und der inneren Wandung
des Zylinders / liegenden Raum ein' sehr kräftiges Feld erregen, während der die
Elektrode m durchfließende Strom eine gegenüber den im Blechzylinder/ kreisenden Strömen
ziemlich schwache Einwirkung ausübt. Der Eisenkern hat dagegen auf die Bildung des
die Lichtbögen beeinflussenden Kraftlinienfeldes keinen direkten Einfluß. Die Elektrode
m wird von einem Umformer i, k, dessen Primärwicklung i in den Hauptstromkreis
eingeschaltet ist, gespeist. Letzterer geht von dem einen Pol der Stromquelle nach der Primärwicklung i des Umformers
und dem einen Ende der Elektrode m, von dort unter Bildung eines Lichtbogens zu dem
Blechzylinder / und von diesem zum anderen Pol der Stromquelle. Die ^ Sekundärwicklung
k ist in eine einerseits mit dem anderen Ende der Elektrode m und andererseits mit
dem Hauptstromkreis in Verbindung stehende Leitung eingeschaltet. Der Blechzylinder /
ist dem. unteren Teile der Elektrode m bei/ genähert, so daß die Lichtbögen hier entstehen
können, um sich unter dem Einfluß der in der Elektrode m und in dem Blechzylinder
kreisenden- Ströme durch die in dem Apparate eingeschlossene Gasmasse hindurch
zu bewegen, wobei sie den Windungen von Ot folgen.
Die beschriebenen Apparate sind lediglich Ausführungsformen, welche natürlich hinsichtlich
der Elektroden vervielfacht werden können. Der Grundgedanke der Apparate
ist lediglich der, in die Bewegungsbahn der Lichtbögen auf elektrodynamischem Wege das
Kraftlinienfeld zu verstärken, welches von dem Lichtbogenstrom bei dessen Durchgang
durch die Teile der Elektroden, längs welcher die Verschiebung der Lichtbögen stattfindet,
erzeugt wird.
Claims (3)
1. Verfahren zur Durchführung endothermisch verlaufender Reaktionen in
Gasen und Gasgemischen unter Anwendung eines bewegten elektrischen Lichtbogens zur Hervorbringung der erforderlichen
Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Lichtbogenstrom durch besondere Ströme von passender
Stromstärke, welche durch die Elektroden bzw. besondere, in deren Nähe vorgesehene
Leiter _ hindurchgeleitet werden, eine verstärkte elektrodynamische Wirkung
ausgeübt wird.
2. Ofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einer zur
Aufnahme der zu behandelnden Gase dienenden Reaktionskammer, in welcher
Elektroden von solcher Form vorgesehen sind, daß zwischen ihnen eingeleitete
Lichtbögen durch die Gasmasse hindurch verschoben werden können, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektroden für sich bzw. längs derselben vorgesehene Leiter in geschlossenem Stromkreise eingeschaltet
sind, welche Stromquellen zur Erzeugung der besonderen, den Lichtbogen
beeinflussenden Ströme enthalten.
3. Ofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromquellen, welche
die die elektrodynamische Beeinflussung der Lichtbögen bewirkenden Stromkreise enthalten, aus Transformatoren bestehen,
deren Primärwicklungen mit dem Lichtbogen des Ofens in Reihe geschaltet sind, zum Zweck, immer ein bestimmtes Verhältnis
zwischen der die Lichtbögen beeinflussenden Kraft und der Stärke des Lichtbogenstromes zu erhalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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