DE2025152C3 - Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschschaumes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines FeuerlöschschaumesInfo
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- A62—LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
- A62D—CHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
- A62D1/00—Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
- A62D1/0071—Foams
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Eine große Zahl brennbarer organischer Flüssigkeiten,
insbesondere Lösungsmittel wie Alkohole, Ketone, Ester und viele andere, wirkt bekanntlich
mehr oder weniger rasch Schaum vernichtend, so daß bei der Brandbekämpfung solcher Flüssigkeiten
Schaum nicht ohne weiteres eingesetzt werden kann. Es eignen sich beispielsweise nicht oder doch nur
mangelhaft die bei Mineralölbränden sehr gut geeigneten üblichen Schwerschäume auf Proteinbasis oder
auf synthetischer Basis. Aus diesem Grunde wurden für die besonderen Zwecke einige Spezialschaummittel
entwickelt. Deren Schäume sind bereits gegen viele der Schaum zerstörenden Flüssigkeiten stabiler, so
daß ein Löscheffekt ermöglicht werden kann.
Ein solches bekanntes, sehr wirksames Schaummittel ist in der deutschen Patentschrift 957 443 beschrieben,
Seine Löschwirkung beruht darauf, daß sich beim Auftragen des Schaumes sofort eine schwimmende
Deckschicht bildet, die jede weitere Einwirkung auf den darauf fließenden Schaum Unterbindet, das Feuer
vom Luftsauerstoff abschließt, eine weitere Schaumdecke ermöglicht und damit eine eventuelle Rückzündung
verhindert. Das wurde erreicht, indem eine Lösung von Schaumbildnern, wie beispielsweise Alkanolsulfate,
die auch äthoxyliert sein können, Alkyl-
oder Arylalky !-Sulfonate, Fettsäureeiweißkondensate
oder Seifen in Gegenwart von Stoffen verschäumt werden, die beim Zusammentreffen des gebildeten
Schaumes mit den brennenden Flüssigkeiten durch deren Einwirkung auf dem Schaum eine auf der Flüssigkeit
schwimmende, den übrigen Schaum tragende Zwischenschicht bilden. Als solche Stoffe waren erkannt
worden Quellmittel pflanzlicher Art, besonders hochpolymere Quellmittel, sowie ebensolche Kunststoffe.
Als Beispiele seien genannt Alginate und Pektine.
Die Anwendbarkeit der meisten bisher vorgeschlagenen Löschmittel für polare und Schaum z·. xstörende
Flüssigkeiten scheitert aber bei der Bekämpfung von Bränden höherer Alkohole, wie Butanol oder Pentanol,
die als typische »Entschäumer« gelten und sich mit großer Hartnäckigkeit dem Schaum widersetzen,
d.h. ihn zerstören. Die üblichen oberflächenaktiven Stoffe lassen sich in wäßrigen Lösungen solcher Flüssigkeiten
unter Entschäumen von der Oberfläche verdrängen, so daß bisher in diesen Fällen ein Ablöschen
immer dann Schwierigkeiten bereitete, wenn der Abbrand größer ist als die Möglichkeit des Schaumnachschubes.
Selbst im Falle des gelungenen Ablöschens wäre die Gefahr einer Rückzündung sehr groß.
Es wurde nun gefunden, daß ein Schaummittel nach dem deutschen Patent 957443 dadurch ganz wesentlich
verbessert und sein Wirkungsbereich auch auf die genannten höheren Alkohole ausgedehnt werden
kann, daß in diesem Schaummittel eine Komponente als Mischungsbestandteil eingearbeitet ist, die aus einer
Organosiliciumverbindung besteht.
Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
mit dem Ziel zu verbessern, dem dadurch erzeugten Feuerlöschschaummittel besonders vielseitige
Anwendbarkeit für brennbare Flüssigkeiten, insbesondere mit Wasser mischbare oder nicht mischbare,
schaumzerstörende organische Flüssigkeiten, zu verleihen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Patentanspruch 1 gekennzeichnete Maßnahme,
den Schaumbildnern eine Organosiliciumverbindung zuzusetzen, gelöst.
Verschiedene Möglichkeiten zur vorteilhaften weiteren
Ausgestaltung der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben.
Organosiliciumverbindungen bewirken, wie gefunden wurde, wenn sie wasserlöslich und oberflächenaktiv
durch funktioneile Modifizierung von beispielsweise Alkylpolysiloxanen erhalten werden, hydrophi-Iiert
durch Alkali oder Amin. sulfatiert oder sulfoniert zu Alkylpolysiloxantensiden. die auch äthoxyliert sein
können, eine Filmbildung in molekularer Schicht auf Oberflächen von organischen Flüssigkeiten, unter anderen
auch auf jenen besonders schaumfeindlichen Flüssigkeiten,
Sie sind also in der Lage, den auf einen solchen Entschäumer, z,B<
Butylalkohol, an sich unbeständigen Schaum beständig zu machen, so daß die von dem
Löschmittelschaum erwartete Wirkung voll und ganz gewährleistet ist-
Indessen Versagen Wiederum diese Organosilicium-
tenside an sich völlig auf den niederen Alkoholen wie
Methyl- und Äthylalkohol. Hier zeigt sich nun die erfindungsgemäße Verbesserung, indem das bei Methanol,
Äthanol, Isopropanol und Propanol völlig einwandfrei
wirksame Schaumlöschmittel nach der deutschen Patentschrift 957 443 kombiniert wurde mit
einem Organosiliciumtensid, wodurch zunächst eine außerordentlich gute Schaumstabilität auf allen niederen
wie auch den höheren Alkoholen gesichert werden konnte, wodurch aber weiterhin auch Vorteile erreicht
wurden, bei Löschen fast aller brennenden organischen Flüssigkeiten, so daß das erfindungsgemäße
Schaummittel auch mit sicherem Erfolg an Stelle der üblichen sonstigen Schaummittel zur Brandbekämpfung
eingesetzt werden kann.
So werden u. a. folgende Schaum mehr oder weniger zerstörende Flüssigkeiten schnell und sicher abgelöscht:
Alkohole, einschließlich der Butanole und Pentanole, Cyclohexanol, Methylisobutylcarbinol, Phenylmethylcarbinol,
Ketone wie Aceton, Butanon, Methylisobutylketon, Cyclohexanon, Ester wie Allylchlorid,
Äthylacetat + Äthanol, Äther wie Diäthyläther oder Isopropyläther usw., desgleichen aber auch
Mineralöle wie Kerosin, Heiz- und Dieselöl, ferner Benzol und Homologe, Glycole, Styrol, Furfurol,
Schwefel-Kohlenstoff, also Produkte, die auch mit anderen, bereits üblichen Schaummitteln gelöscht werden
können.
Bei umfassenden Versuchen hat sich herausgestellt, daß mit der Kombination aus dem bereits bekannten
Schaumlöschmittel nach der deutschen Patentschrift 957443 und den Organosilicjumverbindungen, insbesondere
den in der Weise funktionell modifizierten, daß sie oberflächenaktiv wurden und eine gewisse
Schaumfähigkeit erhalten hatten, nicht nur sogenannter Schwerschaum, d.i. Schaum mit einer Dichte von
0,20 bis etwa 0,05, sondern auch sogenannter Mittelschaum, d. i. Schaum mit einer Dichte bis zu etwa 0,01,
hergestellt werden kann. So konnten die vorgenannten Flüssigkeiten mit einem mittelhoch expandierten
Schaum (Verschäumrate 1:30) abgelöscht werden. Dabei verhinderte der stabil bleibende Schaum für
längere Zeit die gefürchtete Rückzündung, ähnlich wie es auch vom Schaum auf Proteinbasis bekannt
ist.
Da die handelsüblichen hochpolymeren Produkte in verschiedenen Viskositätsstufen vorkommen, ist
eine Angabe des Trockengehaltes nicht möglich. Eine genaue Dosierung ist auch nicht von ausschlaggebender
Bedeutung. Je nach dem erhältlichen Material kann der Gehalt an Trockensubstanz zwischen 1 und
4% eingestellt werden. Desgleichen kann auch die Menge des Schaumbildners je nach der Schaumkraft
des verwendeten Stoffes variiert werden.
3%ige Natriumalginatlösung 35 Gew.% 20%iges Fettsäureejweißkondensat 40 Gew.%
Wasser 10 Gew.%
Organosiliciumtensid 15 Gew.%
3%ige Natriumalginatlösung 60 Gew.%
Alkylarylsulfonai 40% WAS 25 Gew.%
Organosiliciumtensid 15 Gew. %
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschschaumes, insbesondere zum Löschen von brennenden
organischen, schaumzerstörend wirkenden Flüssigkeiten wie höhere Alkohole, durch
Verschäumen von aus Seifen, Iyobipolaren Sulfaten bzw. Sulfonaten und/oder Fettsäure-Eiweiß-Kondensationsprodukten
bestehenden Schaum- ίο bildnern in Gegenwart von Stoffen, die beim
Zusammentreffen des gebildeten Schaumes mit der brennbaren Flüssigkeit durch deren Einwirkung
auf den Schaum eine auf der Flüssigkeit schwimmende, den übrigen Schaum tragende
Zwischenschicht bilden, dadurch gekennzeichnet, daß den Schaumbildnern eine Organosiliciumverbindung
zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus einem Organosilicium-Tensid
bestehende Organosiliciumverbindung verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem durch funktionelle
Modifizierung von Organosiliciumverbindüngen, beispielsweise Alkylpolysiloxanen, erhaltenen
wasserlöslichen, oberflächenaktiven Produkt bestehendes Organosilicium-Tensid verwendet
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch Alkali oder Amine und durch Sulfatierung oder Sulfonierung
hydrophyliertes und oberflächenaktivier-Us
Produkt verwendet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis js
4, dadurch gekennzeichnet, daß ein äthoxiliertes Tensid verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß eine wäßrige Lösung, die mindestens 0,2% der Organosiliciumverbindung
enthält, verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702025152 DE2025152C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschschaumes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19702025152 DE2025152C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschschaumes |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2025152A1 DE2025152A1 (en) | 1971-12-02 |
DE2025152B2 DE2025152B2 (de) | 1978-05-03 |
DE2025152C3 true DE2025152C3 (de) | 1979-01-04 |
Family
ID=5771844
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19702025152 Expired DE2025152C3 (de) | 1970-05-23 | 1970-05-23 | Verfahren zur Herstellung eines Feuerlöschschaumes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2025152C3 (de) |
-
1970
- 1970-05-23 DE DE19702025152 patent/DE2025152C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2025152A1 (en) | 1971-12-02 |
DE2025152B2 (de) | 1978-05-03 |
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