DE1216116B - Waessrige Loeschschaum-Stammloesung zur Bekaempfung und Vermeidung von Fluessigkeitsbraenden - Google Patents

Waessrige Loeschschaum-Stammloesung zur Bekaempfung und Vermeidung von Fluessigkeitsbraenden

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DE1216116B
DE1216116B DEM62230A DEM0062230A DE1216116B DE 1216116 B DE1216116 B DE 1216116B DE M62230 A DEM62230 A DE M62230A DE M0062230 A DEM0062230 A DE M0062230A DE 1216116 B DE1216116 B DE 1216116B
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extinguishing
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foam stock
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Richard L Tuve
Edwin J Jablonski
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3M Co
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Minnesota Mining and Manufacturing Co
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES #7Ä PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
A62d
Deutsche Kl.: 61b-2
M62230VIb/61b
27. August 1964
5. Mai 1966
Bisher sind feinteilige Trockenlöschpulver, wie z. B. Natrium- und Kaliumbicarbonat, wegen ihrer schnellen und wirksamen flammunterdrückenden Eigenschaft als Feuerslöschmittel bei Flüssigkeitsbränden verwendet worden. Die Überlegenheit von Kaliumbicarbonat als Feuerlöschmittel gegenüber dem vorher verwendeten Natriumbicarbonat ist nachgewiesen worden. Die Dispersion einer feinteiligen Pulvermasse direkt innerhalb der Verbrennungszone eines brennenden Brennstoffs bzw. Treibstoffs führt zu einer raschen Löschung der Flammen, doch tritt mit Sicherheit ein Zurückschlagen der Flamme über den gelöschten Bereich ein, falls nicht das Feuer vollständig gelöscht und keine mögliche Quelle einer erneuten Entzündung verblieben ist.
Es sind auch bereits Verfahren zur Aufbringung feuerbekämpfender Schäume durch Aufspritzen einer zusammenhängenden Schaumdecke auf die Oberfläche eines brennenden Brenn- bzw. Treibstoffes entwickelt worden. Beständige Schäume, die in genügender Dicke über dem gesamten brennenden Bereich ausgebreitet wurden, haben sich gegenüber dem Angriff durch die Hitze und die Flammen als widerstandsfähig erwiesen, um auf diese Weise eine Inbrandsetzung zu unterdrücken und zu ersticken. Bekannte Schaummittel, die zur Feuerbekämpfung eingesetzt wurden, wurden aus Proteinsubstanzen hergestellt, wie z. B. Keratinen, Albuminen, Globulinen, Hämoglobinen, Samenmehlen usw., die durch Hydrolyse modifiziert und mit Salzen von mehrwertigen Metallen, wie z. B. Eisen(II)-sulfat, stabilisiert wurden.
Protein-Schaummittel sind jedoch zur Bekämpfung von Kohlenwasserstoffbränden wegen der schweren Schaumdecke nachteilig, die über der gesamten brennenden Oberfläche ausgebreitet werden muß, während jede Unterbrechung der Schaumsperrschicht zu einer erneuten Entflammung des brennenden Brenn- bzw. Treibstoffes führt. Es wurde auch gefunden, daß Proteinschäume durch feinteilige Löschpulver nachteilig beeinflußt werden, die mit einem Siliconfilm behandelt worden sind. Das Silicon wirkt als Antischaummittel und verursacht ein schnelles Zusammenfallen des Proteinschaumes.
Die zur Feuerbekämpfung eingesetzten Trockenlöschpulver werden mit einer Siliconoberfläche versehen, um freifließende, feuchtigkeitsbeständige Pulver zu erhalten, die wie Flüssigkeiten gehandhabt werden und wirken können und sich leicht unter Druck aus einem Schlauch bzw. einer Düse austragen lassen.
Erfindungsgemäß werden nun neuartige Schaumlöschmittel vorgeschlagen, mit denen sich die Nachteile der bekannten Löschmittel vermeiden lassen und Wäßrige Löschschaum-Stammlösung zur
Bekämpfung und Vermeidung von
Flüssigkeitsbränden
Anmelder:
Minnesota Mining and Manufacturing Company,
St. Paul, Minn. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. H. Ruschke und Dipl.-Ing. H. Agular,
Patentanwälte,
Berlin 33, Auguste-Viktoria-Str. 65
Als Erfinder benannt:
Richard L. Tuve, Silver Spring, Md.;
Edwin J. Jablonski, Seat Pleasant, Md.
(V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 4. September 1963
(306 665)
die sich zum Löschen von Flüssigkeitsbränden als wirksam erwiesen haben, wenn sie einzeln oder in Kombination mit anderen Feuerlöschmitteln verwendet werden.
Gegenstand der Erfindung ist eine wäßrige Löschschaum-Stammlösung zur Bekämpfung und Vermeidung von Flüssigkeitsbränden, gegebenenfalls in Kombination mit oder nach einem Löschpulvereinsatz, gekennzeichnet durch einen Gehalt von etwa 0,1 bis 10 °/o eines wasserlöslichen, ionenaktiven Derivats einer Fluorcarbon- oder einer Fluorsulfonsäure mit mindestens 3, besonders 6 bis 8 Kohlenstoffatomen, in der perfluorierten Alkylgruppe, und gegebenenfalls durch den gleichzeitigen Gehalt eines wasserlöslichen, schaumstabilisierenden Polymerisats.
Die erfindungsgemäßen Schaummittel besitzen eine bemerkenswerte Fähigkeit zum Schützen gerade gelöschter entflammbarer Brennstoffoberflächen vor einer möglichen Rückkehr des Feuers. In dieser Beziehung haben sich die neuartigen Schaummittel zur Bekämpfung von Branden von Leichtbenzin, Schwerbenzin (Naphtha), Äther, Benzol und anderen brennbaren Stoffen, bei deren Verdampfung leicht
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entzündliche Dämpfe entstehen, als besonders wirksam Eigenschaft, selbst, dann noch wirksam zu sein, wenn
erwiesen. Sie sind weiterhin zur Bekämpfung von sich die Luft-Flüssigkeits-Bläschen aufgelöst haben.
Bränden anderer Kohlenwasserstoffe brauchbar, die Die Schäume lassen einen dünnen Oberflächenfilm
unter den Hitzebedingungen eines Brandes beträcht- zurück, der auf der Brenn- bzw. Treibstoffoberfläche
liehe Mengen von Dämpfen entwickeln, wie z. B. von 5 verbleibt und der sich gegenüber entflammbaren
Kerosin, Düsenmotorentreibstoffen, Dieselölen, usw. Brenn- bzw. Treibstoffdämpfen als undurchlässig
Die erfindungsgemäßen Schaummittel wirken bei erwiesen hat. Dieser dünne Film breitet sich über der
der Lösung von Feuern in zweifacher Weise: Sie Brennstoff-Schaum-Grenzfläche und weiterhin auch
verhindern die Einwirkung von Strahlungsenergie auf über Brennstoffbereichen aus, die nicht vollständig
die Brennstoffoberflächen und sie verhindern weiterhin io mit Schaum bedeckt sind. Der Film bildet sich rasch
die Freisetzung von entflammbaren Dämpfen, wenn zurück, wenn er unterbrochen worden ist. Dieser
die Flammen unterdrückt worden sind. dünne Film ist also bei der Verhinderung der Frei-
Die erfindungsgemäßen Schaummittel werden gemäß Setzung von Brennstoffdämpfen ebenso wirksam wie einer bevorzugten Ausführungsform zusammen mit der Schaum selbst. Die bisher bekannten Schaum-Löschpulvern, insbesondere Kah'umbicarbonatpulver, 15 mittel haben diese Eienschaften nicht, da der mit verwendet. Die Schäume sind in Gegenwart von mit ihrer Hilfe erzeugte schaumartige Überzug unzu-Siliconen überzogenen Löschpulvern völlig beständig sammenhängend ist und unterbrochen werden kann, Darüber hinaus steigern die Schäume wegen der so daß infolgedessen die Gefahr einer erneuten ihnen innewohnenden Eigenschaften die feuerlöschen- Entzündung des Brennstoffs besteht, den Eigenschaften von KHCO3-Pulver, indem sie die 20 Die erfindungsgemäßen Löschschaum-Stammlösun-Möglichkeit eines Zurückschiagens des Feuers bzw. gen sind zur Bildung einer schaumartigen Masse einer erneuten Entflammung ausschalten. Bei den. · befähigt, wenn sie mit Luft, Difluordichlormethan, rasch um sich freifenden Treibstoff branden, wie sie Stickstoff oder.anderen geeigneten gasförmigen Medien bei Flugzeugunglücken auftreten, wo zur Brand- verblasen bzw. vermischt werden. In den erfindungsbekämpfung eine Pulverwolke von KHCO3 eingesetzt 25 gemäßen Löschschaum-Stammlösungen sind vorzugswird, werden dann die erfindungsgemäßen Schaum- weise Derivate von Fluorcarbonsäuren und Fluormittel auf die Treibstoffoberfläche aufgesprüht, um die sulfonsäuren der allgemeinen Formeln RfCOOH bzw. Löschung des Feuers sicherzustellen. Der aufgesprühte RfSO3H enthalten. Bei den Carbonsäuren bedeutet Rf Schaum verhindert dann ein Zurückschlagen des vorzugsweise eine Perfluoralkylkette mit 7 Kohlen-Feuers auf die gelöschten Treibstoffoberflächen, 30 Stoffatomen, d. h. einen Rest C7F15 —, und bei den während der Rest der Flammen gelöscht wird. Der Sulfonsäuren bedeutet Rf vorzugsweise eine Perfluor-Hauptnachteil von KHCO3-Pulver, der in seiner alkylkette mit 8 Kohlenstoffatomen, d. h. einen Rest Unfähigkeit zur Verhinderung des Zurückschiagens C8F17 —. Bei dem Perfluoralkylrest Rf kann es sich der Flammen besteht, kann also mit HiKe der kombi- um einen geradkettigen oder um einen verzweigtnierten Verwendung der erfindungsgemäßen Lösch- 35 kettigen Rest handeln. Zu bevorzugten Fluorkohlenschaum-Stammlösung und von Löschpulvern über- Stoffverbindungen, die erfindungsgemäß brauchbar wunden werden. sind, gehören die folgenden quaternären Stickstoff-
Ein weiterer wünschenswerter Effekt, der bei der verbindungen, die in ihrem Molekül eine Bindung
Verwendung der erfindungsgemäßen Schaummittel. zwischen einer Amidgruppe und einer Polymethylen-
festzustellen ist, besteht in ihrer bemerkenswerten 40 gruppe aufweisen:
IY""1 T? Qf~\ "MTT /V1TJ Λ TvTYV1TT *\ 4· T Τ— /"Δ"\
IVa^ 17 OU2JNJbL (^Xl2J3 -— JN(CJtIgJ3^"/ J (A)
[C7F15 — CONH — (CH2)S — N(CH8)3-7+ J- (B) Γ 0 I + Cl-
Il (C)
LC7F15 — CONH — (CH2)S — N(CHs)2CH2CH2OC — CH = CH2.
C7F15-CONH-(CH2)3 —N(CH3)2CH2CH2COOQ >
Eine weitere Fluorkohlenstoffverbindung, die eben- stoffes an und bilden einen orientierten Oberflächenfalls zur Herstellung der erfindungsgemäßen Lösch- film, wobei die Perfluorkohlenstoffreste nach oben schaum-Stammlösungen geeignet, ist das Sulfonamido- zeigen.
carbonsäuresalz der Formel 55 Die Moleküle (A), (B), (C) und (D) weisen ein Anion
auf, das elektrostatisch an ein langkettiges Kation gebun-
C8F17SO2N(C2H5)CH2COOK (E) den ist, das ein positiv geladenes quaternäres Stickstoff
atom aufweist. Das Molekül (D) ist kationisch; infolge
Die obigen Fluorkohlenstoffverbindungen liefern der Anwesenheit der Carboxylgruppe, die in wäßrigen langkettige oberflächenaktive Kationen und Anionen, 60 Lösungen zur Abspaltung eines Protons befähigt ist, die eine endständige Perfluoralkylkette von mindestens ist es aber außerdem anionisch. Das ionisierte 3 Kohlenstoffatomen und vorzugsweise von minde- Molekül (D) ist also amphoter und ampholytisch und stens 6 Kohlenstoffatomen aufweisen, die sowohl besitzt daher sowohl kationische als auch anionische hydrophob als auch oleophob und daher sowohl Eigenschaften, da das Ion sowohl über positiv geWasser als auch Kohlenwasserstoffe abweist. Die 65 ladene als auch über negativ geladene Gruppen verfügt. Moleküle reichern sich auf der Oberfläche des Wassers Das Molekül (E) ist ein Carbonsäuresalz, und der Car- bzw. des Kohlenwasserstoffbrennstoffes bzw. -treib- bonsäurerest dieser Verbindung ist anionisch.
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Andere Verbindungen, die Perfluoralkylgruppen hängigkeit von der jeweils verwendeten Verbindung, aufweisen und ähnliche Eigenschaften besitzen, können Bei höheren Konzentrationen neigen die Lösungen zum erfindungsgemäß ebenfalls als Schaumbildner verwen- Gelieren und zur Bildung von Schichten. Vorzugsweise det werden. enthalten die Stammlösungen eine oder mehrere der Wenn die in den erfindungsgemäßen Löschschaum- 5 Fluorkohlenstoffverbindungen in Konzentrationen von Stammlösungen enthaltenen Fluorkohlenstoffverbin- etwa 0,25 bis 4 Gewichtsprozent der Lösung,
düngen in verhältnismäßig geringer Konzentration Lösungen, die eine Perfluorverbindung, wie z. B. in Wasser verwendet werden, sind sie zur Bildung die Verbindung (A), in Konzentrationen von 0,25 % schaumartiger Emulsionen befähigt, die als feuer- oder darüber enthalten, bilden beim Vermischen mit löschende Schäume besonders brauchbar sind. Die io einem Gas, wie z. B. Difluordichlormethan oder Luft, erfindungsgemäß verwendeten Fluorkohlenstoffver- verhältnismäßig beständige Schaummassen. Die Löbindungen besitzen die erforderliche thermische und sungen können bei der Schaumbildung je nach dem chemische Beständigkeit, die für zur Brandbekämpfung angewendeten Verhältnis von Luft zu Flüssigkeit auf eingesetzte Schaummittel von wesentlicher Bedeutung das 40- bis 50fache Volumen aufgebläht werden, ist. Die Fluorkohlenstoffbindungen führen zu einer 15 Der Wassergehalt der Schäume bestimmt ihre höheren Beständigkeit des Moleküls. Das in den end- Fähigkeit zur Beständigkeit gegenüber Wärmeschocks ständigen Resten enthaltene Fluor macht die Moleküle sowie ihre Fähigkeit zur raschen Ausbreitung und wärmebeständiger. Darüber hinaus besitzen die erfin- zum raschen Verlauf. Die Volumenausdehnung spielt dungsgemäß verwendeten Fluorkohlenstoffverbindun- daher bei der Erzielung guter feuerlöschender Eigengen infolge ihrer besonderen Molekülstruktur insofern ao schäften eine sehr wichtige Rolle. Die erfindungseine außergewöhnliche Wirksamkeit, als die die gemäßen Löschschaum-Stammlösungen werden daher Oberflächenspannungen von Lösungen selbst dann vorzugsweise mit einer Volumenausdehnung von verringern, wenn sie nur in sehr geringen Konzen- etwa 8 oder 10 verwendet, wobei eine Wassermenge trationen vorliegen. von etwa 1,02 l/m2 Oberfläche erzielt wird. Eine Die Fluorkohlenstoffverbindungen sind besonders 25 niedrige Volumenausdehnung hat den Vorteil, daß brauchbar in Schäumen, die gleichzeitig mit der ein gutes Umfließen und Herauffließen an Oberflächen Verwendung von flammunterdrückenden trockenen erzielt wird.
Pulvern als Mittel zur Verhinderung der Freisetzung Die Verbindungen (A) und (D) haben sich in bezug entflammbarer Dämpfe bzw. als Mittel zur Verhinde- auf ihre Fähigkeit zur Bildung beständiger Schäume, rung einer erneuten Entzündung verwendet werden. 30 die Brenn- bzw. Treibstoffe von niedrigem Flamm-Die mit den erfindungsgemäßen Stammlösungen punkt für eine Zeitdauer von 5 bis 10 Minuten oder erzeugten Schäume treten mit trockenen Löschpulvern, darüber vor einer Entzündung bzw. erneuten Entwie z. B. dem »Purple-K-Powder« (»P-K-P«), nicht in zündung zu schützen vermögen, als wirksamer erReaktion und werden durch solche Pulver nicht wiesen. Zur Erzielung von Schäumen mit maximaler zerstört. »Purple-K-Powder« ist ein Kaliumbicarbonat- 35 Beständigkeit können die Verbindungen (A) und (D) in Feuerlöschmittel, das frei fließend ist und sich leicht einer Konzentration von etwa 0,5 °/0 verwendet werden, als Pulverwolke in brennende Flüssigkeiten und auf Wahlweise können die Verbindungen (A) und (D) in andere Brandherde sprühen läßt. einer einzigen Lösung in jedem beliebigen Mengen-Charakteristisch für die erfindungsgemäßen Mittel verhältnis bis zu einer Konzentration von 4% kombiist der wasserhaltige Film, der sich an der Grenzfläche 40 niert werden. Schäume mit maximaler Brauchbarkeit zwischen dem Schaum und dem Brenn- bzw. Treibstoff werden jedoch unter Verwendung gleicher Mengen bildet, und die Fähigkeit dieses Filmes, bestehenzu- der Verbindungen (A) und (D) in einer Gesamtbleiben, selbst nachdem der Schaum durch äußere konzentration von etwa 0,50 °/0 erzielt, d. h. mit Einflüsse zerstört worden ist. Der Fluorkohlenstoffilm, Lösungen, die 0,25 Gewichtsprozent (A) und 0,25 Geder eine bestimmte Menge Wasser auf seiner Ober- 45 wichtsprozent (D) enthalten, wenn man eine Volumenfläche zurückhält, ist befähigt, die Freisetzung von ausdehnung des fertigen Schaumes von 8 bis 10 zuDämpfen aus der Oberfläche des Brenn- bzw. Treib- gründe legt.
stoffes zu verhindern. Weiterhin besitzt der Ober- Den mit Hilfe der erfindungsgemäßen Stammflächenfilm eine große Beweglichkeit und Fähigkeit zur lösungen erzeugten Schäumen, insbesondere solchen Selbstabdichtung, so daß sich der Film von selbst 50 mit niedriger Volumenausdehnung, kann eine größere wieder schließt, wenn er unterbrochen worden ist. Beständigkeit verliehen werden, indem man ihnen Die bekannten Schaummittel, die zur Feuerbekämp- ein Zusatzmittel zusetzt, das die Wärmebeständigkeit fung eingesetzt werden, liefern zwar zu Anfang eine des Schaumes und seine Fähigkeit zur Beibehaltung schützende Schaumdecke, doch wenn die Schaum- seiner Oberflächenausdehnung und seines Flüssigkeitsschicht einmal unterbrochen oder zerstört ist, liegt 55 gehaltes steigert. Ein Schaumstabilisator in Form eines die Oberfläche des Brenn- bzw. Treibstoffes zur erneu- wasserlöslichen polymeren Materials, das mit der ten Entzündung frei. * Lösung vor dem Verschäumen kombiniert wird, Die erfindungsgemäßen Löschschaum-Stammlösun- steigert die Beständigkeit des Schaumes. Zu Schaumgen werden hergestellt, indem man eine wäßrige stabilisatoren, die mit der Lösung in vorteilhafter Lösung herstellt, die die Fluorkohlenstoffverbindung 60 Weise kombiniert werden können, gehören die hochin einer ausreichenden Menge enthält, daß sich bei molekularen Polymerisate von Äthylenoxyd, Polygeeigneter Verspritzung eine schaumartige Masse vinylharze, Polyglykole, Carboxylvinylpolymerisate bildet. Löschschaum-Stammlösungen, die Schäume usw. Ein Polymerisat, das 2000 bis 4000 Äthylenoxydmit gutem Zurückhaltevermögen für Wasser und einheiten im Molekül aufweist, hat sich als brauchbares angemessener Beständigkeit gegenüber einem Zusam- 65 Zusatzmittel erwiesen, das eine größere Beständigkeit menfallen des Schaumes liefern, enthalten die Perfluor- gegenüber einer Zerstörung des Schaumes verleiht, kohlenstoffverbindungen in Konzentrationen von etwa Schaumzusatzmittel dieses Typs werden der Lösch-0,10 bis 10 Gewichtsprozent oder darüber, in Ab- schaum-Stammlösung in einer Menge von etwa
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0,5 bis 5 Gewichtsprozent der fertigen Lösung Vielfaches größer war als die ursprünglich vom
zugesetzt. Schaum eingenommene Fläche.
Eine bevorzugte Löschschaum-Stammlösung der
Erfindung hat die folgende Zusammensetzung: Prüf versuch 3
Bestandteil
Äthylenoxydeinheiten pro Molekül Wasser
Das Vorliegen der Filmsperrschicht sowie deren
Gewichtsprozent Beweglichkeit und selbstabdichtende Eigenschaft wur-
den weiterhin mit Hufe eines Großversuchs nach-
Q 25 gewiesen, der mit Hilfe eines Leichtbenzinfeuers von
o'25 10 ^ m Durchmesser durchgeführt wurde. Ein Behälter-
' deckel mit einem Durchmesser von 482 cm wurde
Polyäthylenoxyd mit 2000 bis 4000 deckel ^ einem Durchmesser von 48,2 cm wurde
Q 5Q vor der Aufbringung des Schaumes in das Leicht-
qq'q benzinfeuer gebracht. Mit Hufe von Luft wurde ein
' Schaum, der 0,5% der Verbindung (D) enthielt, in
15 einer solchen Menge aufgebracht, daß eine Dichte von
Die obige Stammlösung wird mit Difluordichlor- 2,451 Lösung je' Quadratmeter Treibstoffoberfläche methan oder irgendeinem anderen Gas (auch Luft über die gesamte brennende Oberfläche erzielt wurde, kann verwendet werden) verblasen bzw. vermischt, um bis das Feuer gelöscht war. Nach Ablauf von etwa eine Gas-Flüssigkeits-Emulsion zu erhalten. einer Minute wurde über die von dem Deckel frei
Die folgenden Prüfversuche erläutern die feuer- 20 gelassene Öffnung eine Fackel gebracht. Die Oberfläche löschenden Eigenschaften der mit Hilfe der erfindungs- konnte selbst unter Rühren nicht entzündet werden, gemäßen Löschschaum-Stammlösungen erzeugten In der Schaumhülle wurden weiterhin Lücken erzeugt, Löschschäume. Das Vorliegen der Film-Sperrschicht, und der Schaum unterlag einer beträchtlichen Bedie sich auf der Oberfläche des Brenn- bzw. Treibstoffs wegung durch den Wind. Die offenen Oberflächen bildet und die Entzündung und Verbreitung der 25 konnten jedoch selbst unter Rühren nicht entzündet Flamme in wirksamer Weise verhindern, wird durch werden, womit nachgewiesen ist, daß sich ein Oberdie Prüfversuche deutlich nachgewiesen. flächenfilm gebildet hatte und daß dieser Film durch
erneutes, von selbst erfolgendes Zusammenschließen
Prüfversuch 1 über den ganzen Zeitraum zusammengehalten hatte,
30 währenddessen die Leichtbenzinoberfläche gerührt
Es wird eine l%ige wäßrige Lösung der Verbindung worden war.
(A) hergestellt, die mit Luft auf etwa das lOfache Das erfindungsgemäße Feuerlöschsystem wird in
Volumen aufgebläht wird. Der Schaum wird dann als der folgenden Weise angewendet: Es werden zwei dünne, etwa 0,635 cm dicke Schicht auf die Oberfläche Behälter benutzt. Der eine Behälter enthält das von Motorenleichtbenzin aufgebracht. Der Schaum 35 Trockenlöschpulver, wie z. B. Kalium- oder Natriumverhindert eine Entzündung durch eine offene Flamme, bicarbonat, Ammoniumdihydrogenphosphat oder CO2- und wenn schließlich eine Entzündung eintrat, so war Gas unter Druck. In dem zweiten Behälter ist eine nur eine geringe Menge an Dampf zugegen, so daß Löschschaum-Stammlösung vorhanden, die ein Genur ein kurzes Aufflammen über die Oberfläche auf- misch aus den Perfluorkohlenstoffverbindungen (A) trat. Beim Rühren mit einem Stab war es schwierig, 40 und (D) in einer Konzentration von je etwa 0,25 % die Sperrschicht aufzubrechen, um eine dauernde sowie einen Schaumstabilisator, wie z. B. ein Äthylen-Flamme zu erzielen. Wenn schließlich eine freiliegende oxydpolymerisat, und ein Mittel zur Herabsetzung des Treibstoffoberfläche erhalten wurde, fing der frei- Stockpunktes, wie z. B. Äthylenglykol, enthält. Beim liegende Treibstoff erst nach wiederholtem Rühren Feuerlöschen wird zunächst mit dem Austragen des auf einer Stelle Feuer, das aber sodann rasch wieder 45 Trockenlöschpulvers aus dem ersten Behälter beerlosch. Dieser Prüfversuch zeigte also das Vorliegen gönnen, wobei die Anordnung in einer gegebenen eines brauchbaren Filmes, der eine Oberflächen- Richtung bewegt wird. Sodann wird über die von dem sperrschicht bildet, die eine Verdampfung des Treib- Pulver bedeckte Fläche der Schaum verspritzt, bis die stoffes zu unterdrücken vermag. ganze Fläche nacheinander mit dem Trockenlösch-
50 pulver und mit dem Schaum bedeckt worden ist.
Prüfversuch 2 Der Schaum bedeckt also die Fläche, nachdem das
Trockenlöschpulver die Flammen gelöscht hat.
Die Bildung eines Oberflächenfilmes läßt sich Der Schaum wird aus der in dem zweiten Behälter
weiterhin dadurch nachweisen, daß man der bei dem enthaltenen Lösung hergestellt, indem die Lösung Prüfversuch 1 verwendeten Löschschaum-Stammlösung 55 mechanisch mit Luft oder einem anderen Gas gemischt eine kleine Menge einer fluoreszierenden Substanz wird. Noch bequemer kann der Schaum leicht gebildet einverleibt. Eine kleine Menge Schaum, der die werden, indem man eine geeignete Menge flüssiges fluoreszierende Substanz, Natriumfluorescein, enthielt, Difluordichlormethan in die Austragleitung einführt, wurde auf die Leichtbenzinoberfläche aufgebracht. Beim Austragen tritt dann eine Entspannungs-Die Schaumoberfläche und die umgebende Oberfläche 60 verdampfung des Preons und eine Bildung eines wurden unter Ultraviolettlicht beobachtet. Das grüne schäumenden Gemisches ein.
Fluoreszieren des sich in allen Richtungen auf der Ein 13,9 m2 großes Leichtbenzinfeuer kann mit
Leichtbenzinoberfläche ausbreitenden Schaumes ließ etwa 9,07 kg KHCO3-Pulver und 18,91 Perfluorsich bald feststellen. Als der Schaum mit der Zeit kohlenstoff-Löschschaum-Stammlösung gelöst werden, zusammenfiel, wurde der grünfluoreszierende Bereich 65 Der Schaum wird vorzugsweise mit einer Wasserdichte auf der Leichtbenzinoberfläche größer. Als der von 1,22 l/m2 aufgebracht.
Schaum vollständig verschwunden war, hatte sich die Bei den Schäumen, die mit den erfindungsgemäßen
grüne Farbe über eine Fläche ausgebreitet, die um ein Löschschaum-Stammlösungen erhalten werden, han-
delt es sich im wesentlichen um Luft-Wasser-Emulsionen, die die ausgeprägte Eigenschaft besitzen, eine dünne Wasserschicht in einem aktiven Film verteilen zu können. Der Begriff »leichtes Wasser« ist geprägt worden, um diese Schaummassen mit ihrem aktiven Film zu umschreiben. Der orientierte, oberflächenaktive Film ist zur Verteilung einer brauchbaren Wassermenge befähigt, die von einer Kohlenwasserstoffoberfläche nicht leicht abläuft. Dieser wasserhaltige Film, der ein spezifisches Gewicht von etwa 1,0 aufweist, schwimmt auf der Kohlenwasserstoffoberfläche, die ein spezifisches Gewicht von nur 0,7 aufweist, und bleibt auf dieser Oberfläche längere Zeit bestehen. Ein weiteres Merkmal des »leichten Wassers« ist die Tatsache, daß es durch Verschäumung sehr verdünnter Lösungen hergestellt werden kann, die die schaumbildenden Fluorkohlenstoffverbindungen nur in geringer Konzentration enthalten. Die vollständige Zerstörung dieser Schäume führt im wesentlichen zu einer Wasserabscheidung, die eine lösliche Verbindung enthält.
Die Erfahrung hat gezeigt, daß der Wassergehalt von Schäumen von großer Bedeutung im Hinblick auf ihre Fähigkeit zum Widerstehen gegenüber thermischen Schocks ist. Beim Zusammenfallen des Schaumes findet eine Verdampfung von der Oberfläche statt; weiterhin findet ein Ablaufen von Flüssigkeit von den Bläschenwandungen und -zwischenräumen statt. Die Verzögerung des Schaumzerfalls wird also durch das in dem Schaum enthaltene Wasservolumen beeinflußt. Eine einzigartige Eigenschaft der mit den erfindungsgemäßen Stammlösungen erhaltenen, Fluorkohlenstoffverbindungen enthaltenden Schäume ist die, daß ihre Wärmebeständigkeit nicht völlig von ihrem Wassergehalt abhängig ist. Die erhaltenen Schäume verlieren " ihre wäßrige flüssige Phase mit höherer Geschwindigkeit als Proteinschäume, doch weisen sie eine gute Wärmebeständigkeit und ein gute Fähigkeit zur Verhinderung der Freisetzung von entflammbaren Dämpfen aus der Kohlenwasserstoffoberfläche auf.
Die erfindungsgemäßen, Fluorkohlenstoffverbindungen enthaltenden Löschschaum-Stammlösungen lassen sich in bequemerer Weise als Konzentrate rezeptieren, die dann mit Wasser verdünnt werden können, um die zur Erzeugung des Schaumes verwendete aktive Löschschaum-Stammlösung herzustellen. Das Konzentrat kann weiterhin Stabilisatoren, Mittel zur Herabsetzung des Stockpunktes und andere Zusatzmittel enthalten.
Bei der Brandbekämpfung können Schäume auf der Grundlage von hydrolysierten Proteinen und die Fluorkohlenstoffverbindungen enthaltenden »Leichtwasser«-Schäume gleichzeitig oder nacheinander auf das gleiche Objekt angewendet werden. Die beiden Schaummittel können auch miteinander kombiniert und in Form einer gemischten Schaumdeckte aufgebracht werden, ohne daß sich nachteilige Wirkungen bemerkbar machen. Wenn ein solches Schaumgemisch auf eine Brennstoff- bzw. Treibstoffoberfläche aufgebracht wird, läßt sich auch in diesem Fall der die Freisetzung von Dämpfen unterdrückende Film des »leichten Wassers« eindeutig feststellen, der in gleicher Weise, wie oben beschrieben, eine erneute Entzüngung wirksam verhindert.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Wäßrige Löschschaum-Stammlösung zur Bekämpfung und Vermeidung von Flüssigkeitsbränden, gegebenenfalls in Kombination mit oder nach einem Löschpulvereinsatz, gekennzeichnetdurch einen Gehalt von etwa 0,1 bis 10 % eines wasserlöslichen, ionenaktiven Derivats einer Fluorcarbon- oder einer Fluorsulfonsäure mit mindestens 3, besonders 6 bis 8 Kohlenstoffatome, in der perfluorierten Alkylgruppe, und gegebenenfalls durch den gleichzeitigen Gehalt einer wasserlöslichen, schaumstabilisierenden Polymerisats.
2. Löschschaum-Stammlösung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch den Gehalt eines C7F15-Derivats einer Carbonsäure oder eines C8F17-Derivats einer Sulfonsäure.
3. Löschschaum-Stammlösung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt von Fluorcarbon- oder Fluorsulfonsäureamidderivaten, die quaternäre Stickstoffverbindungen sind und die in ihrem Molekül eine Bindung zwischen einer Amid- und einer Polymethylengruppe besitzen.
4. Löschschaum-Stammlösung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch den Gehalt eines Fluorsulfonamidcarbonsäuresalzes der Formel
C8F17SO2N(C2H6)CH2COOK
609 567/311 4.66 © Bundesdruckerei Berlin
DEM62230A 1963-09-04 1964-08-27 Waessrige Loeschschaum-Stammloesung zur Bekaempfung und Vermeidung von Fluessigkeitsbraenden Pending DE1216116B (de)

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