DE2024045A1 - Derivate von Dibenzo(a,d)-5Hcyclohepten - Google Patents
Derivate von Dibenzo(a,d)-5HcycloheptenInfo
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Description
PATENTANWALT DR. HANS-GUNTHER EGGERT, DIPLOMCHEMIKER
5 JCOIN-UNDBNTHAI miR-KINTGEN-STRASSB 2
Köln, den I2.5.I970
Eg/Ax/Hz
SOCIETE CIVILE AUGUIL, 49, Rue de Lisbonne, 75 Paris,
Prankreich
Die Erfindung betrifft neue Derivate von Dibenzo(a,d)-5H-cyclohepten,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung, insbesondere in der Therapie.
Die neuen Verbindungen haben die in der beiliegenden Abbildung dargestellte Formel I, in der R1 und R2 Alkylreste
oder Hydroxyalkylreste sind oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind,, einen Heterocyolus bilden. Vorzugsweise sind die Alkylreste und die Alkylkomponenten
der durch R und/oder R dargestellten Hydroxyalkylreste
niedere Reste. ·
Wenn R und/oder R2 einen Hydroxyalkylrest darstellen, stehen
sie vorteilhaft für einen to-Hydroxyalkylrest, insbesondere
einen ß-Hydroxyäthylrest.
Der Heterocyclus, der durch r"1 und R2 und das Stickstoffatom,
an das sie gebunden sind, gebildet wird, ist vorzugsweise ein heterocyclischer Ring mit 4 bis 7 Gliedern.
.Beispielsweise kann dieser Heterocyolus Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Perhydroazepin oder ein N-Alkylpiperazin
sein, dessen Alkylrest vorteilhaft ein niederer Rest ist.
009848/1990
202A045
Die Verbindungen I können Säureadditionssalze bilden, die ebenfalls unter die Erfindung fallen.
Die Erfindung betrifft ferner die Herstellung der vorstehend beschriebenen Verbindungen nach einem Verfahren, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß man Halogenide von Metall propargylen der Formel
(HO a C -
Ut
in der X ein Halogenatom, H ein Metall/und η + m der Wertigkeit von M entspricht, mit Dibenzo(a,d)-oxo-5-cyclohepten kondensiert und dme so erhaltene Derivat einer
Mannich-Reaktion mit einem Formaldehydlieferanten und
einem Ami.n der Formel Λ
ην
1 2
in der R und R die oben genannten Bedeutungen haben,
unterwirft·
Ein Verfahren zur Herstellung von Dibenzo(a,d)-oxo-5-cyclohepten ist in Oesk.Farm. 11, 3-7 (1962) und in J.Med.Chem.
8, (6) 886 (1965) beschrieben. Das Herstellungsverfahren kann nach zwei Varianten durchgeführt werden, die in der
Abbildung dargestellt sind.
Bei der ersten Variante wird in einer ersten Stufe a^
die Kondensation mit ungefähr einem Äquivalent eines Metallpropargylhalogenids durchgeführt, wobei Dibenzo(a,d)
(propin-2 yiiden~1)-5 5H-cyclohepten (II) erhalten wird,
das eine neue Verbindung ist. Vorzugsweise wird diese Stufe a^ mit Propargylaluminiumbromid durchgeführt.
Dann wird in einer Stufe ag die in der ersten Stufe a^
erhaltene Verbindung (II) der Mannich-Reaktion unterworfen. Zu diesem Zweck kann man die Verbindung (II) vorzugsweise
in einem siedenden Gemisch von Äthanol mit einem Lösungs- ■-mittel« das, die Reaktionsgeschwindigkeit steigert, z.B. |
einem cyclischen Äther wie Dioxan oder tetrahydrofuran,
009848/1990
— *l _
202404B
Mit eine« eiiteprechenden Amin und mit einer Formaldehydquelle in Gegenwart einer katalytisehen Menge einer Kupferverbindung linse t ε en. Als Kupferverbindungen eignen sich
insbesondere Kupfersalze und -oxyde, z.B. Kupfer(II)-acetat, basisches Kupfer(II)-aoetat, Kupfer(II)-broDtLd,
Kupfer(II)-Chlorid, aemoniakalisches Kupfer(II)-Chlorid,
Kupfer(ll)-for«iatf Kupf er (II )«nl trat, Kupfer(Il)-oxyd,
Kupfer(H)-eulfat$ Kupfer(II)-p-toluoleulfonat, Kupfer(l)-acetat, Kupfer(I)-bromid, Kupfer(I)-Chlorid, Kupfer(I)-eyanid, Kupfer(i)-^odid, Kupfer(I)-oxyd und Kupfer(I)-
thiooyanat.
Bei der zweiten Variante wird die Kondensation in einer
Stufe byj mit etwa 2 Äquivalenten eines Propargylmetallhalogenids durchgeführt, wobei Dibenzo(a,d)(propin-2)-5
hydroxy-5 ^H-cyclohepten (III) erhalten wird, das eine
neue Verbindung ist· Vorzugsweise wird diese Stufe b^ alt
Propargylmagneeiu«abromid oder PropargylaluMiniuabromid
durchgeführt.
Die Verbindung (III) wird anschließend in einer Stufe b2
einer Mannich-Reaktion unter Bedingungen unterworfen, die der Stufe ag der ersten Variante analog sind. Hierbei
werden neue alkoholische Verbindungen (IV) erhalten, deren
Dehydratisierung (b_) die gewünschten Verbindungen (I) ergibt· Biese Dehydratisierung kann in einen starken sauren Medium, vorzugsweise in Gegenwart von Schwefelsäure
durchgeführt werden. Die Verwendung von Salzsäure hat In gewissen fällen eine Anlagerungereaktion an die Dreifachbindung zur Folge, insbesondere wenn
von Piperidin, Perhydroaeepin, liorpholln oder eines N-Alkylpiperamin abgeleitet ist, oder wenn R oder E Xthylreste sind·
Die Verbindungen (I) haben pharmakologische Eigenschaften,
die sie in der Therapie wertvoll Bachen· Insbesondere
009848/1990
2024041
wirken sie auf das Zentralnervensystem und auf das kardiovaskuläre
System ein·
Die Erfindung umfaßt ferner die Verwendung der Verbindungen
(I) in pharmazeutischen Zubereitungen, die einen therapeutisch unbedenklichen Träger oder Hilfsstoff und
eine Verbindung (I) oder eines ihrer ungifticen Säureadditionssalze
enthalten«
Beispiel 1.
Dibenzo(a«d)(ppopin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten (II) " Zu 100 ml einer 1n-LÖsung von Propargylaluminiumbromid in wasserfreiem Äther gibt man tropfenweise eine Lösung von 0,1 Mol Diben&o(a,a)-5-oxocyclohepten in 80 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran und läßt leicht sieden. Man rührt 5 Stunden bei Raumtemperatur9 behandelt mit einem Gemisch von Wasser, Eis und Ammoniumchlorid, extrahiert mit Äther, trocknet über Natriumsulfat und entfernt das Lösungsmittel unter vermindertem Druck»
Dibenzo(a«d)(ppopin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten (II) " Zu 100 ml einer 1n-LÖsung von Propargylaluminiumbromid in wasserfreiem Äther gibt man tropfenweise eine Lösung von 0,1 Mol Diben&o(a,a)-5-oxocyclohepten in 80 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran und läßt leicht sieden. Man rührt 5 Stunden bei Raumtemperatur9 behandelt mit einem Gemisch von Wasser, Eis und Ammoniumchlorid, extrahiert mit Äther, trocknet über Natriumsulfat und entfernt das Lösungsmittel unter vermindertem Druck»
Man nimmt in der Mindestmenge Chloroform auf und chromatographiert
an basischem Aluminiumoxyd (Elution mit Äther), treibt den Äther ab, nimmt mit einem heißen Gemisch von
Äthanol und Isopropanol (1s1) auf, behandelt mit Tierkohle und filtriert« Das Produkt kristallisiert langsam
und-wird ßbp-enutscht und getrocknete Schmelzpunkt 90 C
(Koflerblock).
BeigBiej^_2
5 5H-cyclohepten (III)
Zu 200 ml einer 1n-Propa2?gylaluminiumbromidlösung in wasserfreiem
Äther gibt man tropfenweise eine Lösung von 0,1 Mol Dibenzo(a9(3)»5-°^ocyclohepteH in 80 ml wasserfreiem
Tetrahydrofuran, wobei man leicht sieden, läßt«, Wenn
die W;irmeentwd cklung aufhörts rührt man 30 Minuten bei
Raumtemperatur* Man kühlt und behandelt mit einem Gemisch
von Wasser, Eis und Amaoniranchlorid^ ©strahiert mit >'ther,
trocimet über Natriumsulfat und treibt das Lösungsmittel
unter -Ver^imderteia Druck ab0 Man kristallisiert in Cyclohexane
Schmel&ptinlrfe 117 G0
0098/.8/199Π
Dibenzo(a,d)(dimethylamino-4-butin-2)~5 hydroxy-5 5H-cyclohepten (IV)
R1 = R2 »Methyl
Zu 0,12 Mol Dimethylamin in 40%iger wässriger Lösung gibt
man Essigsäure bis zu p™ 5» worauf man die folgenden Verbindungen
zusetzt? v 15 ml Formaldehyd in 30%iger wässriger Lösung
0,1 Mol Propargylalkohol (III)
250 mg Kupfer(I)-Chlorid
150 ml Äthylalkohol
50 ml Dioxan
250 mg Kupfer(I)-Chlorid
150 ml Äthylalkohol
50 ml Dioxan
Man erhitzt 3 Stunden am Rückfluß, verdünnt mit dem fünffachen
Wasservolumen, macht mit Ammoniak alkalisch, extrahiert mit Äther, trocknet über Natriumsulfat und treibt
das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab, worauf man in Gyclohexan kristallisiert. Schmelzpunkt 138°G.
Dibenzo(a,d)(dimethylamino-4 butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten (I)
„_____.
R=R= Methyl;Kurzbezeichnung AU 2176.
Man löst in der Wärme 0,1 Mol der gemäß Beispiel 3 hergestellten
Verbindung (IV) in einem Gemisch aus 200 ml Äthanol, 40 ml Wasser und 30 ml konzentrierter Salzsäure,
hält 2 Stunden bei ?0 bis 75°C, verdünnt mit dem fünffachen Wasservolumen, macht mit Ammoniak alkalisch, extrahiert
mit Äther, trocknet über Natriumsulfat und treibt das Lösungsmittel unter vermindertem Druck ab.
Hydrochlorid (Isopropanol): Scharfer Schmelzpunkt 2100C
Molekulargewicht für G H20CJlN: Berechnet 321,9
Gefunden 323
Male at (Isopropanol): Scharfer Schmelzpunkt 1180O
Molekulargewicht für C25H25NO^: Berechnet 401,5
Gefunden 405 ·
f "l '. Γ ,·' · q Q Π
Beiggiel^
Dibenzo(a9d)(piperidino-4 butin-2 yl±den-1)-5 5H-eyclo-
heften (I)11,,
2 " Piperidino9 Kurzfeez@i<simiing
R
Zu 0,12 Mol Piperidin gibt aam Essigsäure in wässriger
Lösung (50$50) t>is au p„ 59 worauf man die folgenden Verbindungen ssusetsts
15 ml Formaldehyd in 30%iger wässriger Lösung
15 ml Formaldehyd in 30%iger wässriger Lösung
0,1 Mol der Verbindung (II)
. 250 mg Kupfer(I)-Chlorid
150 ml Äthanol
50 ml
. 250 mg Kupfer(I)-Chlorid
150 ml Äthanol
50 ml
Man erhitzt 5 Stunden am EüclcflmB9 verdünnt nit d©m 5-fachen
Wasservolumen, gibt Essigsäi»© iia tJberschuB zu$
extrahiert mit Äther, maeirfe äia'mässr-ig© Päas© mit Amao·=
niak alkalischs extrahiert mill ItIe^5 trocknet über Natriumsulfat und treibt das Xsogsaagsmittel "unter irerminder"
tem Druck ab«
Oxalat (ithanöl, 95$ig)s ScAaelapimfefe 1880G
Molekulargewicht für
fc Dibenzo(asd)(ff-methylpiperazino™^ "butim-2 yliden-1
N » IT-Methylpiperasin
Man löst in der Wärjie ΟΦ1 Hol
N von Ν—Metaylpipe2?asiffl alb^©l0i*feeife is"fej im einem
Hiisoh aus 200 ml l-fehaaol9 40 ml !fässer raid 30 al
Sciiwefelsa-M?©o Man liält 3 Sfenst©s aaf ?0 "bis 75®
dünn-fe mit des 5~^^©ϊί-©»· Wasi3©:i?Ä7©laiaQSg aaeht iii
sulfat und treibt das Lösungsmittel unter vermindertem
Druck ab. '
Üimaleat (Äthanol): Schmelzpunkt 1?6°0
Molekulargewicht für G52H52N2Og: Berechnet 572,6
Gefunden 574
In der folgenden Tabelle I sind die Schmelzpunkte einiger
Verbindungen (IV) in Form ihrer Salze oder ihrer freien Base nach Urnkristaliisation aus dem genannten Lösungsmittel
angegeben.
N" Hp | Oxalat | Lösungsmittel Schmelz | 0C |
Haleat | für Um- punkt, | 188 | |
Base | kristallisation | 144 | |
Diäthylamino | Base | Isopropanol | 116 |
Diisopropylamino | Oxalat | Isopropanol/Äther | 91 |
Pyrrolidino | Base | Isopropyloxyd | 168 |
Piperidino | Base | Isopropanol | 127 |
Perhydroazepino | Base | Isopropanol | 68 |
N-Methylpiperazino | Cyclohexan/Hept an | 146 | |
Morpholino | Isoprop anol/Heptan | ||
Methyl-ß-hydroxy- | Äthylacetat | ||
rithylaaino | |||
In der folgenden Tabelle II sind die Schmelzpunkte und
Analysenwerte einer gewissen Zahl von Verbindungen (I) in Form ihrer Salze oder ihrer freien Base nach Umkristallisation
aus dem genannten Lösungsmittel angegeben. Gewissen Verbindungen wurde eine Kurzbezeichnung gegeben,
die aus den Buchstaben AU mit einer anschließenden vierstelligen Zahl besteht. Diese Kurzbezeichnungen sind in
Spalte 2 der Tabelle genannt.
09848/159
10 15
20
30
N'
.R
if
Lösungsmittel Schmelzfür Umkri- punkt,
stallisation 0G
stallisation 0G
Analyse*
Diäthylamino Maleat Isopropanol
Diisopropyl- Base**
amino | AU 2178 (Öl) |
Äthanol |
Methyl- hydroxy- äthylamino |
Oxalat | Äthanol |
Pyrrolidino | Oxalat AU 2171 |
Äthanol |
Perhydro- azepino |
Oxalat | Äthanol (95%ig) |
Morpholino | Oxalat AU 2173 |
|
171-172
168-170
dann 187
dann 187
162
185
Mol.-Gew. f.C27H27NO4
Ber. 4-29,5
Gef. 433,5
Mol»-Gew. f.O25H27N
Ber.: 341,5
Gef.: 345,0
Mol.-Gew. f.C24H23NO5
Ber.: 405,5 Gef.: 410,0
Mol.-Gew.
Ber.: 401,4 Gef.: 396,5
Mol.-Gew. f.C27H27NO4
Ber.: 429,5 Gef.: 434,0
Mol.-Gew.
5
Ber.:
Ber.:
35
417,5 421,0
Acidimetrie in nicht-wässrigem Medium
•♦Reinigung durch Chromatographie an "basischem Aluminiumoxyd,
EIution mit lthere
Wie "bereits erwähnt, haben die Verbindungen I interessante
pharmakologisehe Eigenschaften und Wirkungen auf das Zentralnervensystem
und das kardiovaskuläre System, Diese Eigenschaf ton v:erden durch die nachstehend genennten Ergebnisse
von Tierversuchen veranschaulichte
Die Wirkung auf das Zentralnervensystem macht sich vor allem in einer antidepressiven Wirkung bemerkbar« Beispiel
swei so reagieren Maun und Hatte bei speziollen Versuchen positiv auf ©Li© Verbindung-AU 2176 (HydroChlorid)
.bei Verwendung dieser Verbindung air, itntidepressiiramo
009848/1990
-9- 2 O 24 045
Bei intraperitonealer oder oraler Verabreichung einer Dosis von 20 mg/kg bei der Maus und bei der Ratte wirkt
die Verbindung der Ptosis entgegen, die bei diesen Tieren durch gleichzeitige Verabreichung von Reserpin in einer
Dosis von 2 mg/kg i.p verursacht wird. Sie wirkt ebenfalls bei einer Dosis von 10 mg/kg i.p. der Ptosis entgegen,
die durch Tetrabenazin (40 mg/kg subkutan) verursacht wird.
Ebenso wie die klassischen Antidepressiva verlängert andererseits
die Verbindung AU-2176 in einer Dosis von
15 mg/kg oral die motorische Erregung, die bei der Ratte
durch Amphetamin (4 mg/kg i.p.) verursacht wurde. Die
Verbindung AU-2176 (Hydrochlorid) übt ferner bei der Maus
bei einer Dosis von 5 mg/kg i.p* eine antinocieeptive
Wirkung gegenüber einem chemischen Reiz durch Phenylbenzoehinon
aus· .
Beim kardiovaskulären System wirken die Verbindungen I Rhythmusstörungen entgegen, wie die folgenden Versuche
veranschaulichen:
1) Die Verbindungen AtJ-2171, AU-2172, AU-2173 und AU-2176,
die in verschiedenen Dosen zwischen 25 und 50 mg/kg
(berechnet als Base) verabreicht werden, verhindern bei der Maus in vivo das Herzflimmern anschließend an die
Chloroformsynkope. '
2) Die Verbindung AU-2176 (Hydrochlorid) übt in Konzentrationen
von 5 x 10 bis 10 ^g in vitro eine chinidinartige
Wirkung auf die isolierte Herzklappe des Meerschweinchens
oder Kaninchens aus, die elektrisch erregt worden ist, und verlängert die refraktäre Phase.
3) Die beim Meerschweinchen durch Perfusion verabreichten
Verbindungen AU-2171, AU-2172 und AU-21?6 bewirken eine
Bradykardie, ohne lift form des Elektrokardiogramms
' ■ ssu verändern.
Ü09BA0/199Ü
Alle diese Verbindungen bewirken außerdem bei intravenöser
Verabreichung bei der Ratte in einer Dosis von etwa 0,5 mg'
kg eine Hypotension, die durch Atropin nicht reduzierbar ist.
Die Verbindungen I sind wenig giftig, und das Verhältnis von Aktivität zu Toxizität weist einen befriedigenden
Spielraum auf. Beispielsweise beträgt die LD1-Q von AU-2173
bei der Maus 222 mg/kg i.p. und 2600 mg/kg oral, für die
Verbindung AU-2176 beträgt sie 158,3 mg/kg i.p. und
956 mg/kg oral.
Die orale Verabreichung der Verbindung AU-2176 (Hydro-Chlorid)
in einer Tagesdosis von 60 mg/kg für eine Dauer von 30 Tagen bei der jungen Ratte verhindert nicht das
normale Wachstum und verändert nicht die hämatologisehen
Konstanten.
Auf Grund ihrer Wirkungen auf das Zentralnervensystem
sind die Verbindungen I indiziert bei der Behandlung von psychischen Affektionen insbesondere bei depressiven
Syndromen unterschiedlicher JLtiologie, während die Wirkungen
auf das kardiovaäoiläre System ihre Verwendung bei
normotopen oder heterotopen Herzarrhythmien rechtfertigen.
Bei diesen Indikationen können die Produkte oral oder parenteral verabreicht werden, wobei der Wirkstoff in
Form des ungiftigen Salzes oder aer Base in Verbindung
mit üblichen, diesen Verabreichungsformen angepaßten Trägern und Hilfsstoffen vorliegt. Als pharmazeutische Zubereitungen
kommen beispielsweise Tabletten, Dragees, Kapseln, Lösungen zur Einnahme in Ampullen und Injektionslöeungen
in Ampullen in Frage. In diesen Zubereitungen kann die Wirkstoff menge pro Dosiesrungseinheit 5 bis 50 mg
betragen. Die Verabreichung kann mit einer oder mehreren
Gaben pro Tag erfolgen» Die mittlere Tagesdosis variiert
von 0,1 bis 5 mg/kg Körpergewicht»
Nachstehend siiii als Beispiel einige dieser Zubereitungen
;'r) sowie ilire Hersbellungsweise beschrieben»
0 ü 9 8 48 / 1990
Α» Tabletten zu 25 mg
AU-2176, Hydrochlorid 2500 g
Lactose 7000 g
Getreidestärke 5000 g
. Kartoffelntärke 400 g
Magnesiumstearat 100 ρ
Für 100.000 Tabletten von 150 mg 15000 g
Wan mischt innig das Hydrochlorid, die Lactone und die
Getrei r!estärke, setzt die Kartoffelstärke in Form eines
lOvigen Kleisters zu, granuliert die feuchte Masse auf
dem Sieb und trocknet bei 45°C.
AU-2176, Hydrochlorid 5000 g
Lactose 14800 g
Magnesiuiristeerat 200 κ
Pur 100.000 Kapseln mit je onnnn «.
200 mg Pulver 2000° g
Man mischt innig und verteilt auf Kapseln geeigneter
Größe.
C. In.jektionslösung in Ampullen mit 10 mg Wirkstoff
AU-2176, Hydrochlorid 50 g
Wasser für Injektionspräparate: zur Auffüllung auf
5OOOO ml
Für 10000 Ampullen von tie 5 ml
Van löst heiß, filtriert und füllt in Ampullen von 5 ml
ab, worauf man durch aseptische Filtration oder im
Autoklaven sterilisiert.
0098^8/1990
Claims (1)
- PatentansprücheDibenzo(a,d)-5H-cycloheptenderivate der allgemeinen Formel(D12
worin R und R Alkylreste oder Hydroxyalkylreste sind oder gemeinsam mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Heterocyclus bilden, und ihre ßäure additionssalze.2. Dibenzo(a,d)-5H-cycloheptenderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Alkylreste und die Alkylkomponenten der Hydroxyalkylreste, die durch R und R dargestellt sind, niedere Reste sind.3. Dibenzo(a,d)-5H-cycloheptenderivate nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydroxyalkylreste **-Hydroxyalkylreste sind.4. Dibenzo(a,d)-5H-cycloheptenderivate nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Heterocyclus 4 bis 7 Glieder enthält.5. Verbindungen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie Pyrrolidin, Piperidin, Morpholin, Perhydroazepin oder ein N-Alkylpiperazin als Heterocyclus enthalten.6. Verbindungen nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß der Alkylrest von N-Alkylpiperazin ein niederer Alkylrest ist.7. Dibenzo(a,d)(dimethylamino-4- butin-2 yliden-1)-5 cyclohepten und seine Säureadditionssalze.8. JDibenzofajcOCpiperidino-^- butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclo hepten und seine Säureadditionßsalze.9· DibeDzo(o,d)(li-methylpiperarino-4 butin-2-yliden-i')-5G09848/199Q5H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze·10. Dibenzo(a,d)(diäthylamino-4 butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze.11. Dibenzo(a,d)(diisopropylamino-4 butin-2 yliden-1)-5 ^H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze.12. Dibenzo(a,d)(pyrrolidino-4 butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze.13· Dibenzo(a,d)(perhydroazepino-4- butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze.14. Dibenzo(a,d)(morpholino-4 butin-2 yliden-1)5 5H-cyclo-' hepten und seine Säureadditionssalze.15· Mbenzo(a,d)(methyl ß-hydroxyäthylamino-4· butin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten und seine Säureadditionssalze.16. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Halogenide von Metallpropargylen der Formel(HO s 0 -in der X ein Halogenatom, M ein Metall und n+m die Wertigkeit von M ist, mit Dibenzo(a,d) oxo-5 cyclohepten kondensiert und das so erhaltene Derivat einerMannich-Heaktion mit einer lOrmaldehydquelle und einem Amin der Formel r>112unterwirft, worin R und R die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben.17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallpropargylhalogenid ein Metallpropargylbromid verwendet wird.18. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mannich-Reakbiori in Gegenwart einer katalytisehen009840/1990Menge einer Kupferverbindung durchgeführt wird.19. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Mannich-Reaktion in einem siedenden Gemisch von Äthanol und einem Lösungsmittel durchgeführt wird.20. Verfahren nach Anspruch 19» dadurch gekennzeichnet, daß ein cyclisches Ätheroxyd als Lösungsmittel verwendet wird.21. Verfahren nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß Dioxan oder Tetrahydrofuran als cyclisches Ätheroxyd verwendet wird.22. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation mit etwa 1 Äquivalent eines Metallpropargylhalogenids durchführt und das hierbei erhaltene Dibenzo(a,d)(propin-2 yliden-1)-5 5H-cyclohepten der Mannich-Reaktion unterwirft.23. Verfahren nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation in einem siedenden Gemisch von Äthanol mit einem Lösungsmittel durchführt.24. Verfahren nach Anspruch 23» dadurch gekennzeichnet, daß Äther oder Tetrahydrofuran als Lösungsmittel verwendet wird.25. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kondensation mit etwa 2 Äquivalenten eines Metallpropargylhalogenids durchführt, das hierbei erhaltene Dibenzo(a,d)(propin-2)5 hydroxy-5 5H-cyclohepten der Mannich-Reaktion unterwirft und das hierbei erhaltene Alkoholderivat zur gewünschten Verbindung dehydratisiert.26. Verfahren nach Anspruch 25» dadurch gekennzeichnet, daß y.O Propargylmagnesiumbromid oder Propargylaluminiumbromid als Metallpropargylhalogenxd verwendet wird.00 98 48/19902?· Verfphren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß man die Dehydratisierung in einer starken Säure durchführt.28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch Gekennzeichnet, daß man Schwefelsäure als starke Säure verwendet.29· Dibenzo(a,d)(propin-2 yliden-1)-5 ^H-cyclohepten. ?0. Dibenzo(a,d)(propin-2)-5 hydroxy-5 5H-cyclohepten. 31. Derivate der Formel12in der R und R die in Anspruch 1 genannten Bedeutungen haben·32. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 bis 3I als Wirkstoffe in pharmazeutischen Zubereitungen.0098A8/Leerseite
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