DE2023853A1 - Verfahren zur Behandlung gebrannten Stuckgipses - Google Patents

Verfahren zur Behandlung gebrannten Stuckgipses

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Alfons Dipl.-Berging.Dr. 6639 Siersburg; Hartmann Peter Dipl.-Chem.Dr. 8710 Kitzingen; Schmidt Adolf; Wirsching Franz Dipl.-Chem.Dr.; 8715 Iphofen. P Knauf
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Knauf Gips KG
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Gebr Knauf Westdeutsche Gipswerke
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    • C04B28/14Compositions of mortars, concrete or artificial stone, containing inorganic binders or the reaction product of an inorganic and an organic binder, e.g. polycarboxylate cements containing calcium sulfate cements
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Description

Anmelder in; Gebr. Knauf ,Westdeutsche Gipswerke
!Eitel;
Verfahren zur Behandlung gebrannten Stuckgipses
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung frisch gebrannten Stuckgipses durch Mischen von Stuckgips mit einer wässrigen lösung.
Bei einem durch die deutsche Patentschrift 704 753 bekannten Verfahren werden die Abbindung verzögernde Stoffe in Anmachwasser gelöst. In diese lösung wird Gips eingetragen, so daß ein Gipsbrei entsteht.
Die Erfindung sieht ein Verfahren der anfangs genannten Art vor, das dadurch gekennzeichnet ist, daß benetzend wirkende Stoffe in wässriger lösung auf den gemahlenen trockenen Stuckgips unter ständiger Mischung des Stuckgipses fein verteilt mit einer solchen Wassermenge aufgesprüht werden, daß zwar der pulverige Zustand des Stuckgipses erhalten bleibt, der in dem Stuckgips enthaltene Anhydrit III jedoch zu Halbhydrat umgewandelt wird.
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Die erfindungsgemäße Behandlung ist in der Fabrik unmittelbar nach der Herstellung durchführbar. Es ist entweder purer Stuckgips oder eine Mischung aus purem Stuckgips und Zuschlagstoffen, wie z.B. geblähte Perlite, Quarssand, Ton, Talkum, Bentonite, Vermiculite oder Kalksteingrieß verwendbar.
Gebrannte Stuckgipse enthalten je nach Brennverfahren und Brennbedingungen erhebliche, z.B. 50$, Mengen Anhydrit III. Der Stuckgips oder die Stuckgipsmischung wird nun durch das Einsprühen in ihrem pulverigen Zustand nicht verändert, sondern bleibt nach wie vor pulverförmig, da das eingesprühte Wasser sofort durch Anhydrit III chemisch gebunden wird. Hierbei geht Anhydrit III mit 0% Kristallwasser in Halbhydrat mit 6,2 % Kristallwasser über und es können geringe Mengen Wasser auch an der Teilchenoberfläche gebunden werden bis zum 2/5-Hydrat. Die jeweils einzudüsende Wassermenge muß also nicht völlig exakt auf den jeweiligen Anhydrit III-Gehalt abgestimmt sein.
Die Aufnahme von Wasser durch Anhydrit III erfolgt nur dann in der erwünschten Art und Weise, wenn das zugesprühte Wasser die benetzend wirkenden Stoffe enthält. Die benetzend wirkenden Stoffe haben dabei die Wirkung, daß das zugedüste Wasser vom Anhydrit III gleichmäßig aufgenommen wird, und daß durch das Sprühen keine Klümpchen- oder Knotenbildung im Stuckgips erfolgt.
Als Sinsprühflüssigkeiten eignen aieh lösungen folgender Verbindungen:
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1.) Phosphate und Polyphosphate, wie ζ. B. Natriumtripoly phosphat (Na,-P,0^0), Natriumtrimetaphosphat (NaPO~),, Graham1sches Salz (NaPCU)n. H2O, Kurrolsches Salz (KP0_)n oder ähnlich wirkende Elektrolyte.
2.) Carbonsäuren mit mindestens 4C-Atomen und mindestens einer Hydroxylgruppe ζ. B. Zitronensäure, Cluconsäure und deren Alkalisalze.
3.) Ionogene Netzmittel wie z.B. Alkylbenzolsulfonate, Alkylsulfonate, Alkylsulfate, Alkyl- bzw. Alkylphenoläthersulfate, Alkyl-bzw. Alkylphenolätherphosphate.
4.) Nichtionogene Netzmittel wie z.B. Alkyl-Polyglykoläther, Alkylphenol-Polyglykoläther.
Verbindungen der Gruppen 1 und 2 wirken gleichzeitig abbindeverzögernd und sind als solche bekannt. Werden Abbindeverzögerer mit eingesprüht, so ist deren Wirksamkeit stärker, weil die Verteilung besser ist als bei der Zugabe beim Misc'hvorgang. Es können Lösungen der einzelnen Substanzgruppen 1 bis 4 eingesprüht werden, aber auch Lösungen von Gemischen verschiedener Substanzgruppen. So kann z. B. eine Lösung, welche Polyphosphate und Hydroxycarbonsäuren enthält, eingesprüht werden. Die Lösungen können bis zu 10?ί einer Hydroxycarbonsäure bzw. bis zu 10$ eines Polyphosphates oder eines anderen Netzmittela enthalten.
Das Einsprühen der Lösungen wird in der Technik so ausgeführt,
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daß in einem Durchflußmischer, welcher an seiner Oberseite mehrere Düsen trägt, gemischt und gleichzeitig eingesprüht wird. Bei einem Chargenmischer wird während des Mischens mit den Zuschlagstoffen eingesprüht. Es kann reiner Stuckgips besprüht werden. Dem Stuckgips können aber vor dem Besprühen auch Leichtzuschlagstoffe wie z. B. geblähte Perlite bis zu 500 Liter/to oder/und Schwerzuschlagstoffe wie z. B. Quarzsand oder Kalksteingrieß bis zu 4OO kg/to Gips beigegeben werden. Durchfluß- bzw. Chargenmischer mit Einsprühprozessen sind in der chemischen Industrie, Nahrungsmittelindustrie und in der Futtermittelindustrie an sich bekannt.
Beispiel:
Im Verlauf von 35 Minuten werden injeinem Durchflußmischer 5,8 to frisch gebrannter Stuckgips mit einem Kristallwassergehalt von 3# mit 162 kg (2,3 m5) geblähte Perlite und 580 kg Quarzsand gemischt. Während dieser Mischzeit werden 116 Liter einer wässrigen Lösung, welche 0,35 % einer Hydroxycarbonsäure und 1,25 /^ eines Polyphosphates enthält, kontinuierlich einge- _ düst. Der Kristallwassergehalt des Stuekgipses soll nach dem Besprühen bei ca. 5 liegen. Auf diese Weise wird eine Dihydratbildung und eine Knötchenbildung beim Einsprühen vermieden. Die einzudüsende Flüssigkeitsmenge liegt also bei 20 Liter pro Tonne Gips. Fügt man der so behandelten Stuckgipsmischung nach zusätzlich Abbindeverzögerer und wasserrückhaltende Stoffe zu, so erhält man einen sofort verarbeitbaren Fertigmörtel.
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Claims (3)

Patentansprüclie
1. Verfahren zur Behandlung gebrannten Stuckgipses durch Mischen von Stuckgips mit einer wässrigen Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß benetzend wirkende Stoffe in wässriger lösung auf den gemahlenen trockenen Stuckgips unter ständiger Mischung des Stuckgipses fein verteilt mit einer solchen Wassermenge aufgesprüht werden, daß zwar der pulverige Zustand des Stuckgipses erhalten bleibt, der in dem Stuckgips enthaltene Anhydrit III jedoch zu Halbhydrat umgewandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß die dem Stuckgips zugesprühte lösung Abbindeverzögerer enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet« daß die dem Stuckgips zugesprühte Lösung Netzmittel enthält.
109849/1817
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