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Die Erfindung bezieht sich auf ein
selbstklebendes Dichtungsband zum Abdichten von Fenster- oder Türstöcken gegen
Wandflächen
eines Gebäudes.
Ein Dichtungsband dieser Art ist beispielsweise aus der
DE 296 05 456 U1 bekannt.
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Um die inneren Spalte zwischen Fenster- oder
Türstöcken eines
Gebäudes
und den umgebenden Wandflächen
des zugehörigen
Fenster- bzw. Türausschnitts
gegen das Eindringen von Feuchtigkeit abzudichten, ist aus der
DE 296 05 456 U1 bekannt,
bei der Montage des Fenster- oder Türstocks ein selbstklebendes
Dichtungsband zwischen der inneren Fläche des Fenster- bzw. Türausschnitts
und der daran verankerten Stirnfläche des Fenster- oder Türstocks
anzubringen. Beim anschließenden
Verputzen des Fenster- bzw. Türausschnitts
wird das Dichtungsband durch den Putzmörtel überdeckt. Das bekannte Dichtungsband
besteht aus einer Trägerschicht
aus Textilvlies, die an ihrer Unterseite mit einer Schicht aus klebrigem
Butylkautschuk versehen ist. Die Klebefläche der Butylkautschukschicht
ist mit einer abziehbaren Schutzschicht versehen. Auf ihrer Oberseite
im Bereich eines Außenrandes
ist die Trägerschicht
mit einer schmale Klebeschicht beschichtet, welche durch eine Abziehfolie
geschützt
ist. Bei der Montage werden nach Entfernen der Schutzschicht und
der Abziehfolie die schmale Klebeschicht an der zu verankernden
Stirnfläche
des Fenster- oder Türstocks
angeklebt und die freigelegte erste Klebefläche des Butylkautschukstreifens
gegen die innere Fläche
des Fenster- bzw. Türausschnitt
gedrückt. Anschließend kann
Putzmörtel
oder Gips auf die freiliegende Oberfläche der Trägerschicht aufgetragen werden.
Dabei eignet sich Textilvlies als Material der Trägerschicht
besonders gut als Haftgrund, welches mit dem Putzmörtel oder
dem Gips einen festen Verbund bildet.
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Nachteilig an dem bekannten Dichtungsband ist
indessen, daß es
thermisch bedingte Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen und der Fensterlaibung
nicht folgen kann, da die Schicht aus Textilvlies unelastisch ist.
Diese fehlende Elastizität
kann dazu führen,
daß sich
Risse in der auf dem Textilvlies aufgetragenen Putzmörtel- oder
Gipsschicht bilden. Um diesem Nachteil zu begegnen, ist es in Weiterbildung
des beschriebenen Dichtungsbandes bekannt (Produkt-Information "Fenster-Flexfolie innen" der Firma Illbruck
Bau-Produkte GmbH & Co.
KG, Leverkusen), als Trägermaterial
für das
Dichtungsband eine gewebeverstärkte,
reißfeste
Aluminiumfolie zu verwenden, welche einseitig mit einem Kunststoffvlies
kaschiert ist. Die Aluminiumfolie ist mir einer lösbar fixierten
Bewegungsschlaufe oder Dehnfalte ausgestattet, welche bei thermischen
Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen und der Fensterlaibung als
Dehnungsreserve dient. Die Verklebung mit dem Fensterrahmen und
der Fensterlaibung erfolgt durch Butylschichten auf beiden Seiten
des Dichtungsbandes, welche durch Abziehfolien geschützt sind.
Die lösbar
fixierte Bewegungsschlaufe schränkt
indessen die Verlegungsmöglichkeiten
des bekannten Dichtungsbandes ein, da das Dichtungsband stets so
auf den Fensterrahmenrücken
geklebt werden muß,
daß die
Bewegungsschlaufe bzw. Dehnfalte mit der Rahmeninnenfläche abschließt. Des
weiteren ist die Herstellung der Bewegungsschlaufe bzw. Dehnfalte
aufwendig und teuer.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht
demgegenüber
darin, ein Dichtungsband der eingangs erwähnten Art zu schaffen, welches
Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen und der Fensterlaibung elastisch
folgen kann und das Ablösen
einer auf dem Dichtungsband aufgebrachten Putzmörtel- oder Gipsschicht verhindert.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Dichtungsbandes ergibt
sich aus den Unteransprüchen.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung,
in die Trägerschicht
aus nichtdehnbarem Vlies oder Gittermaterial eine elastische Dehnzone
einzufügen, welche
in Querrichtung des Dichtungsbandes elastisch dehnbar ist zur Aufnahme
von Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen und der Fensterlaibung
, und in Längsrichtung
des Dichtungsbandes (10) nicht oder nur geringfügig dehnbar
ist. Als Material für
die Dehnzone kommt vorzugsweise Karden-Vlies in Betracht.
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels
in den Zeichnungen näher
erläutert. Es
zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch ein Dichtungsband nach der Erfindung, und
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2 das
Dichtungsband nach 1 in
eingebautem Zustand.
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Das in 1 im
Querschnitt dargestellte Dichtungsband 10 weist eine Trägerschicht 2 auf, welche
aus Kunststoffvlies, vorzugsweise Polyurethan-, Polyacrylat-, Polyester-
oder Polypropylenvlies besteht. Alternativ kann für die Trägerschicht 2 ein Gitter
aus textilem Material oder aus Kunststoffmaterial vorgesehen werden.
Die Trägerschicht 2 ist
auf ihrer Unterseite vollflächig
mit einer ersten Klebeschicht 3 versehen, welche mit einer
Abziehfolie 5 abgedeckt ist.
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Vorzugsweise ist die Trägerschicht 2 auf
ihrer Oberseite im Bereich eines Außenrandes mit einer zweiten,
schmalen, bandförmigen
Klebeschicht 4 versehen welche ebenfalls mit einer Abziehfolie 6 bedeckt
ist. Für
die Abziehfolien 5 und 6 kommen vorzugsweise silikonisierte
Folien zur Anwendung.
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Die Klebeschichten 3 und 4 bestehen
beispielsweise aus Butylkautschuk, welcher nicht nur hochklebrig
sondern auch für
Wasserdampf undurchlässig
ist. Alternativ zur Verwendung von Butylkautschuk kann für die Klebeschicht 4 Bitumenkautschuk, ein
Acrylat-Dispersions-Kleber oder ein Polyurethan-Kleber verwendet
werden. Für
die schmale, bandförmige
Klebeschicht 4 ist ein Acrylat-Dispersions-Kleber besonders
vorteilhaft, da die Aggressivität
bzw. Klebefähigkeit
dieses Klebers höher
ist als von Butylkautschuk, so daß bei der noch näher zu beschreibenden
Vormontage des Dichtungsbandes 10 (2) die Klebeschicht 4 schneller
und fester an dem Fensterstock 21 anklebt. Bitumenkautschuk kommt
als Material für
die Klebeschicht 4 vorallen dann in Betracht, wenn das
Dichtungsband 10 auf feuchten Oberflächen bis zu einer Temperatur
von –10 °C verarbeitet
soll, wobei die zur Verklebung vorgesehenen Flächen mit einem Bitumen-Voranstrich zu
versehen sind.
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Bei dem in 1 dargestellten Dichtungsband 10 ist
erfindungsgemäß eine elastische
Dehnzone 7 in die Trägerschicht 2 eingefügt, vorzugsweise
im Bereich neben der Selbstklebeschicht 4. Die Breite der
Dehnzone 7 ist um ein Vielfaches geringer als die Breite
der Trägerschicht 2.
Wesentlich ist, daß die
Dehnzone 7 in Querrichtung des Dichtungsbandes 10 elastisch
dehnbar ist zur Aufnahme von Bewegungen zwischen dem Fensterrahmen
(21 (2) und
der Fensterlaibung 31
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2),
und in Längsrichtung
des Dichtungsbandes 10 nicht oder nur geringfügig dehnbar
ist. Auf diese Weise kann das Dichtungsband 10 nur definierte
Bewegungen in Querrichtung aufnehmen und ist in seiner Längsrichtung
nicht dehnbar, so daß die Streckfestigkeit
des Dichtungsbandes 10 durch die Dehnzone 7 nicht
beeinträchtigt
wird. Vorzugsweise ist als Material für die Dehnzone 7 Karden-Vlies
vorgesehen, dessen spezielle textile Struktur zu der unterschiedlichen
Dehnbarkeit der Dehnzone 7 in Querrichtung einerseits und
in Längsrichtung
andererseits führt.
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Beispielsweise können für das Karden-Vlies Kunststoffe
wie Polyester, Polypropylen oder Polyetylen vorgesehen werden. Ein
geeignetes Polyester-Vlies weist beispielsweise ein Gewicht von
40 g/m2 auf. Das als Rollenware verfügbare Dichtungsband 10 besitzt
beispielsweise ein Gewicht von 125 g/m2 und
weist bei einer Gesamtbreite von beispielsweise 1.500 mm und einer
Gesamtdicke von 0, 8 mm eine Rollenlänge von 10 oder 50 Metern auf.
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Das in 1 dargestellte
Dichtband 10 mit der definierten Dehnzone 7 hat
den Vorteil, daß die auf
der Trägerschicht 2 aufgebrachten
Putz- oder Gipsschicht mit dem der Trägerschicht 2 einen
optimalen Verbund eingeht und fest mit dem Untergrund verbunden
ist. Dort, wo sich in dem nicht-dehnbaren Vliesmaterial die Dehnzone 7 befindet,
kann die Trägerschicht 2 Bewegungen
zwischen dem Fensterrahmen 21 und der Fensterlaibung 31 in
seiner Querrichtung an der durch die Dehnzone 7 definierten
Stelle aufnehmen. Infolge dieser definierten Dehnung wird vermieden,
daß die
Putz- oder Gipsschicht auf der Trägerschicht 2 reißt oder
sich ablöst.
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In 2 ist
eine Montagemöglichkeit
für ein Fenster 20 in
einem entsprechenden Ausschnitt einer Gebäudewand 30 unter Verwendung
des Dichtungsbandes 10 nach der Erfindung veranschaulicht. Die
Gebäudewand 30 kann
aus beliebigen Baustoffen wie Mauerwerk oder Beton oder Trockenbauwerkstoffen
bestehen, wie sie beispielsweise im Fertighausbau verwendet werden.
Das Fenster 20 weist im dargestellten Beispielsfall einen
Fensterstock 21 mit abgestuftem Profil auf, in welchen ein
Rahmen 22 eines beweglichen Fensterflügels eingepaßt ist.
Der Rahmen 22 des Fensterflügels trägt eine mehrschichtige Glasscheibe 23.
Der Fensterstock 21 ist in nicht gezeigter Weise mittels
Langschrauben in der Laibung 31 fixiert. Zwischen dem Fensterstock 21 und
der Laibung 31 befindet sich das Dichtungsband 10.
In einem Vormontageschritt wird zuerst das Dichtungsband 10 am
Fensterstock 21 fixiert. Dabei wird die zweite Klebeschicht 4 nach
Entfernen ihrer Abziehfolie 6 auf die Stirnfläche 21a des
Fensterstocks 21 geklebt, welche gegen die Laibung 31 gerichtet ist.
Dabei wird die erste Klebeschicht 3 etwa mittig auf die
Stirnfläche 21a aufgeklebt.
Das Dichtungsband 10 wird dann so positioniert, daß die erste
Klebeschicht 3 nach Entfernen der Abziehfolie 5 an
den innen liegenden Abschnitt der Laibung 31 angeklebt werden
kann.
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In gleicher Weise wie für die Abdichtung
eines Fensterstocks 21 gegenüber einer Fensterlaibung 31 kann
das Dichtungsband 10 zur Abdichtung einer Außentüre, beispielsweise
Balkontüre
gegenüber
deren Türlaibung
verwendet werden. Es versteht sich ferner, daß zur Befestigung des Dichtungsbandes 10 an
dem Fensterstock 21 nicht notwendigerweise die zweite Klebeschicht 4 vorgesehen
werden muß.
Diese Befestigung kann auch dadurch erfolgen, daß an dem Fensterstock 21 an
der vorgesehenen Klebestelle ein geeigneter Flüssigkleber, beispielsweise
ein Acrylatkleber, aufgetragen und anschließend das lose Dichtungsband 10 mit
seiner Vliesschicht dagegen gedrückt
wird, bis es haftet.
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Alle beschriebenen Montageschritte
können vom
Inneren des Gebäudes
aus vorgenommen werden, so daß das
Aufstellen von Außenleitern
oder Außengerüsten am
Gebäude
entfallen kann.
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Das zwischen Fensterstock 21 und
Fensterlaibung 31 befindliche Dichtungsband 10 wird
beim Einbau des Fensterstocks 22 in die Laibung 31 im Bereich
seiner Anlage an der Stirnfläche 21a des Fensterstocks 21 eine
Druckbelastung unterzogen, wodurch eine sichere Abdichtung der Fuge
zwischen dem Fensterstock 21 und der Fensterlaibung 31 gegen
den Feuchtigkeitsdurchtritt von außen nach innen gewährleistet
wird.
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Die Fensterlaibung 31 kann
nach der Montage des Fensters 20 auf ihrer Innenseite mit
Putzmörtel
bzw. Gips beschichtet werden, wodurch das Dichtungsband 10 optisch
verdeckt wird. Da das Dichtungsband 10 nur eine sehr geringe
Dicke beispielsweise im Bereich zwischen 0,5 und 2,5 mm aufweist, kann
gegebenenfalls auch auf eine Putzschicht verzichtet und der sichtbare
Teil der Trägerschicht 2 mit Wandfarbe
gestrichen werden.