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Die Erfindung betrifft ein Laminat
nach Anspruch 1. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Kleidungsstück nach
Anspruch 19, Arbeitsschutzbekleidung nach Anspruch 20, einen Gegenstand
aus dem Haus- und Heimtextilsektor, der sich in der Nähe des menschlichen
Körpers
befindet oder damit in Kontakt kommt, nach Anspruch 21, Bettwäsche nach
Anspruch 22, Gardinen nach Anspruch 23, einen Gegenstand aus dem
medizinischen oder mobilen Bereich, der sich in der Nähe des menschlichen
Körpers befindet
oder damit in Kontakt kommt, nach Anspruch 24, einen Sitzbezug für einen
Fahrzeugsitz nach Anspruch 25 und ein Auskleidungselement für einen
Fahrzeuginnenraum nach Anspruch 26.
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Mit der technischen Entwicklung sind
auch die Umweltbedingungen ständigen
Veränderungen unterworfen,
die in zunehmendem Maße
einen direkten Einfluss auf den menschlichen Organismus ausüben. Neben
Veränderungen
der Atmosphäre
sind verstärkt
Einflüsse
elektromagnetischer Felder (EMF) auf biologische Systeme zu verzeichnen.
Dies vollzieht sich z.B. durch verstärkt auftretenden Elektrosmog,
durch elektrische Installationen und Antriebstechniken sowie die
zunehmende Verwendung technischer Geräte, wie mobile Funk- und Funktelefongeräte und Mikrowellen.
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Hochfrequente elektromagnetische
Felder im Mega- und Gigahertzbereich treffen aber nicht nur auf
lebende Körper,
sondern auch auf medizinische elektronische Geräte, wie beispielsweise Herzschrittmacher,
Steuergeräte,
Infusionspumpen, Hörgeräte und Messgeräte. Besonders
betroffen sind davon Menschen, bei denen Körperfunktionen partiell oder vollständig durch
elektrisch/elektronische Geräte
unterstützt
bzw. ersetzt werden.
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Einen wirksamen Schutz gegen EMF
stellt der „Faradaysche
Käfig" dar. Um einen solchen „Faradayschen
Käfig" zu erstellen, wurden
für den
Bereich der Berufsbekleidung verschiedene Gewebe entwickelt, die
in der technischen Auslegung auf die mechanischen, thermischen und
weiteren Beanspruchungen im Arbeitsprozess ausgerichtet sind.
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Aus der
EP 1 063 327 A1 ist beispielsweise ein
Gewebe mit Silberanteil bekannt, das aus gewebten, gewirkten oder
sonstig verarbeiteten Grundmaterialien besteht, die zur Herstellung
von Geweben geeignet sind und bei dem wenigstens ein als Grundmaterial
dienender, mit Silber beschichteter Faden im Gewebe eingearbeitet
ist. Das Gewebe soll so geeignet sein, Potentialunterschiede an
der Oberfläche und
in einem sich über
dem Gewebe bis zu einem Abstand von etwa 50 cm erstreckenden Raum
einen potentialunterschiedfreien Bereich auszubilden.
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Die
EP 1 096 604 A1 beschreibt ein atmungsfähiges Material
für Schutzkleidung
zur Abschirmung elektromagnetischer Hochfrequenzfelder und/oder
zur Tarnung gegen Wärmebildgeräte, wobei
das Trägermaterial
ein Gewebe aus Polyamid aufweist, dessen Fasern oder Garne mit einer
Silberschicht ummantelt sind. Damit soll das beschriebene Material
eine Multifunktionswirkung mit besserem Tragekomfort bei Beibehaltung
einer geringen Emission zur Tarnung gegen Wärmebildgeräte erzielt werden.
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Bei diesen bekannten Gegenständen ist nachteilig,
dass die Herstellung von Geweben aufwändig ist.
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Zunehmend besteht der Bedarf, diese
besondere Eigenschaft der Abschirmung elektromagnetischer Feldern
in den Bereich der „Alltagsbekleidung" zu integrieren.
Daraus leiten sich veränderte Ansprüche hinsichtlich
des Trageverhaltens, des optischen Erscheinungsbildes, der modischen
Variabilität
und nicht zuletzt auch der Wasch- und Pflegbarkeit ab, wie sie durch
diese aus dem Arbeitsschutzbereich bekannten und dort auch bewährten Gewebe nicht
erfüllt
werden können.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe
zugrunde, ein kostengünstiges
Laminat zu entwickeln, das insbesondere die Funktion des Abschirmens elektromagnetischer
Felder ausreichend erfüllt,
wobei ein hoher Tragekomfort, insbesondere für den Bekleidungssektor, erhalten
bleibt. Weiterhin sollen die physikalisch-mechanische Eigenschaften
des Laminats die Verarbeitung für
alle Anwendungsbereiche einfach und problemlos garantieren, ohne
die integrierte Schutzwirkung gegen elektromagnetische Felder nachhaltig
zu verändern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Laminat
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Laminat ist aus mindestens zwei
Schichten gebildet, wobei eine erste Schicht aus einer textilen
Maschenware mit mindestens einem ersten Faden, der ein elektrisch
leitfähiges
Material aufweist und mit mindestens einem zweiten Faden, der ein elektrisch
nicht leitfähiges
Material aufweist und eine zweite Schicht aus einem textilen oder
nichttextilen flächigen
Material gebildet ist.
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Wesentlich bei der Lösung der
vorliegenden Aufgabe ist der Einsatz mindestens eines Fadens mit einem
elektrisch leitfähigen
Material in Verbindung mit mindestens einem Faden mit einem elektrisch nicht
leitfähigem
Material und deren maschentechnische Verarbeitung zur zielgerichteten
Anordnung der unterschiedlichen Fäden in einem Maschensystem einer
Maschenware. Damit berücksichtigt
die Erfindung die vielfältigen
Ansprüche
der verschiedenen Anwendungsgebiete und verbindet die Funktionalität der Abschirmung
von EMF mit wirtschaftlicher Materialbereitstellung, Flächenherstellung
und Konfektion des als Maschenware ausgebildeten textilen Materials.
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Dadurch, dass das textile Material
als Maschenware ausgebildet ist, lässt es sich mit bekannten Verfahren
der Textiltechnologie herstellen und problemlos im gesamten Bekleidungsbereich,
bei Haushalt- und Heimtextilien, als Mobiltextilien sowie auch in
technischen Anwendungsgebieten aller Art allein oder in Kombination
mit anderen textilen und nichttextilen Komponenten einsetzen.
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Der Anteil der eingearbeiteten metallhaltigen Fäden im Verhältnis zu
den elektrisch nicht leitfähigen
Fäden der
Maschenware ist variabel und wird je nach Verwendungszweck variiert.
Entsprechende Bindungskombinationen der metallhaltigen Fäden an die
elektrisch nicht leitfähigen
Fäden garantieren eine
definierte flächenhafte
Anordnung der unterschiedlichen Fäden in der Maschenware und
damit auch im fertigen Produkt nach der entsprechender Verarbeitung.
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Grundsätzlich sind alle Varianten
der Bindungstechnik der unterschiedlichen Fäden innerhalb der Maschenwaren
geeignet, um die Funktionalität mit
weiteren, auf den konkreten Verwendungszweck angepassten Eigenschaften
zu kombinieren.
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Der erste, metallhaltige Faden weist
bevorzugt einen Metallfaden, einen metallisierten Faden, Metallfasern,
Metallfilamentgarn oder einen Faden mit Metallanteilen, mit Metallfolien
und / oder -anteilen auf. Eine große Anzahl metallhaltiger Fäden kommen
dazu in Betracht. Wesentlich ist jedoch nur, dass der physikalische
Effekt der elektromagnetischen Abschirmung erreicht wird.
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Als besonders vorteilhaft hat sich
erwiesen, wenn das verwendete Metall oder die verwendete Metalllegierung
der metallhaltigen Fäden
neben guter elektrischer Leitfähigkeit
und den daraus resultierenden guten Dämpfungseigenschaften elektromagnetischer
Strahlung eine sogenannte oligodynamische Wirkung aufweisen. Das
heißt,
die Metallanteile weisen eine bakterizide und eine fungizide Wirkung auf.
Der Metallanteil des textilen Materials behindert nachhaltig das
Wachstum von Bakterien und Pilzen in der Maschenware, so dass sich
dadurch die Entstehung unerwünschter
Gerüche
effektiv verhindern lässt.
Weiterhin weisen diese Metallanteile auch noch eine katalytische
Wirkung auf. Unter der katalytischen Wirkung ist die Katalyse der
Abbaureaktion insbesondere gasförmiger
externer Geruchsstoffe, beispielsweise Zigarettenrauch zu verstehen,
die mit den Metallanteilen in Berührung kommen.
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Als besonders geeignet für die oligodynamische
und katalytische Wirkung haben sich dabei Edel- und Halbedelmetalle
wie Gold, Platin, Silber, Chrom, Nickel und Kupfer oder eine Legierung
dieser Metalle erwiesen.
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Die vorangehend beschriebenen Vorteile kommt
insbesondere bei einer Verwendung des Laminats für Kleidungsstücke, die
direkt mit der Haut in Berührung
stehen, zum tragen. Außerdem
ist es vorteilhaft, das beschriebene Laminat für Sitzbezüge in Fahrzeugen, die mit einer
Vielzahl unterschiedlicher Personen in Kontakt kommen, und im Bereich
der Oberbekleidung, im Bettwäsche
und Bettwarenbereich sowie für
Möbelbezugsstoffe
und weitere Heimtextilien vorzusehen.
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Der Faden mit dem nicht elektrisch
leitfähigen
Material weist beispielsweise Fäden
aus Naturfasermaterial, synthetischem Fasermaterial, thermoplastische
Fäden oder
elastische Fäden
beispielsweise Elastan, auf.
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Es liegt dabei im Rahmen der Erfindung,
ein Laminat mit einer Maschenware als textiles Material vorzusehen,
die eine Mischung aus mindestens einem metallhaltigen Faden mit
synthetischen Fäden und/oder
Fäden aus
Naturfasern sowie jeglichen faserbildenden Substanzen (z.B. Mineralien,
Glas, Basalt, Asbest) aufweist.
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Bevorzugt werden die unterschiedlichen
Fäden des
als Maschenware ausgebildeten textilen Materials in ganzflächiger regulärer oder
teilregulärer Verarbeitung
als Maschen eingebunden.
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Eine bevorzugte Variante der Erfindung
sieht die Verwendung eines plattierten Fadensystems für die Maschenware
vor. Ein derartiges Fadensystem weist einen ersten, metallhaltigen
Plattierfaden auf, der den zweiten, elektrisch nicht leitfähigen Grundfaden
abdeckt. Aus einem derartigen Fadensystem lässt sich eine Maschenware herstellen,
bei der auf der einen Oberflächenseite
der Maschenware in der senkrechten Aufsicht überwiegend der metallhaltige Faden
sichtbar ist und auf der entgegengesetzten Oberflächenseite
der Maschenware überwiegend
der elektrisch nicht leitfähige
Grundfaden sichtbar ist.
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Unter den Oberflächenseiten der Maschenware
werden im folgenden die beiden gegenüberliegenden Seiten der flächigen Maschenware
verstanden.
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Dadurch sind zum einen die optischen
Eigenschaften der Maschenware gezielt beeinflussbar. Zum anderen
lässt sich
auf diese Weise erreichen, dass auf der Seite der Maschenware, die
beispielsweise bei Unterwäsche
direkt auf der Haut getragen wird, überwiegend die Fäden mit
nicht elektrisch leitfähigem
Material in direkten Kontakt mit der Haut treten. Auf diese Weise
lässt sich
der Tragekomfort derartiger Kleidungsstücke optimieren.
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Es ist jedoch ebenso denkbar, dass
gerade der direkte Hautkontakt des metallhaltigen Fadens erwünscht ist.
Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn es sich beim ersten
Faden um einen hydrophoben Kunstfaserfaden handelt, der die aus
der Haut tretende Feuchtigkeit an weiter außen angeordnete, Feuchtigkeit
aufnehmende Fasern weiterleiten soll. Dieser Effekt ist insbesondere
bei moderner Sportkleidung erwünscht,
damit die direkt mit der Haut in Kontakt stehende Faserschicht auch
bei starker Transpiration trocken bleibt und somit das Auskühlen des
Körpers
durch den Entzug von Verdunstungswärme verhindert.
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In einer weiteren Ausführungsform
des Laminats sind der erste, metallhaltige und der zweite Faden
mit nicht elektrisch leitfähigem
Material nicht als plattiertes Fadensystem, sondern als separate
Fäden zu
einer Maschenware verarbeitet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Laminat ein aus dem zweiten, nicht elektrisch leitfähigen Faden
gebildetes Maschensystem auf, in das der metallhaltige Faden in
Form von Maschen eingearbeitet ist, die nicht deckungsgleich mit
den Maschen des nicht elektrisch leitfähigen Fadens angeordnet sind.
Auch bei dieser Ausführungsform lässt sich
der erste, metallhaltige Faden derart im Maschensystem des zweiten,
nicht elektrisch leitfähigen
Fadens einarbeiten, dass beim direkten Tragen der Maschenware mit
ihrer einen Oberflächenseite auf
der Haut diese im wesentlichen mit den zweiten, nicht metallhaltigen
Fäden in
Kontakt kommt.
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Wie vorangehend beschrieben kann
es jedoch genauso gut erwünscht
sein, dass die Oberflächenseite
mit dem metallhaltigen ersten Faden der Haut direkt zugewandt sein
soll.
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Im Hinblick auf das vorangehend beschriebene
Ausführungsbeispiel
ist ebenso denkbar, die beiden Fäden
zu vertauschen. Das heißt,
dass analog zur vorangehenden Beschreibung in ein aus dem metallhaltigen
Faden gebildetes Maschensystem ein elektrisch nicht leitfähiger Faden
nur teilweise als Masche eingearbeitet ist.
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Die Erzeugung der definierten Oberflächenseiten
des als Maschenware ausgebildeten textilen Materials kann neben
gezielten Bindungskonstruktionen, z.B. Franse-Samt, Trikot-Tuch,
auch durch das Einarbeiten als Schussfäden erfolgen. Durch entsprechende
Legungskombinationen, verbunden mit dem zweckmäßigen Materialeinsatz, lässt sich
eine Maschenware herstellen, deren Oberflächeneigenschaften auf einer
Seite vom maschenbildenden Grundfadensystem und auf der anderen
Seite vom eingebundenen Funktionsfaden als Schussfaden, der keine
Maschen bildet, bestimmt werden. Das heißt, ohne Maschen lassen sich
der metallhaltige erste bzw. der nicht elektrisch leitfähige zweite
Faden in Form von Längs-
oder Querschussfäden
in ein aus dem jeweils anderen Faden gebildetes Maschensystem einarbeiten.
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Damit lässt sich u.a. ein geringerer
Fadenverbrauch, ein geringeres Flächengewicht und eine erhöhte Dimensionsstabilität der Maschenware
erzielen. Es ist wiederum möglich,
die Schussfäden derart
in das Maschensystem einzuarbeiten, dass die Schussfäden des
Maschensystems ausschließlich auf
einer der beiden Oberflächenseiten
der Maschenware angeordnet sind.
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Beim Einarbeiten eines der beiden
Fäden in das
Maschensystem des anderen Fadens in Form von Quer- oder Längsschüssen lassen
sich diese Schussfäden
wahlweise als Voll- oder
Teilschuss ausbilden.
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Weitere Ausführungsbeispiele sehen vor,
in ein Maschensystem aus dem einen Faden Schlingen des jeweils anderen
Fadentypes einzuarbeiten. Diese Schlingen lassen sich wiederum derart
in das Maschensystem einbinden, dass sie ausschließlich eine der
beiden Oberflächenseiten
der Maschenware Abschnitte dieser Schlingen aufweist. Selbstverständlich lassen
sich in einem Maschensystem auch auf beiden Seiten des Maschensystems
Schlingen einbinden, wobei die eine Oberflächenseite der resultierenden
Maschenware metallhaltige Schlingen und die andere Oberflächenseite
nicht metallhaltige Schlingen aufweist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform sieht
vor, den metallhaltigen oder den nicht metallhaltigen Faden als
Polfaden in ein Grundfadensystem einzuarbeiten. Dieses Grundfadensystem
kann entweder ein Gewebe aus Kett- und Schussfäden oder eine Maschenware aus
nichtleitfähigen
Fadensystemen sein. Bei Einsatz zweier metallhaltiger Fäden als Polfaden
auf jeweils einer Seite des Grundfadensystems entsteht eine Doppelpolware.
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Als vorteilhafte Ausführungsform
weist das Laminat nur in definierten Flächenbereichen einen eingebundenen
metallhaltigen ersten Faden auf. Dadurch ist es möglich, bestimmte
Bereiche ohne EMF-Abschirmung zu realisieren.
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Es ist selbstverständlich,
dass sich das erfindungsgemäße Laminat
ein- oder beidseitig mit einer Vielzahl anderer textiler und nichttextiler
flächiger Materialien
kombinieren lässt,
um die gewünschten Produkteigenschaften
zu realisieren.
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Das als Maschenware ausgebildete
textile Material ist gegenüber
den bisher bekannten Schutzgeweben hochproduktiv herstellbar und
ermöglicht auf
Grund seiner charakteristischen Maschenstruktur ein breites Eigenschaftsspektrum
der Produkte für die
Realisierung bestimmter Gebrauchsanforderungen und somit den Einsatz
in vielen Anwendungsbereichen.
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Das erfindungsgemäße Laminat mit einem elektrisch-leitfähigen Fadensystem
ist durch gute bekleidungsphysiologische, optische und Pflegeeigenschaften
gekennzeichnet. Es eignet sich für
funktionelle Bekleidung im weitesten Sinne z.B. beginnend bei Unterwäsche, für Sport-
und Freizeitkleidung, für Obertrikotagen
bis hin zu klassischer Oberbekleidung einschließlich Mantelwaren, da sie sowohl
als Obermaterial als auch als Futterware eingesetzt werden kann
und bietet auch verbesserte Einsatzmöglichkeiten bei der Arbeitsschutzbekleidung,
indem es einen besseren Tragekomfort gewährleistet und die Gesundheit
schützt.
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Weiterhin eignet sich das Material
als Mobiltextilie, d.h. für
die Innenausstattung sämtlicher
Arten von Fahrzeugen. Insbesondere aufgrund der bakteriziden, fungiziden
und katalytischen Eigenschaften ist der Einsatz als Sitzbezug besonders
vorteilhaft.
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Das als Maschenware ausgebildete
textile Material lässt
sich sowohl als Strickware, als Wirkware und als Kettenwirkware
oder Nähwirkware
ausbilden.
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Konkrete Ausführungsbeispiele des textilen Materials
werden in den folgenden Figuren erläutert:
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Es zeigen:
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1 eine
schematische Draufsicht einer Maschenware aus einem plattierten
Fadensystem zweier deckungsgleicher Fäden (rechts/links plattierte
Maschenware);
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1a eine
schematische Schnittansicht durch eine Maschenware aus 1;
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2 eine
schematische Draufsicht eines zweiten Ausführungsbeispiels der Maschenware (rechts/links
plattiert hinterlegte Maschenware), wobei ein Faden nur teilweise
als Masche in das Maschensystem des anderen Fadens eingearbeitet
ist;
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3 eine
schematische Draufsicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Maschenware (rechts/links-Kettengewirke
mit Stehschuss, wobei ein Faden als Längsschussfaden in das Maschensystem
des anderen Fadens eingearbeitet ist;
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4a eine
schematische Draufsicht eines vierten Ausführungsbeispiels der Maschenware (rechts/rechts-Gestrick
mit eingebundenen Schussfäden),
wobei ein Faden als Querschussfaden in das Maschensystem des anderen
Fadens eingearbeitet ist;
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4b eine
schematische Schnittansicht der Maschenware aus 4a entlang der Linie IVb–IVb;
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5 eine
schematische Draufsicht eines fünften
Ausführungsbeispiels
der Maschenware (rechts/links-Gestrick mit Querschuss- oder Stehschussfäden), wobei
ein Faden als Querschussfaden in die Maschensysteme der anderen
Fäden eingearbeitet
ist;
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6 eine
schematische Draufsicht eines sechsten Ausführungsbeispiels der Maschenware (rechts/links-Gestrick
mit Plüschschlingen),
wobei ein Faden in Form von Schlingen im wesentlichen auf der einen
Oberflächenseite
des durch den anderen Faden gebildeten Maschensystemes angeordnet
ist und
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7 eine
schematische Schnittansicht eines siebten Ausführungsbeispiels der Maschenware (Nähgewirke
aus einer Grundware mit eingebundenem Polfaden), wobei ein Faden
als Polfaden in das Maschensystem des anderen Fadens (Grundfaden) eingearbeitet
ist.
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1 zeigt
einen Ausschnitt eines textilen Materials, das als zweischichtige
Maschenware 10 aus einem plattierten Fadensystem gebildet
ist. Das plattierte Fadensystem umfasst dabei mindestens zwei unterschiedliche
Fäden,
wobei der erste Faden 1 mit einem elektrisch leitenden
Material als Plattierfaden den zweiten Faden 2 mit einem
elektrisch nicht leitenden Material als Grundfaden an einer Oberflächenseite
A der Maschenware 10 überdeckt.
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Unter Oberflächenseiten A, B der Maschenware 10 werden
die gegenüberliegenden
Seiten der im wesentlichen flachen Maschenware 10 verstanden.
In 1a wird dies schematisch
dargestellt. Dabei ist erkennbar, dass ein erster Faden 1 so
auf einem zweiten Faden 2 aufliegt, dass der erste Faden 1 im
Verhältnis
zum zweiten Faden 2 zur Oberflächenseite A orientiert ist,
gegenüber
der Oberflächenseite
B aber durch den zweiten Faden 2 abgedeckt wird. Würde eine
solche Maschenware 10 mit einer der beiden Oberflächenseiten
A, B am Körper getragen
werden, so bestünde
ein direkter Hautkontakt nur mit einem der beiden Fäden 1 oder 2.
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Damit kann gezielt das Fadenmaterial
mit der Haut in Kontakt gebracht werden, das die gewünschten
Trageeigenschaften aufweist.
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Bei Kleidungsstücken wird üblicherweise die Terminologie
verwendet, dass die „linke
Seite" die Oberflächenseite
des textilen Materials bezeichnet, die dem Körper zugewandt ist. Die „rechte
Seite" ist die Seite,
die dem Körper
abgewandt ist.
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Auf der rechten Seite einer Maschenware 10 wie
aus 1 ist dann im wesentlichen
der Plattierfaden 1 mit dem elektrisch leitfähigen Material
und auf der linken Warenseite der textile Grundfaden 2 zu sehen.
Die Ansicht der 1 zeigt
die "linke" Seite des textilen
Materials.
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2 zeigt
eine schematische Draufsicht der „linken" Oberflächenseite einer zweiten Ausführungsform
des textilen Materials.
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Der erste Faden 1 mit elektrisch
leitfähigem Material
ist hier beispielsweise aus einem nicht leitfähigem Polyamidfaden, der mit
elektrisch leitfähigen Silberfilamenten
durchsetzt ist, aufgebaut. Der silberhaltige Polyamidfaden bildet
die außenliegende Oberflächenseite
der Maschenware 10, mit der elektromagnetische Felder abgeschirmt
werden. Als Grundfaden, d.h. der zweite Faden 2, zur Bildung
der zweiten, textilen Schicht der Maschenware 10 lässt sich
beispielsweise ein Baumwollfaden verwenden, der im körpernahen
Bereich vorgesehen ist und die Eigenschaften für einen hohen Tragekomfort
erfüllt.
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Alternativ können als leitfähiges Material auch
metallisierten Fäden,
Metallfasern, Metallfilamentgarne, Fäden mit Metallanteilen, Metallfolien und
/ oder Metallfolienanteilen verwendet werden. Sämtliche Metalle sind grundsätzlich geeignet.
Besonders vorteilhaft sind jedoch Edel- und Halbedelmetalle, die
neben der hohen Leitfähigkeit,
die für eine
gute elektromagnetische Abschirmung erforderlich ist, den sogenannten
oligodynamischen Effekt aufweisen. Derartige Metalle, wie zum Beispiel
Platin, Gold, Silber, Chrom, Nickel und Kupfer haben eine bakterizide
und fungizide Wirkung. Außerdem sorgen
sie katalytisch für
den Abbau insbesondere gasförmiger
externer Geruchsstoffe, wie z.B. Zigarettenrauch.
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Neben der in 1 dargestellten plattierten Fadenverarbeitung,
bei dem die Lage der unterschiedlichen Fäden 1, 2 in
den Maschen unverändert bleibt,
lässt sich
der metallhaltige erste Faden 1 , wie in 2 gezeigt, auch teilweise hinterlegen,
also nicht oder nur teilweise zu Maschen verarbeiten. Damit ist
die verstärkte
Anordnung des metallhaltigen Fadens in definierten Bereichen der
Maschenware 10 möglich.
Alternativ ist auch eine Vertauschung der Fäden 1, 2 in
diesem Sinne möglich.
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Weitere Varianten der funktionsgerechten Anordnung
des metallhaltigen Fadens innerhalb der Maschenware bzw. am fertigen
Produkt sind durch mustergemäßes Aufplattieren
des metallhaltigen Fadens in definierten Flächenbereichen möglich. Darunter
ist zu verstehen, dass der metallhaltige erste Faden in definierten
Bereichen des textilen Materials plattiert, d.h. wie in 1 dargestellt, und in anderen Bereichen
in das Maschensystem des zweiten Fadens hinterlegt, d.h. wie in 2 dargestellt, verarbeitet
ist.
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Die Einbindung des ersten Fadens 1 mit
dem leitfähigen
Material kann außer
der in 1 dargestellten
maschenplattierten Fadenverarbeitung auch als Grundschuss- oder
Plattierschussfadensystem in das maschenbildende Grundfadensystem
erfolgen. Derartige Ausführungsbeispiele
sind in den 3 bis 5 dargestellt.
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In der in 3 dargestellten Ausführungsform der Maschenware 10 (rechts/links-Kettengewirke mit
Stehschuss) ist der zweite Faden mit dem nicht elektrisch leitenden
Material 2 zu einem flächigen
Maschensystem ausgebildet. In dieses Maschensystem sind als Längsschüsse erste
Fäden 1 mit
elektrisch leitfähigem
Material eingearbeitet.
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Ebenso ist denkbar, dass die Fäden 1, 2 bei dem
in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel
ausgetauscht sind, d.h. der elektrisch nicht leitfähige zweite
Faden 2 ist als Längsschuss
in das Maschensystem des metallhaltigen ersten Fadens 1 eingearbeitet.
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4a zeigt
eine weitere Ausführungsform des
textilen Materials mit einer Maschenware 10 (rechts/rechts-Gestrick
mit eingebundenen Schussfäden),
wobei ein zweiter Faden 2 mit einem elektrisch nicht leitendem
Material ein Maschensystem bildet. In dieses Maschensystem sind
als Querschüsse
erste Fäden 1 mit
elektrisch leitfähigem
Material eingearbeitet.
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In 4b ist
eine Schnittansicht der Maschenware 10 aus 4a entlang der Linie IVb–IVb dargestellt.
Es ist erkennbar, wie die ersten Fäden 1 mit elektrisch
leitfähigem
Material als Querschüsse von
den aus dem zweiten Faden 2 mit elektrisch nicht leitfähigem Material
gebildeten Maschen umgeben sind.
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Auch hinsichtlich des in den 4a und 4b gezeigten Ausführungsbeispiels des textilen
Materials ist es denkbar, dass der erste metallhaltige Faden 1 ein
Maschensystem bildet, in das elektrisch nicht leitfähige Fäden als
Querschüsse
eingelegt sind.
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In 5 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel des
als Maschenware 10 ausgebildeten textilen Materials gezeigt.
Diese Ausführungsform
wird als rechts/links-Gestrick mit Querschuss- oder Stehschussfäden bezeichnet.
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6 zeigt
die schlingenförmige
Einbindung des metallhaltigen ersten Fadens 1 in das aus
dem elektrisch nicht leitfähigen
zweiten Faden 2 gebildete Maschensystem. Schlingen aus
dem metallhaltigen ersten Faden 1 lassen sich derart in
das Maschensystem einbinden, dass sie im wesentlichen an einer der
beiden Oberflächenseiten
A, B der Maschenware 10 angeordnet sind. Diese Ausführungsform
wird üblicherweise
als rechts/links-Gestrick mit Plüschschlingen
bezeichnet.
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Auf diese Weise ist es möglich, die
linke bzw. hygienische hautnahe Oberflächenseite A, B der Maschenware 10 mit
Schlingen des Fadens auszurüsten,
der die gewünschten
Trageeigenschaften aufweist.
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Die Schnittansicht einer weiteren
Ausführungsform
der Maschenware 10 mit einer polartigen Oberfläche ist
in 7 dargestellt. Dabei
lässt sich der
Grundfaden 11 entweder als Faden mit elektrisch leitfähigem Material
oder als Faden mit nicht elektrisch leitfähigem Material ausbilden. Entsprechend ist
der zugehörige
Polfaden 22 als Faden mit elektrisch nicht leitfähigem Material
oder als Faden mit elektrisch leitfähigem Material ausgebildet.
Diese Ausführungsform
wird als Nähgewirke
aus einer Grundware mit eingebundenem Polfaden bezeichnet.
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Die Anwendungsgebiete des erfindungsgemäßen Laminats
beschränken
sich nicht nur auf die Bekleidung. Auch für andere Einsatzgebiete, wie
z. B. für
textile Gegenstände
aus dem Haus- und Heimtextilsektor (Bettwäsche, Gardinen) oder auch aus dem
mobilen oder medizinischen Bereich, die sich in der Nähe des menschlichen
Körpers
befinden oder in Kontakt kommen, kann diese Maschenware eingesetzt
werden. Zur Verbesserung bzw. Erweiterung der Funktionseigenschaften
in diesen Anwendungsgebieten können
zusätzlich
Faser- und/oder Fadenlagen, Flächengebilde, Vliesstoffe
oder dgl. aus leit- bzw. nicht leitfähigem Material in die Maschenware eingebunden
werden. Das Beschichten einer oder beider Warenseiten der Maschenware
mit leitfähigem bzw.
nicht leitfähigem
Material ist technisch ebenfalls machbar und kann in besonderen
Einsatzfällen
angezeigt erscheinen.
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Weitere Einsatzmöglichkeiten liegen im Bereich
der Innenausstattung sämtlicher
Fahrzeugarten. Das erfindungsgemäße textile
Material lässt
sich dabei insbesondere als Bezug für Fahrzeugsitze oder für die Auskleidung
des Fahrzeuginnenraumes einsetzen.