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Katheter, insbesondere Harnblasenkatheter Die Erfindung betrifft
eine neue Form eines Katheters, welcher für die Entnahme von Urin aus der Harnblase,
insbesondere für diagnostische Zwecke, bestimmt und geeignet ist. Bisher verwendet
man zu diesem Zweck meist ein elastisches Katheterrohr, welches durch die Harnröhre
in die Blase eingeführt wird. Ein derartiger Katheter ist insbesondere nachteilig,
da auch bei grösstem Aufwand an Zeit und Mühe zur Erzielung einer grösstmöglichen
Sterilität häufig nicht verhindert werden kann, das beim Einführen des Katheterrohres
Keime aus der Harnröhre in die Blase gelangen, eine Gefährdung des Patienten herbeiführen
und die Resistenzprobe verfälschen können. Unerwünscht ist in vielen Fällen auch
die Reizung der Harnröhre durch das mit Reibung eingeführte Katheterrohr.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen neuen Katheter
zu schaffen, welcher die geschilderten Nachteile vermeidet und sich insbesondere
ohne grosse Mühe einwandfrei steril einführen lässt.Die Lösung dieser Aufgabe besteht
im wesentlichen darin, dass das Katheterrohr innerhalb eines elastischen Schlauches
angeordnet ist, welcher das Katheterrohr beim Einführen durch Umstülpen
frei
gibt. Im einzelnen kann das vordere Ende dieses Schlauches an dem Ende eines den
Schlauch und das Katheterrohr aufnehmenden Aussenrohres eingestülpt befestigt seine
, Ferner kann vorteilhaft das rückwärtige Ende des Schlauches an einem steifen oder
starren Rohr als Abführungsrohr befestigt sein, welches im rückwärtigen Ende des
Aussenrohres abgedichtet verschiebbar geführt ist. Erfindungsgemäss kann fernerhin
das Ausstülpen des das Katheterrohr umgebenden elastischen Schlauches mit besonderem
Vorteil in der Weise erreicht werden, dass das Aussenrohr mit einem Druckmedium,
vorzugweise einer Druckflüssigkeit gefüllt ist, wobei es besonders zweckmässig ist,
dass die Druckflüssigkeit unter einem Vordruck steht.
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Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind aus der Zeichnung
ersichtlich, in welcher die Erfindung beispielsweise erläutert ist.
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Es zeigt: Fig. 1 einen Katheter gemäss der Erfindung in Ausgangs stellung
und Fig. 2 den gleichen Katheter in einer teilweise ausgefahrenen Stellung.
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In der Zeichnung ist jeweils ein Katheter nach der Erfindung in stark
vergrössertem Maßstabe veranschlaulicht. Ein Katheterrohr 1 ist innerhalb eines
elastischen Schlauches 2 angeordnet und hier vornehmlich lediglich durch Reibung
festgehalten oder auch an seinem hinteren Ende befestigt. An seinem vorderen Ende
ist der elastische Schlauch bei 3 eingestülpt und an dem vorderen Ende eines starren
Aussenrohres 4 befestigt. Diese Befestigung kann beispielsweise mittels eines Spreiz-
oder Klemmringes 5 oder auch durch Schweissen erfolgen.
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Das rückwärtige Ende 6 des elastischen Schlauches 2 ist mit einem
steifen oder starren Rohr 7 verbunden, beispielsweise ebenfalls durch Kleben oder
durch Schweissung, und das Rohr 7 ist beispielsweise in einer Dichtung 8 am rückwärtigen
Ende des starren Aussenrohres 4 abgedichtet verschiebbar gerührt.
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Der Innenraum 9 des Aussenrohres II ist als Druckzylinder ausgebildet
und mit einem Druckmedium, vorzugsweise einer Druckflüssigkeit wie Wasser gefüllt,
welche unter einem gewissen Vordruck, dem sogenannten Initialdruck steht. Unter
der Wirkung die Initialdruckes ist der elastische Schlauch 2 in den Teilen, in denen
er nicht von dem Katheterrohr 1 nach innen abgestützt wird, flachgedrückt, wie dies
bei 10 veranschaulicht ist. Das Katheterrohr liegt steril innerhalb des gleichfalls
sterilen elastischen Schlauches 2.
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Zum Einführen des Katheterrohres 1 in die Harnröhre wird das steife
Rohr 7 langsam in das starre Aussenrohr hineingeschoben.
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Es wirkt so in dem Innenraum 9 als Kolben,erhöht beim Einschieben
den Druck des Mediums in diesem Innenraum und unter der Wirkung dieser Druckerhöhung
wird der elastische Schlauch 2 nach aussen vorgestülpt und tritt in die Harnröhre
ein. Bei Fortsetzung der Einschubbewegung des Rohres 7 in das starre Aussenrohr
4 rollt in dieser Weise der elastische Schlauch ohne Reibung in der Innenwand der
Harnröhre abD nimmt das Katheterrohr 1 hierbei mit und bringt den Katheter auf diese
Weise völlig steril in die Blase.
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Nach erfolgter Harnabführung wird das Rohr 7 wieder zurückgezogen,
hierbei der elastische Schlauch wieder zurückgestülpt und der Katheter 1 wiedr in
die Ausgangsstellung nach Figur 1 zurückgezogen.
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Das Katheterrohr 1 besitzt zweckmässig eine die Länge der Harnröhre
etwas
übersteigende Länge, und die gleiche Länge wird vorteilhaft auch für das Rohr 7
gewählt. Für die einzelnen Schlauch oder Rohrteile werden zweckmässig Kunststoffe
mit entsprechenden Eigenschaften gewählt. So kann der elastische Schlauch 2 beispielsweise
als Silikonschlauch ausgebildet werden, das Aussenrohr 4 aus Polyäthylen und das
Rohr 7 aus Polyamid bestehen. Für die Buchse oder den Klemmring 5 kann Metall oder
ein anderer Werkstoff gewählt werden,und die Dichtung 8 wird zweckmässig aus einem
Werkstoff gebildet, welcher die erforderlichen Gleit-und Dichtungseigenschaften
gegenüber dem Rohr 7 besitzt.
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Durch einen Katheter nach der Erfindung werden insbesondere folgende
Vorteile erreicht: 1. Der Katheter kommt völlig steril in die Blase ohne mit der
Harnrdhre in Berührung zu kommen, d.h. es wird eine einwandfreie und gute Entnahme
von Harn aus der Blase ermöglicht, ohne dass z.B, Keime von aussen oder aus der
Harnröhre in die Blase eingeschleppt werden und die Proben verfälschene Die sichere
Verhinderung der Einschleppung von Fremdkörpern ist insbesondere bei Risikopatienten
von lebenswichtiger Bedeutung.
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2. Da der elastische Schlauch reibungsfrei auch beim Einziehen des
Katheters abrollt, ist es möglich, auf den Schlauch eine genaue kartierung der Baktierenverteilung
im Harnröhrenverlaut zu erreichen. Dies ist von wissenschaftlichem Interesse.
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3. Beim Einführen tritt keine Reibung zwischen Kathete-r und Harnröhre
auf, da sich der elastische Schlauch Ja auf der Innenwand der Harnröhre reibungslos
abrollt.
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Der der Erfindung zugrundeliegende Katheter ist zwar lnsbesondere
für den einmaligen Gebrauch zur Entnahme von Urin aus der Blase geeignet, jedoch
kann das der Erfindung zugrundeliegende Prinzip der Anordnung eines Katheters in
einem umsttlpbaren Schlauch,der vorzugsweise durch Druck gestülpt wird, noch für
die verschiedenen anderen Arten von Kathetern benutzt und verwirklicht werden.
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Sämtliche in der Zeichnung dargestellten und in der Beschreibung erläuterten
technischen Einzelheiten sind für die Erfindung von Bedeutung Das Rohr 7 kann an
seinem vorderen Ende mit einem nach aussen vorspringenden Anschlag versehen sein,
welcher seine Rückwärtsbewegung begrenzt.