DE20212042U1

DE20212042U1 - Leuchtspurkörper für ein Geschoss

Info

Publication number: DE20212042U1
Application number: DE20212042U
Authority: DE
Original assignee: Diehl Munitionssysteme GmbH and Co KG
Current assignee: Diehl BGT Defence GmbH and Co KG
Priority date: 2002-08-06
Filing date: 2002-08-06
Publication date: 2003-12-11
Anticipated expiration: 2012-08-07

Abstract

Leuchtspurkörper für ein Geschoss, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Gehäusemantel (2) ein Leuchtsatz (4) und ein Anfeuersatz (5) für diesen eingesetzt ist, dass der Anfeuersatz (5) überwiegend aus einer Mischung aus Bariumperoxid und Magnesium besteht und dass der Anfeuersatz (5) an seiner dem Leuchtsatz (4) abgewandten Oberfläche eine waffeleiselförmige oder gewellte Oberfläche (12) hat.

Description

Die Erfindung betrifft einen Leuchtspurkörper für ein Geschoss. Mittels eines derartigen Leuchtspurkörpers soll die Flugbahn eines Geschosses, insbesondere Wuchtgeschosses oder Pfeilgeschosses, tags und nachts sichtbar gemacht werden.
Es wurde vorgeschlagen, das Leuchtspurmaterial direkt in Geschossflügel zu pressen. Dies hat sich aus verschiedenen Gründen als nicht praktikabel erwiesen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Leuchtspurkörper für ein Geschoss vorzuschlagen, der am Geschoss einfach anbringbar ist und sofort, nachdem das Geschoss das Waffenrohr verlässt, die Leuchtspur erzeugt.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruch 1 gelöst. Der den Leuchtsatz und den Anfeuersatz enthaltende Gehäusemantel lässt sich einfach am Geschoss befestigen. Der Leuchtspurkörper ist getrennt vom Geschoss herstellbar und transportierbar. Der aus einer Mischung aus Bariumperoxid und Magnesium bestehende, eine der Treibladung zugewandte waffeleisenförmige oder gewellte Oberfläche aufweisende Anfeuersatz brennt schnell ab und feuert den Leuchtsatz sicher an, so dass dieser gleich, nachdem das Geschoss das Waffenrohr verlässt, leuchtet.
Der Leuchtsatz ist vorzugsweise rot leuchtend und besteht aus einer Mischung aus Strontiumnitrat und Magnesium. Er brennt vergleichsweise langsam ab, so dass eine geforderte Brennzeit von >2,5 s gewährleistet ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Leuchtspurkörpers ergeben sich aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung. Die Figur zeigt einen an ein Geschoss oder in ein Geschoss an- bzw. einschraubbaren Leuchtspurkörper im Schnitt.
Der Leuchtspurkörper 1 weist einen Gehäusemantel 2 mit einem an oder in ein Geschoss, beispielsweise 35mm-Geschoss, an/einschraubbares Gewinde 3 auf. In den Gehäusemantel 2 ist ein Pressling eingesetzt, der aus einem Leuchtsatz 4 und einem Anfeuersatz 5 besteht. Der zylindrische Gehäusemantel 2 hat einen Durchmesser von etwa 10 mm bis 12 mm und eine Länge L von etwa 30 mm, entsprechend der durch das Geschoss begrenzten Möglichkeiten.
Der Gehäusemantel 2 ist mittels eines Dichtrings 6, einer durchbrechbaren Abdeckscheibe 7 und eines Abschlussrings 8 an seiner einer nicht dargestellten Treibladung zugewandten Seite verschlossen. Diese Verschlussanordnung ist durch eine Umbördelung 9 gehalten.
Zwischen dem Pressling und der Wandfläche des metallischen Gehäusemantels 2 ist eine Innen-Lackschicht 10 vorgesehen, die das Einschieben oder Einpressen des Pressfings sicher macht. Die Abdeckscheibe 7 trägt eine Dicht-Lackschicht 11 zur Unterstützung der Abdichtung.
Der Leuchtsatz 4 besteht aus einer Mischung aus überwiegend Strontiumnitrat und Magnesium, mit etwa 40 bis 50 Gew.-% Strontiumnitrat und etwa 35 bis 40 Gew.–% Magnesium, sowie Zusätzen. Beispielsweise hat der Leuchtsatz folgende Zusammensetzung:

35% Magnesium,
43% Strontiumnitrat und
Zusätze von insbesondere Harz, Wachs und Kaliumnitrat.

Dieser Leuchtsatz brennt in roter Farbe im Vergleich zum Anfeuersatz 5 langsam ab. Der Anfeuersatz 5 besteht aus einer Mischung aus Bariumperoxid und Magnesium, insbesondere etwa 75 bis 90 Gew.-% Bariumperoxid und etwa 10 bis 25 Gew.–% Magnesium. Eine vorteilhafte Zusammensetzung des Anfeuersatzes 5 ist folgende:

12% Magnesium,
86% Bariumperoxid,
2 % Harz.

Dieser Anfeuersatz 5 brennt mit größerer Geschwindigkeit ab als der Leuchtsatz 4. Er entwickelt dabei eine andere Farbe als der Leuchtsatz 4, die zur Sichtbarmachung der Flugbahn des Geschosses wenig geeignet ist, was hier keine Rolle spielt, weil die Abstimmung so erfolgt, dass der Leuchtsatz 4 gleich beim Verlassen des Waffenrohrs leuchtet.
Das Volumen und entsprechend das Gewicht des Anfeuersatzes 5 ist wesentlich kleiner als das des Leuchtsatzes 4. Insgesamt hat der Pressling nur ein Gewicht von 1 g, wobei etwa 0,7 g auf den Leuchtsatz 4 und etwa 0,3 g auf den Anfeuersatz 5 entfallen.
Der Anfeuersatz 5 weist gegenüber der Abdeckscheibe 7 eine Oberfläche 12 auf, die waffeleisenförmig oder gewellt gestaltet ist. Damit ist gegenüber einer planen Oberfläche eine Oberflächenvergrößerung geschaffen, die ein schnelles Anzünden des Anfeuersatzes 5 durch die Treibladung gewährleistet. Die waffeleisenförmige bzw. gewellte Oberfläche ist bei der Herstellung des Presslings durch einen entsprechend geformten Pressstempel eines Presswerkzeugs gebildet. Dadurch ist eine zuverlässige Wärmeübertragung vom angezündeten Anfeuersatz 5 auf den Leuchtsatz 4 gewährleistet.
Bei dem beschriebenen Leuchtspurkörper ist gewährleistet, dass dieser eine rote Leuchtspur mit hoher Farbsättigung erzeugt. Die farbtongleiche Wellenlänge liegt bei etwa 610 nm bei einer Farbsättigung von >70%. Bei einer Funktionsprüfung des Leuchtspurkörpers ergab sich, dass die Forderungen erfüllt sind. Es wurde eine Lichtstärke von 1800 cd bei einer farbtongleichen Wellenlänge von 620 nm und einer Farbsättigung von 80% erreicht. Die Standbrennzeit lag bei etwa 5 s.
Der beschriebene Leuchtspurkörper 1 ist in der Handhabung und Verarbeitung sicher. Die genannten Harze und/oder Wachse dienen der Inertisierung und erniedrigen die Reibempfindlichkeit und die Schlagempfindlichkeit der Sätze 4,5 bzw. des Leuchtspurkörpers 1.

Claims

Leuchtspurkörper für ein Geschoss, dadurch gekennzeichnet, dass in einen Gehäusemantel (2) ein Leuchtsatz (4) und ein Anfeuersatz (5) für diesen eingesetzt ist, dass der Anfeuersatz (5) überwiegend aus einer Mischung aus Bariumperoxid und Magnesium besteht und dass der Anfeuersatz (5) an seiner dem Leuchtsatz (4) abgewandten Oberfläche eine waffeleiselförmige oder gewellte Oberfläche (12) hat.
Leuchtspurkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anfeuersatz (5) etwa 75 bis 90%, insbesondere etwa 86%, Bariumperoxid und etwa 10 bis 25 Gew.-% Magnesium enthält.
Leuchtspurkörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Anfeuersatz (5) ein Harz enthält.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Volumen und Gewicht des Anfeuersatzes (5) wesentlich kleiner ist als das des Leuchtsatzes (4).
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtsatz (4) rot leuchtend abbrennt.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtsatz (4) überwiegend aus einer Mischung von Strontiumnitrat und Magnesium besteht.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Leuchtsatz (4) ein Harz und/oder Wachs enthält.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anfeuersatz (5) auf den Leuchtsatz (4) aufgepresst ist.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Anfeuersatz (5) und der Leuchtsatz (4) durch gemeinsames Verpressen hergestellt sind, wobei die waffeleisenförmige oder gewellte Oberfläche (12) des Anfeuersatzes (5) beim Verpressen gebildet ist.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusemantel (2) derart gestaltet ist, dass er am Geschoss befestigbar ist.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehäusemantel (2) ein Gewinde (3) zur Befestigung am Geschoss aufweist.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der aus Leuchtsatz (4) und Anfeuersatz (5) bestehende Pressling im Gehäusemantel (2) abgeschlossen angeordnet ist.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Abschluss von einer beim Abschuss des Geschosses durchbrechbaren Abdeckscheibe (7) und einer Abdichtung (6,8,11) besteht.
Leuchtspurkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Gehäusemantel (2) zwischen dem Leuchtsatz (4) und dem Anfeuersatz (5) eine Innen-Lackschicht (10) vorgesehen ist.