-
Die Erfindung betrifft ein Geländer für Bauwerke,
insbesondere für
Treppen, bestehend aus vertikalen Stützpfosten und einer Schar von
zueinander parallelen Stäben,
die die Stützpfosten
durchgreifen.
-
Es ist bisher üblich, Geländer in individueller Bauweise
zu erstellen, da Geländer
für Treppenaufgänge oder
dergleichen dem Neigungswinkel der Treppenaufgänge angepasst werden müssen.
-
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Bausatz für Geländer zu
schaffen, der die individuelle Erstellung von Geländern in
Anpassung an unterschiedliche Neigungswinkel von Treppenaufgängen oder
dergleichen ermöglicht,
wobei insbesondere gewünscht
ist, dass die Stützpfosten
und die zueinander parallel Schar von Stäben, die insgesamt das Geländer bilden,
in einer gemeinsamen Ebene liegen.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen,
dass in den Stützpfosten
Stabhalter um zueinander parallele Achsen drehbar gehalten sind,
dass die Stabhalter einen Durchsteck- oder Einsteckkanal aufweisen,
in den oder durch den ein Stab geführt ist, wobei der Stützpfosten
fensterartige Ausnehmungen aufweist, die von dem jeweiligen Stab
durchgriffen sind, wobei die Fenstergröße dem maximal möglichen
Schwenkweg der in den Stabhalter eingesteckten Stäbe angepasst
ist.
-
Gemäß der Erfindung sind Stützpfosten
mit drehbar daran gehalterten Stabhaltern vorgesehen. Die Stabhalter
sind innerhalb der Stützpfosten
angeordnet, und zwar vorzugsweise derart, dass die Ebene, die von
dem Stützpfosten
aufgespannt ist, in der Ebene liegt, die auch von den Stäben aufgespannt wird,
die durch die Durchsteck- oder Einsteckkanäle der Stabhalter gesteckt
sind. Um die Beweglichkeit der Stabhalter einschließlich der
durch diese gesteckten Stäbe
relativ zu den Stützpfosten
zu ermöglichen,
sind in den Stützpfosten
die entsprechenden fensterartigen Ausnehmungen vorgesehen, die eine solche
Erstreckung aufweisen, dass jede übliche Winkelstellung der Stäbe relativ
zu den Pfosten eingestellt werden kann. Zur Montage eines derartigen Geländers ist
es lediglich erforderlich, die entsprechenden Stützpfosten in Flucht zueinander
anzuordnen und zu befestigen. Anschließend können die Stäbe durch die entsprechenden
Stabhalter der Stützpfosten
geschoben werden, wobei entsprechend dem gewünschten Abstand der Stäbe voneinander
eine entsprechende Vielzahl von Stabhaltern an jedem Stützpfosten
gehaltert ist. Die Stäbe
werden zueinander parallel angeordnet. Die Arretierung der Stäbe kann
in geeigneter Weise erfolgen, beispielsweise durch Aufschrauben
von Haltemuttern oder Hutmuttern, die dann mit Gewinde versehenen
Enden der Stäbe,
die aus den Stabhaltern vorragen. Es sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten
gangbar, so beispielsweise eine Klebbefestigung oder eine Klemmbefestigung.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
ist es in einfachster Weise möglich,
die Stäbe
parallel zum Steigungswinkel des entsprechenden Treppenaufgangs
zu verlegen oder auch horizontal bei einer Horizontalanordnung eines
Geländers.
-
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass
die Stabhalter als flache, innerhalb des Stützpfostens angeordnete Scheiben
ausgebildet sind.
-
Zudem ist hierbei bevorzugt vorgesehen, dass
die Drehachsen der Stabhalter rechtwinklig zur Längsachse des Stützpfostens
und rechtwinklig zu den durchgesteckten Stäben gerichtet sind.
-
Um eine exakte Anordnung zu ermöglichen ist
zudem vorgesehen, dass der Durchsteck- oder Einsteckkanal des Stabhalters
die Drehachse des Stabhalters kreuzt.
-
Um eine einfache Vorausrichtung der
Stabhalter vornehmen zu können,
indem diese manuell entsprechend in die gewünschte Lage verdreht werden,
ist vorgesehen, dass die Stabhalter, insbesondere die Scheiben,
mit einem Teil ihres Umfanges aus den fensterartigen Ausnehmungen
vorragen und durch die Ausnehmungen drehbar gehalten sind.
-
Zudem wird hierdurch erreicht, dass
die entsprechenden Scheiben nicht gesondert über Lagerzapfen oder dergleichen
in dem Stützpfosten gehaltert
werden müssen, sondern
die Scheiben sind in den fensterartigen Ausnehmungen unverschieblich,
aber drehbar gehalten, ohne dass es einer besonderen Lagerung oder
Befestigungsanordnung bedarf. Zur Vereinfachung der Herstellung
kann zudem vorgesehen sein, dass der Stützpfosten aus einem die fensterartigen
Ausnehmungen aufweisenden Profilstab und einem Deckprofilstab bestehen.
-
Beispielsweise kann der Profilstab
die fensterartigen Ausnehmungen und ebenso eine Aufnahme für den entsprechenden
Stabhalter aufweisen, so dass nach der Anordnung der Stabhalter
im dem Profilstab lediglich ein Deckprofilstab aufgelegt oder darauf
befestigt werden muss, um die Unverlierbarkeit der Stabhalter sicherzustellen.
-
Zur weitern Vereinfachung der Herstellung ist
vorgesehen, dass der Stützpfosten
aus zwei gleichen, spiegelsymmetrisch zueinander befestigten Profilteilstäben besteht,
wobei beide Profilstäbe
die Hälfte
der fensterartigen Ausnehmungen aufweisen.
-
Besonders bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass
der Stützpfosten
aus hohlen Profilstäben
oder Profilteilstäben
besteht.
-
Um schwingungsbedingte Klappergeräusche zwischen
den vorzugsweise aus Metall bestehenden Stützpfosten und den ebenfalls
aus Metall bestehenden Stabhaltern zu vermeiden ist vorgesehen,
dass in dem hohlen Stützpfosten
zwischen den Stabhaltern Füllstücke angeordnet
sind.
-
Durch die Füllstücke sind die Freiräume zwischen
den Stabhaltern ausgefüllt,
wobei die Stabhalter dennoch drehbar in den Stützpfosten angeordnet sind,
aber Klappergeräusche
durch Relativbewegungen zwischen den Stabhaltern und den Stützpfosten vermieden
sind.
-
Zudem kann vorgesehen sein, dass
in dem oberen Ende des hohlen Stützpfostens
ein Träger
für den
Handlauf befestigt ist.
-
Beispielsweise kann in das obere
Ende des hohlen Stützpfostens
ein Füllstück mit Gewinde
befestigt werden, in welches ein Träger für einen Handlauf eingeschraubt
werden kann. Der Handlauf kann dann entsprechend auf dem Träger befestigt
werden. Vorzugsweise ist dabei eine kardanische oder kugelige Lagerung
des Trägers
vorgesehen, um auch die Neigung des Handlaufes in einfacher Weise
der Neigung des Treppenaufganges oder dergleichen anpassen zu können.
-
Zudem ist bevorzugt vorgesehen, dass
das untere Ende des Stützpfostens
ein Fußteil
zur ortsfesten Befestigung aufweist.
-
Das Fußteil kann beispielsweise ein
Teller mit Schraubbefestigungslöchern
sein, von dem ein Stutzen abragt, auf den das fußteilseitige Ende des Stützpfostens
aufgesteckt werden kann. Zur Arretierung der Lage kann eine reibschlüssige Verbindung vorgesehen
sein oder aber es können
auch Schrauben vorgesehen sein, die den Stützpfosten und das Fußteil durchdringen.
-
Bevorzugt ist zudem vorgesehen, dass
der Stützpfosten
im Querschnitt rechteckig oder quadratisch ausgebildet ist.
-
Insbesondere bei einer rechteckigen
Querschnittsausbildung kann der Querschnitt sehr eng der Abmessung
der scheibenartigen Stabhalter angepasst sein, so dass eine schlanke, äußerst ästhetische
Grundform zur Verfügung
gestellt ist. Die Stäbe,
die durch die Stabhalter gesteckt werden, können im Querschnitt kreisrund
oder auch polygonal ausgebildet sein, wobei lediglich die Durchgangslochung des
Stabhalters ein Durchstecken des entsprechenden Stabes ermöglichen
muss.
-
Um auch winkelartige Anschlüsse zu ermöglichen,
beispielsweise vom Übergang
von einem geneigten Treppenaufgang in ein horizontales Podest oder
einen anderen horizontalen Bereich ist vorgesehen, dass der Stabhalter
aus zwei tortenstückartigen Scheibensegmenten
besteht, zwischen denen ein Freiwinkel von maximal 120° ausgebildet
ist.
-
Hierdurch ist es einerseits möglich, die
Stäbe von
der einen Seite in das eine der beiden Scheibensegmente einzustecken,
während
die andern Stäbe, die
in anderer Winkelstellung von dem entsprechenden Stützpfosten
abgehen, in das zweite Scheibensegment eingesteckt werden, welches
einen Durchgangskanal aufweist, der relativ zum Durchgangskanal
des ersten Scheibensegmentes anders gerichtet ist. Zur Ermöglichung
der entsprechenden Bewegung müssen
die beiden Scheibensegmente jeweils weniger als einen Umfang von
jeweils 180° einnehmen.
-
Bevorzugt ist dabei vorgesehen, dass
der Freiwinkel ca. 38° beträgt.
-
Um eine Wegbegrenzung für einen
eingesteckten Stab zu ermöglichen
kann vorgesehen sein, dass der Durchsteckkanal mittig seiner Längserstreckung
einen Trennsteg aufweist.
-
Beispielsweise kann an dem letzten
Stützpfosten
eines abwärts
gehenden Geländers
eine Anordnung von Stabhaltern mit solchen Trennstegen vorgesehen
sein, so dass die entsprechenden Stäbe in den Stabhalter eingesteckt
werden können
aber nur bis zu dem Trennsteg. Sie können daher nicht abwärts aus
dem Stabhalter herausrutschen, so dass eine Lagesicherung ohne weitere
Maßnahmen
erreicht ist.
-
Um auch winkelige Abgänge des
Geländers realisieren
zu können,
die nicht in Flucht eines Geländeraufganges
oder dergleichen liegen, ist vorzugsweise vorgesehen, dass in einem
Ende des Durchsteckkanals ein kardanartiges Anschlussteil befestigt ist.
-
Das kardanartige Anschlussteil ermöglicht den
Anschluss von Stäben
nicht nur in der Fluchtebene, sondern auch in Winkelstellung zu
der vom Geländer
aufgehenden Fluchtebene.
-
Eine bevorzugte Einzelheit wird darin
gesehen, dass die Profilstücke
des Stützpfostens
mittels Kopfschrauben und Kopfgewindenippel, die in Lochungen der
Profilteilstücke
eingesteckt sind, aneinander befestigt sind.
-
Ein schematisches Ausführungsbeispiel
ist in der Zeichnung dargestellt und im Folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigt:
-
1 einen
Geländerpfosten
in Seitenansicht;
-
2 zwei
Teilprofile, die einen Geländerpfosten
bilden, in Stirnansicht;
-
3 ein
Teilprofil gemäß 2 im Querschnitt gesehen;
-
4 einen
Stabhalter in Ansicht;
-
5 desgleichen
in Draufsicht gesehen;
-
6 schematisiert
Stabhalter mit durchgesteckten Stäben in Ansicht.
-
In der Zeichnung sind die Einzelteile
eines Geländers
für Bauwerke,
insbesondere für
Treppen gezeigt. Das Geländer
besteht aus vertikalen Stützpfosten 1 und
einer Schar von zueinander parallelen Stäben 2, die die Stützpfosten 1 durchgreifen,
so dass alle Elemente in einer Ebene liegen.
-
In den Stützpfosten 1 sind Stabhalter 3 um zueinander
parallele Achsen drehbar unverlierbar gehalten. In der Darstellung
gemäß 1, 4 und 6 geht
die Drehachse orthogonal durch die Zeichnungsebene. Die Stabhalter 3 weisen
jeweils einen Durchsteck- oder Einsteckkanal 4 auf, in
den oder durch den ein Stab 2 geführt ist, wie insbesondere aus 6 ersichtlich. Der Stützpfosten 1 weist fensterartige
Ausnehmungen 5 auf, die von dem jeweiligen Stab 2 in
der Montagesollposition durchgriffen sind, wobei die Fenstergröße (in 2 in vertikalen Richtung)
den maximal möglichen
Schwenkweg der in den Stabhalter 3 eingesteckten Stäbe 2 angepasst
ist.
-
Im Ausführungsbeispiel sind die Stabhalter 3 als
flache, innerhalb des Stützpfostens 1 angeordnete
Scheiben ausgebildet. Die Drehachsen der Stabhalter 3 sind
rechtwinklig zur Längsachse
des Stützpfostens 1 und
rechtwinklig zu den durchgesteckten Stäben 2 gerichtet. Dabei
kreuzt der Durchsteck- oder Einsteckkanal 4 die Drehachse
des Stabhalters 3, so dass eine zwängungsfreie Anordnung von Stäben 2 gewährleistet
ist.
-
Wie insbesondere aus 1 ersichtlich, ragen die Stabhalter 3 mit
einem Teil ihres Umfanges aus den fensterartigen Ausnehmungen 5 vor
und sind allein durch die Ausnehmungen 5 unverlierbar und
drehbar gehalten.
-
Im Ausführungsbeispiel besteht der
Stützpfosten 1 aus
zwei gleichen, spiegelsymmetrisch zueinander befestigten Profilteilstäben 1', wobei beide Profilteilstäbe 1' die Hälfte der
fensterartigen Ausnehmungen 5 aufweisen. In der Montagesolllage, wenn
die beiden Profilteilstäbe 1' zusammengefügt sind,
wird so jeweils ein durchgehender Fensterausschnitt 5 gebildet.
Der Stützpfosten 1 besteht
dabei aus hohlen, im Querschnitt c-förmigen Profilstäben 1'. Im Ausführungsbeispiel
ist der Stützpfosten 1 in seinem
Querschnitt rechteckig ausgebildet und der Abmessung der Stabhalter 3 eng
angepasst, so dass eine schlanke ästhetische Form gebildet ist.
Bei den Ausführungsformen
ist der Stabhalter 3 einstückig ausgebildet. Der Stabhalter
kann aber auch, wie in 3 durch
strich- punktierte Linien gekennzeichnet, aus zwei tortenstückartigen
Scheibensegmenten bestehen, die zwischen sich einen Freiwinkel von
vorzugsweise 38° einschließen. Hierdurch
ist es möglich,
das eine Teilstück
beispielsweise der Neigung eines Treppenaufganges anzupassen und
den schräg
ankommenden Stab 2 in dieses Teilstück einzuführen, wobei anschleißend ein
beispielsweise waagerechter Bereich des Geländers konstruiert werden kann,
bei dem ein horizontal gerichteter Stab 2 in den Einsteckkanal
des anderen Segmentes eingesteckt werden kann.
-
Die Erfindung ist nicht auf das Ausführungsbeispiel
beschränkt,
sondern im Rahmen der Offenbarung vielfach variabel.
-
Alle neuen, in der Beschreibung und/oder Zeichnung
offenbarten Einzel- und Kombinationsmerkmale werden als erfindungswesentlich
angesehen.