DE2020584C - Einrichtung an Rotations Offsetdruck maschinen zum Verhindern des Abschmierens der Farbe - Google Patents
Einrichtung an Rotations Offsetdruck maschinen zum Verhindern des Abschmierens der FarbeInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Rotations-Offsetdruckmaschinen
zum Verhindern des Abschmierens der Farbe durch Aufbringen einer Lackschicht auf den Druckträger unmittelbar nach dem
Druckvorgang mittels eines durch Walzen gebildeten Lackierwerkes.
Bekanntlich liegen beim Offsetdruck die druckenden und nichtdruckcnden Flächen in einer Ebene.
Die Druckplatte ist dabei so beschaffen, daß die druckenden Flächen mit einer fettigen Farbe eingefärbt
und die nichtdruckenden Flächen mit Wasser befeuchtet werden, so daß die fettige Farbe von den
feuchten Stellen der Druckplatte abgestoßen wird und umgekehrt. Da die Offsetfarbe nicht flüssig, sondern
eine zähe kompakte Masse ist, wird ein Farbwerk mit vielen Farbrcibstellen und entsprechender
Anzahl von Walzen benötigt, um die Farbe so dünn als möglich auf die Druckplatte übertragen zu können.
Der Nachteil des Offsetdruckes liegt dabei unter anderem darin, daß die Druckfarbe beim Verdrucken
auf dem Druckträger nicht schnell genug trocknet.
Bei. Rollen-Rotations-Offsetdruckmaschinen arbeitet man daher mit aufwendigen Heizaggregaten bzw.
Trocknungsaggregaten, um dem abzuhelfen. Beim Bogen-Rotations-Offsetdruck werden zwar zum Teil
auch Heizaggregate verwendet aber überwiegend mit Pudereinrichtungen »getrocknet«. Die Heizaggrcgale
bei Bogendruckmaschinen führen jedoch bei Veiwendung der Schmalbahnpapiere in de« meisten
Fällen zu einem starken Schrumpfen dec Druckträger, so daß die daraus entstehenden Paßdifferenzen
bei der Weiterverarbeitung der Druckträger sieh nachteilig auswirken. Anders verhält es sich bei den
Rollendruckmaschinen, wo nur Breitbahnpapiere verarbeitet werden und auf Grund der Faserstruktur
des Druckträgers ein Schrumpfen wie bei den Schmalbahnpapieren nur geringfügig auftreten kann.
Um nun bei Bogendruckmaschinen ein Abschmieren der frischen Farbe auf der Rückseite des gedruckten
Gutes zu verhindern, wurde bisher jeder einzelne bedruckte Bogen vor dem Ablegen in der Auslage
mit Puder bestäubt, der ein Abschmieren in den meisten Fällen verhindert. Dies wird dabei dadurch
bewirkt, daß durch die Größe der Puderkörnchen ein künstlicher Zwischenraum zwischen den Druckträgern
geschaffen und dadurch dem Sauerstoff Zugang gegeben wird. Der Nachteil des Puderns ist jedoch
das sandartige Anfassen des Druckgutes. Darüber hinaus wird bei einem entsprechenden Papier
viel von dem eigentlichen Glanz der Farbe und des Papiers genommen.
Die Bemühungen, vom Pudervorgang abzukommen, dauern schon seit Einführung der glatten
Papiere, welche das Pudern richtig aufkommen ließen, da die Farbe nicht mehr in die Oberfläche
des Druckträgers einschlagen konnte. Ein weiteres Mittel, um vom Pudern abzukommen, sah man in
jüngster Zeit darin, einen geeigneten Lack durch das Farbwerk der Offsetdruckmaschinen auf die Druckplatte
zu übertragen und somit über das Gummituch auf den Druckträger. Der Nachteil ist dabei jedoch,
daß dieser Lack den großen Weg durch das Farbwerk nehmen muß und somit nicht auf der Basis des
Verdunstens aufgebaut werden kann, da der Lack sonst im Farbwerk sehr schnell antrocknen würde.
Es ist bereits eine Einrichtung zum verpackungsfertigen Bedrucken von Tuben bekannt (schweizerische
Patentschrift 301 835), bei welcher zum Zweck des Schutzes des feuchten Druckes gegen Verwischen
eine trocknende Lackschicht unmittelbar nach dem Druckvorgang auf die bedruckte Fläche
durch einen Heber oder ein Sprühwerk aufgebracht wird. Eine derart intermittierende Auftragung des
Lacks hat jedoch den Nachteil, daß die Lackierung über die Länge des Druckgutes unterschiedlich und
eine passerhaltige Lackschicht nicht möglich ist, die z. B. an sogenannten Kleberändern ein Lackieren verhindert.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin, das Abschmieren des Druckes durch Behandeln des Druckträgers
in seiner unmittelbaren Nähe mit einem leichtflüchtigen Lack zu verhindern, so daß ein Verdunsten
wirrend des Auftragens weitgehend vermieden werden kann und eine gleichmäßige Auftragung
gewährleistet ist.
Nach der Erfindung wird dies bei einer Einrichtung der eingangs erwähnten Art dadurch erreicht,
daß mittels des Lackierwerkes der Lack auf einen nicht am Druck beteiligten Druckwerkszylinder der
Maschine aufbringbar ist, wobei dieser Druckwerkszylinder den gleichen Durchmesser wie Jie Zylinder
der vorgeschalteten Druckwerke aufweist und mit seiner Hilfe der Lack auf den Druckträger Übertragbar
ist. Hierfür dient eine vorzugsweise mit einer umlaufenden Tauchwalzc zusammenwirkende Auftragwalze,
wobei der Tauchwalze zur Mengenregelung eine Quetschwalze zugeordnet ist. Nach einer weiteren
Ausgestaltung der Erfindung wird neben dem ao ganzseitigen Lackieren durch Aufspannen einer ausgesparten
erhabenen Druckplatte auf den Gummizylinder oder auf den der Auslegcrtrommel nachgeschalteten
Druckwerkszylinder ein Lackieren mit unlackierten Bereichen auf dem Druckträger ermöglicht.
Zweckmäßigerweise ist das Lackierwerk auswechselbar angeordnet, so daß seine Lage von Fall
zu Fall veränderbar ist. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird nicht nur ein passerhaltigcs
Lackieren gewährleistet, was mit vom Druckwerk getrennten Lackierwerken nicht oder nur unter Aufwendung
komplizierter Registriereinrichtungen verwirklicht werden kann, sondern auch infolge der
zwischen Lackierwerk und Druckgut liegenden Spaltstellen eine gleichmäßig starke Lackschicht über die
ganze Länge aufgetragen. Dadurch wird wiederum ein eventuelles Rückschlagen von Farbe aus dem
Lack maßgenau ermöglicht und damit ein Unbrauchbarwerden der Drucke verhindert. Gleichzeitig erlaubt
die erfindungsgemäße Einrichtung die Verwendung des Druckwerks abwechselnd zum Drucken
und/oder Lackieren oder auch als normale Auslage bei abgehobenem Lackierwerk.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Einrichtung am Plattenzylinder einer Bogen-Rotations-Offsetdruckmaschine,
Fig. 2 die erfindungsgemäße Einrichtung am
Gummizylinder derselben Druckmaschine,
F i g. 3 die erfindungsgemäße Einrichtung in nachgeschalteter Anordnung.
Das in Fig. 1 gezeigte letzte Druckwerk einer
Reihenoffsetdruckmaschine besteht in bekannter Weise aus einem Plattenzylinder 1, einem Gummizylinder
2 und einem Druckzylinder 3, welche alle den gleichen Durchmesser aufweisen. Die Bogen
werden dabei durch eine Überführtrommel 4 von den anderen Druckwerken der Reihe übernommen. Nach
dem Passieren des letzten Druckwerks weiden die Bogen durch eine nur angedeutete Auslegegreiferkette
5 in bekannter Weise auf dem Stapeltisch 6 ab- \qqX
Dem Plattenzylinder 1 zugeordnet ist das Farbwerk 7 und ein Feuchtwerk 8. Um nun das Abschmieren
des Bogens beim Ablegen zu verhindern, wird das Feuchtwerk 8 des dabei keine Farbe führenden
Druckwerks als Lackierwerk ausgebildet. Zu diesem Zweck wird der Feuchtreiber9 als Tauchwalze
verwendet, die in einem Behälter 10 mit schnell trocknendem Lack umläuft. Die Feuchtwalze
11 d:ent dabei als Auftragwalze und die Walze 12 als Quetschwalze. Die Anordnung des Behälters 10 wird
dabei zweckmäßigerweise so getroffen, daß eine leichte Umstellung von der einen auf die andere
Betriebsart durch Austausch des Lackbehälters gegen den Feuchtflüssigkeitsbehältcr und umgekehrt
möglich ist. Sofern nicht die ganze Fläche mit Lack überzogen werden soll, kann der Plattenzylinder mit
einer sogenannten Flexoprintform versehen, d. h. mit Flächenteilen beklebt werden, die den bedruckton
Flächen entsprechen. Um den Verdunstungspro/eß zu beschleunigen, kann in der Auslage ein nicht
näher dargestelltes Gebläse angeordnet sein.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 ist ein Lackierwerk 13 am nichtdruckenden Gummizylindcr
angeordnet, und zwar ebenfalls leicht abfahrbar. In diesem Falle werden zweckmäßigerweise auf dem
Gummizylinder 2 den bedruckten Flächen entsprechende Flächenstücke aufgeklebt bzw. entsprechende
Platten aufgespannt, um den Lack an den keine Farbe aufweisenden Stellen der Bogen fernzuhalten.
Zu diesem Zweck ist die Gummituchspannvorrichtung so abgeändert, daß sowohl das Gummituch
allein (für normalen Offsetdruck) als auch zusätzlich eine ausgesparte Druckplatte befestigbar sind. Ebenso
kann ganzflächig lackiert werden.
Nach der Ausführungsform F i g. 3 ist dem letzten Druckwerk, das dann im Gegensatz zu den vorhergehenden
Ausführungsbeispielen zum Drucken verwendet wird, d. h. der Auslegertrommel 21 desselben
ein eigener Gegendruckzylinder 14 und ein Gummizylinder 15 mit dem gleichen Durchmesser wie die
der übrigen Druckwerkszylinder zugeordnet und an letzterem das Lackierwerk 16 vorgesehen, das, wie
vorbeschrieben, aus einer Auftragwalze 17, der Tauchwalze 18 und der Quetschwalze 19 sowie
einem Behälter 20 besteht. Durch diese Maßnahme kann die letzte Druckwerkseinheit für das Drucken
mit einer weiteren Farbe benutzt werden. Bei Verwendung des Lackierwerks wird dabei der Bogen
vjrteilhafterweise nach dem Lackieren an eine eigene nicht näher dargestellte Auslegerkette 5' übergeben,
während der Bogen beim bisher ühüchen Druckvorgang mit der Auslegegreiferkette 5 zum Stapeltisch 6
gefördert wird.
Claims (9)
1. -Einrichtung an Rotations-Offsetdruckmaschinen zum Verhindern des Abschmierens
der Farbe durch Aufbringen einer Lackschicht auf den Druckträger unmittelbar nach dem
Druckvorgang mittels eines durch Walzen gebildeten Lackierwerkes, dadurch gekennzeichnet,
daß mittels des Lackierwerkes (8, 13, 16) der Lack auf einen nicht am Druck
beteiligten Druckwerkszylinder (1, 2, 15) der Maschine aufbringbar ist, wobei dieser Druckwerkszylinder (1, 2, 15) den gleichen Durchmesser wie
die Zylinder der vorgeschalteten Druckwerke aufweist, und mit seiner Hilfe der Lack auf den
Drucklager übertragbar ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lackierwerk (12, 13, 16)
aus einer in einem Lackbehälter (10, 20) laufen- ao den Tauchwalze (9,18) einer daran anliegenden
Quetschwalze (12,19) sowie der mit der Tauchwalze zusammenwirkenden Auftragwalze (11,17)
besteht.
3. Einrichtung nach Anspruch I, dadurch ge- as
kennzeichnet, daß die Auftragwalze (11) am Plattenzylinder (1) eines nicht druckenden Druckwerks
anliegend angeordnet ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragwalze (11) am
Gummizylinder (2) eines nicht druckenden Druckwerks anliegt.
5. Einrichtung nach Anspruch l·, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auftragwalze (17) am letzten Zylinder eines der Auslegertrommel (21) nachgeschalteten Druckwerkszylinderpaares (14,
15) anliegt.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem letzten
Zylinder(15) des der Auslegertrommel(21) nachgeschalteten
Druckwerkszylinderpaares (14, 15) eine eigene Auslegerkette (5') zusammenwirkt.
7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Lackierwerk (13) abfahrbar
angeordnet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gummizylinder (2) oder
der Plattenzylinder (1) mit den druckenden Flächen entsprechenden Erhöhungen versehen ist.
9. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gskennzeichnet,
daß im Bereich der Auslegerkette (S') ein Gebläse angeordnet ist.
Family
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Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3117855A1 (de) * | 1981-05-06 | 1982-11-18 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | Lackierwerk im ausleger einer bogenrotationsdruckmaschine |
DE3305983A1 (de) * | 1982-05-05 | 1983-11-10 | VEB Kombinat Polygraph "Werner Lamberz" Leipzig, DDR 7050 Leipzig | Kombiniertes feucht- und lackierwerk |
DE3248232C1 (de) * | 1982-12-27 | 1984-02-09 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | Druckmaschine zum Bedrucken und abschliessenden Lackieren von Bogen |
DE3324096A1 (de) * | 1983-07-05 | 1985-01-24 | Heidelberger Druckmaschinen Ag, 6900 Heidelberg | Einrichtung an druckmaschinen zum aufbringen eines mediums nach beendetem druckvorgang mittels walzen |
DE3507210A1 (de) * | 1985-03-01 | 1986-09-04 | Heidelberger Druckmaschinen Ag, 6900 Heidelberg | Waschvorrichtung fuer das gummituch an offset-rotationsdruckmaschinen |
Cited By (5)
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DE3117855A1 (de) * | 1981-05-06 | 1982-11-18 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | Lackierwerk im ausleger einer bogenrotationsdruckmaschine |
DE3305983A1 (de) * | 1982-05-05 | 1983-11-10 | VEB Kombinat Polygraph "Werner Lamberz" Leipzig, DDR 7050 Leipzig | Kombiniertes feucht- und lackierwerk |
DE3248232C1 (de) * | 1982-12-27 | 1984-02-09 | M.A.N.- Roland Druckmaschinen AG, 6050 Offenbach | Druckmaschine zum Bedrucken und abschliessenden Lackieren von Bogen |
DE3324096A1 (de) * | 1983-07-05 | 1985-01-24 | Heidelberger Druckmaschinen Ag, 6900 Heidelberg | Einrichtung an druckmaschinen zum aufbringen eines mediums nach beendetem druckvorgang mittels walzen |
DE3507210A1 (de) * | 1985-03-01 | 1986-09-04 | Heidelberger Druckmaschinen Ag, 6900 Heidelberg | Waschvorrichtung fuer das gummituch an offset-rotationsdruckmaschinen |
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