DE2020552C3 - Verfahren zur Herstellung eines tabakfreien Rauchprodukts - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines tabakfreien RauchproduktsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines tabakfreien Rauchprodukts unter Einsatz
von Abbauprodukten von Kohlehydraten.
Es ist erwiesen, daß das Rauchen von Tabak, insbesondere in Zigarettenform, die Bildung von Lungenkrebs
fördert. Tabakrauch enthält nämlich car-Cinogene Verbindungen, wie z. B. 3,4-Benzpyren,
tilia-toxische Verbindungen (das sind Verbindungen, welche auf die Deisselzellen der Atmungswege giftig
einwirken), wie z. B. Cyanwasserstoff, welche die Wirkung des Carcinogens fördern, Cocarcinogene,
wie z. B. Phenole, welche die Wirkung des Carcinogens beschleunigen, und feste Bestandteile
(»Teere«), welche andere schädliche Bestandteile enthalten können.
Man hat deshalb seit einiger Zeit versucht, tabakfreie Rauchprodukte herzustellen, die ähnlich wie
Tabak in Zigaretten usw. verarbeitet werden können, die aber keine schädlichen bzw. weniger schädliche
Produkte im Rauch erzeugen.
So ist es beispielsweise bekannt, ein tabakfreies Rauchprodukt dadurch herzustellen, daß man ein
Kohlehydrat bei 100 bis 250° C einem säure- oder basenkatalysierten thermischen Abbau unterwirft, bis
das Gewicht des abgebauten Kohlehydrats weniger als 90% des ursprünglichen Kohlehydrats beträgt.
Das erhaltene Abbauprodukt kann dann mit einem filmbildenden Mittel in einen Film verarbeitet und
wie Tabak geschnitten und verwendet werden. Bei diesem Verfahren sind teure Erhitzungsöfen und eine
genaue Kontrolle der Verfahrensbedingungen nötig, um ein Produkt gleichbleibender Qualität herzustellen.
Der vorliegenden Erfindung lag nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
tabakfreien Rauchprodukts zu schaffen, welches einfacher hergestellt werden kann.
So wird also gemäß der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines tabakfreien Rauchprodukts
unter Einsatz von Abbauprodukten von Kohlehydraten vorgeschlagen, welches dadurch gekennzeichnet
ist, daß man eine Verbindung der Formel
RiCOCR,CHäCOR2 (I)
ίο worin R1 und Rs, welche gleich oder verschieden
sind, jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Formylgnippe darstellen, oder
einen Vorläufer der Verbindung (I), der aus einer Verbindung besteht, die einen Furanring enthält und
beim Erhitzen mit einem sauren Katalysator eine Verbindung der Formel (I) ergibt, in Gegenwart von
Wasser mit einem sauren oder basischen Katalysator behandelt, bis ein braunes bis schwarzes Kondensationsprodukt
entstanden ist, dieses Kondensations-
produkt mit einem filmbildenden Mittel mischt und zu einem Film verarbeitet.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren als Zwischenprodukte erhaltenen Kondensationsprodukte
sind im allgemeinen bekannte Produkte, welche je-
doch noch nicht für Rauchprodukte verwendet worden sind.
Überraschenderweise liefern die Rauchprodukte keine größeren Mengen reizender Aldehyde, trotz
der Tatsache, daß bei ihrer Herstellung Carbonylgruppen enthaltende Verbindungen verwendet werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Rauchprodukte erzeugen weit weniger Teer und andere gefährliche
Bestandteile beim Rauchen als entsprechende Tabakprodukte. Es wird angenommen, daß nur einige der
Methylengruppen an den anfänglichen Kondensationsreaktionen beteiligt sind, welche zur Bildung
des Kondensationsproduktes führen. Während des Rauchens findet eine weitere Kondensation unter
Freisetzung von Wasser an Stelle der pyrolytischen
Spaltung in Rauchkomponenten statt. Hierbei wird die Bildung von vernetzten, thermisch stabilen Feststoffen
(»Kohle«) begünstigt, welche in der Zigarette zu harmlosen, gasförmigen Produkten verglühen.
Die Kondensate aus Bernsteinsäurealdehyd, Acetonylaceton und aus Verbindungen der Formeln
Die Kondensate aus Bernsteinsäurealdehyd, Acetonylaceton und aus Verbindungen der Formeln
HCOCH.,CH2COCOH,
oder
HCOCH2CH2COCh2OH
HCOCOCH2CH2COCH2Oh
sind besonders wertvoll.
Die Vorläufer der Verbindungen I sind Verbindungen, die eine Furanringstruktur enthaltlcn, beispielsweise
Furan, 2,5-Dimethylfuran, Furfural, Furfurylalkohol und 5-Hydroxymethylfurfural sowie Pentosen
und Hexosen, beispielsweise Glucose und Saccharose, welche beim Erhitzen in Gegenwart von Säuren Verbindungen
mit einer Furanringstruktur bilden, wie es in »The Furans«, Dunlop und Peters, Kapitel 8,
und in »Review of Pure and Applied Chemistry«, 1961, 14, 161 (Noyes), beschrieben ist. Beim Erhitzen
in Gegenwart eines sauren Katalysators öffnet sich der Furanring zur Bildung einer Verbindung I
als Zwischenprodukt. So ergibt Furan Bernsteinsäurealdehyd (HCOCHgCHgCOH); 2,5-Dimethylfuran er-
ribt Acetonylaceton (CH3COHaCH2COHj1), Furfural
und Pentosen ergeben die Verbindung
HCOCH2Ch2COCOH;
Furfurylalkohol ergibt die Verbindung
HCOCH2CH2COCh2OH;
HCOCH2CH2COCh2OH;
5-Hydroxymethylfurfural und Hexosen ergeben die
Verbindung
HCOCOCH2CH2COCH2Oh.
Die Verbindung I kondensiert unter den sauren Reaktionsbedinguhgen
des festen Kondensates, welches in den Rauchgemischen verwendet wird.
Es ist selbstverständlich, daß in die Rauchprodukte beim erfindungsgemäßen Verfahren außer dem Kondensat
der Verbindung I andere Materialien eingearbeitet werden können, welche normale Bestandteile
von Rauchgemischen sind, wie beispielsweise Tabak, Kohlenhydrate oder andere raucherzeugende organische
Materialien. Gegebenenfalls können auch andere modifizierende Mittel, welche üblicherweise
in solchen Gemischen verwendet werden, einverleibt werden. Die Gemische können beispielsweise Glühförderungskatalysatoren,
Materialien zur Verbesserung des Aschenzusammenhalts und der Farbe, Nikotin, Aromastoffe oder Medikamente enthalten.
Als Glühförderungskatalysatoren werden Alkalimetallverbindungen bevorzugt.
Als Material zur Verbesserung des Aschezusammenhalts
können Ammonium-, Alkali- oder Erdalkalisalze verwendet werden; von diesen sind Magnesium,
Calcium- und Ammoniumsalze bevorzugt.
Es können zahlreiche Aromastoffe in das Gemisch einverleibt werden. Als solche kommen Tabakextrakte,
organische Ester, essentielle öle, Menthol, Tonkabohne oder Vanillin in Betracht.
Glycerin und Glykole, wie beispielsweise Äthylenglykol, und Di-, Tri- und Tetraäthylenglykol sind
Zweckmäßige Feuchthaltemittel.
Andere Materialien, wie Carbonate oder porös inerte Füllmittel, können in die Rauchprodukte
ebenfalls einverleibt werden, um die Verbrennung zu verbessern und dem Gemisch eine offenere Textur
zu verleihen, damit der Zutritt von Sauerstoff erleichtert wird.
Die Herstellung des Films kann zweckmäßigerweise durch Mischen des Kondensats in gepulverter
Form mit einer Lösung eines filmbildenden Mittels, wie beispielsweise einer Lösung eines wasserlöslichen
Zelluloscrienvates oder von Stärke, Pectin, Pflanzengummi
oder Pflanzenschleim, und anschließendes Verarbeiten in einen Film und Trocknen hergestellt
werden. Wasserlösliche Methylzellulose oder Natriumcarboxymethylzellulose,
vorzugsweise in Qualitäten, daß eine 2°/oige wäßrige Lösung eine Viskosität
von mindestens 1500 Centipoise bei 25° C besitzt, können vorteilhaft als filmbildende Mittel verwendet
werden.
Die übrigen Bestandteile des Rauchprodukts können mit der Lösung des filmbildenden Mittels vermischt
werden, jedoch können gewünschtenfalls lösliche Zusätze durch Sprühen einer Lösung des Zusatzes
auf die gebildete Folie eingearbeitet werden.
Zur Verwendung in Zigaretten oder Pfeifen wird es bevorzugt, die geschnittene Folie in feuchter Atmosphäre
auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 5 bis 15 Gewichtsprozent zu konditionieren.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele nähei erläutert, in denen alle Teile und Prozentsätze
auf das Gewicht bezogen sind.
Ein Kondensat wurde aus Bernsteinsäurealdehyd dadurch hergestellt, daß 250 Teile Schwefelsäure allmählich
zu einer Emulsion aus 200 Teilen Furan und 50 Teilen Wasser zugegeben wurde, das Gemisch
3 Tage geschüttelt wurde und anschließend das schwarze, feste Kondensationsprodukt, welches ausgefallen
war, isoliert wurde. Das Kondensat wurde in einem Mörser zermahlen und mit Wasser gewaschen,
bis die Waschflüssigkeiten säurefrei waren, und in einer Kugelmühle fein gemahlen, bis es durch
ein Sieb der Maschenweite 0,12 mm hindurchging.
2 Teile Natriumcarboxymethylzellulose wurden in 75 Teilen Wasser gelöst. Außerdem wurden 2,8 Teile
Glycerin, 1,0 Teil Kaliumeitrat, 0,8 Teil Zitronensäure und 0,8 Teil Ammoniumsulfat in 25 Teilen
Wasser gelöst. Die beiden wäßrigen Lösungen wurden vereinigt und kräftig gerührt, während 10,6 Teile
des schwarzen, pulverförmigen Kondensate und 2 Teile Calciumcarbonat zugegeben wurden. Die entstehende
Aufschlämmung wurde 1 Stunde lang gerührt. Die Aufschlämmung wurde auf Glasplatten
gegossen und auf einen Feuchtigkeitsgehalt von 14°/o getrocknet, um einen Film mit einer Dicke von
0,5 mm herzustellen. Der Film wurde geschnitten und zu Zigaretten verarbeitet. Die Zigaretten ergaben
einen milden, angenehmen Rauch.
Beispiel 2 Ein Kondensat der Verbindung
HCOCH2CH2COCOh
wurde dadurch hergestellt, daß 20 Teile Schwefelsäure zu einer Emulsion von 100 Teilen Furfural und
20 Teilen Wasser zugegeben wurde, das Gemisch 5 Minuten lang auf Rückfluß gehalten wurde und
dann das schwarze, feste Kondensationsprodukt, welches sich abgeschieden hatte, isoliert wurde. Das
Kondensat wurde gemahlen, mit Wasser gewaschen, bis die Waschflüssigkeiten säurefrei waren, getrocknet
und in einer Kugelmühle gemahlen, bis es durch Siebe der Maschenweite 0,12 mm hindurchging.
Aus diesem festen Kondensat wurden, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist, Zigaretten hergestellt, jedoch
mit der Abänderung, daß 8,6 Teile des Kondensats und 2 Teile Calciumcitrat an Stelle von 10,6 Teilen
des Kondensats verwendet wurden.
Die Zigaretten ergaben einen milden und angenehmen Rauch. Der Rauch wurde auf den Gehalt von
»Teer«, Cyanwasserstoff, Phenolen und 3,4-Benzpyren analysiert.
Der »Teer«-Gehalt wurde durch Abziehen des Rauches durch eine Falle und Wiegen des Kondensats
bestimmt.
Der Cyanwasserstoff wurde dadurch bestimmt, daß er in einem Methanolextrakt des Rauches mit
dem Na-SaIz des N-Chlor-p-toluolsulfamids und
Pyridin umgesetzt und der gebildete Glutaconaldehyd mit Diäthylacetondicarboxylat unter Bildung eines
rot-violetten Komplexes umgesetzt wurde, der spektralphotometrisch
analysiert wurde.
Der Gehalt an Phenolen wurde bestimmt durch
Wasserdampfdestillation der Phenole aus einem Methanolextrakt des Rauches und deren Umsetzung
mit einem stabilisierten Diazoniumsalz von p-Nitroanilin sowie des gefärbten Reaktionsprodukts durch
spektralphotometrische Analyse.
Der Gehalt an 3,4-Benzpyren wurds bestimmt durch Isolierung des 3,4-Benzpyrens aus emem
Methanolextrakt des Rauches mittels eines Dünnschichtchromatographen (unter Verwendung einer
dünnen Schicht von Zelluloseacetat) und durch Analysierung der Schicht durch deren Fluoreszenzspektrum.
Die Ergebnisse sind zusammen mit den entsprechenden Ergebnissen für den Rauch einer Zigarette
eines typischen britischen im Kamin gebeizten Tabaks nachstehend tabellarisch zusammengestellt:
Rauchkondensat
(»Teer«),
(»Teer«),
mg/Zigarette
Cyanwasserstoff,
μg/Zigarette
Phenole, μg/Zigarette
3,4-Benzpyren,
g/Zigarette
3,4-Benzpyren,
g/Zigarette
Rauch von
3,8 bis 7,5
20 bis 28
13,5 bis 17
13,5 bis 17
35·10-β
Rauch von
Tabakzigaretten
35bis43-10-e
10
26,3 bis 27,8 a5
172 bis 251
214 bis 306
214 bis 306
30
40
Der Gehalt an »Teer«, Cyanwasserstoff und Phenolen des Rauches der Zigaretten dieses Beispiels
war viel geringer als derjenige des Rauches der Tabakzigarette. Der Gehalt an 3,4-Benzpyren war
etwa der gleiche. Daraus ergibt sich, daß der Rauch aus Zigaretten dieses Beispiels weniger gefährlich ist
als der Rauch aus Tabakzigaretten.
Beispiel 3
Ein Kondensat der Verbindung
Ein Kondensat der Verbindung
HCOCH2CH2COCh2OH
wurde durch tropfenweise Zugabe von 184 Teilen Schwefelsäure zu einer Lösung von 100 Teilen Furfurylalkohol
in 200 Teilen Wasser bei Raumtemperatur, Rühren des Gemisches während 5 Tagen und
Isolierung des schwarz-braunen, festen Kondensationsprodukts, welches sich niedergeschlagen hatte,
hergestellt. Das Kondensat wurde gemahlen, gewaschen und in Zigaretten verarbeitet, wie es im
Beispiel 1 beschrieben ist. Die Zigaretten ergaben einen milden und angenehmen Rauch.
Beispiel 4
Ein Kondensat der Verbindung
Ein Kondensat der Verbindung
HCOCOCH2CH2COCHgOH
wurde durch tropfenweise Zugabe von 184 Teilen Schwefelsäure zu einer Lösung von 100 Teilen fio
5-Hydroxymethylfurfural in 200 Teilen Wasser bei
Raumtemperatur, Rühren des Gemisches während 4 Tagen und Isolierung des braunen, festen Kondensationsprodukts,
welches sich abgesetzt hatte, hergestellt. Das Kondensat wurde gemahlen und gewaschen
und in Zigaretten verarbeitet, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Zigaretten ergeben
einen milden und angenehmen Rauch.
55
Ein Kondensat der Verbindung
HCOCOCH2CH2COCh2OH
wurde hergestellt durch Zugabe von 92 Teilen Schwefelsäure bei Raumtemperatur zu einer gesättigten
wäßrigen Lösung von Saccharose mit einem Gehalt von 47,7 Teilen Saccharose, Erhitzen auf 80 bis
90° C während 15 Minuten (nach dem anfänglichen Temperaturanstieg infolge der Hydratisierung der
H?SO4) und Isolierung des gebildeten schwammigen,
schwarzen, festen Kondensats. Das Kondensat wurde gemahlen und gewaschen und in Zigaretten verarbeitet,
wie es im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Zigaretten ergaben einen milden und angenehmen Rauch.
Der Rauch wurde auf »Teer«, Cyanwasserstoff, Phenole und Gehalt an 3,4-Benzpyren analysiert,
wobei folgende Ergebnisse erhalten wurden:
Rauchkondensat (»Teer«), mg/Zigarette 8,5 bis 8,8
Cyanwasserstoff, μg/Zigarette 19 bis 34
Phenole, μg/Zigarette 27 bis 35
3,4-Benzpyren, g/Zigarette 35 · 10~e
Der Gehalt an »Teer«, Cyanwasserstoff und Phenolen des Rauches aus den Zigaretten dieses Beispiels
war viel geringer als derjenige aus dem Rauch von Tabak. Der 3,4-Benzpyrengehalt war etwa der
gleiche wie derjenige von Tabakrauch. Daraus ergibt sich, daß der Rauch aus den Zigaretten dieses Beispiels
viel weniger gefährlich ist als der Rauch aus Tabak.
Beispiel 6
Ein Kondensat der Verbindung
Ein Kondensat der Verbindung
HCOCOCH2Ch2COCH2OH
wurde hergestellt durch Zugabe von 92 Teilen Schwefelsäure bei Raumtemperatur zu einer gesättigten
wäßrigen Lösung von Glucose mit einem Gehalt von 276 Teilen Glucose. Erhitzen auf 80 bis 90° C während
30 Minuten (nach dem anfänglichen Temperaturanstieg infolge Hydratisierung von H2SO4) und
Isolierung des gebildeten schwammigen, schwarzen Kondensats. Das Kondensat wurde gemahlen, gewaschen
und in Zigaretten verarbeitet, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Zigaretten ergaben einen
milden und angenehmen Rauch.
Ein Kondensat aus Bernsteinsäurealdehyd wurde hergestellt durch langsame Zugabe von 4 Teilen
Schwefelsäure unter Rühren zu einem Gemisch aus 18,8 Teilen Bernsteinsäurealdehyd (hergestellt wie in
J. Amer. Chem. Soc, 72, 869, beschrieben) und 3 Teilen Wasser, Rühren des Gemisches während 3 Tagen
und Isolierung des schwarzen, festen Kondensats, das sich abgesetzt hatte. Das Kondensat wurde gemahlen,
gewaschen und in Zigaretten eingearbeitet, wie es im Beispiel 1 beschrieben ist. Die Zigaretten ergaben
einen milden und angenehmen Rauch.
Zu 10 Teilen von Acetonylaceton wurden 1,84 Teile konzentrierte Schwefelsäure gegeben, und
das Gemisch wurde auf Rückfluß gehalten. Nach einiger Zeit entstand ein schwarzes öl und ein Fest-
stoff. Die Erhitzung wurde entsprechend den anfänglichen
Rückflußbedingungen 20 Stunden lang aufrechterhalten, worauf das Gemisch im wesentlichen
fest war. Nach Abkühlung des schwarzen, festen Materials wurde filtriert und gründlich mit Wasser
gewaschen, bis die Waschflüssigkeiten frei von Säure waren. 6,4 Teile Feststoff wurden isoliert. Der Feststoff
wurde gemahlen und wie in den vorstehenden Beispielen zu Zigaretten verarbeitet.
Zu 10 Teilen Acetonylaceton wurden 0,5 Teile Natriumhydrcxyd gegeben, und das Gemisch wurde
auf Rückfluß gehalten. Nach einiger Zeit entstand ein braunes öl und ein Feststoff. Die Erhitzung
wurde entsprechend den anfänglichen Rückflußbedingungen 20 Stunden lang aufrechterhalten,
worauf das Gemisch im wesentlichen fest war. Nach Kühlung wurde das braune, feste Material abfiltriert
und mit Wasser gewaschen, bis die Waschflüssigkeiten frei von Base waren. 7,5 Teile Feststoff wurden
isoliert. Der Feststoff wurde gemahlen und wie in den vorstehenden Beispielen zu Zigaretten verarbeitet.
Die Verwertung der Erfindung kann durch gesetzliche Bestimmungen, insbesondere durch das Lebensmittelgesetz
beschränkt sein.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines tabakfreien Rauchprodukts unter Einsatz von Abbauprodukten
von Kohlenhydraten, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der
Formel
RJCOCH2Ch2COR2 (I)
worin R1 und R-, welche gleich oder verschieden
sind, jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkyl-, Hydroxyalkyl- oder Formylgnippe darstellen,
oder einen Vorläufer der Verbindung (I), der aus einer Verbindung besteht, die einen
Furanring enthält und beim Erhitzen mit einem
sauren Katalysator eine Verbindung der Formel (I) ergibt, in Gegenwart von Wasser mit einem
sauren oder basischen Katalysator behandelt, bis ein braunes bis schwarzes Kondensationsprodukt
entstanden ist, dieses Kondensationsprodukt mit einem filmbildenden Mittel mischt und zu einem
Film verarbeitet.
2. Die Verwendung des tabakfreien Rauchprodukts nach Anspruch 1 zur Herstellung von
tabakfreien oder tabakhaltigen Raucherzeugnissen.
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