DE3532618C2 - - Google Patents
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- A24D3/06—Use of materials for tobacco smoke filters
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Description
Die Erfindung betrifft ein Filter für Tabakrauch, das
mechanische und/oder durch Adsorption filternde
Filtermittel für Tabakrauch enthält. Insbesondere
betrifft die Erfindung ein Filter, welches außer dem
beim Verbrennen von Tabak entstehenden Teer
gesundheitsschädliche Stoffe, wie in der Hauptsache
Aldehyde, z. B. das karzinogene Formaldehyd, durch
Chemisorption stark zu senken bzw. zu beseitigen vermag.
Es sind zahlreiche Ver
fahren bekannt, die dem Filtern von Tabakrauch dienen.
Am bekanntesten sind Filter, die aus homogenem Stoff
bestehen, eine mechanische Funktion besitzen und
Faserstoff enthalten, wie z. B.
- - speziell geformte Papierfilter,
- - auf Viskose basierende Filter,
- - aus Cellulose und Acetat bestehende Filter.
Neben den homogenen Filtern gibt es
Doppelfilter (Bifilter), wie zum Beispiel:
- - Papier-Cellulose-Acetat-Kombinationen
- - Papier-Viskose-Kombinationen.
Weiterhin sind Stoffe bekannt, die - in das
Rauchfilter eingebaut - die Filterwirksamkeit durch
Adsorption so steigern können, daß ein größerer
Prozentsatz des Tabakrauches zurückgehalten wird.
Diese Stoffe übertreffen die Filterfähigkeit
von Faserstoffen und sind auch zum Binden von gas
förmigen - und im fasrigen Rauchfilter nicht konden
sierenden - Stoffen geeignet. Solche Stoffe sind:
- - Aktivkohle,
- - Silikate poröser Struktur,
- - Filterperlit.
Die DE-PS 69 291 beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung eines Rauchfilters,
das ein Silicagel-Adsorbens zusammen mit eingebauter
(5-15%iger) Aktivkohle verwendet.
In der DE-PS 16 57 243
wird ein Verfahren beschrieben, wobei ein körniger
Filterstoff (vorzugsweise Aktivkohle) mit den Körnern
eines Stoffes (zweckmäßig Polystyrol) vermischt
wird, der durch Wärmeeinwirkung oder eine chemische
Reaktion gequollen werden kann. Durch das Quellen
werden die Leerräume um die Filterkörner herum
ausgefüllt, und so ist der Rauch gezwungen, die Fil
terteilchen zu passieren.
Das Wesen der bisher bekannten, fortschritt
lichsten Zigarettenrauch-Filter besteht
im wesentlichen darin, daß spezielle Varianten der
zuvor aufgezählten Stoffe - die mechanisch oder durch
Adsorption filtern - in unterschiedlichen Verhältnissen
eingesetzt werden. So wird je nach den Eigenschaften
der Stoffe im zusammengesetzten Filter ein Teil des
schädlichen und des unschädlichen Gehaltes des Ziga
rettenrauches gebunden und zurückgehalten, abhängig
davon, welche Stoffe mit welcher Molekülmasse
und in welchem Maße durch die Struktur des Filters
und die Porosität (mikro, mezo, makro) der Absorptions
stoff (zum Beispiel Aktivkohle) mit einer die
Adsorption erhöhenden Oberfläche gebunden werden kön
nen.
Bei der Zigarettenherstellung werden
weltweit sehr unterschiedliche Filterzigaret
ten produziert. so wird ein Rauchfilter
so hergestellt, daß auf einen Grund
filter, der aus schwarzem Cellulose-Acetat
besteht, eine bestimmte Menge Aktivkohle definierter
Qualität aufgebracht wird. Diese Filterkombination
wird durch ein weißes Cellulose-Acetat-Schutzfilter
am Rauchende der Zigarette abgeschlossen.
Von anderen Herstellern werden durch
unterschiedliche Adsorbenten ergänzte fasrige Zigaret
tenrauch-Filter in vielen Varianten und Zusammensetzun
gen produziert.
Dabei wird am häufigsten das Papier oder ein
auf Cellulose-Acetat basierender Filterstoff in einem
definierten Verhältnis durch eine Variante von
Aktivkohle und Silikaten ergänzt. Diese Filterkombi
nation wird durch ein weißes, fasriges Deckfilter
abgeschlossen.
Sehr oft geht man auch so vor, daß zwischen
zwei fasrigen, zylindrischen Filterelementen von identischem
oder unterschiedlichem Stoff ein Spalt von 3-5 mm
geschaffen wird, und dieser durch körnige Adsorbenten,
meistens einer Variante von Aktivkohle oder Silikaten
oder deren Gemisch, ausgefüllt wird.
Die HU-PS 1 76 508 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Tabak
rauchfiltern, wobei auf den fasrigen (zum Beispiel
auf Papier basierenden) Filterstoff - in einer Menge,
die dem Zigarettentyp entspricht - Aktivkohle oder
Filterperlit beziehungsweise ein Gemisch der beiden
Stoffe aufgebracht wird. Die so entstandene Rauch
filterkombination wird am Rauchende der Zigarette
durch ein weißes Cellulose-Acetat-Rauchfilterelement
abgeschlossen.
Alle bekannten Lösungen, die
das Filtern des Tabakrauches durch verschiedene Stoffe
lösen, haben den gemeinsamen Nachteil, daß sie die
beim Verbrennen des Tabaks entstehenden teerartigen (in
erster Linie aromatischen) Verbindungen sowie das Ni
kotin beziehungsweise einen Teil davon auf der großen
Oberfläche des Filters nur durch physikalische Ad
sorption zurückhalten.
Die Adsorbenten binden die im Tabakrauch
vorhandenen Stoffe unterschiedlicher Molekülmasse bei
einer bestimmten Temperatur. Stoffe mit niedriger
Molekülmasse werden bei einer niedrigeren Temperatur
des Rauchfilters gebunden. Ein Teil der Stoffe mit
größerer Molekülmasse schlägt sich schon auf dem
Teil zwischen der Brennstelle und dem Filter, im
Tabakrumpf nieder. Der andere Teil, hauptsächlich
die Stoffe mit geringerer Molekülmasse, wird erst im
Filter adsorbiert. Je mehr sich das Brennen dem Filter
nähert, desto größer wird die Masse des Rauchkonden
sats. Wenn der Tabakrumpf (zu 10 bis 15 mm) kürzer
wird, werden die früher hier - auf dem hinteren Teil
des Tabakrumpfes - adsorbierten Stoffe freigesetzt
und strömen in Richtung des Filters.
In dem Maße, wie sich das Bren
nen dem Filter nähert, erhöht sich die Temperatur des
Filters und erreicht zum Ende des Brennens sogar 70°C.
Proportional zur Zunahme der Filtertempe
ratur erfolgt die Desorption der früher gebundenen
Stoffe mit vorwiegend geringerem Molekülgewicht, in
erster Linie der Aldehyde.
Deshalb hat der Raucher das Gefühl, daß der
Geschmack der Zigarette bei den ersten Zügen weicher und
glatter ist, später jedoch kratzender wird. Da die im
Zigarettenrauch vorhandenen, gesundheitsschädlichen
Stoffe eine unterschiedliche Molekülmasse besitzen,
gelangen bei den Rauchern infolge der Adsorption und
der darauffolgenden Desorption bei unverändert ge
rauchter Stückzahl schädliche Stoffe in
deren Organismus, je nachdem, ob die Zigarette nur teilweise oder
ganz geraucht wurde. Das betrifft insbesondere die
Aldehyde mit geringer Molekülmasse, weil deren De
sorption am frühesten beginnt und im größten Aus
maß erfolgt.
Die Messungen der Erfinder haben bestätigt, daß der
Filter etwa 80 bis 90% (bis zu 10 bis 15 mm Tabak
rumpf) des Aldehydgehaltes des Tabakrauches bei einer
bis zum Ende gerauchten Zigarette infolge der erhöh
ten Temperatur nicht zurückhalten kann. So gelangen
diese Stoffe in den Organismus des Rauchers.
Zahlreiche Dokumente
belegen, daß die im Tabakrauch vorhandene
relativ große Menge gasförmiger aliphatischer Alde
hyde (zum Beispiel Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein)
für die Gesundheit schädlicher sind als die Teer
produkte. (G. A. Wartew: "The health hazards of
formaldehyde", Journal of Applied Toxicology, 1983,
3, 121-126; J. E. Gibson: Formaldehyde Toxicity, Hamis
phere Publishing Corporation, New York, 1983; IARC
(International Agency for Research on Cancer):
"Monography on the evaluation of the carcinogen risk
of chemicals to humans", Lyon, 1981, 346-389; V. S.
Goldmacher et al.: "Formaldehyde is mutagenic for
cultured human cells", Mutation Research, 1984, 116,
417-422).
Besonders gesundheitsschädlich ist Formal
dehyd, dessen krebserregende Wirkung schon 1980
von Swenberg et al. bewiesen wurde, indem
Ratten in verschiedenen Zeitabständen (6 Stunden/Tage,
5 Tage/Wochen) 24 Monate lang der karzinogen Wirkung
von Formaldehyddämpfen in unterschiedlichen Konzentra
tionen (2,4 mg/m³, 6,7 mg/m³, 17,2 mg/m³) ausgesetzt
wurden. Die Versuche brachten das überraschende Er
gebnis, daß die Karzinogenität von Formaldehyd nicht
linear, sondern bei einer bestimmten Konzentration
plötzlich ansteigend auftritt. So bildete sich bei
einer Konzentration von 17,2 mg/m³ bei mehr als 50%
der Ratten ein Schälzellen-Nasenkarzinom heraus (J. A.
Swenberg et al.: "Induction of Squamous Cell Carcinomas
at the Rat Nasal Cavity by Inhalation Exposure to
Formaldehyde Vapour", Cancer Research, 1980, 40,
3398-3402; J. A. Swenberg et al.: "Non linear biolo
gical response to formaldehyde and their implications
for carcinogenic risk assessment", Carcinogenesis,
1983, 4, 945-952).
Wenn man berücksichtigt, daß je nach der
Tabakart durchschnittlich 40 bis 140 mg/m³ Formaldehyd
im Tabakrauch zu finden sind, ergibt sich,
daß Menschen, die Tabakrauch einatmen, einer Karzino
genitätsgefahr ausgesetzt sind, die die kritische
untere Schwelle des Formaldehydschadens (17,2 mg/m³)
bei weitem überschreitet. Selbst die geringste Form
aldehydkonzentration (40 mg/m³) ist im Tabakrauch noch
viel höher als die untere Formaldehydgrenze (17,2 mg/m³),
die schon karzinogen ist
(G. A. Wartew: "The health hazards of formaldehyde",
J. Applied Toxicology, 1983, 3, 121-126).
Bei den Versuchen wurde festgestellt,
daß die Stoffe mit geringer Molekülmasse, insbesondere
die Aldehyde, zwar in der ersten Phase des Brennens
der Zigarette adsorbiert werden, mit der Zunahme der
Filtertemperatur jedoch eine kontinuierlich wachsende
Desorption beginnt, wobei der Filter - je
nach dem Erwärmungsgrad des Rauchfilters - 70 bis 80%
der früher gebundenen Aldehyde freiläßt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin,
unter Beseitigung der Nachteile der bekannten Lösun
gen ein Rauchfilter herzustellen, das den Anteil der
im Tabakrauch vorhandenen, gesundheitsschädlichen -
mechanisch und durch Adsorption nicht gebundenen -
Stoffe, insbesondere der Aldehyde, darunter hauptsächlich
den des stark karzinogenen Formaldehyds in
großem Maße senkt.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der
Erfindung durch ein Filter für Tabakrauch gelöst, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß es zusätzlich eine auf
einem Filtermittel befindliche Verbindung mit einer
Endiolgruppe, die mit Aldehyden eine Verbindung eingeht,
enthält.
Aldehyde können mit Endiolen eine chemische
Reaktion eingehen, deren Geschwindigkeit durch die
Erhöhung der Temperatur zunimmt, auf diese Weise ist eine
Desorption der Aldehyde ausgeschlossen.
Das heißt, daß neben dem bekannten Mechanismus
der Adsorption auch eine
den Gegenstand der Erfindung bildende Chemisorption
auftritt, wobei ein großer Prozentsatz der
im Tabakrauch vorhandenen Aldehyde, insbesondere
Formaldehyd, durch eine chemische Bindung im Rauch
filter zurückgehalten wird, dadurch wird verhindert, daß
Aldehyde in den menschlichen Organismus gelangen.
Literaturangaben zeigen, daß Endiole,
zum Beispiel L-Ascorbinsäure, in einem wäßrigen
Medium bei einer Temperatur von 60°C mit Formaldehyd
reagieren, wobei CO₂ entsteht und die L-Ascorbinsäure
ihre Reduktionsfähigkeit verliert (F. J. Reithel et
al.: "Studies on the reactions between formaldehyde
and enediols", J. Am. Chem. Soc.: 70, 898-900, 1948;
F. J. Reithel et al.: "On the nature of the reaction
between ascorbic acid and formaldehyde". J. Am. Chem.
Soc. 71, 1879-1880, 1949).
Die Entwicklung von Kohlendioxyd
wurde auch durch eigene Forschungsergebnisse
belegt sowie durch die Tatsache, daß Formaldehyd schnell
an L-Ascorbinsäure addiert und der unge
sättigte Charakter der L-Ascorbinsäure aufgehoben wird
(Tr´zl L. et al.: "L-aszkorbinsavval gátolt N-metile
z´si ´s formilez´si reakciók L-lizin ´s formaldehid
között ´s ennek biok´miai vonatkozásai" (Durch L-
Ascorbinsäure gehemmte N-Methylierungs- und Formylie
rungsreaktionen zwischen L-Lysin und Formaldehyd und
deren biochemische Beziehungen), Biológia, 1982,
pp. 30, 55-71; L. Tr´zl et al.: "Spontaneous N-
methylation and N-formylation reactions between
-lysine and formaldehyde inhibited by L-ascorbic
acid", Biochem. J., 1983, pp. 214, 289-292).
Bei den Versuchen zeigte sich, daß
wenn ein Filter verwendet wird, das mit L-Ascorbin
säure imprägnierte oder vermischte Aktivkohle enthält,
das im Tabakrauch vorhandene Formaldehyd - je nach
dem L-Ascorbinsäure-Gehalt des Filters - bedeutend,
insgesamt um 60 bis 70% abnimmt.
Aus den Versuchen kann auch auf den zugrunde liegenden
Mechanismus geschlossen werden. Nachdem sich der
chemische Charakter der L-Ascorbinsäure durch Einwirkung
von Formaldehyd ändert,
liegt nachweisbar eine Chemisorption vor.
Das Senken des Formaldehydgehaltes in
Tabakrauch in Abhängigkeit von der Filterzusammen
setzung wird auf Grund von Versuchen in der fol
genden Tabelle veranschaulicht:
Der geringe Unterschied zwischen den Werten
von Zusammensetzung 1 und 2 der Tabelle weist auf die Desorption
der Aldehyde hin; gleichzeitig kann man aus den
abnehmenden Werten der Zusammensetzungen 3 bis 5
eindeutig auf eine Chemiesorption schließen.
Die Wirkung kann natürlich zum Teil durch
eine Erhöhung der Menge der Aktivkohle oder eines an
deren körnigen Adsorbenten sowie der L-Ascorbinsäure,
sowie weiterhin durch CuSO₄ · 5 H₂O gesteigert und
auf diese Weise ein Senken des Formaldehydgehaltes von
65 bis 70% oder mehr erreicht werden.
Ein mit L-Ascorbinsäure behandeltes Ziga
rettenrauchfilter ist also zum chemischen Binden der
Aldehyde geeignet, die auf Grund ihrer Eigenschaften von
den Adsorbenten nur zu etwa 10% zurückgehalten werden
können.
Ein weiterer Vorteil des nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Filters be
steht darin daß es keine gesundheitsschädlichen Stoffe
enthält, ja sogar die L-Ascorbinsäure
(Vitamin C) für den menschlichen Organismus
nicht nur unschädlich, sondern - als unentbehrlicher
Biokatalysator - ausgesprochen vorteilhaft ist.
Außerdem entstehen bei der Reaktion von
L-Ascorbinsäure mit Formaldehyd Kohlendioxid
und mit den Kohlenhydraten verwandte Polyhydroxy-
Verbindungen, da das Formaldehyd eine Reaktion mit
der sich neben der Lactonring-Carbonylgruppe der
L-Ascorbinsäure befindenden sauren Methingruppe ein
geht (CH, mit einer Ketonform der L-Ascorbinsäure),
wobei bei der Temperatur des Filters (50 bis 60°C)
ein stabiles Addukt entsteht, das sich an die Aktivkohle
bindet.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Tabakrauch-Filters
besteht auch darin, daß die dem beim Brennen einer
mit einem Filter versehenen Zigarette entstehenden
Tabakrauch entziehbare Formaldehydmenge mit zunehmender
Verbrennungszeit bedeutend wächst. Die Temperatur des
Filters erreicht nämlich beim Verbrennen der Zigarette
nach Messungen 65 bis 70°C. Eine solch hohe Temperatur
ist sehr günstig für Chemisorptionsprozesse, die
Geschwindigkeit der chemischen Reaktion wächst sprunghaft,
im Gegensatz zu den bekannten Filtern, bei denen
wegen der zunehmenden Desorption mit der Erhöhung der
Temperatur der Wirkungsgrad der physikalischen Sorption
immer mehr abnimmt.
Die sich zwischen L-Ascorbinsäure und
Formaldehyd abspielenden chemischen Prozesse stimmen
mit den Ergebnissen von Fodoer et al. überein (G. Fodor
et al.: "A new role for L-ascorbic acid: Michael
donor to α,β-unsaturated carbonyl compounds", Tetrahedron,
1983, 39, 2137-2145), die beobachteten, daß
L-Ascorbinsäure am selben Kohlenstoffatom
mit Acrolein reagiert, wie es bei den Versuchen
mit Formaldehyd festgestellt wurde. Daraus folgt,
daß das erfindungsgemäße Filter auch zum Binden von
Acrolein geeignet ist. Diese Tatsache verbessert
auch die geschmacklichen Eigenschaften der Zigarette
in starkem Maße.
Da die Fachliteratur (F. J. Reithel: "Studies
on the reactions between formaldehyde and enediols",
J. Am. Chem. Soc., 1948, 898-900) auch eine der L-Ascor
binsäure ähnliche Reaktion zwischen Formaldehyd und
anderen Endiolen (zum Beispiel Re
dukton=3-Hydroxy-2-oxopropanol, Reduktinsäure,
Hydroxytetronsäure, Dihydroxymaleinsäure, Dehydro
ascorbinsäure) beschreibt, sind endiolartige Verbin
dungen allgemein zum Binden von Formaldehyd geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand
folgender Beispiele veranschaulicht:
Zu einem Gemisch von Aktivkohle oder Aktivkohle
und einem anderen körnigen Adsorbenten wird je
nach der zu erreichenden Filterwirkung - auf eine
Zigarette berechnet - folgende Menge L-Ascorbinsäure
gegeben:
Aktivkohle oder Gemisch, mgL-Ascorbinsäure, mg
10 5- 20
2015- 40
3025- 60
4035- 80
5045-100
6055-120
Die beiden Stoffe werden gründlich vermischt,
homogenisiert, dann auf bekannte Weise auf einen fasrigen
Grundfilter aufgebracht, und im weiteren wird das Tabak
rauchfilter nach einem bekannten Verfahren hergestellt.
Ein homogenisiertes Gemisch von hydrophobem
Filterperlit und L-Ascorbinsäure wird auf einen Papier-
oder einen Cellulose-Acetat-Träger (auf eine Zigarette
berechnet) in folgendem Verhältnis aufgebracht:
Filterperlit, mgL-Ascorbinsäure, mg
510- 30
1020- 40
2030- 50
3040- 60
4050- 80
5060-120
Im weiteren werden Tabakfilter in bekannter
Weise hergestellt.
Eine 5-25%ige wäßrige Lösung
von L-Ascorbinsäure wird (auf eine Zigarette gerechnet)
in einer Trockensubstanzmenge von 10-100 mg auf ein
Filterpapier aufgebracht. Dann wird der Filter getrocknet,
zu einer Stange geformt und
in üblicher Weise fertiggestellt.
Die L-Ascorbinsäure wird in pulverisierter
oder granulierter Form auf einen auf Papier oder Cellu
loseacetat basierenden fasrigen Stoff in gleich
mäßiger Verteilung (auf eine Zigarette gerechnet) in
einer Menge von 10-100 mg L-Ascorbinsäure aufgebracht;
dann wird auf bekannte Weise
ein Filter hergestellt.
L-Ascorbinsäure oder ein Gemisch von L-
Ascorbinsäure, Aktivkohle und Filterperlit oder aber
ein Gemisch der beiden letztere Komponenten wird in
einen Spalt - zweckmäßig 3-5 mm breit - zwischen
zwei Filterelementen in einer in den Beispielen 1-3
festgelegten Menge eingebaut. Ansonsten wird
auf bekannte Weise ein Filter hergestellt.
In den in den Beispielen 1-5 beschriebenen
Anwendungsarten wird die Wirkung der L-Ascorbinsäure
durch einen Katalysator gesteigert, indem
dem Gemisch - auf die angewendete L-Ascorbinsäuremenge
bezogen - 5-30% feinpulverisiertes und
mit L-Ascorbinsäure sowie mit körnigen Adsorbenten
homogenisiertes CuSO₄ · 5 H₂O zugesetzt
wird.
Entsprechend den Beispielen 1-6
werden - Redukton (3-Hydroxy-2-
oxopropanal), Reduktinsäure, Hydroxytetronsäure,
Dihydroxy-maleinsäure, Dehydro-ascorbinsäure
gegebenenfalls in Kombination mit Ascorbinsäure verwendet.
Claims (6)
1. Filter für Tabakrauch, das mechanische und/oder durch
Adsorption filternde Filtermittel für Tabakrauch
enthält, dadurch gekennzeichnet, daß
es zusätzlich eine auf einem Filtermittel befindliche
Verbindung mit einer Endiolgruppe, die mit Aldehyden
eine Verbindung eingeht, enthält.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Verbindung mit einer
Endiolgruppe ausgewählt ist aus L-Ascorbinsäure,
Reducton (3-Hydroxy-2-oxopropanal), Reduktinsäure,
Hydroxytetronsäure, Dihydroxy-maleinsäure, und/oder
Dehydroascorbinsäure oder einer Kombination derselben.
3. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Filtermittel ausgewählt ist
aus Aktivkohle, hydrophobem Filterperlit, porösen
Silikaten, Kreppapier, Celluloseacetat und
Viskoseschleier.
4. Rauchfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis
3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verbindung mit einer Endiolgruppe in einer Menge von 10
bis 100 mg, bezogen auf eine Zigarette, vorliegt.
5. Filter für Tabakrauch, nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß es eingebaut
zwischen zwei fasrige Filterelemente, 10 bis 100 mg der
Verbindung mit der Endiolgruppe, die mit Aldehyden eine
Verbindung eingeht, enthält.
6. Filter nach einem oder mehreren der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verbindung mit der Endiolgruppe zusätzlich 5
bis 30% CuSO₄ · 5 H₂O als Katalysator zugesetzt sind.
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