DE3532618C2 - - Google Patents

Info

Publication number
DE3532618C2
DE3532618C2 DE3532618A DE3532618A DE3532618C2 DE 3532618 C2 DE3532618 C2 DE 3532618C2 DE 3532618 A DE3532618 A DE 3532618A DE 3532618 A DE3532618 A DE 3532618A DE 3532618 C2 DE3532618 C2 DE 3532618C2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
filter
ascorbic acid
formaldehyde
smoke
acid
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE3532618A
Other languages
English (en)
Other versions
DE3532618A1 (de
Inventor
Istvan Dipl.-Chem.-Ing. Budapest Hu Bitter
Jozsef Pecs Hu Gabor
Sandor Dipl.-Chem.-Ing. Hernadi
Viktoria Dipl.-Chem.-Ing. Budapest Hu Horvath
Sandor Pecs Hu Irimi
Adam Pecs Hu Molnar
Istvan Dipl.-Chem. Rusznak
Lajos Dipl.-Chem.-Ing. Budapest Hu Trezl
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PECSI DOHANYGYAR PECS HU
Original Assignee
PECSI DOHANYGYAR PECS HU
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PECSI DOHANYGYAR PECS HU filed Critical PECSI DOHANYGYAR PECS HU
Publication of DE3532618A1 publication Critical patent/DE3532618A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE3532618C2 publication Critical patent/DE3532618C2/de
Granted legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24DCIGARS; CIGARETTES; TOBACCO SMOKE FILTERS; MOUTHPIECES FOR CIGARS OR CIGARETTES; MANUFACTURE OF TOBACCO SMOKE FILTERS OR MOUTHPIECES
    • A24D3/00Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
    • A24D3/06Use of materials for tobacco smoke filters
    • A24D3/16Use of materials for tobacco smoke filters of inorganic materials
    • A24D3/166Silicic acid or silicates
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A24TOBACCO; CIGARS; CIGARETTES; SIMULATED SMOKING DEVICES; SMOKERS' REQUISITES
    • A24DCIGARS; CIGARETTES; TOBACCO SMOKE FILTERS; MOUTHPIECES FOR CIGARS OR CIGARETTES; MANUFACTURE OF TOBACCO SMOKE FILTERS OR MOUTHPIECES
    • A24D3/00Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
    • A24D3/06Use of materials for tobacco smoke filters
    • A24D3/14Use of materials for tobacco smoke filters of organic materials as additive

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Cigarettes, Filters, And Manufacturing Of Filters (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft ein Filter für Tabakrauch, das mechanische und/oder durch Adsorption filternde Filtermittel für Tabakrauch enthält. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Filter, welches außer dem beim Verbrennen von Tabak entstehenden Teer gesundheitsschädliche Stoffe, wie in der Hauptsache Aldehyde, z. B. das karzinogene Formaldehyd, durch Chemisorption stark zu senken bzw. zu beseitigen vermag.
Es sind zahlreiche Ver­ fahren bekannt, die dem Filtern von Tabakrauch dienen. Am bekanntesten sind Filter, die aus homogenem Stoff bestehen, eine mechanische Funktion besitzen und Faserstoff enthalten, wie z. B.
  • - speziell geformte Papierfilter,
  • - auf Viskose basierende Filter,
  • - aus Cellulose und Acetat bestehende Filter.
Neben den homogenen Filtern gibt es Doppelfilter (Bifilter), wie zum Beispiel:
  • - Papier-Cellulose-Acetat-Kombinationen
  • - Papier-Viskose-Kombinationen.
Weiterhin sind Stoffe bekannt, die - in das Rauchfilter eingebaut - die Filterwirksamkeit durch Adsorption so steigern können, daß ein größerer Prozentsatz des Tabakrauches zurückgehalten wird. Diese Stoffe übertreffen die Filterfähigkeit von Faserstoffen und sind auch zum Binden von gas­ förmigen - und im fasrigen Rauchfilter nicht konden­ sierenden - Stoffen geeignet. Solche Stoffe sind:
  • - Aktivkohle,
  • - Silikate poröser Struktur,
  • - Filterperlit.
Die DE-PS 69 291 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung eines Rauchfilters, das ein Silicagel-Adsorbens zusammen mit eingebauter (5-15%iger) Aktivkohle verwendet.
In der DE-PS 16 57 243 wird ein Verfahren beschrieben, wobei ein körniger Filterstoff (vorzugsweise Aktivkohle) mit den Körnern eines Stoffes (zweckmäßig Polystyrol) vermischt wird, der durch Wärmeeinwirkung oder eine chemische Reaktion gequollen werden kann. Durch das Quellen werden die Leerräume um die Filterkörner herum ausgefüllt, und so ist der Rauch gezwungen, die Fil­ terteilchen zu passieren.
Das Wesen der bisher bekannten, fortschritt­ lichsten Zigarettenrauch-Filter besteht im wesentlichen darin, daß spezielle Varianten der zuvor aufgezählten Stoffe - die mechanisch oder durch Adsorption filtern - in unterschiedlichen Verhältnissen eingesetzt werden. So wird je nach den Eigenschaften der Stoffe im zusammengesetzten Filter ein Teil des schädlichen und des unschädlichen Gehaltes des Ziga­ rettenrauches gebunden und zurückgehalten, abhängig davon, welche Stoffe mit welcher Molekülmasse und in welchem Maße durch die Struktur des Filters und die Porosität (mikro, mezo, makro) der Absorptions­ stoff (zum Beispiel Aktivkohle) mit einer die Adsorption erhöhenden Oberfläche gebunden werden kön­ nen.
Bei der Zigarettenherstellung werden weltweit sehr unterschiedliche Filterzigaret­ ten produziert. so wird ein Rauchfilter so hergestellt, daß auf einen Grund­ filter, der aus schwarzem Cellulose-Acetat besteht, eine bestimmte Menge Aktivkohle definierter Qualität aufgebracht wird. Diese Filterkombination wird durch ein weißes Cellulose-Acetat-Schutzfilter am Rauchende der Zigarette abgeschlossen.
Von anderen Herstellern werden durch unterschiedliche Adsorbenten ergänzte fasrige Zigaret­ tenrauch-Filter in vielen Varianten und Zusammensetzun­ gen produziert.
Dabei wird am häufigsten das Papier oder ein auf Cellulose-Acetat basierender Filterstoff in einem definierten Verhältnis durch eine Variante von Aktivkohle und Silikaten ergänzt. Diese Filterkombi­ nation wird durch ein weißes, fasriges Deckfilter abgeschlossen.
Sehr oft geht man auch so vor, daß zwischen zwei fasrigen, zylindrischen Filterelementen von identischem oder unterschiedlichem Stoff ein Spalt von 3-5 mm geschaffen wird, und dieser durch körnige Adsorbenten, meistens einer Variante von Aktivkohle oder Silikaten oder deren Gemisch, ausgefüllt wird.
Die HU-PS 1 76 508 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung von Tabak­ rauchfiltern, wobei auf den fasrigen (zum Beispiel auf Papier basierenden) Filterstoff - in einer Menge, die dem Zigarettentyp entspricht - Aktivkohle oder Filterperlit beziehungsweise ein Gemisch der beiden Stoffe aufgebracht wird. Die so entstandene Rauch­ filterkombination wird am Rauchende der Zigarette durch ein weißes Cellulose-Acetat-Rauchfilterelement abgeschlossen.
Alle bekannten Lösungen, die das Filtern des Tabakrauches durch verschiedene Stoffe lösen, haben den gemeinsamen Nachteil, daß sie die beim Verbrennen des Tabaks entstehenden teerartigen (in erster Linie aromatischen) Verbindungen sowie das Ni­ kotin beziehungsweise einen Teil davon auf der großen Oberfläche des Filters nur durch physikalische Ad­ sorption zurückhalten.
Die Adsorbenten binden die im Tabakrauch vorhandenen Stoffe unterschiedlicher Molekülmasse bei einer bestimmten Temperatur. Stoffe mit niedriger Molekülmasse werden bei einer niedrigeren Temperatur des Rauchfilters gebunden. Ein Teil der Stoffe mit größerer Molekülmasse schlägt sich schon auf dem Teil zwischen der Brennstelle und dem Filter, im Tabakrumpf nieder. Der andere Teil, hauptsächlich die Stoffe mit geringerer Molekülmasse, wird erst im Filter adsorbiert. Je mehr sich das Brennen dem Filter nähert, desto größer wird die Masse des Rauchkonden­ sats. Wenn der Tabakrumpf (zu 10 bis 15 mm) kürzer wird, werden die früher hier - auf dem hinteren Teil des Tabakrumpfes - adsorbierten Stoffe freigesetzt und strömen in Richtung des Filters. In dem Maße, wie sich das Bren­ nen dem Filter nähert, erhöht sich die Temperatur des Filters und erreicht zum Ende des Brennens sogar 70°C.
Proportional zur Zunahme der Filtertempe­ ratur erfolgt die Desorption der früher gebundenen Stoffe mit vorwiegend geringerem Molekülgewicht, in erster Linie der Aldehyde.
Deshalb hat der Raucher das Gefühl, daß der Geschmack der Zigarette bei den ersten Zügen weicher und glatter ist, später jedoch kratzender wird. Da die im Zigarettenrauch vorhandenen, gesundheitsschädlichen Stoffe eine unterschiedliche Molekülmasse besitzen, gelangen bei den Rauchern infolge der Adsorption und der darauffolgenden Desorption bei unverändert ge­ rauchter Stückzahl schädliche Stoffe in deren Organismus, je nachdem, ob die Zigarette nur teilweise oder ganz geraucht wurde. Das betrifft insbesondere die Aldehyde mit geringer Molekülmasse, weil deren De­ sorption am frühesten beginnt und im größten Aus­ maß erfolgt.
Die Messungen der Erfinder haben bestätigt, daß der Filter etwa 80 bis 90% (bis zu 10 bis 15 mm Tabak­ rumpf) des Aldehydgehaltes des Tabakrauches bei einer bis zum Ende gerauchten Zigarette infolge der erhöh­ ten Temperatur nicht zurückhalten kann. So gelangen diese Stoffe in den Organismus des Rauchers.
Zahlreiche Dokumente belegen, daß die im Tabakrauch vorhandene relativ große Menge gasförmiger aliphatischer Alde­ hyde (zum Beispiel Formaldehyd, Acetaldehyd, Acrolein) für die Gesundheit schädlicher sind als die Teer­ produkte. (G. A. Wartew: "The health hazards of formaldehyde", Journal of Applied Toxicology, 1983, 3, 121-126; J. E. Gibson: Formaldehyde Toxicity, Hamis­ phere Publishing Corporation, New York, 1983; IARC (International Agency for Research on Cancer): "Monography on the evaluation of the carcinogen risk of chemicals to humans", Lyon, 1981, 346-389; V. S. Goldmacher et al.: "Formaldehyde is mutagenic for cultured human cells", Mutation Research, 1984, 116, 417-422).
Besonders gesundheitsschädlich ist Formal­ dehyd, dessen krebserregende Wirkung schon 1980 von Swenberg et al. bewiesen wurde, indem Ratten in verschiedenen Zeitabständen (6 Stunden/Tage, 5 Tage/Wochen) 24 Monate lang der karzinogen Wirkung von Formaldehyddämpfen in unterschiedlichen Konzentra­ tionen (2,4 mg/m³, 6,7 mg/m³, 17,2 mg/m³) ausgesetzt wurden. Die Versuche brachten das überraschende Er­ gebnis, daß die Karzinogenität von Formaldehyd nicht linear, sondern bei einer bestimmten Konzentration plötzlich ansteigend auftritt. So bildete sich bei einer Konzentration von 17,2 mg/m³ bei mehr als 50% der Ratten ein Schälzellen-Nasenkarzinom heraus (J. A. Swenberg et al.: "Induction of Squamous Cell Carcinomas at the Rat Nasal Cavity by Inhalation Exposure to Formaldehyde Vapour", Cancer Research, 1980, 40, 3398-3402; J. A. Swenberg et al.: "Non linear biolo­ gical response to formaldehyde and their implications for carcinogenic risk assessment", Carcinogenesis, 1983, 4, 945-952).
Wenn man berücksichtigt, daß je nach der Tabakart durchschnittlich 40 bis 140 mg/m³ Formaldehyd im Tabakrauch zu finden sind, ergibt sich, daß Menschen, die Tabakrauch einatmen, einer Karzino­ genitätsgefahr ausgesetzt sind, die die kritische untere Schwelle des Formaldehydschadens (17,2 mg/m³) bei weitem überschreitet. Selbst die geringste Form­ aldehydkonzentration (40 mg/m³) ist im Tabakrauch noch viel höher als die untere Formaldehydgrenze (17,2 mg/m³), die schon karzinogen ist (G. A. Wartew: "The health hazards of formaldehyde", J. Applied Toxicology, 1983, 3, 121-126).
Bei den Versuchen wurde festgestellt, daß die Stoffe mit geringer Molekülmasse, insbesondere die Aldehyde, zwar in der ersten Phase des Brennens der Zigarette adsorbiert werden, mit der Zunahme der Filtertemperatur jedoch eine kontinuierlich wachsende Desorption beginnt, wobei der Filter - je nach dem Erwärmungsgrad des Rauchfilters - 70 bis 80% der früher gebundenen Aldehyde freiläßt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, unter Beseitigung der Nachteile der bekannten Lösun­ gen ein Rauchfilter herzustellen, das den Anteil der im Tabakrauch vorhandenen, gesundheitsschädlichen - mechanisch und durch Adsorption nicht gebundenen - Stoffe, insbesondere der Aldehyde, darunter hauptsächlich den des stark karzinogenen Formaldehyds in großem Maße senkt.
Die vorstehende Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Filter für Tabakrauch gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß es zusätzlich eine auf einem Filtermittel befindliche Verbindung mit einer Endiolgruppe, die mit Aldehyden eine Verbindung eingeht, enthält.
Aldehyde können mit Endiolen eine chemische Reaktion eingehen, deren Geschwindigkeit durch die Erhöhung der Temperatur zunimmt, auf diese Weise ist eine Desorption der Aldehyde ausgeschlossen. Das heißt, daß neben dem bekannten Mechanismus der Adsorption auch eine den Gegenstand der Erfindung bildende Chemisorption auftritt, wobei ein großer Prozentsatz der im Tabakrauch vorhandenen Aldehyde, insbesondere Formaldehyd, durch eine chemische Bindung im Rauch­ filter zurückgehalten wird, dadurch wird verhindert, daß Aldehyde in den menschlichen Organismus gelangen.
Literaturangaben zeigen, daß Endiole, zum Beispiel L-Ascorbinsäure, in einem wäßrigen Medium bei einer Temperatur von 60°C mit Formaldehyd reagieren, wobei CO₂ entsteht und die L-Ascorbinsäure ihre Reduktionsfähigkeit verliert (F. J. Reithel et al.: "Studies on the reactions between formaldehyde and enediols", J. Am. Chem. Soc.: 70, 898-900, 1948; F. J. Reithel et al.: "On the nature of the reaction between ascorbic acid and formaldehyde". J. Am. Chem. Soc. 71, 1879-1880, 1949).
Die Entwicklung von Kohlendioxyd wurde auch durch eigene Forschungsergebnisse belegt sowie durch die Tatsache, daß Formaldehyd schnell an L-Ascorbinsäure addiert und der unge­ sättigte Charakter der L-Ascorbinsäure aufgehoben wird (Tr´zl L. et al.: "L-aszkorbinsavval gátolt N-metile­ z´si ´s formilez´si reakciók L-lizin ´s formaldehid között ´s ennek biok´miai vonatkozásai" (Durch L- Ascorbinsäure gehemmte N-Methylierungs- und Formylie­ rungsreaktionen zwischen L-Lysin und Formaldehyd und deren biochemische Beziehungen), Biológia, 1982, pp. 30, 55-71; L. Tr´zl et al.: "Spontaneous N- methylation and N-formylation reactions between -lysine and formaldehyde inhibited by L-ascorbic acid", Biochem. J., 1983, pp. 214, 289-292).
Bei den Versuchen zeigte sich, daß wenn ein Filter verwendet wird, das mit L-Ascorbin­ säure imprägnierte oder vermischte Aktivkohle enthält, das im Tabakrauch vorhandene Formaldehyd - je nach dem L-Ascorbinsäure-Gehalt des Filters - bedeutend, insgesamt um 60 bis 70% abnimmt.
Aus den Versuchen kann auch auf den zugrunde liegenden Mechanismus geschlossen werden. Nachdem sich der chemische Charakter der L-Ascorbinsäure durch Einwirkung von Formaldehyd ändert, liegt nachweisbar eine Chemisorption vor.
Das Senken des Formaldehydgehaltes in Tabakrauch in Abhängigkeit von der Filterzusammen­ setzung wird auf Grund von Versuchen in der fol­ genden Tabelle veranschaulicht:
Der geringe Unterschied zwischen den Werten von Zusammensetzung 1 und 2 der Tabelle weist auf die Desorption der Aldehyde hin; gleichzeitig kann man aus den abnehmenden Werten der Zusammensetzungen 3 bis 5 eindeutig auf eine Chemiesorption schließen.
Die Wirkung kann natürlich zum Teil durch eine Erhöhung der Menge der Aktivkohle oder eines an­ deren körnigen Adsorbenten sowie der L-Ascorbinsäure, sowie weiterhin durch CuSO₄ · 5 H₂O gesteigert und auf diese Weise ein Senken des Formaldehydgehaltes von 65 bis 70% oder mehr erreicht werden.
Ein mit L-Ascorbinsäure behandeltes Ziga­ rettenrauchfilter ist also zum chemischen Binden der Aldehyde geeignet, die auf Grund ihrer Eigenschaften von den Adsorbenten nur zu etwa 10% zurückgehalten werden können.
Ein weiterer Vorteil des nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Filters be­ steht darin daß es keine gesundheitsschädlichen Stoffe enthält, ja sogar die L-Ascorbinsäure (Vitamin C) für den menschlichen Organismus nicht nur unschädlich, sondern - als unentbehrlicher Biokatalysator - ausgesprochen vorteilhaft ist.
Außerdem entstehen bei der Reaktion von L-Ascorbinsäure mit Formaldehyd Kohlendioxid und mit den Kohlenhydraten verwandte Polyhydroxy- Verbindungen, da das Formaldehyd eine Reaktion mit der sich neben der Lactonring-Carbonylgruppe der L-Ascorbinsäure befindenden sauren Methingruppe ein­ geht (CH, mit einer Ketonform der L-Ascorbinsäure), wobei bei der Temperatur des Filters (50 bis 60°C) ein stabiles Addukt entsteht, das sich an die Aktivkohle bindet.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Tabakrauch-Filters besteht auch darin, daß die dem beim Brennen einer mit einem Filter versehenen Zigarette entstehenden Tabakrauch entziehbare Formaldehydmenge mit zunehmender Verbrennungszeit bedeutend wächst. Die Temperatur des Filters erreicht nämlich beim Verbrennen der Zigarette nach Messungen 65 bis 70°C. Eine solch hohe Temperatur ist sehr günstig für Chemisorptionsprozesse, die Geschwindigkeit der chemischen Reaktion wächst sprunghaft, im Gegensatz zu den bekannten Filtern, bei denen wegen der zunehmenden Desorption mit der Erhöhung der Temperatur der Wirkungsgrad der physikalischen Sorption immer mehr abnimmt.
Die sich zwischen L-Ascorbinsäure und Formaldehyd abspielenden chemischen Prozesse stimmen mit den Ergebnissen von Fodoer et al. überein (G. Fodor et al.: "A new role for L-ascorbic acid: Michael donor to α,β-unsaturated carbonyl compounds", Tetrahedron, 1983, 39, 2137-2145), die beobachteten, daß L-Ascorbinsäure am selben Kohlenstoffatom mit Acrolein reagiert, wie es bei den Versuchen mit Formaldehyd festgestellt wurde. Daraus folgt, daß das erfindungsgemäße Filter auch zum Binden von Acrolein geeignet ist. Diese Tatsache verbessert auch die geschmacklichen Eigenschaften der Zigarette in starkem Maße.
Da die Fachliteratur (F. J. Reithel: "Studies on the reactions between formaldehyde and enediols", J. Am. Chem. Soc., 1948, 898-900) auch eine der L-Ascor­ binsäure ähnliche Reaktion zwischen Formaldehyd und anderen Endiolen (zum Beispiel Re­ dukton=3-Hydroxy-2-oxopropanol, Reduktinsäure, Hydroxytetronsäure, Dihydroxymaleinsäure, Dehydro­ ascorbinsäure) beschreibt, sind endiolartige Verbin­ dungen allgemein zum Binden von Formaldehyd geeignet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird an Hand folgender Beispiele veranschaulicht:
Beispiel 1
Zu einem Gemisch von Aktivkohle oder Aktivkohle und einem anderen körnigen Adsorbenten wird je nach der zu erreichenden Filterwirkung - auf eine Zigarette berechnet - folgende Menge L-Ascorbinsäure gegeben:
Aktivkohle oder Gemisch, mgL-Ascorbinsäure, mg
10 5- 20 2015- 40 3025- 60 4035- 80 5045-100 6055-120
Die beiden Stoffe werden gründlich vermischt, homogenisiert, dann auf bekannte Weise auf einen fasrigen Grundfilter aufgebracht, und im weiteren wird das Tabak­ rauchfilter nach einem bekannten Verfahren hergestellt.
Beispiel 2
Ein homogenisiertes Gemisch von hydrophobem Filterperlit und L-Ascorbinsäure wird auf einen Papier- oder einen Cellulose-Acetat-Träger (auf eine Zigarette berechnet) in folgendem Verhältnis aufgebracht:
Filterperlit, mgL-Ascorbinsäure, mg
 510- 30 1020- 40 2030- 50 3040- 60 4050- 80 5060-120
Im weiteren werden Tabakfilter in bekannter Weise hergestellt.
Beispiel 3
Eine 5-25%ige wäßrige Lösung von L-Ascorbinsäure wird (auf eine Zigarette gerechnet) in einer Trockensubstanzmenge von 10-100 mg auf ein Filterpapier aufgebracht. Dann wird der Filter getrocknet, zu einer Stange geformt und in üblicher Weise fertiggestellt.
Beispiel 4
Die L-Ascorbinsäure wird in pulverisierter oder granulierter Form auf einen auf Papier oder Cellu­ loseacetat basierenden fasrigen Stoff in gleich­ mäßiger Verteilung (auf eine Zigarette gerechnet) in einer Menge von 10-100 mg L-Ascorbinsäure aufgebracht; dann wird auf bekannte Weise ein Filter hergestellt.
Beispiel 5
L-Ascorbinsäure oder ein Gemisch von L- Ascorbinsäure, Aktivkohle und Filterperlit oder aber ein Gemisch der beiden letztere Komponenten wird in einen Spalt - zweckmäßig 3-5 mm breit - zwischen zwei Filterelementen in einer in den Beispielen 1-3 festgelegten Menge eingebaut. Ansonsten wird auf bekannte Weise ein Filter hergestellt.
Beispiel 6
In den in den Beispielen 1-5 beschriebenen Anwendungsarten wird die Wirkung der L-Ascorbinsäure durch einen Katalysator gesteigert, indem dem Gemisch - auf die angewendete L-Ascorbinsäuremenge bezogen - 5-30% feinpulverisiertes und mit L-Ascorbinsäure sowie mit körnigen Adsorbenten homogenisiertes CuSO₄ · 5 H₂O zugesetzt wird.
Beispiel 7
Entsprechend den Beispielen 1-6 werden - Redukton (3-Hydroxy-2- oxopropanal), Reduktinsäure, Hydroxytetronsäure, Dihydroxy-maleinsäure, Dehydro-ascorbinsäure gegebenenfalls in Kombination mit Ascorbinsäure verwendet.

Claims (6)

1. Filter für Tabakrauch, das mechanische und/oder durch Adsorption filternde Filtermittel für Tabakrauch enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine auf einem Filtermittel befindliche Verbindung mit einer Endiolgruppe, die mit Aldehyden eine Verbindung eingeht, enthält.
2. Filter nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verbindung mit einer Endiolgruppe ausgewählt ist aus L-Ascorbinsäure, Reducton (3-Hydroxy-2-oxopropanal), Reduktinsäure, Hydroxytetronsäure, Dihydroxy-maleinsäure, und/oder Dehydroascorbinsäure oder einer Kombination derselben.
3. Filter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Filtermittel ausgewählt ist aus Aktivkohle, hydrophobem Filterperlit, porösen Silikaten, Kreppapier, Celluloseacetat und Viskoseschleier.
4. Rauchfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung mit einer Endiolgruppe in einer Menge von 10 bis 100 mg, bezogen auf eine Zigarette, vorliegt.
5. Filter für Tabakrauch, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es eingebaut zwischen zwei fasrige Filterelemente, 10 bis 100 mg der Verbindung mit der Endiolgruppe, die mit Aldehyden eine Verbindung eingeht, enthält.
6. Filter nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindung mit der Endiolgruppe zusätzlich 5 bis 30% CuSO₄ · 5 H₂O als Katalysator zugesetzt sind.
DE19853532618 1985-04-29 1985-09-12 Verfahren zur herstellung eines rauchfilters zum binden der im rauch enthaltenen gesundheitsschaedlichen stoffe, insbesondere von aldehyden Granted DE3532618A1 (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
HU851627A HU192213B (en) 1985-04-29 1985-04-29 Method for producing smoke filter neutralizing the materials injurious the health being in tobacco smoke particularly aldehydes

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE3532618A1 DE3532618A1 (de) 1986-10-30
DE3532618C2 true DE3532618C2 (de) 1988-10-13

Family

ID=10955393

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19853532618 Granted DE3532618A1 (de) 1985-04-29 1985-09-12 Verfahren zur herstellung eines rauchfilters zum binden der im rauch enthaltenen gesundheitsschaedlichen stoffe, insbesondere von aldehyden

Country Status (7)

Country Link
US (1) US4753250A (de)
JP (1) JPS61268166A (de)
AT (1) AT392878B (de)
CH (1) CH667776A5 (de)
DE (1) DE3532618A1 (de)
GB (1) GB2174284B (de)
HU (1) HU192213B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3940901A1 (de) * 1989-04-28 1990-10-31 Pecsi Dohanygyar Hochwirksames tabakrauchfilter

Families Citing this family (17)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US5161549A (en) * 1990-03-20 1992-11-10 Regional Research & Development Corporation Pure clean cigarette filter
US5076294A (en) * 1990-03-29 1991-12-31 R. J. Reynolds Tobacco Company Filter cigarette
DE4416101C2 (de) * 1994-04-19 1997-06-12 Reemtsma H F & Ph Tabakerzeugnisse oder Tabakerzeugnissen ähnliche Waren mit antioxidativ wirkenden Naturstoffen und Verfahren zur Herstellung derselben
US5921248A (en) * 1997-03-28 1999-07-13 The Picower Institute For Medical Research Tobacco combination product filter
US6615842B1 (en) 1998-02-13 2003-09-09 Cerami Consulting Corp. Methods for removing nucleophilic toxins from tobacco smoke
AU2002228901A1 (en) * 2000-11-10 2002-05-21 Vector Tobacco (Bermuda) Ltd. Method and product for removing carcinogens from tobacco smoke
US6481442B1 (en) 2000-11-28 2002-11-19 Lorillard Licensing Company, Llc Smoking article including a filter for selectively removing carbonyls
ITPI20010014A1 (it) * 2001-03-05 2002-09-05 Ivo Pera Composto per filtri per sigarette,o altri articoli da fumo,a base di sostanze antiossidanti ed il filtro cosi'ottenuto
AU2002340407A1 (en) * 2001-11-09 2003-05-26 Vector Tobacco Inc. Method and composition for mentholation of charcoal filtered cigarettes
WO2003053176A2 (en) * 2001-12-19 2003-07-03 Vector Tobacco Inc. Method and compositions for imparting cooling effect to tobacco products
ATE341952T1 (de) * 2001-12-19 2006-11-15 Vector Tobacco Ltd Verfahren und zusammensetzung zur mentholanreicherung von zigaretten
JP2004024025A (ja) * 2002-06-21 2004-01-29 Taiwan Kocho Kagi Kofun Yugenkoshi 気体から毒性物質を除去するためのピニレジナの新規な使用
US20040255965A1 (en) * 2003-06-17 2004-12-23 R. J. Reynolds Tobacco Company Reconstituted tobaccos containing additive materials
US7855261B2 (en) * 2006-12-08 2010-12-21 Eastman Chemical Company Aldehyde removal
US20080134893A1 (en) * 2006-12-08 2008-06-12 Thauming Kuo Particulate filter media
US20080135058A1 (en) * 2006-12-08 2008-06-12 Ted Calvin Germroth Tobacco smoke filter and method for removal of aldehydes from tobacco smoke
GB201318055D0 (en) * 2013-10-11 2013-11-27 British American Tobacco Co Additive Releasing Materials

Family Cites Families (15)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2637887A (en) * 1950-07-21 1953-05-12 Goodman Magnetic jewelry clasp
GB682930A (en) * 1951-05-22 1952-11-19 Mario Francone An improved filtering agent for tobacco smoke
US3129477A (en) * 1962-06-21 1964-04-21 New Kyoei Inc Magnetic clasp
GB1029717A (en) * 1964-03-31 1966-05-18 Pfizer Ltd Cigarettes and filter tips therefor
US3339558A (en) * 1966-10-28 1967-09-05 Haskett Barry F Smoking article and filter therefor containing vitamin a
GB1204018A (en) * 1968-10-24 1970-09-03 Frank Barry Haskett Improvements in or relating to smoking articles and filter elements therefor
CA946699A (en) * 1970-10-29 1974-05-07 Israel H. Scheinberg Filters and carbon monoxide indicators
JPS497239A (de) * 1972-05-27 1974-01-22
JPS5418358B2 (de) * 1973-11-12 1979-07-06
ZA75351B (en) * 1974-02-15 1976-01-28 Hoffmann La Roche Treatment of smoking material
ZA754338B (en) * 1975-03-25 1976-10-27 Hoffmann La Roche Treatment of smoking material
US4038992A (en) * 1975-09-29 1977-08-02 The Japan Tobacco & Salt Public Corporation Granular composition for tobacco filter
DE2730115A1 (de) * 1977-07-04 1979-01-25 Applic Art Lab Co Magnetverschluss
US4317460A (en) * 1978-01-20 1982-03-02 Gallaher Limited Smoking products
JPS5628A (en) * 1979-06-09 1981-01-06 Sony Corp Magnetic head unit

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3940901A1 (de) * 1989-04-28 1990-10-31 Pecsi Dohanygyar Hochwirksames tabakrauchfilter

Also Published As

Publication number Publication date
US4753250A (en) 1988-06-28
GB2174284A (en) 1986-11-05
CH667776A5 (de) 1988-11-15
AT392878B (de) 1991-06-25
HU192213B (en) 1987-05-28
JPS61268166A (ja) 1986-11-27
ATA259885A (de) 1990-12-15
GB2174284B (en) 1988-11-02
DE3532618A1 (de) 1986-10-30
GB8522895D0 (en) 1985-10-23

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3532618C2 (de)
EP0756461B1 (de) Tabakerzeugnisse oder tabakerzeugnissen ähnliche waren mit antioxidativ wirkenden naturstoffen und verfahren zur herstellung derselben
DE1517297B1 (de) Rauchfilter fuer Tabakwaren
EP1843670B1 (de) Filtercigarette
DE1517242A1 (de) Filterelement
DE102008038121A1 (de) Verfahren zum freisetzen von Aromen bei gleichzeitiger Unterdrückung polyzyklischer Bildungsprozesse innerhalb und in der Nähe einer chemisch-exothermen Pyrolyse
DE69127465T2 (de) Verwendung einer zusammensetzung zum rauchenn
CH642569A5 (de) Chemisorptive verbindung und deren verwendung.
EP0069056A1 (de) Verfahren zur Aromatisierung von Tabakrauch, Zigarettenendstück zur Durchführung des Verfahrens und Verwendung des Verfahrens
US4163452A (en) Tobacco-smoke filters
DE2947971A1 (de) Filtermaterial
DE2118769A1 (de) Filter fur Tabakrauch
US5048546A (en) Filter and method of treating tobacco smoke to reduce materials harmful to health
DE2919556A1 (de) Tabakmischung, aus dieser hergestellte zigaretten, zigarren und pfeifentabake und verfahren zum behandeln von tabak
EP1029461A2 (de) Filtermaterial zur Reduzierung von Schadstoffen im Tabakrauch
DE3021668A1 (de) Verfahren zur aromatisierung von tabakrauch, zigarettenendstueck zur durchfuehrung des verfahrens und verwendung des verfahrens
DE2527234A1 (de) Zigarettenfilter
DE1767024C3 (de) Verwendung eines porösen Magnesiumsilikathydrates als Filtermittel für Tabakrauch
DE19957486A1 (de) Aromatisierte rauchbare Artikel
DE880722C (de) Verfahren zur Herstellung von Tabakwaren
CH499274A (de) Filter für Tabakrauch
EP1231848A2 (de) Rauchbare artikel
DE1517297C (de) Rauchfilter fur Tabakwaren
US3842070A (en) Filtering material
DE2260216A1 (de) Rauchgemische

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
D2 Grant after examination
8364 No opposition during term of opposition
8339 Ceased/non-payment of the annual fee