DE1767024C3 - Verwendung eines porösen Magnesiumsilikathydrates als Filtermittel für Tabakrauch - Google Patents
Verwendung eines porösen Magnesiumsilikathydrates als Filtermittel für TabakrauchInfo
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- A24D3/00—Tobacco smoke filters, e.g. filter-tips, filtering inserts; Filters specially adapted for simulated smoking devices; Mouthpieces for cigars or cigarettes
- A24D3/06—Use of materials for tobacco smoke filters
- A24D3/16—Use of materials for tobacco smoke filters of inorganic materials
- A24D3/166—Silicic acid or silicates
Description
unter anderem Silikatmineralien, ζ B. Silicagel und Kieselgur, sowie Aluminiumsilikatmineralien, z. B.
Meerschaum, Tonerde und Fullerserde, als Filtermittel für Tabakrauch vorgeschlagen worden, ohne
daß diese Stoffe jedoch bisher einen erfolgreichen Eingang in die Praxis fanden.
Der Grund für diese Mißerfolge dürfte darin begründet
sein, daß die Silikatmineralien eine riesige Gruppe von Substanzen mit verschiedenartigstem
Chemismus und strukturellem Aufbau darstellen, so daß sie keineswegs generell als wirksame Filtermassen
für Tabakrauch betrachtet werden können.
Es wurde nun gefunden, dr3 Sn-1I ein ganz bestimmtes
MagnesiumsHikatr· ' · - besonders gut
als Filtermittel für Tahakr? ' · p.dere dessen
Gasphase, eignet.
Gegenstand der Enin it c,i . j Verwendung
eines porösen Magnesiumsilikathydrates mit einem Magnesiumgehalt von mindestens 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Trockensubstanz, das sich in siedender Salzsäure (1:1) nicht zersetzt, sondern sich zu
30 bis 50 Gewichtsprozent, höchstens aber zu 2/a
darin löst und beim Erhitzen auf 30!» C einen Gewichtsverlust
von höchstens 15 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf die Trockensubstanz, erleidet, als
Filtermittel für Tabakrauch.
Bei den erfindungsgemäß verwendeten porösen Magnesiumsilikathydraten handelt es sich um in der
Natur vorkommende Produkte, die in tertiären Formationen, z. B. dern T^itiärbecken von Madrid (Spanien)
und dem Gebiet von Madrid-Toledo zu finden sind
Das erfindungsgemäß verwendete Magnesiumsilikathydrat unterscheidet sich von anderen bekannten
Silikat- erbindungen und Tonerr^n einerseits insbesondre
durch einen erheblichen Magnesiumgehalt von mindestens 5 Gewichtsprozent, im Mittel K) bis
20 Gewichtsprozent, sowie ferner höchstens kleinen Merjen an Al, Fe usw. und andererseits gegenüber
dem bekannten Meerschaum dadurch, das es sich in siedender HCl nicht zcsetzt und in HCl nicht ouer
nur beschränkt löslich ist, d h zu 2Z3 in HCl 1:1.
Das neue Filtermittel kann z. B. für Zigarettenfilter, vorzugsweise in Verbindung mit üblichen,
mechanisch wirkenden Filterelementen, ζ. Β. Celluloseacetat,
kombiniert werden. Es kann je nach dem gewünschten Effekt auch mit Aktivkohle zusammen,
in beliebigem Verhältnis gemischt, verwendet werden.
Im Tabakrauch enthaltene, polare Stoffe, die durch das erfindungsgemäße Filtermittel selektiv
entfernt werden können, sind unter anderem Nitrile (Cyanide), z.B. Acetonitril, sowie Carbonylverbi"-dungen,
insbesondere ungesättigten Charakters, λ Fi.
AcM<™ Acrolein. Butuion. Isopentenon, d. h. Stoffe,
die eine besonders stark irritierende Wirkung auf die Schleimhäute der menschlichen Atemvvegc ausüben.
Andererseits werden die für den Raiiehgenuti wichtigen
und alk'.tuein weniger polaren Aromaslofle infolge
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' »hei 'i.iiJie lie·- . ι ί ·.·. ι i." w -1^ -ii P!
te,mittels vM'ii:u ::uV .ii- J. m Hi... ; -Mi.ml ai·-
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harn η iiczeii:! daß da1· .:·' ''.iiimussZemiiW
verwendete pi.miso M.innesiuinsi'.ik .ilivJiat dem
Rauchgemisi. Ί in·|; . 'iasinolekiilc. üi-K-M'n'lere von
Irritantien. m-I.-Imv /u int/iehiii veim,.ij l)ie l'rsache
dieser Fähigkeit scheint in der selektiv adsorbierenden Wirkung der sogenannten aktiven Porenoberfiäche,
insbesondere deren polarem Verhalten, zu hegen. Es hat sich gezeigt, daß deren Wirksamkeit
durch Modifizieren dieser aktiven Porenoberfläche, z. B. durch deren Belegung mit hygroskopisch
wirkenden Substanzen oder mit Salzen von Übergangsmetallen noch gesteigert werden kann.
Diese Eigenart des erfindungsgem.iß verwendeten
to Magnesiumsilikathydrates wird durch die in der
Zeichnung wiedergegebenen MeßresuHate belegt.
Vergleichsbeispiel 1
Zigaretten der gleichen Marke und der gleichen Feuchtigkeit wurden unter Standardbedingungen
(alle Minuten ein Zug von 35 ml Voumen und 2 Sekunden Dauer) abgeraucht, und zwar (a) filterlos
(mittlere Kurve), (b) durch ein handelsübliches Zi-
ao garettenfilter mit Aktivkohle miuierer Aktivität
(untere Kurve) und ferner (c) durch ein Filter gleicher Größe wie das Kohlefilter, jedoch aus hochporösem Magnesiumsilikatiiydrat gemäß der Erfindung
(obere Kurve).
In aller drei Fällen wurde die Gasphase des durchgehenden Rauches gesammelt und unter gleichen
Meßbedingungen im Gaschromatographen analysiert. Es wurden die drei Kurven erhalten, :i welchen
jede Spitze einer, gelegentlich auch mehr als einer Rauchkomponente entspricht. Die Zuordnung
der mit Stoffnamen gekennzeichneten Spitzen wurde nach mehrfach publizierten Methoden (z.B. Grob,
K.; Gas Chromatography of Cigarette Smoke, Pan III = j. of Gas Chromatography Vol. 3, 52 bis
56 [l'»65'_, und Grob, K., Zur Gas-Chromatographie
des Cigarettenrauches. 4. Teil; Beitiag zur iabakforschung,
Bd. 3, 403 bis 408 [1966]), vorgenommen. Die Höhe einer Spitze ist direkt proportional der
Konzentration der zugeordneten Substanz im Rauch.
Der Vergleich der unteren mit der mittleren Kurve zeigt, daß Aktivkohle die Konzentration aller Rauchkomponenten
unspezifisch vermindert, wobei diese Verminderung nach rechts, d. h. mit sinkender Flüchtigkeit
der Komponenten, im.ner deutlicher wird.
Dabei finden sich die stärksten Irritantien gerade untei den relativ wenig zurückgehaltenen flüchtigen
Komponenten, während unter den stark adsorbierten Stoffen die harmlosen oder gar aromabildenden vorherrschen.
De obere Kurve zeigt demgegenüber, daß der
Rauch nüch Durchgang durch das erfindungsgemäße
neue Filtermittel an starken Reizstoffen. ivie Acrolein,
Acetonitril, Butenon. Diacetyl. Propionitril. Isopenlenon.
ebensoviel oder mehr verloren hat als nach Uurchgar.g durch Akiivkwnlc Umgekehrt ift 1^n
Gehalt an Stoffen mit Aromacharakter, wie Methylfura
.. Dimethylfuran. Limonen durch die Filtration kaum oder gar nicht vermindert worden, so Jaß
clie^er nun wesentlich höher liegt als nach der Aktivkoh:efilu.iiu>
n.
Besnndeis deutlieh wird die •"pc/ifiseiii Wirkung
des crtii'.diin^srjmaUen Filtermittels bei in der Kurve
nah.- K'KMi.iiiderÜegenden Stoffpaaren.
>vie DiIk1!1.]
Beivnl tvkr Dimethylfutan Isopentenon. in mlikii
je tier eine Partner ein Reizstoff, der andere nc.nr.ii
ist. In beiden Fällen verschiebt die Filtration durch Mi.inesmmsilikathydrat das Mengenverhältnis im betreffenden
Sioffpaar kraß zugunsten des neutralen
Partners, während eine Filtration durch Aktivkohle das Mengenverhältnis kaum oder sogar im unerwünschten
Sinne verändert.
Subjektiv besteht für den Raucher das Ergebnis darin, daß Tabakrauch, der das erfindungsgemäß
verwendete Filtermittel passiert hat; im Hals weniger
kratzt als unfiltrierter oder mit mechanischen Filterelementen filtrierter Rauch, andererseits aber aromatischer
schmeckt als Rauch, dem die Irritantien mit Hilfe von Aktivkohle entzogen werden.
Vergleichsbeispiel 2
Zum Nachweis des technischen Fortschritts, der in bezug auf die Filt.>rwirkung des erfindungsgemäß
verwendeten Filtermittels für Tabakrauch gegenüber den bekannten Filtermitteln Silikagel und Meerschaum
erzielt wird, wurden die nachfolgend beschriebenen Vergleichsversuche durchgeführt.
1. Vergleich des erfindungsgemäß verwendeten Filtermittels mit Silikagel
Silikagel und ähnliche Stoffe entziehen bekanntlich den mit ihnen in Berührung kommenden Stoffen
beträchtliche Mengen Feuchtigkeit und stellen daher Trocknungsmittel dar. Bei der Verwendung von Silikagel
als Filtermittel für Tabakrauch in Zigaretten war daher von vornherein zu befürchten, daß bei
der Lagerung eine nachteilige Austrocknung des Tabaks eintritt. Daß dies tatsächlich der Fall ist,
zeigt der folgende Versuch:
In ein Reagenzglas wurden jeweils 150 mg Aktivkohle
bzw. Silikagel bzw. erfindungsgemäßes Magnesiumsilikat eingefüllt. Dann wurde in den Luftraum
über dem Material eine filterlose Zigarette gegeben, die durch ein Drahtsieb in einem bestimmten Abstand
von dem körnigen Adsorbens gehalten wurde. Sämtliche Adsorbentien hatten eine Korngröße zwischen
0.2 und 0,8 mm, alle verwendeten Zigaretten waren in bezug auf Größe und Zusammensetzung
gleich. Die Reagenzgläser wurden luftdicht abgeschlossen.
Nach Ablauf von 100 Stunden für die erste Versuchsserie
bzw. nach 316 Stunden für die zweite Versuchsserie wurde mittels einer Präzisionswaage
die Gewichtsverschiebung zwischen Tabak und Adsorbens als Maß für die Wasserdampfaufnahme bzw.
-abgabe bestimmt. Dabei wurden die nachfolgend angegebenen Ergebnisse erhalten (jeder Wert stellt den
Mittelwert aus drei Messungen dar):
findungsgemäß verwendete Magnesiumsilikathydral
hingegen sogar etwas Feuchtigkeit an den Tabak abgab.
Die geringen Fehlbeträge zwischen Abgabe und Aufnahme für ein gegebenes Adsorbens gehen auf
kleine Meßfehler sowie auf einen gewissen Austausch mit der umgebenden Luft während der Durchführung
des Versuchs zurück.
Da die Austrocknung des Tabaks bei der Lagerung von Zigareilen zu einer Qualitätsverschlechterung,
insbesondere der Glimmeigenschaften und des Geschmacks der Zigareiten, iührt, ist die Verwendung
von Silikagel als Filtermittel für Tabakrauch ungeeignet, und zwar selbst dann, wenn dieses Filtermaterial
eine gewisse Filtrierwirkung gegenüber Tabakrauch aufweist.
2. Vergleich des erfindungsgemäßen Filtermittels
mit Meerschaum
mit Meerschaum
In den nachstehend geschilderten Versuchen wurde die Adsorptionswirkung des ernnduregsgemäßen Filtermittels
mit derjenigen des wesentlich selteneren und daher teureren und weniger gut zu Körnern ver-
s5 aibeitbaren Meerschaums verglichen.
Zigaretten mit gleicher Größe und Zusammensetzung wurden mit F'ltern versehen, die aus einem
6 mm langen Krepp-Papier-Pfropfen, einem Hohlraum von 6 mm Länge sowie einem 8 mm langen
Celluloseacetatpf. jpfen hergestellt worden waren.
Die Filter wurden mit den Zigaretten so verbunden, daß der Kreppapierpfropfen an den Tabak zu liegen
kam.
Bei der ersten Gruppe der Filter wurde der mittlere Hohlraum mit dem erfindungsgemäßen Filtermittel
gefüllt, bei der zweiten Gruppe der Filter wurde der Hohlraum mit Meerschaum aus dem Gebiet
von Eskishehir in der Türkei gefüllt. Die Korngröße lag bei beiden Materialien zwischen 0,2 und
4u 0,8 mm. Zum Vergleich wurde bei einer dritten
Gruppe (Kontrollgruppe) der Hohlraum leer gelassen.
Die Zigaretten der drei genannten Gruppen wurden nach einheitlichen Normen maschinell abge-
raucht. Für die beiden untersuchten Adsorbentien
wurde die Verminderung der einzelnen Rauchinhaltsstoffe gegenüber der Kontroügruppe berechnet.
Dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Untersuchtes
Adsorbens |
Reaktionszeit
(Stunden) |
Gewichtsverschiebung (mg)
Adsorbens J Tabak |
-4,8 -6,7 |
Aktivkohle | 100 316 |
+ 4,5 + 4,9 |
-23,0 -21,8 |
Siiikagel | 100 316 |
+ 23,3 + 22,5 |
+ 2,4
+ 1,5 |
Magnesium silikathydrat (gemäß Erfindung) |
100 316 |
-1,1 -0,7 |
Wie erwartet, trat bei Verwendung von Silikat als
Adsorbens eine sehr starke Gewichtsverschiebung ein. während Aktivkohle nur eine geringe Menge
Feucrsisgkei! aus dem Tabak aufnahm und das er-
Aceton
Acrolein
Isobutyraldehyd ..
Äthylmethylketon
Acetonitril
Butecon
Benzol
Diacetyl
IHineih
Toluol
Verminderung in ·/«
gegenüber der Konlrollgnippe
Bei
Verwendung
78
70
56
77
75
74
23
74
42
24
70
56
77
75
74
23
74
42
24
Bei
Verwendung des erfindungs-
gemäßen
Filtermittels
73
69
58
69
58
75
76
72
0
71
37
20
76
72
0
71
37
20
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß das erfindungsgcmäßc Filtermittel die chemisch polaren
Stoffe, die aus dem Tabakrauch entfernt werden sollen, in etwa dem gleichen Maße wie Meerschaum
adsorbierte, daß es aber in bezug auf nicht oder wenig polare Stoffe (z. B. Benzol, Dimethylluran,
Toluol), die wegen ihres Aromacharakters in dem Tabakrauch verbleiben sollen, dem Meerschaum
überlegen war« Dies zeigt, daß die selektive Wirkung des erfindungsgemäßen Filtermittels gegenüber pola-
ren Stoffen mindestens so gut ist wie diejenige des wesentlich teureren und schwerer zugänglichen
Meerschaums.
Der Einsatz des erfindungsgemäßen Filters ist, soweit die damil versehenen Produkte nicht zur Lieferung
außerhalb des Geltungsbereiches des Lebensrnittel gesetzes bestimmt sind, zur Zeit auf Grund der
Verordnung über »Tabak und Tabakerzeugnisse (Tabakverordnung)« vom 10. Februar 1972 (BGBl
1972,1. S. 178 bis 183) nicht zugelassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
$09 614/320
Claims (4)
1. Verwendung eines porösen Magnesiumsili- welche als Teilchenphase oder Partikelphase in dem
kathydrates mit einem Magnesiumgehait von 5 durch die Gasphase dargestellten. unsicntDaren Memindestens
5 Gewichtsprozent, bezogen auf die dium schweben. .
Trockensubstanz, das sich in siedender Salzsäure Aus analytischen Gründen wurde fruner Dei aer (i : 1} nicht zersetzt, sondern sich zu 30 bis Untersuchung des Tabakrauches und bei üer öeur-50 Gewichtsprozent, höchstens aber zu V3 darin teilung seiner physiologischen Wirkung nauptsacnlöst und beim Erhitzen auf 300 C einen Ge- ;o lieh die bei Raumtemperatur leicht kondensierbare wichtsverlust von höchstens 15 Gewichtsprozent. Partikelphase (Rauchkondensat, oft ungenauerweise jeweils bezogen auf die Trockensubstanz, erlei- al, »Teer« bezeichnet) in Betracht gezogen.
Trockensubstanz, das sich in siedender Salzsäure Aus analytischen Gründen wurde fruner Dei aer (i : 1} nicht zersetzt, sondern sich zu 30 bis Untersuchung des Tabakrauches und bei üer öeur-50 Gewichtsprozent, höchstens aber zu V3 darin teilung seiner physiologischen Wirkung nauptsacnlöst und beim Erhitzen auf 300 C einen Ge- ;o lieh die bei Raumtemperatur leicht kondensierbare wichtsverlust von höchstens 15 Gewichtsprozent. Partikelphase (Rauchkondensat, oft ungenauerweise jeweils bezogen auf die Trockensubstanz, erlei- al, »Teer« bezeichnet) in Betracht gezogen.
del, als Filtermittel für Tabakrauch. In neuerer Zeit hat jedoch die Entwicklung der
2. Verwendung eines porösen Magnesiumsili- Gaschromatographie gewaltige Fortschritte ir: der Erkathydrates
nach Anspruch 1, dadurch gek«nn- ig forschung der Zusammensetzung des Gasphase im
zeichnet, daß es einen Magnesiumgehalt von 10 Tabakrauch ermöglicht. Die systematischen Unterbis
20 Gewichtsprozent, bezogen auf die Trok- suchungen dieses gasförmigen Anteils haben ergeben,
kensubstanz, aufweist. daß darin verschiedene Stoffe auftreten, die wegen
3. Verwendung eines porösen Magnesiumsili- ihrer bekannten Reizwirkung auf die Schleimhäute
kathydrates nach Anspruch 1 und/oder 2, da- 20 der Atemwege als gesundheitlich zweifelhaft ang«.-durch
gekennzeichnet, daß die adsorbierenden sehen werden müssen. Solche meist auch vom de^-u-Porenoberfiächen
des Magnesiumsilikathydrates Stativen Gesichtspunkt aus wenig erwünschten Stoffe
durch Belegen mit einer hygroskopisch wirken- haben die Eigenschaft, die Flimmerbewefcung des
ilen Substanz modifiziert sind. Cilarepithels, durch die Staubteilehen und andere
4. Verwendung eines porösen Magnesiumsili- 25 Verunreinigungen mit der Schleimschicht ständig
kath\drates nach einem der Ansprüche 1 bis 3, nach a<i".en befördert werden, in ihrer normalen
dadurch gekennzeichnet daß die adsorbierenden Funktion selbstreinigung de: Atemwege) zu beein-Porenoberflächen
de»> Magnesiumsilikates durch tr'ich'iger,. Die Entfernung solcher Irritantien aus
Belegen n.;t Salzen von Übergangsmetallen modi- dem Tabakrauch ist daher sowohl aus gescbmaekfizier1
sind. 30 liehen wie aus gesundheitlichen Überlegungen heraus
erwünscht.
Die herkömmlichen Filterelemente für Tabak-
rauch au. Watte, Papier und Celluloseacetat wirken
in cister Linie auf mechanische Art, d. h. es wild vor
35 allem ein mehr oder weniger großer Anteil der die
Tabakrauch, wie er normalerweise beim Rauer·- Partikelphase bildenden Rauchtröpfchen aufgehalten,
genuß vom Menschen aufgenommen wird, besteht wohingegen die gasförmigen Stoffe gar nicht oder
bekanntlich aus einem vielfältigen Gemisch von nur in sehr geringem Maße aus dem Gemisch entTausenden
verschiedener Komponenten. Neben ech- fernt werden.
ten Verbrennungsprodukten, wie Kohlendioxyd und 40 Eine wirksame Verminderung des gasförmigen
Kohlenmonoxyd, finden sich darin Stickstoff und Anteils des Tabakrauches wird seit einiger Zeit bei
andere, aus der Luft stammende Gase sowie eine verschiedenen Filterprodukten, namentlich bei Zigasehr
große Zahl von Destillations- und Pyrolyse- rettenfiltern, durch die Verwendung von Aktivkohle,
Produkten. meistens in Verbindung mit schon erwähnten mecha-
Unter den Destillationsprodukten, welche beim 45 nischen Filterelementen, erzielt. Die bei der Aktiv-Näherrücken
der Glutzone aus dem Tabak durch kohle auftretende riesige Oberflächenvergrößerung
Verdampfung in den Rauchstrom übergehen, findet wirkt nicht mehr auf die Tröpfchen der Partikelman
z. B. Paraffine. Wachse. Terpene, viele flüchtige phase, sondern auf die gasförmigen Stoffe, die je
Säuren und Basen sowie Aromastoffe aus den ver- nach ihrem Dampfdruck mehr oder weniger stark
schiedensten Stoffklassen. Das Nikotin, ein wesent- 50 adsorbiert werden.
liches Element des Tabakrauches, wird seiner be- Die feinanalytische Auftrennung der Gasphase des
schränkten Flüchtigkeit wegen (Siedepunkt 247 C) Tabakrauches, wie sie mit Hilfe von polar imprägniernur
zum Teil durch Destillation aus dem Tabak in ten Glaskapillaren (G rob. K.. HeIv. Chim. Acta. 48
den Rauch übergetunn, der Rest wird in der Nänc [Ίνό5], S. \?'ί·2 bis !?.?!!) ermöcüch! wird. g,.<.t;ittrt
des Glutkegels durch Hitze zersetzt. 55 eine objektive und genaue Beurteilung der Adsorp-
Die Pyrolyseprodukte entstehen durch zufällige tionswirkung der heutigen Aktivkohlefilter. Dabei
Kombination oder Rekombination von Molekültrüni- stellt man fest, daß die im Tabakrauch vorhandenen
mern, welche ihrerseits durch Zerschlagung schwer- gasförmigen Stoffe durch geeignete Aktivkohlen
und nichtflüchtiger Tiibakinhaltsstolie v^-- allem zwar /u ein.-m großen Teil aus dem Tabakrauch ent-Polysaccharide
und Polypeptide, gebildet wurden. 6c fernt werden können, daß diese Entfernung jedoch
Entsprechend dem großen Gewicht des Zufalle bei nicht Milcki ν auf Grund der chemischen Natur der
solchen Vorgängen umfassen die Pyrolyseprodukte einzelnen Stoffe erfolgt, sondern unspe/inseh in Abpraktisch
die gesamte, riesige Stoffauswahl der hängigkeit \om Dampfdruck. Deshalb ausorbiert die
niedripmolekularen organischen Chemie. Aktivkohle auch Ciasmoleküle, die als hnrmlos oder.
Je nach ihrem Dampfdruck und ihrem Siedepunkt 65 aus geschmacklichen Gründen, als vorteilhaft beliegen
die einzelnen Bestandteile des Tabakrauches trachtet werden.
bei normaler Temperatur ausschließlich oder teil- Außer Aktivkohle ist ferner eine große Anzahl
weise in gasföimigem bzw. flüssigem Zustand vor. von Feststoffen mit adsoiptiven Eigenschaften,
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |