DE20204119U1 - Tracheostoma-Kanüle mit sicherer Abdichtung im Stoma - Google Patents
Tracheostoma-Kanüle mit sicherer Abdichtung im StomaInfo
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Description
Dr. med. Hans Haindl
Arzt - Dipl.-Ing.
Dr. med. H. Haindl - Georgsplatz 1 - D-30974 Wennigsen Sachverständiger für Medizintechnik
Medical Device Consultant Beratung - Entwicklung - Forschung
Georgsplatz 1
D-30974 Wennigsen
Telefon 05103-9394-0
Int. +49-5103-9394-0
Fax 05103-9394-20
e-mail: haindl@t-online.de
AZ 202 04 119.0 2002-02-26
Tracheostoma-Kanüle mit sicherer Abdichtung im Stoma Medizinischer Hintergrund
Als Behandlung verschiedener Krebserkrankungen im Bereich des Kehlkopfes muss vielen Patienten der Kehlkopf amputiert werden. Diese Patienten bekommen dann ein Tracheostoma, d.h. eine operative Verbindung der Luftröhre mit der Außenwelt, die unter dem früheren Kehlkopf liegt. Um diesen Patienten das Sprechen wieder zu ermöglichen, versucht man im Operationsgebiet eine sogenannte Neoglottis zu bilden, d.h. man stellt einen engen Spalt ähnlich der Stimmritze her, entweder durch plastische Operation oder durch Einsetzen eines Implantates. Durch diesen Spalt kann der Patient dann ausatmen und einen Ton bilden, den er in üblicher Weise dann zur Sprache formen kann.
Zu diesem Zwecke trägt der Patient dann in seinem Tracheostoma eine sogenannte Sprechkanüle, die außen mit einem Ventil versehen wird, so dass er durch dieses Ventil Luft einatmen kann, die Ausatmung dann aber unter Tonbildung durch die Neoglottis erfolgt, da das Ventil als Rückschlagventil die Luft nicht wieder herausläßt.
Dieses Verfahren stößt immer dann auf Schwierigkeiten, wenn das Tracheostoma nicht sauber und rund ist, so dass die Kanüle darin nicht sicher abdichten kann.
Häufig sind die Patienten neben der Operation auch noch bestrahlt worden, so dass es zu Schwierigkeiten der Wundheilung kommt. Das Ergebnis ist dann häufig ein unrundes
/^. Von der Industrie- und Handelskammer Hannover-Hildesheim Umsatzsteuer- Bankverbindung: Dresdner Bank
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I I I" ... · · · *··· ; taleina™:Jlraclieo«omo«anüle«2-02-26PalenlQmKormol02-07.0l.doc
oder oval verzogenes Stoma, das um die Trachealkanüle herum keine vernünftige Dichtung bietet.
Dadurch kommt es zum einen dazu, dass die eingeatmete Luft seitlich der Trachealkanüle entweicht und damit nicht zur Stimmbildung zur Verfügung steht, andererseits führt es auch dazu, dass um die Kanüle herum Trachealsekrete austreten, was zu Hautreizungen und zur Stigmatisierung das Patienten beiträgt.
Zur Lösung dieses Problems wurde 1983 von Bullinger und Haindl [1] ein Verfahren vorgestellt, die Trachealkanüle mit Silikon zu umgießen und dabei die Form des verzogenen Stomas exakt abzubilden. Dieses Verfahren brachte gute Resultate, es wird heute noch von einem Hersteller von Trachealtuben angeboten. Das Verfahren konnte sich aber nicht in der Breite durchsetzen, da häufig bei den behandelnden Ärzten die Befürchtung besteht, dass das Silikon in die Trachea durchlaufen könnte.
Gegenstand der Erfindung ist ein Trachealtubus mit einem sogenannten Niederdruckballon, d.h. ein auf dem Tubus sitzender Ballon aus dünner Kunststofffolie, der so angeordnet ist, dass der Ballon genau im Stoma liegt. Damit ergibt sich ein sehr einfaches Verfahren zur Abdichtung des Stomas. Die Trachealkanüle wird in der passenden Größe eingesetzt, die im Ballon möglicherweise befindliche Luft wird durch Sog an dem Befüllschlauch herausgezogen und danach wird der Ballon mit einem 1 oder 2 komponentigen dünnflüssigen Silikonkautschuk gefüllt. Der Silikonkautschuk kann nicht versehentlich in die Trachea laufen, da er aus dem Ballon nicht austreten kann. An der Oberfläche läßt sich der Kautschuk durch den Ballon hindurch noch etwas anmodellieren. Nach Aushärtung ist die Trachealkanüle fertig. Gleichzeitig bringt der Ballon auch den Vorteil mit sich, dass dünne Anteile des Silikonausgusses durch die Ballonfolie stabilisiert sind und nicht so leicht abreißen können, wie bei einem reinen Silikonausguss.
9 Qatei^me:Jracheo3oma5;anüfe5)2-02-26 Polentamtformal 02-07-01 .do-
Die Fig.1 zeigt die Kanüle, bestehend aus einem Kanülenrohr 1 und einer Ansatzplatte 2. Auf dem Kanülenrohr ist direkt hinter der Ansatzplatte ein Ballon 3 angeordnet, der mit den Schweißnähten oder Klebenähten 4 dichtend auf dem Kanülenrohr 1 befestigt ist. Der Ballon ist mit einem Aufblasschlauch 5 und einem Ansatz 6 an diesem Schlauch versehen, über den Schlauch kann er befüllt oder evakuiert werden.
Fig.2 zeigt die normale Lage einer Trachealkanüle, dabei erfolgt eine Abdichtung im Gewebe dadurch, dass die Öffnung etwas kleiner ist als die Trachealkanüle.
Fig.3 zeigt schematisch die Situation, wenn das Tracheostoma zerklüftet ist und daher keine Abdichtung der Kanüle erfolgen kann.
Fig.4 zeigt die Situation mit dem befüllten Silikonballon, der sich dem zerklüfteten Tracheostoma anpasst und für eine ordnungsgemäße Abdichtung sorgt.
Literatur:
[1] Bullinger.G., H. Haindl: „Körperformgetreue Anpassung von Tracheostomasprechkanülen" in:
Intubation, Tracheotomie und bronchopulmonale Infektion, Hrsg.: Rügheimer, E., Springerverlag 1983
9 JaleiijpTnS: Jiacheo^oma^f.aniJ^}2-02-26 Paten la mtformat 02-07-01 .doc
Claims (6)
1. Tracheostomakanüle mit Ballon, dadurch gekennzeichnet, dass der Ballon als Niederdruckballon direkt hinter dem Ansatz der Kanüle, also im Bereich des Gewebedurchganges angeordnet ist.
2. System, bestehend aus der Trachealkanüle nach Anspruch 1 und einem injizierbaren dünnflüssigem, weichelastisch aushärtendem Kunststoffmaterial.
3. Trachealkanüle oder System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das aushärtbare Kunststoffmaterial ein Zwei-Komponenten-Silikon ist.
4. Trachealkanüle oder System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Ballon-Füllstoff ein 1 oder 2 komponentig aushärtender Silikonschaum ist.
5. System nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das verwendete Zwei-Komponenten-Silikon in einer Fertigspritze mit statischem Mischer geliefert wird.
6. Trachealkanüle oder System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine zur Aushärtung des elastischen Füllstoffes nötige Substanz bereits im Ballon enthalten ist.
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102010025306A1 (de) | 2010-06-28 | 2011-12-29 | Willy Rüsch GmbH | Tracheostomietubus mit einer Dichteinrichtung |
GB2542002A (en) * | 2015-09-07 | 2017-03-08 | Smiths Medical Int Ltd | Tracheostomy tube assemblies |
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DE4012296C1 (en) | 1990-04-18 | 1991-10-24 | Udo Dr. Med. 8700 Wuerzburg De Zeisel | Connector for endotracheal tube - has integrated entry lead with an injection hose allowing medicaments to be introduced during respiration |
DE19514433C1 (de) | 1995-04-24 | 1996-01-04 | Franz Prof Dr Med Waldeck | Tracheostomiekanüle |
DE10109935A1 (de) | 2000-03-10 | 2001-11-29 | Primed Medizintechnik Gmbh | Tracheostomaprothese |
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