-
Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung mit einem Zahnstangenelement für einen verschiebbaren Flügel als Schiebeflügel oder verschiebbaren Hebe-Schiebeflügel eines Fensters oder einer Tür nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Die verschiebbaren Flügel von Systemen als Schiebeflügel oder Hebe-Schiebeflügel für ein Fenster oder eine Tür weisen häufig eine relativ hohe Masse auf. Beim Verschieben des beweglichen Flügels, insbesondere beim Anschieben aus einer Standposition des Flügels, muss zum Öffnen eine hohe Kraft aufgenommen werden. Auch das Schließen erfordert ein Aufbringen eines Widerstandes gegen die Gewichtskraft des beweglichen Flügels. Bekannte Antriebe sind sichtbar auf dem Fenster oder der Tür montiert und werden mit einer zusätzlichen Abdeckung abgeschirmt, was die Optik stark beeinträchtigt. Ebenso wird das Verletzungsrisiko bei der Montage durch störend aufliegend sichtbare Bauteile erhöht. Ferner bieten sichtbare Bauteile mehr Möglichkeiten einer Manipulation von außen. Eine Montage einer solchen Antriebsvorrichtung erweist sich aus dem bekannten Stand der Technik ebenso als aufwendig.
-
Des Weiteren sind verdeckt liegend angeordnete Antriebe bekannt, die sich jedoch nur mit hohem Aufwand und in nur wenig geeignete Profilsysteme integrieren lassen. Insbesondere erweist sich der Fräsaufwand im Profil als sehr hoch und kann zu hohen Kosten und zur Schwächung der Struktur der Fenster- oder Türelemente führen.
-
Aus der
EP 2 063 058 B1 ist ein Schiebefenster oder eine Schiebetür mit einem Blendrahmen bekannt geworden, in dem mindestens ein Schiebeflügel verfahrbar gehalten ist, der über einen Antrieb bewegbar und über Verriegelungsmittel mit dem Blendrahmen koppelbar ist, wobei der Schiebeflügel vier aneinander festgelegte Rahmenprofile aufweist. Dabei umfasst der Antrieb eine angetriebene Antriebsrolle, um die ein am Blendrahmen festgelegtes Spannelement gewickelt ist, wobei das Spannelement über zwei Umlenkrollen geführt ist und in eine Hohlkammer des Rahmenprofils einläuft.
-
Die vorliegende Steuervorrichtung ist zur Führungsschiene aufgrund des vertikalen Einbaus in einem vertikalen Holm des Flügels nur über eine Umlenkung zur Führungsschiene erreichbar, was den Aufbau kostenaufwendig verkompliziert und entsprechend viel Bauraum im Flügel benötigt. Außerdem sind die Bauteile der Steuervorrichtung von der Führungsschiene weit voneinander beabstandet verteilt, was eine Montage aufgrund einzelner Bauteilekomponenten erschwert.
-
Weiter wird verwiesen auf die
EP 1 914 372 A2 . Dabei ist eine als Schiebetür oder Schwenkschiebetür ausgebildete Fahrgasttür für Fahrzeuge des öffentlichen Personenverkehrs mit mindestens einem in seiner Längsrichtung verschiebbaren Türblatt vorgesehen, das in einer Tragführung aufgehängt und verschiebbar geführt ist. Die Tragführung weist dazu eine Linearführung mit mindestens einer Führungsschiene auf, an welcher ein Führungsschlitten geführt ist, und an dem über einen Tragarm das Türblatt aufgehängt ist. Die Tragführung ist aufgrund des konstruktiven Aufbaus nicht in der Lage, in ein Fenster oder Türsystem verdeckt eingebaut werden zu können. Ferner ist die Ausgestaltung aufwendig in der Montage und mit einer Vielzahl von Bauteilen kostenaufwendig in der Herstellung.
-
Des Weiteren ist die
EP 3 775 460 B1 für eine Tür oder ein Fenster bekannt geworden. Ein verschiebbarer Hebe-Schiebeflügel wird dabei in einem Blendrahmen heb- und verschiebbar gehalten. Eine Antriebsvorrichtung weist zum Verschieben des Flügels einen flügelseitig angeordneten, elektrischen Antrieb mit einer daran angetriebenen Gewindespindel auf und ist in einem Gehäuse gelagert. Die Antriebsvorrichtung ist am Blendrahmen angeordnet und um ein am Blendrahmen aufweisendes Zahnstangenelement horizontal verstellbar zwangsgeführt. Mit Einbaulage des Flügels in den Blendrahmen ist die Antriebsvorrichtung nahezu vollständig in einer Ausnehmung oder Aufnahmenut eines oberen, horizontalen Holms des Flügels und einer am Blendrahmen angeordneten Führungsschiene verdeckt positioniert und erlaubt eine mit dem Flügel zum Blendrahmen vertikale Verschiebung, wobei eine zum Blendrahmen hinweisende Seite der Antriebsvorrichtung in horizontaler Richtung verschiebbar antriebsverbunden mit den am Blendrahmen befestigten Bauteilen steht. Dabei verbindet sich die Antriebsvorrichtung mit dem beweglichen Flügel in einer festen Lage, so dass ein horizontales Verschieben des beweglichen Flügels in Längsrichtung des Blendrahmens unter Beibehaltung einer vertikal gleichbleibenden Lage zum Blendrahmen ermöglicht wird. Für eine verschiebbare Verstellung besteht das Zahnstangenelement aus einzelnen Zahnsegmenten, welche durch eine Öffnung der Führungsschiene hindurch in der Führungsschiene montiert und festlegbar sind.
-
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung liegt in der Beseitigung der bekannten Mängel und stellt demgegenüber mit geringen Kosten und geringem Bauraum eine Antriebsvorrichtung für einen verschiebbaren Flügel als Schiebeflügel oder Hebe-Schiebeflügel für große Tragmöglichkeiten und optimale Führung für ein Fenster oder eine Tür bereit, die außerdem auf einfache, schnelle, sichere und präzise Weise auch nachträglich montiert und justiert sowie demontiert werden kann, insbesondere aber die Montage weiter vereinfacht.
-
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Antriebsvorrichtung mit einem Zahnstangenelement für einen verschiebbaren Flügel als Schiebeflügel oder verschiebbaren Hebe-Schiebeflügel eines Fensters oder einer Tür mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
-
Die Antriebsvorrichtung ist dabei so angeordnet, dass sie sich für einen verschiebbaren Flügel als Schiebeflügel oder verschiebbaren Hebe-Schiebeflügel für ein Fenster oder eine Tür eignet. Weiter weist der bewegliche Flügel zumindest zwei Laufwagen mit jeweils Rollen auf, um auf einer Laufschiene in einer Richtung parallel zur Erstreckung eines ortsfest montierten Flügels bzw. Türfeldes oder entlang einer Laufschiene verschoben zu werden. Zur automatisch verschiebbaren Betätigung des beweglichen Flügels ist an einem vertikalen Holm ein Bedienungselement mit einem Schalter vorgesehen, welches die Antriebsvorrichtung steuert. Mit Betätigung des Bedienungselementes lässt sich der bewegliche Flügel beispielsweise aus einer Schließlage in eine gegenüber einem feststehenden Blendrahmen und einem ortsfestmontierten Flügel bzw. Türfeld geöffnete Lage verschieben. Andererseits lässt sich der bewegliche Flügel auch damit in eine gesicherte verschobene Lüftungslage oder einen Bereich einer Durchgangsöffnung bringen. Der bewegliche Flügel ist dabei über bodenseitig aufweisende Laufwagen auf einer Laufschiene abgestützt an dem Blendrahmen verfahrbar gehalten.
-
Eine Bedienung der Antriebsvorrichtung über eine Fernbedienungseinheit oder ein Smart Home System ist ebenfalls denkbar.
-
Das Bedienungselement kann außerdem einen in Schließrichtung vorne am vertikalen Holm angeordneten motorischen Antrieb steuern, welcher ebenfalls am vertikalen Holm aufweisende Verriegelungsmittel in eine verriegelte Schließlage oder in eine entriegelte geöffnete Position des beweglichen Flügels überführt. Eine manuelle Betätigung mittels einer Betätigungshandhabe mit Übertragung eines Betätigungsgestänges auf die Verriegelungsmittel ist ebenfalls denkbar.
-
Bei einem System eines verschiebbaren Hebe-Schiebeflügels, eines Fensters oder einer Tür lässt sich der bewegliche Flügel durch den Antrieb über das Bedienungselement automatisch oder über die manuelle Betätigungshandhabe aus der Schließlage durch eine gekoppelte Verbindung des Betätigungsgestänges auf die Laufwagen in eine angehobene Öffnungsstellung befördern, um anschließend durch die Antriebsvorrichtung verschoben werden zu können.
-
Ebenso können auch beide voran beschriebenen Betätigungsvarianten in einem Fenster oder einer Tür angeordnet sein, welche den Anforderungen entsprechend ausgewählt werden können und dem Charakter eines Hybridsystems gleichen. In dem System ausgewählte zusätzliche Antriebe sind zusätzlich mit den Steuer- und/oder Stromleitungen verbunden und mit der Steuereinheit verknüpft.
-
Damit diese Stellungen des beweglichen Flügels relativ zum feststehenden Blendrahmen sowie zum fest montierten Flügel bzw. zum festen Türfeld möglich sind, wird zwischen dem beweglichen Flügel und dem feststehenden Blendrahmen eine besondere Beschlaganordnung, nämlich ein sogenanntes System für Schiebeflügel oder verschiebbare Hebe-Schiebeflügel, vorgesehen.
-
In vorteilhafter Weise umfasst die Antriebsvorrichtung zum Verschieben des Schiebeflügels einen flügelseitig angeordneten Antrieb mit einem Motor und einer daran angetriebenen Gewindespindel. Die Gewindespindel ist um ein am Blendrahmen angeordnetes Zahnstangenelement zwangsgeführt.
-
Alle Bauteilekomponenten der Antriebsvorrichtung werden zur Vereinfachung der Montage vor dem Einbau in eine Führungsschiene montiert und/ oder mit der Führungsschiene wirkverbunden gekuppelt. Als eine einfache Handhabung der Montage eines Zahnstangenelementes in die Führungsschiene, überzeugt die modulare Aneinanderreihung von Bauteilen baulich gleicher und erfindungsgemäßer Zahnsegmente, die von der offenen Seite der Führungsschiene oder auch vorzugsweise durch eine aufgeweitete Ausnehmung an einer Öffnung der im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Führungsschiene in die Profilnut oder den Kanal der Führungsschiene eingefügt werden können. Zum Einfügen der Zahnsegmente, vorzugsweise durch die aufgeweitete Ausnehmung, die sich an der über die Gesamtlänge der Führungsschiene erstreckenden schlitzartigen Öffnung befindet, ist das Zahnsegment in der Kontur und der Länge gesondert ausgebildet.
-
Das Zahnsegment besteht in vorteilhafter Weise aus einem im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff oder einem Druckguss und ist im Querschnitt mit seiner äußeren Ummantelung T-förmig ausgestaltet. Die T-förmige Formgebung des Zahnsegmentes ist vorzugsweise der Formgebung im Querschnitt der Profilnut der Führungsschiene angepasst. Im eingeführten Zustand liegt das Zahnsegment im Querschnitt der Profilnut in einem sich bildenden Innenraum an einer Führungsfläche an und gegenüberliegend an seitlichen Stegen, welche die schlitzartige Öffnung der Führungsschiene begrenzen, stützend auf.
-
Mit Einhaltung eines einteilig und kostengünstig hergestellten Gegenstandes des Zahnsegmentes, ist das Zahnsegment zum Montieren durch die aufgeweitete Ausnehmung an der schlitzartigen Öffnung der Führungsschiene und für eine modulare Verkettung einzelner Zahnsegmente an den jeweiligen anstoßenden Enden in der Fläche eben ausgebildet. Weiter ist das Zahnsegment im Querschnitt durch eine Symmetrieachse geteilt und in zwei Abschnitte abgestuft ausgebildet, wobei der erste breite Abschnitt des Zahnsegmentes im montierten Zustand von der Profilnut der Führungsschiene nahezu vollständig umgriffen wird und der abgestufte zweite und schmalere Abschnitt durch die Öffnung der Führungsschiene geführt an den Stegen angrenzt. Dabei ragt der schmale Abschnitt mit an der sichtbaren Deckfläche angeordneten Zahnflanken für die Getriebespindel des Antriebs in ein freies Betätigungsfeld.
-
Aufgrund der gleich ausgebildeten ebenen Enden der Zahnsegmente und mit einem über die gesamte Länge des Zahnsegmentes durch die Symmetrieachse unveränderten Querschnitt, gelingt es mit einfachen Mitteln die Zahnsegmente links wie rechtseitig in die erweiterte Ausnehmung der Führungsschiene einzufügen und mit formgebender Anpassung des Querschnitts an den Querschnitt der Profilnut der Führungsschiene eine fehlerfreie Montage zu ermöglichen.
-
Sobald weitere Zahnsegmente bei gleichem Aufbau die längsverschiebbare hinter greifende Lage in der Profilnut der Führungsschiene erreicht haben, lassen sich die Zahnsegmente an den jeweiligen Enden mittels einer flächenbündigen Anlage zu einer Baueinheit eines Zahnstangenelementes aneinanderfügen.
-
Mit Erreichen der längserstreckenden Einbaulage, d. h. des Endmontagezustands des Zahnstangenelementes in der Profilnut der Führungsschiene, sind die Zahnsegmente spielfrei und flächenbündig angebunden und mit dem am Antrieb befindlichen Schlitten und der Gewindespindel des Antriebs wirkverbunden. Dazu weisen die Zahnsegmente auf der Deckfläche in Richtung der flügelseitigen Bauteile des Antriebs die Ansätze von Zahnflanken auf, die in wirksamer Verbindung mit der Gewindespindel eine rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung zum Verschieben des Flügels in Längsrichtung der Führungsschiene umwandeln. Außerdem bilden die Zahnsegmente im Querschnitt und in Längserstreckung der Zahnsegmente eine innenseitig T-förmige Führungsnut aus, welche die Zahnflanken an der Deckfläche durch eine Öffnung in der Symmetrieachse der Zahnsegmente teilen. Durch die Öffnung und mit hinter greifender Lage des Schlittens in der T-förmigen Führungsnut des Zahnsegmentes, ist der Antrieb formschlüssig führend in dem Zahnsegment verschiebbar geführt. Gleichzeitig bewirkt die Verbindung des Schlittens zum Zahnsegment die bewegliche Kupplung zwischen dem beweglichen Flügel zum Blendrahmen des Fensters oder der Tür.
-
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung zeichnet sich dadurch aus, dass die Zahnsegmente in der Länge und der Ausgestaltung gleich ausgebildet in einer Vielzahl durch die Ausnehmung in die Profilnut verschieblich gefügt werden. Ein Zahnsegment wird vor dem Einfügen in die Profilnut mit der Gewindespindel des Antriebs formschlüssig beweglich verbunden und anschließend vorzugsweise in Verbindung mit dem Antrieb in die aufgeweitete Ausnehmung eingesetzt und für einen verschiebbaren Halt in der Führungsschiene in eine hinter greifende Position der Profilnut gebracht. Die spielfreie und überganglose Verbindung der Zahnsegmente des Zahnstangenelementes erreicht eine geräuschlos horizontal verschiebbare Bewegung der Gewindespindel des Antriebs während einer Verstellung des beweglichen Flügels zum Blendrahmen.
-
Die Anzahl der Zahnsegmente wird in Abhängigkeit der Länge der Führungsschiene gestellt, die wiederum in Abhängigkeit der Länge des Blendrahmens des Fensters oder der Tür gebracht wird. Die Anzahl der Zahnsegmente kann vorkonfiguriert werden. Die Länge der Antriebsvorrichtung in der Führungsschiene und die Länge der Führungsschiene selbst weisen ein kontrollierbares Maß entsprechend der Länge des Fensters oder der Tür und/ oder der Öffnungsweite des Schiebeflügels auf, welche als Vorgabe für die Anzahl der Zahnsegmente geeignet sind.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt und werden nachfolgend mit Bezug zu den Figuren der Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines verschiebbaren Flügels als Schiebeflügel oder verschiebbaren Hebe-Schiebeflügel eines Fensters oder einer Tür,
- 2 eine perspektivische Ansicht eines Fensters oder einer Tür nach 1 mit einem Blendrahmen und einer in einer Führungsschiene angeordneten Antriebsvorrichtung ohne den verschiebbaren Flügel als Schiebeflügel oder verschiebbaren Hebe-Schiebeflügel,
- 3 eine Explosionsdarstellung des Antriebs in kontaktfreier Zone und einem Zahnsegment in vorpositionierter Lage zur Montage an den Antrieb,
- 4 eine perspektivische Ansicht des Antriebs nach 3 in Kontaktstellung und montierter Position eines Zahnsegmentes mit einer Gewindespindel des Antriebs,
- 5 einen perspektivischen Ausschnitt der Antriebsvorrichtung mit dem Antrieb und daran angeordneten Zahnsegmenten des Zahnstangenelementes nach 2,
- 6 eine perspektivische Darstellung eines Zahnsegmentes,
- 7a eine Draufschicht des Zahnsegmentes nach 6,
- 7b eine Schnittdarstellung des Zahnsegmentes der 7a,
- 8a einen Ausschnitt der Führungsschiene in einer Draufsicht von einer zum beweglichen Flügel weisenden Seite mit einer sichtbaren Öffnung,
- 8b eine Schnittdarstellung der Führungsschiene nach 8a,
- 9 einen perspektivischen Ausschnitt nach 2 des Antriebs mit einem gekuppelten Zahnsegment für eine mögliche Montage durch eine erste Ausnehmung in eine Profilnut der Führungsschiene und
- 10 eine Schnittdarstellung der Führungsschiene, des Antriebs und einem Zahnsegment in nach 9 in der Führungsschiene montiertem Zustand.
-
Die 1 zeigt in perspektivischer Ansicht ein Fenster oder eine Tür 3, einen Blendrahmen 4 mit einem verschiebbaren Flügel 2 und einen fest montierten Flügel bzw. Türfeld 60, der diesem benachbart ist. Zur Betätigung des beweglichen Flügels 2 ist an einem vertikalen Holm 62 ein Bedienungselement 61 mit einem Schalter vorgesehen, welches eine Antriebsvorrichtung 1 steuert. Mit Betätigung des Bedienungselementes 61 lässt sich der bewegliche Flügel 2 beispielsweise aus der in 1 aufweisenden Schließlage in eine entsprechend der Pfeilrichtung, nicht dargestellte Position gegenüber dem feststehenden Blendrahmen 4 und dem ortsfestmontierten Flügel bzw. Türfeld 60 verschieben, aber andererseits auch in eine gesicherte verschobene Lüftungslage oder einen Bereich einer Durchgangsöffnung bringen. Der Schiebeflügel 2 ist dabei über ein oder mehrere hängende oder nach 1 über bodenseitig aufweisende Laufwagen 65 auf einer Laufschiene 64 abgestützt an dem Blendrahmen 4 verfahrbar gehalten.
-
Eine Bedienung der Antriebsvorrichtung 1 über eine Fernbedienungseinheit oder ein Smart Home System ist ebenfalls denkbar. In der Wand ist dazu ein Funksystem vorgesehen, wobei die Steuereinheiten über die Antriebskomponenten im Schiebeflügel 2 verteilt sind. Ebenso kann an dem Fenster oder der Tür 3 nach 1 eine Stromquelle 24 und im Bedarfsfall eine Steuereinheit 29 vorgesehen sein. Die Stromquelle 24 und die Steuereinheit 29 können ebenfalls in einer Wand eines Gebäudes 30 untergebracht werden und sind mit dem Bedienungselement 61 und der Antriebsvorrichtung 1 über Steuer- und/ oder Stromleitungen 22 verbunden.
-
Das Bedienungselement 61 kann außerdem einen in Schließrichtung vorne am vertikalen Holm 62 schematisch dargestellten Antrieb 66 steuern, welcher ebenfalls am vertikalen Holm 62 - nicht dargestellte - Verriegelungsmittel in eine verriegelte Schließlage oder in eine entriegelte geöffnete Position des beweglichen Flügels 2 überführt. Eine manuelle Betätigung mittels einer Betätigungshandhabe mit Übertragung eines Betätigungsgestänges auf die Verriegelungsmittel ist ebenfalls denkbar.
-
Bei einem System eines verschiebbaren Hebe-Schiebeflügels 2 eines Fensters oder einer Tür 3 lässt sich der bewegliche Flügel 2 durch den schematisch dargestellten Antrieb 66 über das Bedienungselement 61 automatisch oder über die manuelle Betätigungshandhabe aus der in der 1 aufweisenden Schließlage durch eine gekoppelte Verbindung des Betätigungsgestänges auf die Laufwagen 65 in eine angehobene Öffnungsstellung befördern, um anschließend durch die Antriebsvorrichtung 1 verschoben werden zu können.
-
Ebenso können auch beide voran beschriebenen Betätigungsvarianten in einem Fenster oder einer Tür 3 angeordnet sein, welche den Anforderungen entsprechend ausgewählt werden können und dem Charakter eines Hybridsystems gleichen. Dem System ausgewählte zusätzliche Antriebe sind ebenso mit den Steuer- und/ oder Stromleitungen 22 verbunden und mit der Stromquelle 24 und der Steuereinheit 29 verknüpft.
-
Damit diese Stellungen des beweglichen Flügels 2 relativ zum feststehenden Blendrahmen 4 sowie zum fest montierten Flügel bzw. zum festen Türfeld 60 möglich sind, wird zwischen dem beweglichen Flügel 2 und dem feststehenden Blendrahmen 4 eine besondere Beschlaganordnung, nämlich ein sogenanntes System für Schiebeflügel oder verschiebbare Hebe-Schiebeflügel vorgesehen, von dem in der 1 der Einfachheit halber nur das Bedienungselement 61 am beweglichen Flügel 2, ein Teil Einer am unteren horizontalen Holm 69 angeordneten unteren Laufschiene 64 für die Laufwagen 65 und eine obere Führungsschiene 5 andeutungsweise zu sehen ist.
-
Nach der 3 umfasst die Antriebsvorrichtung 1 einen Antrieb 12 mit einer daran angetriebenen Gewindespindel 13. Die Gewindespindel 13 ist nach 4 und 5 um ein am Blendrahmen 4 angeordnetes Zahnstangenelement 26, bestehend aus einzelnen Zahnsegmenten 11 zwangsgeführt. Nach 1 ist die Antriebsvorrichtung 1 in Einbaulage des beweglichen Flügels 2 nahezu vollständig in einer Ausnehmung oder Aufnahmenut 27 eines oberen, horizontalen Holms 67 des beweglichen Flügels 2 und einer am oberen horizontalen Holm 19 des Blendrahmen 4 angeordneten Führungsschiene 5 verdeckt liegend angeordnet. Der Antrieb 12 und die Gewindespindel 13 sind nach 3 als eine Baueinheit bildend in einem Gehäuse 28 gelagert. Die Zahnsegmente 11 des Zahnstangenelementes 26 werden nach 9 nahezu vollständig von einer sogenannten Profilnut 7 der Führungsschiene 5 umgriffen und liegen in der Profilnut 7 formschlüssig gegen ein Herausfallen gesichert auf. Ein Spalt in der Führungsschiene 5 bildet in Einbaulage der Führungsschiene 5 am Blendrahmen 4 nach 10 eine in Richtung Schiebeflügel 2 weisende Öffnung 6 und damit die Möglichkeit zur Kopplung zwischen den am beweglichen Flügel 2 angeordneten Bauteilen und den am Blendrahmen 4 montierten Bauteilen der Antriebsvorrichtung 1. Der Antrieb 12 mit der Gewindespindel 13 ist nach 1 und 4 in Längsrichtung zur Verschieberichtung des beweglichen Flügels 2 für eine rotatorische Übertragung der Bewegung durch eine Zahnübersetzung antriebsverbunden gekuppelt.
-
Der bewegliche Schiebeflügel 2 umfasst nach 1 vier Holme, die als Hohlprofile, insbesondere als Aluminium- oder Kunststoffprofile oder als Vollprofile bestehend aus Holz, ausgebildet sind. Die Holme, wie die beschriebenen Holme 62, 63, 67 und 68 nach 1, enthalten vorgefertigte Ausnehmungen oder Aufnahmenuten zur verdeckten Montage von Beschlagbauteilen. So ist in dem oberen horizontalen Holm 67 in der Aufnahmenut 27 nach 1 die Antriebsvorrichtung 1 vorgesehen, die zum vertikalen Holm 68 gerichtet angeordnet ist. Vorzugsweise sind die flügelseitigen Bauteile der Antriebsvorrichtung 1, insbesondere das Gehäuse 28 des Antriebs 12, nach 3 in der Höhe H und der Breite B der Ausnehmung oder Aufnahmenut 27 nach 1 des oberen horizontalen Holms 67 des beweglichen Flügels 2 angepasst ausgebildet.
-
Alle Bauteilekomponenten der Antriebsvorrichtung 1 werden zur Vereinfachung der Montage vor dem Einbau in das Gehäuse 28 und in die Führungsschiene 5 montiert. Als eine einfache Handhabung der Montage des Zahnstangenelementes 26 in die Führungsschiene 5, überzeugt die modulare Aneinanderreihung von Bauteilen erfindungsgemäßer baulich gleicher Zahnsegmente 11 nach 5 bis 7, die von der offenen Seite und dem Ende der Führungsschiene 5 nach 8 oder auch durch eine aufgeweitete Ausnehmung 8 nach 7 an der Öffnung 6 der im Querschnitt T-förmig ausgebildeten Führungsschiene 5 in die Profilnut 7 oder den Kanal der Führungsschiene 5 eingefügt werden können. Zum Einfügen der Zahnsegmente 11 durch die Ausnehmung 8 an der sich über die Gesamtlänge der Führungsschiene 5 erstreckenden schlitzartigen Öffnung 6, ist das Zahnsegment 11 in der Kontur und der Länge gesondert ausgebildet.
-
Das erfindungsgemäße Zahnsegment 11 besteht dabei aus einem im Spritzgießverfahren hergestellten Kunststoff oder einem Druckguss und ist im Querschnitt mit seinem äußeren Mantel T-förmig gestaltet. Die T-förmige Formgebung ist dem Querschnitt der Profilnut 7 der Führungsschiene 5 angepasst. Im eingeführten Zustand nach 10 liegt das Zahnsegment 11 im Innenraum der Profilnut 7 mit sich bildenden Seitenflächen 9, 9' stützend auf Stegen 10, 10' der Profilnut 7 auf.
-
Zum Montieren werden die Zahnsegmente 11 nach 8 und 9 durch die schlitzartige Öffnung 6 mit der daran aufgeweiteten Ausnehmung 8 in die Profilnut 7 der Führungsschiene 5 eingefügt. In der Profilnut 7 verschiebbar bilden einzelne Zahnsegmente 11 durch ein jeweiliges Anstoßen ebener Flächen an den ersten und zweiten Enden 14, 15 der Zahnsegmente 11 eine modulare Verkettung mit Verschmelzung zu einem Zahnstangenelement 26 nach 2 und 5. Weiter ist das Zahnsegment 11 nach 7 im Querschnitt durch eine Symmetrieachse 16 geteilt und quer zur Symmetrieachse 16 in zwei Abschnitte 17, 18 abgestuft ausgebildet, wobei der erste breite Abschnitt 17 des Zahnsegmentes 11 im montierten Zustand von der Profilnut 7 der Führungsschiene 5 nahezu vollständig umgriffen wird, wobei der abgestufte zweite und schmalere Abschnitt 18 mit seinen zur Abstufung bildenden Seitenflächen 9, 9' eine stützend hinter greifend und verschiebbare Lage in der Profilnut 7 der Führungsschiene 5 einnimmt. Weiter nach 7 und 10 ragt ein weiterer Teil des schmaleren Abschnitt 18 durch die Öffnung 6 der Führungsschiene 5 mit einer sichtbaren Deckfläche 20 in Richtung zum verschiebbaren Flügel 2 in ein freies Betätigungsfeld und weist entsprechend Zahnflanken 21 für die Getriebespindel 13 des Antriebs 12 auf. Die Zahnflanken 21 sind nach 7a in Längsrichtung der Länge L des Zahnsegmentes 11 nach 6 quer zur Symmetrieachse 16 in einem Winkel W verlaufend und in einem feststehenden Abstand A zueinander geformt. Durch Ausbildung der Zahnflanken 21 in dem Winkel W über den Abschnitt 18 und dem Abstand A über die Länge L, mit gleich ausgebildeten ebenen Enden 14, 15 der Zahnsegmente 11 nach 6 und durch einen über die gesamte Länge L des Zahnsegmentes 11 unveränderten Querschnitts nach 7, gelingt es mit einfachen Mitteln die Zahnsegmente 11 links- wie rechtseitig in die erweiterte Ausnehmung 8 der Führungsschiene 5 einzufügen und mit formgebender Anpassung des Querschnitts an die Profilnut 7 der Führungsschiene 5 eine fehlerfreie und ohne Anweisung einwandfreie Montage auszuführen.
-
Mit Erreichen der längserstreckenden Einbaulage, d. h. des Endmontagezustands des Zahnstangenelementes 26 in der Profilnut 7 der Führungsschiene 5 nach 2, sind die Zahnsegmente 11 spielfrei und flächenbündig aneinander liegend angebunden und mit einem am Antrieb 12 befindlichen Schlitten 23 und der Gewindespindel 13 des Antriebs 12 nach 4 und 10 innerhalb eines Verfahrwegs des Antriebs 12 und damit einer Position des beweglichen Flügels 2 innerhalb der Führungsschiene 5 mit einzelnen Zahnsegmenten 11 wirkverbunden. Dazu sind an den Zahnsegmenten 11 auf der Deckfläche 20 in Richtung der flügelseitigen Bauteile des Antriebs 12 nach 5 und 10 die Zahnflanken 21 angeordnet, die in wirksamer Verbindung mit der Gewindespindel 12 eine rotatorische Bewegung in eine translatorische Bewegung zum Verschieben des beweglichen Flügels 2 in Längsrichtung der Führungsschiene 5 umwandeln. Außerdem bilden die Zahnsegmente 11 nach 7 und 10 im Querschnitt und in Längserstreckung der Zahnsegmente 11 eine innenseitig T-förmige Führungsnut 25 aus, welche die Zahnflanken 21 an der Deckfläche 20 nach 7a und 7b durch eine Öffnung 31 in der Symmetrieachse 16 der Zahnsegmente 11 teilt. Der Schlitten 23 des Antriebs 12 greift dafür nach 9 durch die Öffnung 31 in eine T-förmige Hinterschneidung der Führungsnut 25 des Zahnsegmentes 11 formschlüssig verschiebbar ein. Mit dem Formschluss durch den Schlitten 23 des Antriebs 12 und der Führungsnut 25 des Zahnsegmentes 11 nach 4 und 10, werden die am Blendrahmen 4 angeordneten Bauteile der Antriebsvorrichtung 1 mit den Bauteilen der am beweglichen Flügel 2 befestigten Bauteile verschiebbar haltend antriebsverbunden gekoppelt.
-
Dazu ist der Schlitten 23 im Antrieb 12 und damit an dem Gehäuse 28 ortsfest gelagert. Der im Gehäuse 28 drehgesichert aufweisende Schlitten 23 nach 3 lässt sich während des verschiebbaren Verfahrens des beweglichen Flügel 2 zum Blendrahmen 4 entlang der Führungsschiene 5 verfahren. Dazu ist die Gewindespindel 13 drehwirksam mit dem Zahnstangenelement 26 und damit mit den einzelnen Zahnsegmenten 11 verbunden.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Antriebsvorrichtung
- 2
- Schiebeflügel/ Hebe-Schiebeflügel
- 3
- Fenster oder Tür
- 4
- Blendrahmen
- 5
- Führungsschiene
- 6
- Öffnung
- 7
- Profilnut
- 8
- Ausnehmung
- 9, 9'
- Seitenfläche
- 10, 10'
- Steg
- 11
- Zahnsegment
- L
- Länge (Zahnsegment)
- 12
- Antrieb
- 13
- Gewindespindel
- 14
- erste Ende
- 15
- zweite Ende
- 16
- Symmetrieachse
- 17
- erster Abschnitt (breit)
- 18
- zweiter Abschnitt (schmal)
- 19
- oberer horizontaler Holm (Blendrahmen)
- 20
- Deckfläche
- 21
- Zahnflanke
- 22
- Steuer- und/ oder Stromleitung
- 23
- Schlitten
- 24
- Netz/ Stromquelle
- 25
- Führungsnut
- 26
- Zahnstangenelement
- 27
- Ausnehmung/ Aufnahmenut
- 28
- Gehäuse
- 29
- Steuereinheit
- 30
- Gebäudewand
- 31
- Öffnung
- H
- Höhe
- B
- Breite
- W
- Winkel (Zahnflanke)
- A
- Abstand
- 60
- Flügel/ Türfeld
- 61
- Bedienungselement
- 62
- vertikaler Holm Verschluss (Schiebeflügel)
- 63
- horizontaler Holm unten (Schiebeflügel)
- 64
- Laufschiene
- 65
- Laufwagen
- 66
- Antrieb (vertikal)
- 67
- horizontaler Holm oben (Schiebeflügel)
- 68
- vertikaler Holm Steg (Schiebeflügel)
- 69
- unterer horizontaler Holm (Blendrahmen)
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- EP 2063058 B1 [0004]
- EP 1914372 A2 [0006]
- EP 3775460 B1 [0007]