-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Gestell zur Bereitstellung von Großformatfliesen mit einem Bodengestell und einem damit verbundenen Lagergestell für die Großformatfliesen, auf das die Großformatfliesen mit einer Umfangsseite aufstellbar sind.
-
Unter den Begriff Großformatfliesen werden im folgenden Fliesen und Platten mit einer Größe von mindestens 50 x 50 cm, bevorzugt 100 x 50 cm und besondere bevorzugt 120 x 60 cm subsumiert, die für den Fliesenleger während seiner eigentlichen Tätig, also dem Verlegen von Fliesen oder Platten auf einem Untergrund, nicht einfach zu handhaben sind, insbesondere bei einer Verlegung im so genannten Buttering-Verfahren oder Buttering-Floating-Verfahren, wobei die Rückseite der Fliese oder Platte mit einem Dünnbettklebemörtel beschichtet und die Fliese anschließend entweder auf die unbeschichtete oder die mit Fliesenklebemörtel beschichtete Fläche, beispielsweise eine Wand oder einen Boden gelegt wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gestell der eingangs genannten Art zu schaffen, das zur Bereitstellung von Großformatfliesen zur Verarbeitung durch den Fliesenleger dient.
-
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Lagergestell mindestens zwei parallel zueinander ausgerichtete Aufstellschenkel umfasst, von denen zwei parallel zueinander ausgerichtete Anlegeschenkel abgehen, so dass die Großformatfliesen zum einen mit einer Umfangsseite aufstellbar und zum anderen mit einer Vorderseite anlegbar sind.
-
Sonach können mehrere Großformatfliesen hintereinander geordnet in unmittelbarerer Arbeitsumgebung des Fliesenlegers auf dem Lagerstell aufgestellt werden. Der Fliesenleger kann die Rückseite der zu verlegenden Fliese, die aufrecht stehend oder geneigt zur Vertikalen ausgerichtet ist, mit Dünnbettklebemörtel beschichten und anschließend auf dem Untergrund, also einem Boden oder einer Wad verlegen. Da das Lagerstell lediglich zwei Aufstellschenkel umfasst, auf den die Großformatfliesen aufstehen, ist ein Aufziehen des Dünnbettklebemörtels beispielsweise mittels einem Zahnspachtel relativ problemlos möglich. Auch wenn der Dünnbettklebemörtel eine gewisse Zeit auf der Großformatfliese ziehen muss, kann die beschichtete Großformatfliese diese Zeit auf dem Gestell verbleiben. Das Gestell mit seinem Lagergestell ermöglicht eine verhältnismäßig leichte Handhabung auch beim Bereitstellen der Großformatfliesen sowie beim Entnehmen der beschichteten Großformatfliese, da ausreichend Platz zum Angreifen vorhanden ist.
-
Durch die insbesondere fast vertikale Neigung der auf dem Lagergestell aufgestellten Großformatfliese verringert sich der Aufwand zum Anheben der zu verarbeitenden Großformatfliese, im Unterschied zu einer auf einem Untergrund liegenden Fliese. Durch die geneigte Lage der Großformatfliese wird bei der Arbeit des Fliesenlegers dessen Wirbelsäule entlastet und ein Hebewerkzeug z.B. ein Saugnapf kann relativ leicht angebracht werden.
-
Es ist für den Fachmann ersichtlich das die Ausgestaltung des Lagergestells mit zwei Anlegeschenkeln und zwei Aufstellschenkeln den Vorteil der Kippsicherheit und sicheren Lagerung der Großformatfliese bei gleichzeitig guter Zugängigkeit mit sich bringt.
-
Selbstverständlich kann das Gestell aus miteinander verschweißten oder verschraubten oder vernieteten Rohrprofilen gefertigt sein, die insbesondere zumindest eine rostfreie Oberfläche aufweisen, beispielsweise verzinkt sind.
-
Um dem Lagergestell eine erhöhte Stabilität und Steifigkeit zu verleihen, sind zweckmäßigerweise die Aufstellschenkel und/oder die Anlegeschekel mittels einer Strebe miteinander verbunden. Die Strebe kann sich beispielsweise zwischen den freien Enden der Aufstellschenkel und/oder der Anlegeschekel, die beispielsweise aus einem Rohrprofil gefertigt sind, erstrecken und verschweißt sein.
-
Vorzugsweise sind die Aufstellschenkel und die Anlegeschekel in einem spitzen Winkel zu dem Bodengestell ausgerichtet. Sonach nehmen die auf dem Lagergestell angeordneten Großformatfliesen eine stabile Lage ein.
-
Damit die Großformatfliesen insbesondere an ihrer umfangsseitigen Aufstellfläche bei der Lagerung bzw. Bereitstellung in dem Lagergestell des Gestells nicht beschädigt werden, sind in Ausgestaltung die Aufstellschenkel und/oder die Anlegeschekel mit einem elastischen Material bestückt und/oder beschichtet. Beispielsweise können die Aufstellflächen oder Berührungsflächen mit einem Gummi versehen sein insbesondere können Gummistreifen aufgeklebt sein oder zumindest die Berührungsflächen weisen eine Gummierung auf.
-
Nach einer Weiterbildung ist das Bodengestell H-förmig gestaltet, wobei zwei H-Schenkel parallel zueinander verlaufen und mittels einer Traverse miteinander verbunden sind. Nach einer entsprechenden Dimensionierung, die durch den Fachmann selbstverständlich vorgenommen wird, ist die erforderliche Standfestigkeit des Gestells gewährleistet. Im Weiteren ist durch die H-Form gegenüber einem umlaufenden rechteckförmigen Rahmen oder dergleichen, eine größere Bodenfläche frei zugängig.
-
Bevorzugt weisen die H-Schenkel Fußelemente und/oder Rollen auf. Sind beispielsweise vier Fußelemente vorgesehen, kann das Gestell zur Verlagerung mit einem Transportmittel unterfahren werden. Bei der Anordnung von zwei Fußelementen und zwei Rollen oder vier insbesondere als Lenkrollen ausgebildeten Rollen, ist das Gestell auf der Baustelle einfach verschiebbar. Selbstverständlich können auch alle oder zumindest einzelne Rollen mit Bremsen ausgestattet sein, um einen sicheren Stand des Gestells insbesondere während des Beschichtens der Großformatfliesen sicherzustellen.
-
Um Werkzeug oder Material auf dem Gestell bereitzustellen, haltern zweckmäßigerweise die H-Schenkel ein Ablageelement. Bei dem Ablageelement kann es sich beispielsweise um eine Ablageplatte handeln, die sich parallel zur Traverse über zwei H-Schenkel erstreckt.
-
In weiterer Ausgestaltung ist die Traverse mit dem Lagergestell gekoppelt. Beispielsweise kann das Lagergestell über eine Steckverbindung und/oder eine Schraubverbindung oder über eine Verschweißung insbesondere in dem Bereich, in dem die Aufstellschenkel winkelförmig insbesondere rechtwinklig mit den Anlegeschekeln verbunden sind gekoppelt sein, so dass das Lagergestell insbesondere in einer V-Form zu dem Bodengestell ausgerichtet ist, wobei die Spitze der V-Form in Richtung des Bodens weist.
-
Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen verwendbar sind. Der Rahmen der Erfindung ist nur durch die Ansprüche definiert.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand von zwei Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die zugehörige Zeichnung näher erläutert.
-
Es zeigt:
- 1 eine schematische Draufsicht auf ein Gestells nach der Erfindung und
- 2 eine Seitenansicht der Darstellung nach 1 in alternativer Ausgestaltung.
-
Das Gestell 1 umfasst ein Bodengestell 2 und ein damit fest verbundenes Lagergestell 3. Das Bodengestell 2 ist im Wesentlichen H-förmig gestaltet und umfasst zwei parallel zueinander ausgerichtete H-Schenkel 4, die mittels einer Traverse 5 miteinander verbunden sind. Die H-Schenkel 4 und die Traverse 5 sind aus einem Rohrmaterial gefertigt. An den H-Schenkeln 4 sind unterseitig beispielsweise als Lenkrollen 6 ausgebildete Rollen 7 angeordnet, damit das Gestell 1 leicht verschiebbar ist. Oberseitig, also auf der den Rollen 7 gegenüberliegenden Seite sind das Lagergestell 3 zur Bereitstellung von Großformatfliesen und gegebenenfalls ein als eine Ablageplatte 9 ausgebildetes Ablageelement 10 an dem Bodengestell 2 befestigt.
-
Das Lagergestell 3 umfasst zwei parallel zueinander ausgerichtete Aufstellschenkel 11, von denen rechtwinklig zwei parallel zueinander ausgerichtete Anlegeschenkel 12 abgehen. Die Aufstellschenkel 11 und die Anlegeschenkel 12 sind im Wesentlichen spitzwinklig zu den H-Schenkeln 4 des Bodengestelles 2 ausgerichtet, so dass die mit einer umfangsseitigen Längskante auf den Aufstellschenkel 11 aufliegende und mit Ihrer Oberseite oder Dekorseite an den Anlegeschenkeln 12 anliegende Großformatfliese insgesamt eine Schräglage zur Vertikalen einnimmt. Zur Erhöhung der Stabilität des Lagergestells 3 sind die beiden Anlegeschenkel 12 an ihren freien Enden mittels einer Strebe 13 miteinander verbunden. Die Aufstellschenkel 11 können mit den H-Schenkeln 4 und/oder vorzugsweise der Traverse 5 verbunden sein. Da auch das Lagergestell 3 aus Rohrmaterial gefertigt ist, ist ein Fügen durch Verschrauben und/oder Verstiften und/oder Verschweißen möglich.
-
Zum Korrosionsschutz kann eine Verzinkung, insbesondere eine Feuerverzinkung erfolgen, wobei selbstverständlich eine Lackierung oder dergleichen oder eine Fertigung aus einem rostfreien Material nicht ausgeschlossen ist. Um die Großformatfliese vor einer Beschädigung zu schützen sind vorliegend die Aufstellschenkel 11, die Anlegeschenkel 12 und die Strebe 13 mit ein elastisches Material 14, beispielsweise Gummi, umfassenden Klebestreifen bestückt. Selbstverständlich kann auch eine zumindest partielle Beschichtung mit einem elastischen Material erfolgen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Gestell
- 2
- Bodengestell
- 3
- Lagergestell
- 4
- H-Schenkel
- 5
- Traverse
- 6
- Lenkrolle
- 7
- Rolle
- 8
-
- 9
- Ablageplatte
- 10
- Ablageelement
- 11
- Aufstellschenkel
- 12
- Anlegeschenkel
- 13
- Strebe
- 14
- Material